jx-3p: kiwi-3p-erweiterung installieren: risiken?

bartleby

bartleby

lieber nicht.
hab mir grad doch noch mal nen jx3p angeschafft und auch schon das kiwi-3p upgrade von murray hodge geordert. in der anleitung zu seinem erweiterungs-bausatz legt murray allerdings allergroessten wert darauf, wie kniffelig das ausloeten des alten prozessors sei, und dass man das besser einem profi mit professioneller entloet-ausruestung ueberlassen soll. besonders vom entloeten mit so einer normalen handpumpe raet er dringend ab (fettung von mir):

On the top side of the board underneath the IC44 CPU are some fine tracks that will be damaged and difficult to repair if all the solder is not removed correctly. All the solder must be removed from all the 40 holes and the pins free of the hole edges before the CPU is lifted. The CPU pins should be able to move freely in the hole which shows that they are not still soldered to the hole sides. The best way to achieve this is with a good vacuum desoldering tool. The photo shows a Hakko being used. A hand vacuum can be used but these can cause damage to the board as they can jump and damage tracks as they are triggered. Quality Solder wick is a better approach than a hand desolderer.
nun besitze ich kein tolles entloetzauberdings, und mit entloetlitze ('solder wick') hab ich bisher eher nicht so gute erfahrungen gemacht. meine herangehensweise waere intuitiv: die beinchen des prozessors abknipsen und danach einzeln entfernen, und verbleibendes loetzinn dann eben doch mit ordentlich loetzinn und der handpumpe rausmachen, vor der er da so warnt. oder ist das zu riskant? sollte ich damit tatsaechlich lieber zu teuren profis wie x-tended gehen?

hat von euch wer erfahrung mit dem einbau dieser erweiterung? florian vielleicht? ist das wirklich so gefaehrlich mit der hand-vakuumpumpe, oder uebertreibt murray hier?
 
...Beinchen abknipsen am Prozessor würde ich nicht machen, weil Du Dir damit den Weg des Rückbaus verbaust.
Handpumpe und Entlötlitze geht schon ist aber ne Sauarbeit, man muß ziemlich genau arbeiten und es dauert.
Weil du ja alle Beinchen zinnfrei haben, sonst bewegt sich da garnix.

Ich würde ruhig zum Profi gehen, wenn Du schon alle Vorarbeiten machst und nur mit der Platine und dem Prozessor da hinschlenderst kann das ja nicht so teuer werden.
Einmal raus einmal rein.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
...Beinchen abknipsen am Prozessor würde ich nicht machen, weil Du Dir damit den Weg des Rückbaus verbaust.
och, damit hab ich eher nicht so das problem. das upgrade ist schliesslich eine enorme verbesserung, warum sollte ich das rueckbauen wollen? den kompletten mikrocontroller unbeschaedigt am stueck rauszuloeten, traue ich mir in der tat nicht zu. wenn es darum ginge, wuerde ich auf jeden fall zum profi gehen.

meine frage geht mehr in die richtung: wie gross ist die gefahr, dass ich beim entloeten der einzelnen beinchen per handpumpe tatsaechlich die platine beschaedige? warnt murray da vor einem in der tat sehr wahrscheinlichen szenario, oder versucht er eher, sich vermittels etwas ueberzogener warnungen vor supportkatastrophen und schadenersatzforderungen irgendwelcher grobmotoriker zu schuetzen?
 
oder sollte ich mir vielleicht einfach mal ne etwas vernuenftigere loet/entloetstation anschaffen? bisher hab ich nur so nen ganz einfachen conrad-billigloetkolben, der hat fuers shruthi-bauen und gelegentliche synth-modden bisher gereicht, aber koennte ja mal der anlass fuer ein upgrade sein. kann man mit sowas eher guenstigerem im einsteigersegment schon arbeiten, oder muesste man da hunderte von euronen investieren?
 
Die CPU ist ein Standardteil - es lohnt sich nicht die auszulöten. Für einen Profi ist es zu teuer, für einen Amateur zu riskant.
Also Seitenschneider ...

Neu kann man die CPU zwar nicht mehr kaufen, aber der Typ ist enorm verbreitet und daher problemlos zu bekommen. Und die läuft hier mit externem EPROM, nicht mit kundenspezifisch programmierter Maske - nur dann wäre das kritisch.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
Die CPU ist ein Standardteil - es lohnt sich nicht die auszulöten.
gut zu wissen.

beantwortet aber auch nicht meine frage nach den mitderhanpumpebeinchenausloetungsrisiken fuer die hauptplatine.

hat denn hier noch niemand seinen jx kiwifiziert? wie habt ihr das mit dem mcu-entfernen gemacht? kam es euch wie eine sonderlich kitzelige operation vor, die hochprofessionelles werkzeug und besonderes fingerspitzemgefuehl erfordert?
 
Ich habe die CPU erhaltend mit Pumpe, Litze und Flußmittel rausgeholt. Kann ich nicht empfehlen. (Auch wenn mir dabei nichts kaputt gegangen ist. )

Chip rauskneifen, am besten direkt am IC-Körper.
Pinreste auslöten, von oben. Da noch recht viel Materiel ist, geht das ziemlich gut: Mit einem kleinen Schraubendreher gegenhalten, eingeklemmt zwischen Lötkolben und Schraubendreher nach oben rausziehen.
Mit der Pumpe von der einen und dem Lötkolben von der anderen Seite die Bohrungen frei machen. (Das erfordert etwas Geduld und Übung, zieht das Lot aber am besten aus der Bohrung. )
Es gibt zwei oder drei Bohrungen die viel Kupfer haben und sich daher etwas wehren.

Ohne Flußmittel geht das Lot nicht raus, im Zweifel einfach neues frisches Lot drauf machen und den nächsten Versuch starten, das fluppt dann oft in eins raus.

Die Platine hat bei mir einen guten Eindruck hinterlassen - sprich: es sind keine Leiterbahnen oder Pad stiften gegangen.
Allerdings habe ich auch eine richtige Lötstation und ich kann löten. Trotzdem gibt es so 'ne und solche Platinen, bei manchen muss man nur böse gucken und der Kleber löst sich.. Dazu gehört die hier nicht, das war eine ganz schöne Braterei. Insofern denke ich, dass man das mit etwas Umsicht auch als Amateur erfolgreich machen kann.
Andererseits verstehe ich die Warnung von Murray voll und ganz, denn solche Ermutigungen werden ja leider immer von den falschen wahr genommen.
 
danke fuer erfahrungsbericht und tipps! ich denke, dann werde ich mich mal selbst an die amputative mcu-entfernung heranwagen, wenn das kiwi-kit eintrifft.

nordcore schrieb:
Chip rauskneifen, am besten direkt am IC-Körper.
ach so? ich haette eher gedacht: pins moeglichst nah am pcb abkneifen und die reste dann gleich mit der handpumpe mit raussaugen?

vielleicht ist das aber auch mal ein anlass, mir eine etwas bessere loet/entloetstation anzuschaffen. ist da so ein etwas einfacheres einsteigergeraet wie das weiter oben verlinkte von reichelt ein sinnvoller einstieg?
 
ich haette eher gedacht: pins moeglichst nah am pcb abkneifen und die reste dann gleich mit der handpumpe mit raussaugen?

Ne, dann hast Du nicht mehr die Kontrolle über die Pins. Du schneidest die Pins weit oben am IC ab und hast dadurch verhindert, dass die Lötpads abreißen und Du hast noch genug Material um das Pin noch komfortabel mit einer Zange oder Pinzette zu greifen.
Das man mit einer manuelle Absaugpumpe die Leiterbahnen beschädigt halte ich für eher unwahrscheinlich. Die meisten Pumpen sind ja aus Kunststoff und da sollte nichts passieren.

Viel Erfolg bei Deinem Umbau, und stell doch mal ein paar Bilder vom Umbau ein, damit man sich auch ein Bild machen kann :mrgreen:

Greetz
orange
 
bilder vom umbau gibts auch schon im kiwi-handbuch, ab seite 32.

aber ich sag natuerlich gern bescheid, wenn ich damit fertig bin. erstmal muss das kit ankommen. und ich muss derweil endlich mal mein musik/bastelzimmer in der neuen wohnung einrichten. :)
 


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