Einfacher Formant-Synthesizer mit Pure Data

Tonerzeuger

Noerd Elektro
Hallo zusammen,

ich habe mal wieder gebastelt und bin schon ganz zufrieden. Die Formanten werden mit einem Filter erzeugt, das je nach Tonlage die Frequenzbetonungen einer Männer- Frauen- oder Kinderstimme hat. Gesteuert werden die Formanten im Moment "nur" durch einen LFO oder das Modulationsrad, d.h. für alle sechs Stimmen gemeinsam.

Beispiel 1 zeigt, wie die 9 verschiedenen Vokale in verschiedenen Abfolgen vom LFO gesteuert werden, das selbe geht auch mit dem Modulationsrad. Ist die LFO-Wellenform "Random" , ist die Reihenfolge natürlich egal.

Anhang anzeigen Formant_Sequenzen.mp3

Beispiel 2 ist breiter durch die Verstimmung der Oszillatoren. Im ersten Durchlauf wird ein Stereo-Formantfilter pro Stimme benutzt, mit kleinen zufälligen Abweichungen links und rechts. Das macht den Sound "smoother" - im zweiten Durchlauf ist es nur ein Filter, dadurch sind die Vokale schärfer unterscheidbar.

Anhang anzeigen Stereo-Mono.mp3

Hier noch ein Screenshot. Die Karplus-Strong-Einheit wird wohl nicht bleiben, die gibt zuwenig her. Rechts oben wird angezeigt, welche Stimme gerade die "Mann" - "Frau" oder "Kind" Einstellungen benutzt. Ganz fertig ist es also noch nicht ;-)

Screenshot_Formant-Synth.jpg
 
Nice. Es gab ja mal so einen singenden Mönch als VST. Gehört habe ich das aber nie. Gibt es sonst bekannte Vocal-Synths, die etwas in der Art machen? Oder ist das zu sehr Nische?
 
Nice. Es gab ja mal so einen singenden Mönch als VST. Gehört habe ich das aber nie. Gibt es sonst bekannte Vocal-Synths, die etwas in der Art machen? Oder ist das zu sehr Nische?
Es gibt ein paar Synths mit Vowel Filter, z.B Virus TI, beim G2 auch polyfon und ich glaub beim Iridium gabs vor kurzem ein entsprechendes Update im Digi Former: Formant 1-3. Ansonsten kann man sich das halt mit 2-3 Filtern zusammenbauen, wenn man keinen Formantfilter hat ;-)
 
Danke Dir. Beim Synton Syrinx oder AnalogFX SER-2020 gibt es das dann in Analog, halt ohne Presets der Vokale und der Modulationsoption.
 
Ansonsten kann man sich das halt mit 2-3 Filtern zusammenbauen, wenn man keinen Formantfilter hat ;-)
das wär mal interessant. Welche Filter wären das? Und wie geht das? :cool: Ich würde das gerne mal an meinem Modular machen. Ich finds immer cool für so Sachen das Modular zu gebrauchen und nicht unbedingt ein Spezielles Gerät dafür anzuschaffen wie z.B. einen Resonator, den man ja auch am Modular realisieren kann.
 
Nice. Es gab ja mal so einen singenden Mönch als VST. Gehört habe ich das aber nie. Gibt es sonst bekannte Vocal-Synths, die etwas in der Art machen? Oder ist das zu sehr Nische?

der erste unter windows waren glaube ich layla und angelina, für mac classic gab es 1999 immerhin einen filtereffekt von AE, der aber nur in DP lief.

die eigentliche kunst ist diese diversen zwischenlaute nachzubauen, die in den einschlägigen quellen für formanten fehlen. selbst aufnehmen funktioniert da leider kein bischen besser als sie einfach gleich nach gehör einzustellen. vor allem wo nehm ich sopran her. :)

für verschiedene filtertypen muss man ohnehin manuell tweaken und nicht einfach nur charts abschreiben.

ich selbst hab das für resonatoren, state variable, biquad und paf gebaut... letztere bieten zwar bandbreite, die bandbreite parameter der charts passen da aber auch nicht so ohne weiteres einfach rein... das muss alles nach gehör nachjustiert werden. sehr bitter sind auch die "I"s bei charts mit nur 3 formanten, die klingen immer total künstlich, während A und O machen was sie sollen.

Ansonsten kann man sich das halt mit 2-3 Filtern zusammenbauen, wenn man keinen Formantfilter hat ;-)

es gibt schon ein paar dutzend solcher synths oder filter, aber mithilfe von solchen hosting plug-ins geht natürlich auch das so einigermaßen. möchtest du nur wirklich nicht modulieren müssen wenn du das aus 3 filter plug-ins zusammenbaust.

das wär mal interessant. Welche Filter wären das? Und wie geht das?

in der theorie ist es einfach, jeder vollparametrische EQ mit 6-12db kann das, oder 3 parallele bandpässe. die stellst du anhand von parameterlisten auf exakte werte ein und dann verschiebst du diese parameter alle gleichzeitig um z.b. von A nach O zu kommen.

häufig funktioniert es erst mal nicht beim ersten versuch, dann muss man versuchen herauszufinden, welche parameter man alle parallel anhebt oder verschiebt.

und es ist natürlich wichtig zu beachten, für welche stimmlage die formanteinstellungen überhaupt gedacht waren, und dann ausschließlich entsprechenden material reinzuspielen. fang mit einem impuls oder sägezahn an zum testen...


...die einstellung für "tenor, U" aus dieser chart ist also streng genommen erst mal nur dafür gedacht einen oszillator mit der grundfrequenz c3 bis b4 da reinzuschicken.

wirklich komplett bekommt man diese geschichte nie. die besten listen sind oben genannte mit der bandweite, dann gibt es noch eine mit 5 formaten aber ohne bandweite, und dann gibt es noch charts mit durchschnittswerten aller stimmlagen, dafür aber mit ein paar mehr vokalen.

man beachte, dass es bereits nur im englischen an die 30 vokale gibt. :)

am wirkungsvollsten sind formatfilter mit menschlichen vokalen wenn man das mehrstimmig einsetzt, mit minimalen abweichungen zwischen den stimmen und mit verschiedenen stimmlagen gleichzeitig (aka chor.) da hast du natürlich mit hardware keine chance.

wen du eigene formaten erzeugen willst, z.b. von musikinstrumenten oder von deinem hund, dann brauchst du tools wie csound, praat oder labview, aber das sollte man an tagen mit schlechtem wetter machen.
 
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p.s. neben den sprachbezogenen vokalen gibt es auch die "natürlichen" oder "basis" vokale, die einfach nur auf der physiognomie und verwendung der zunge usw. beruhen.

da kommt man immerhin auf 18. :)

1749288811174.png

wenn du eine flinke zunge hast, kannst du das ja mal alles ausprobieren, dabei merkt man dann auch, dass nicht alle modulationswege von X nach Y existieren (jedenfalls nicht, ohne über Z zu gehen...)
 
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