Dynamikbearbeitung mit Kompressor (SV-315)

Hallo!
Ich bin gerade am Mastern meiner neuen EP. Dabei versuche ich neben der Lautstärke auch möglichst die Dynamik der einzelen Tracks anzugleichen.
Dazu möchte ich die Dynamik möglichst unauffällig leicht einschränken. Benutzt habe ich dafür den Sonalksis Sv-315, den ich seit Anno Zopf benutze, da er recht schnelle Attackwerte bietet. Diese brauche ich auch, damit die Dynamik eingeschränkt werden kann und nichts durchrutscht. Ich habe dabei als Attackzeit 1 ms gewählt.
Zudem verfügt der SV-315 ja über diese Crush-Funktion, die die Transientenauslöschung bei kurzen Attackzeiten vermindern soll. Ich habe hier 50% gewählt.
Kürzlich habe ich gelesen, dass man ja eher längere Attackzeiten wählt, um dir Obertöne zu erhalten.
Wenn ich aber die Attackzeit erhöhe geht die Dynamik mit auf und ich müsste zu stark komprimieren, was ich eigentlich nicht will.
Zudem habe ich Auto-Gain aktiviert, da meine Attackzeit ja relativ kurz ist und deshlab gut funktioniert. Aber auch diese Funktion scheint ja umstritten.
Wie gesagt ich möchte nicht mit dem Kompressor färben, sondern nur die Summe eines Tracks in der Dynamik einschränken (Ziel ist dabei so um DR 10).
Insbesondere Attack/Release sind für mich immer noch schwer einzuschätzen von der Wirkung her. Ich habe mal einen Export mit 1ms und 30ms verglichen und keinen Unterschied feststellen können, obwohl vielleicht die kurze Attackzeit etwas tighter ist. Das ist aber sehr subjektiv und kann auch Einbildung sein.
Wie macht ihr das so?
Bin ich da auf dem richtigen Weg, oder muss ich mir wegen der kurzen Attackzeit sorgen machen?
Vom Klang her bin ich eigendlich zufrieden - im Rahmen meiner Abhörmöglichkeiten.
 
1.) eigene tracks "mastern" ist meist nicht empfehlbar, aber ich wees wie das heute ist. also ruhig mal paar tage die tracks liegen lassen und mit frischen ohren ran
2.) auf der summe wähle ich immer mindestens 10ms, meist sogar 30ms Attack, wegen der bassdrum, möchte eher die mitten hochholen. dafür dann release soweit runter wie möglich. ich komme eher ausm technobereich, wo wir eh schon den bassbereich oft recht krank drin haben. ich hab den sidechainmod an meinem SSL clone, damit hab ich das dann gut unter kontrolle, weil ich den bassbereich unter 120hz nichtmehr komprimieren sollte/muss/möchte auf der summe. ratio dabei bei mir 2:1 oder 4:1
3.) lieber mehrere kompressoren mit wenig threshold und ratio als nur einen. wenn du sonalksis hast(also software) dann ruhig mehrfach hintereinander. dabei kannst du ja dann auch attack und release variieren ;-)
4.) ich hab eewig gebraucht um unterschiede von kurzen, mittleren und längeren attack und releasezeiten heraushören zu können. steht und fällt auch alles mit der abhörsituation und dem training am ohr.
5.) erlaubt ist was gefällt, solange es keine verzerrungen gibt, wenigstens noch n bisel dynamik bleibt und alle tracks halbswegs einen guß ergeben dann. sollte aber bei reinweg deinen eigenen tracks denke ich kein problem sein das zu erreichen. ist schwieriger bei compilations oder so, wo viele künstler am start sind.

aber das ist nur meine meinung und meine erfahrung :)
 
Autogain hat nix mit dem Attack Wert gemeinsam. Ist Autogain angeschaltet so gleicht der Kompressor selbständig den Pegelverlust wieder aus. Das ist alles und funktioniert unabhängig vom Attack Wert.
 
Danke erstmal für Eure Antworten.

@ s-tek:

zu 1.)
Hast recht! Sollte man eigentlich eine ME machen lassen. Aber mach's halt nur als Hobby um was dazulernen zu könen. Halt viel ausprobieren und dazulernen. Und bis jetzt ist jedes Mastering immer ein bischen besser geworden. Ist natürlich nicht so professionell wie beim ME, aber man zahlt halt auch gerne Lehrgeld. ;-)
Würde ich professionell Musik machen, würde ich das wahrscheinlich anders sehen (Schon allein weils halt viel Zeit kostet sich das selbst zu erarbeiten - macht aber Spaß).

zu 2.)
Ich bin auch kein Freund von Klötzen und komprimiere eher subtil. Zumindestens versuche ich die DR im Rahmen zu halten (so DR 7-10). Wie machst Du das?
OK, also theoretisch hat ja eine Frequenz von 1KHz eine Wellenlänge von 1ms. Also werden dann theoretisch alle tieferen Frequenzen eines Sounds mit viel Attack unterhalb davon komprimiert und damit auch die höheren Grundtöne des Anschlagtons oder?

zu 3.)
Verstehe, so kann man dann die Attackzeiten etwas staffeln. Werde ich mal probieren. Nur ist halt bei mehreren Instanzen die Gefahr groß es zu übertriben. :evil:

zu 4.)
Ich tue mich echt schwer damit unterschiedliche Attackzeiten zu hören. Am ehsten kann man das vielleicht bei perkussiven Instrumenten erahnen (also die, die eine kurze Attackphase haben). Ich werde da meine Ohren noch etwas trainieren müssen. Aber kommt bestimmt alles mit der Zeit (war jedenfalls bis jetzt so).

@ interconti:
Hast natürlich recht. Allerdings ist beim SV-315 das Autogain unabhängig vom Attackwert des Kompressors. Bei langen Attackwerten wird deshalb der Klang erstmal lauter und dann setzt erst die Komression ein. Allerdings führt das zu Übersteuerungen, da ja de facto lauter gemacht wird. War nicht gut formuliert.

Ich denke ich werde erstmal bei einem Attack von 1ms bleiben. Ausser es kommen hier noch Einwände. Gefällt mir irgendwie besser und Verzerrungen gibts auch nicht. Ich denke das liegt halt an der Crush-Funktion, die ja das Absenken der Obertöne verhindert (wie wird leider nicht gesagt im Manual). Hat das mal jemand näher untersucht?
Versucht ihr auch die DR einzelner Tracks innerhalb eines Albums anzugleichen?
Wenn ja, macht ihr das nur nach Gehör?
 
@s-tek

sidechain und dann nicht unter 120hz komprimieren -wie sieht der patch aus? einfach aus dem sidechainsignal den bass rausgedreht?


wie komprimierst du nur die mitten? welchen kln benutzt du?

grüße jaash
 


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