Gehäuse zweckentfremdet - und weiteres

Bisher habe ich ja nur kleine Sachen gebaut, die dann in meine Orgel(n) eingebaut wurden. Da wird teils der Platz doch etwas eng.

Als Lösung bleibt eigentlich nur, eine Zusatzkiste auf die Orgel oder neben die Orgel zu stellen.

Jetzt habe ich mich mal bei den verschiedenen Anbietern von Baugruppenträgern etc. umgesehen und muß doch sagen, daß die Dinger ja richtig ins Geld gehen. Insbesondere wenn man im Vergleich dazu bedenkt, daß die Orgel nur rund 20 Euronen gekostet hat.
Aber eigentlich muß es auch nicht so ein super-duper Gehäuse sein....

Beim Aufräumen sah ich dann, daß auf dem Dachboden noch mindestens drei alte PCs rumstehen. Einer von mir und mind. zwei von den Vormietern, die die Dinger hier wohl vergessen habe.

:idea: Da dachte ich mir, ob man die wohl einfach nutzen kann, wenn man den PC-Kram rausbaut?
:idea: Zudem sind da ja auch Netzteile drin, die man vielleicht sogar nutzen kann.

Bei mir geht es ja nicht darum, daß ich viel rumstellen bzw einstellen muß/will und auch Patchen brauche ich nicht. Damit hält sich meist der Zugriff auf das Teil in Grenzen.


Oder ist die Idee einfach nur :meise:
 
Was soll den in die Gehäuse verbaut werden, wenn nichts zum Patchen und/oder Schrauben?
Im Grunde finde ich ja so alte schmale Desktopgehäuse für Standalone Sachen ganz o.k.
Naja, Fremdanbieter Beschriftung lässt sich da etwas schwieriger realisieren.

Gruß
HSP
 
Mach' doch einfach mal so ein PC Gehäuse auf, nimm' die Frontplatte ab und schau, ob das für deine Bedürfnisse ok wäre.
Machbar ist theoretisch alles und es kommt ja stark darauf an, was Du da einbauen möchtest und wieviel Bedienungselemente es braucht.

Ich würde mich allerdings nicht damit plagen.
PC-Gehäuse sind aus Stahlblech, was nicht nur schwer zu bearbeiten ist, sondern auch komplett verschweißt oder vernietet ist.
Da ist keine Frontplatte, die man zum Bearbeiten abnehmen kann.
Halterungen, Bleche, Käfige usw sind garantiert an Stellen, wo man sie absolut nicht gebrauchen kann. Die zu entfernen ist fast ein Ding der unmöglichkeit.

Die Plastikabdeckung der Front ist meist mit einigem Abstand vom Stahlblech entfernt, so daß man schon spezielle Schalter / Bedienungselemente haben müsste.
Oft sind die Plastikabdeckungen auch leicht gebogen und haben alle möglichen Ecken und Nasen angegossen, was die Plazierung eventueller Bedienungselemente erschwert.

Ob das Netzteil "audiotauglich" ist, bezweifel ich, müsste man ausprobieren. Außerdem muss es per (Niedervolt-) Taster gestartet werden (es sei denn es ist wirklich uralt), und das macht ja einen zusätzlichen Netzschalter nicht überflüssig.

Am Ende wäre da noch die Designfrage - weiß nicht, ob so ein klobiges Teil sich so gut macht auf der Orgel.
Aber das ist Geschmacksache.
.
 
Über die mechanische Bearbeitbarkeit von PC-Gehäusen kann ich serenadi nur zustimmen. Ist zwar bei den modernen chinesischen Mistdingern ein wenig weniger werkzeugfeindlich, aber Du kannst davon ausgehen, dass Du da ausreichend lang an dem Ding rumzimmern musst, um ein Ergebnis zu kriegen, was vielleicht nicht sehr ansprechend aussieht, und dafür eine Menge an Zeit verbrätst, die Dich nachdenken lässt, ob Du nicht doch besser 20-30 EUR für ein vernünftiges Gehäuse ausgegeben hättest :)

Ansonsten ist als Gehäuse ja alles erlaubt - die Röhrenjungs bauen ihr Zeug bevorzugt in Backofenformen rein und so. Ich mag für 19" diese Pollin-Gehäuse, nicht, weil die schön oder gut sind, sondern weil sie billig sind. Sowas könntest Du auch nehmen, die Frontplatte austauschen oder den Teil mit den Rackohren absägen, oder es einfach in 19" lassen - 30 EUR rum für viel Platz.

Was genau willst Du da denn reinbauen und wie sieht der Platzbedarf aus? Willst Du mit Netzspannung rein oder tuts ne Wandwarze?

PC-Netzteile würde ich übrigens absolut nicht für Audiozwecke benutzen. Die Dinger sind auf 5V geregelt, liefern zwar auf den restlichen Outputs auch ne saubere Spannung, aber erwarten auf 5V die Hauptlast. Bei moderneren Gerätschaften auch mal auf 3,3V, eventuell auch die 12V2 für die ganz modernen Gerätschaften :)
Eine gewisse Mindestlast sollte dann auch da sein - man kann Schaltnetzteile zwar so designen, dass sie ohne Last nicht explodieren, aber wir reden hier von potentiell chinesischen Billignetzteilen. Die Explodieren sowohl mit als auch ohne Last ganz gern.

Die hochfrequenten Störungen auf den Spannungen kannst Du an für sich sonst relativ gut beseitigen durch eine nachgeschaltete, weitere LC-Filterung mit guten Kondensatoren.

Beim Netzteil hab ich für kleinere Sachen gerade die neuen DC-DC-Wandler vom Reichelt liebgewonnen - 5V rein, +-15V/100mA raus. Die 5V kommen aus einer beim gleichen Händler erwerbbaren 5V-Wandwarze. Ist definitiv keine billige Variante, aber zumindest ich bin mittlerweile dazu über gegangen, nicht mit Gewalt alles, was rumliegt, zu recyceln und zurecht zu dengeln, sondern lieber halt mal ein paar EUR anzulegen und es stressfrei und vernünftig zu machen. Zumindest in gewissen Dimensionen, irgendwo ist dann auch eine finanzielle Schmerzgrenze erreicht :)

Aber was willst denn nun da rein bauen? Brauchst Du wirklich den Platz eines PC-Gehäuses? Da würd ich ja nen 4Voice-MiK-one reinkriegen, glaub ich :)
 
Herzlichen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten.

MiK schrieb:
Aber was willst denn nun da rein bauen? Brauchst Du wirklich den Platz eines PC-Gehäuses? Da würd ich ja nen 4Voice-MiK-one reinkriegen, glaub ich :)
Sofern ich einen Hersteller von Spulen finde, kommen nur für die Instrumente eines analogen Schlagzeugs 13 Platinen rein, die alle rund 1/2 Euroformat groß sind; oder eben 7 als Euroformat oder alternativ ein Riesenteil..... :shock: Hinzu kommen noch Taktgeber, Rhythmuscodierung etc. Das sind alles Teile, die man von außen so gut wie gar nicht ansteuern muß, bzw. bei denen es vorraussichtlich nix einzustellen gibt, außer die Rhythmusauswahl.
Aber das kommt nur rein, wenn ich einen Hersteller für Spulen finde.
z.B. 1600 Wdg / 0.08CuL selbst von Hand auf Schalenkerne zu wickeln, ist ja eine Aufgabe für jemanden der Vater und Mutter erschlagen hat. :?

Das Schlagzeugteil könnte ich mir allerdings auch komplett in einem eigenen Gehäuse vorstellen; unabhängig von anderen Teilen.

Zusätzlich sind noch weitere Dinge in Planung, aber die Sache ist noch nicht komplett durchdacht. Möglicherweise einige Klangfilter (siehe auch Vocal-Voice-Thread), Phasenschieber und was mir sonst noch einfällt :roll:


Aber mit den Problemen in Bezug auf die mech. Bearbeitung habt Ihr vermutlich Recht. Das wird wohl einen ziemlichen Aufwand geben. :cry:
 
Ach komm, das geht locker flockig vorm Fernseher. Da wickel ich meine Spulen auch immer. Gut. Die haben nur 40-50 Windungen rum, aber auf Ringkern mit 0.8mm oder sowas, das ist auch ziemlich eklig :)

Hm. 7 Eurokarten, da wäre wirklich son MiniTower-Gehäusle nicht verkehrt. Oder 3HE 19", gleich mit dem passenden Rahmen für die Karten drin :)
Oder ist das 3HE? Mal den Rahmen messen.
Hm. Mist. Verschlampt. Aber 100mm plus oben und unten ca. 15mm sind 130, sind 5,12", 1,75" pro HE -> 2,93HE. Ja, also 3HE dann.

Würd ich jetzt als die eleganteste Lösung ansehen. Aber gut, wenn Du das Zeug nicht rumliegen hast, wirds wirklich unentspannt teuer, dann ist die Schmerzgrenze wohl eher für PC-Gehäuse hinfrickeln.

Hm. Aber Spulen. Da hatt ich mal noch irgendwas gefunden. Schau doch mal bei www.spulen.com, weiss nicht, ob die da die waren, die ich mal hatte, von wegen Kleinmengenanfertigung für Endkunden und so.

Ansonsten mal die Jungs auf Jogis-Roehrenbude.de fragen, die bauen doch viel Radios und brauchen Spulen :)
 
MiK schrieb:
Ansonsten mal die Jungs auf Jogis-Roehrenbude.de fragen, die bauen doch viel Radios und brauchen Spulen :)
Naja, die Radio-Leute brauchen meist Spulen im µH Bereich. Bei 1600 Wdg und einem AL-Wert von 400 kommt man aber schon auf 1H

Ich habe gerade mal den Katalog von Vogt durchgesehen. Das war (oder ist noch) DER Hersteller für Spulen & Co. Aber auch der hat sowas nicht. :?
 
JuergenPB schrieb:
Naja, die Radio-Leute brauchen meist Spulen im µH Bereich. Bei 1600 Wdg und einem AL-Wert von 400 kommt man aber schon auf 1H

Freilich, aber die bauen öfter mal Spulen und haben vielleicht generell ein paar Tips parat, wie man da sinnvoll voran kommt. An für sich kannst da ja mit ein wenig Elektronik zum Umdrehungen zählen und ner Akkubohrmaschine und ein wenig Kreativität schon einiges machen :) Darf halt nicht zu schnell drehen, sonst sieht das nachher ziemlich hässlich aus :)
 
Wer über Fischertechnik-Baukästen verfügt, kann sich auch daraus etwas Passendes bauen.
Hilfreich ist dabei auch ein Zählwerk - vor allem bei so hohen Windungszahlen.
 
Wenn ich bei meinem bevorzugten Formfaktor von 1/2 Europlatine (80x100) bleiben würde, bräuchte ich vorr. etwa 10 identische Platinen und einige weitere....

Da habe ich mich mal bei verschiedenen Platinenherstellern umgesehen und mußte feststellen, daß das verdammt teuer wird.

Im Moment denke über das selbstätzen nach.
Theoretisch läßt es sich auch Loch/Streifenrastern, aber der Aufwand scheint mir in Bezug auf den Zeitfaktor doch erheblich größer zu sein.

Das ganze ist vollkommen "unkritisch" und "grobschlächtig"
d07c030f7e9630e72dd5c841e1c9c.gif

(Platine für Basstrommen, Tom-Tom, Bongo etc. etc.)
 
JuergenPB schrieb:
Im Moment denke über das selbstätzen nach.
Theoretisch läßt es sich auch Loch/Streifenrastern, aber der Aufwand scheint mir in Bezug auf den Zeitfaktor doch erheblich größer zu sein.

Verschätz Dich da nicht. Wenn Du beim selber Ätzen mal alle Faktoren mitnimmst, auch Bohren und so, was in manuell auch ziemlich zeitraubend ist, kanns durchaus sein, dass Du auf Lochraster zeitlich gar nicht so schlecht dran bist. Das Bestücken ist auch kein zu vernachlässigender Faktor, der ist bei Lochraster ein wenig höher als bei fertigen Platinen, aber bei der Gesamtarbeitszeit mit so nem geätzten Teil musst Du natürlich auch diesen Faktor mit einkalkulieren.

Für son Modul vom MiK-one hatt ich je etwa 4 Stunden gebraucht, aber wenn Du die Dinger mal gesehen hast, kennst ja auch die Packungsdichte. Wenn ich mal etwas weniger eng baue, wie beim GTC, dann ist das echt überschaubar mit dem Aufwand.
 
JuergenPB schrieb:
Im Moment denke über das selbstätzen nach.
Theoretisch läßt es sich auch Loch/Streifenrastern, aber der Aufwand scheint mir in Bezug auf den Zeitfaktor doch erheblich größer zu sein.
Na, fädeln auf Lochraster. Du müßtest doch Kilometer von HF-Litze aus deinen Orgeln haben? Damit bist du rekordmäßig schnell.
 


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