Keyboards Magazin - Elektrodompteur

Snitch

......
Das beschäftigt mich schon seit Moanten, aber ich kam bisher gar nicht auf die Idee mal hier bei den Leidensgenossen nachzufragen.
Also: KEYBOARDS Magazin, kennt ihr ja alle gell? da gab es ab den mitte- späten neunzigern eine Rubrik Namens "Elektrodompteur" oder so. Da wurde in erster Linie elektronische Musik rezensiert, und zwar richtig gutes Zeug. Ich weiss aber weder ob die Rubrik wirklich so hieß noch wer der verantwortliche Redakteur war. Aber diese Rubrik hat ganz maßgeblich zu meiner musikalischen Bildung beigetragen. Teils wurde dort auch wirklich obskure Nischenmusik besprochen. Ich hab die Reviews immer verschlungen obwohl ich damals gerade erst 13 oder 14 war. (Vater hatte Keyboards Abo).

Worauf ich hinaus will? keine Ahnung. Irgendwie hoffte ich vielleicht es gäbe ein Online Archiv dieser Reviews, bzw. fände ich einen Austausch bzgl. dieser Rubrik einfach mal nett. Vielleicht hat das ja noch weitere Leute so geprächt wie mich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Albrecht Pilz oder Piltz heißt der Autor
Der ist vom Elektrodrom und ist daher Elektrodromteur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Albrecht Piltz war nach seiner Tätigkeit bei "KEYBOARDS" noch einige Zeit bei "KEYS". Aber nachdem seine Rubriken sowohl bei "KEYBOARDS" als auch bei "KEYS" immer stärker eingedampft wurden, hat er den Musikjournalismus weitgehend aufgegeben. Soweit ich weiß, arbeitet er jetzt verstärkt in den Bereichen Kultur und Literatur.
 
Ja, hat es, mich auch geprägt. Der hatte/hat ein so großes umfassendes Wissen über Bands,usw. Gigantisch. Kam auch super nett rüber. Interviews mit Musiker und deren Arbeitsweise und Gear: einfach toll damals. Aber umso glücklicher bin ich, dass mit dem Synmnag ein (wie ich finde) würdiger Nachfolger da ist. Ich vermisse tatsächlich den guten alten Popjournalismus. Bin mit Sounds aufgewachsen. Hab dann mit SPEX und Groove weitergemacht. Und heute? Groove ist noch online und stemmt sich gegen den Untergang.
Hab aus Solidarität dort das einzige Online Abo (ja hab tatsächlich kein Netflix/Amazon/Disney Abo). Mein Gott wie ist das schön eine mitreißende Plattenkritik und dann die Scheibe zuhause.
Mit Sounds hab ich gleich die ersten Throbbing Gristle, Human League (ersten beide), Cabaret Voltaire, Joy Division, Cure usw. mitbekommen. Klar, solche kollektive Kreativitätsexplosioszeiten sind nicht oft und schon gar niemals lang, aber mir vorzustellen es läuft eine Musikrevolution und ich bekomme es nicht mit. Hmmm ... .
 
Ja, hat es, mich auch geprägt. Der hatte/hat ein so großes umfassendes Wissen über Bands,usw. Gigantisch. Kam auch super nett rüber. Interviews mit Musiker und deren Arbeitsweise und Gear: einfach toll damals. Aber umso glücklicher bin ich, dass mit dem Synmnag ein (wie ich finde) würdiger Nachfolger da ist. Ich vermisse tatsächlich den guten alten Popjournalismus. Bin mit Sounds aufgewachsen. Hab dann mit SPEX und Groove weitergemacht. Und heute? Groove ist noch online und stemmt sich gegen den Untergang.
Hab aus Solidarität dort das einzige Online Abo (ja hab tatsächlich kein Netflix/Amazon/Disney Abo). Mein Gott wie ist das schön eine mitreißende Plattenkritik und dann die Scheibe zuhause.
Mit Sounds hab ich gleich die ersten Throbbing Gristle, Human League (ersten beide), Cabaret Voltaire, Joy Division, Cure usw. mitbekommen. Klar, solche kollektive Kreativitätsexplosioszeiten sind nicht oft und schon gar niemals lang, aber mir vorzustellen es läuft eine Musikrevolution und ich bekomme es nicht mit. Hmmm ... .
Als die Groove vor zwei (oder drei?) Jahren ihre Printausgabe eingestellt haben hat mir das ein kleines bisschen das Herz gebrochen. Popjournalismus trifft es wohl ganz gut, mir haben diese 6 seitigen Artikel über Techno in Georgien oder psychische Erkrankungen bei Musikern etc immer sehr gefallen. Ebenso die Interviews, die habe ich regelmässig verschlungen. Und 10 bis 15 Seiten Plattenkritiken, was habe ich da nicht alles entdecken können.
Was bleibt ist eine grosse Lücke. Ich kann mich einfach nicht mit Online-Ausgaben anfreunden.
 
Vor Allem wenn wir bedenken wie klein die Redaktion damals war. Diese Begeisterung und Leidenschaft; nur damit haben die das Pensum schaffen können; kam doch voll rüber.
Dieses „voll drin in der Materie“ macht es für mich aus. Und solche Einzelpersonen gibt es nie oft. Toll wenn die dann freie Bahn haben wie der Elektrodromteur (oder Dr. Gonzo und Ingeborg Schober in SoundS). Für mich noch besser, wenn das so kollektivmäßig abzieht , wie eben die Groove damals. Ja und der Gerd Janson (ehem. Groove) hat ja die Seiten gewechselt und legt heute (???????) auf und macht mit Lauer die Tuff City Kids (oder so ähnlich). ( Hey! Ein Thread hier mit platten/cd/Buch Besprechungen wär das was? -Hm ... Moogulator tut mir ja jetzt immer schon leid wenn er sich um Threads mit dem großen B. Drin streitschlichtend kümmern muss.)
 
Hi,

Schade, dass es solche Art von Magazine heute nicht mehr oder nur noch vereinzelt gibt. Könnt ihr denn welche empfehlen, die man online abonnieren kann? :)
 
Hallo zusammen! Hier ist noch einmal der "Electrodromteur", inzwischen im "(Un-)Ruhestand", der es kaum glauben mag, dass in 2020/21 noch immer über seine historischen Schandtaten in KEYBOARDS diskutiert wird.

Zunächst eine Bitte um Entschuldigung an Snitch dafür, dass sich "AP" (= Albrecht Piltz) seinerzeit in seine musikalische Sozialisation eingemischt hat. Das lag nie in meiner Absicht. Eine Bitte um Entschuldigung auch an all diejenigen,, die "AP" womöglich mit dem Verriss der neuesten Produktion eines/einer Eurer LieblingsmusikerInnen gequält hat. Das indes lag in meiner Absicht - nicht das Quälen, aber das "Verreissen", wenn es denn meiner Meinung nach mal nötig war.

Generell: Dank für Eure Leidensfähigkeit!

Verantwortlich für die Taten des Electrodromteurs in KEYBOARDS waren allerdings auch zwei unfassbar tolerante Chefredakteure, namentlich Reinhard Schmitz und Ralf Willke, die dem Electrodromteur quasi "Carte blanche" gaben, sowie KEYBOARDS-Gründer und Verlagsgeschäftsführer Gerald Dellmann, der - mitunter mit hochgezogener Augenbraue, aber dann eben doch! - seine verrückte, vor allem musik(!)-verrückte Bande "machen" liess.

Eine Ära des Musikjournalismus, die nunmehr Geschichte ist. Weshalb sich "AP" inzwischen tatsächlich auf andere Tätigkeiten verlegt hat. Hier und da nochmal ein kleiner Artikel in verstreuten Printmagazinen, auch mal ein Buchlektorat... und "AP"s Katzen wollen schliesslich auch gefüttert werden.

Euch allen ein gesundes 2021 mit - hoffentlich bald wieder! - vielen Live-Events! Unterstützt einstweilen nach besten Kräften Eure lokalen Plattenläden und Clubs und die unzähligen "kleinen" MusikerInnen, deren wirtschaftliche Existenz aktuell auf der sprichwörtlichen Kippe steht!

F*** CORONA!
 
AP war, neben Andreas Hub, für mich immer mein (musik-)journalistisches Vorbild, und wenn ich in den späten 1990ern und frühen 2000ern Rezensionen schrieb oder irgendwelche Leute mit Fragen nervte, war mein Hintergedanke immer "was würde AP sagen/fragen/schreiben?"

Auch, wenn ich mit der Meinung des Elektrodompteurs nicht immer d'accord war und mir mancher Verriß oder so manche Lobhudelei (vor allem gegenüber Klaus Schulze) zu weit ging und nicht immer nachvollziehbar war -- irgendwo gab es immer etwas Spannendes an anderer Stelle, das dergleichen wieder wettmachte.

Stephen
 
@Electrodromteur
Wenn du schon persönlich da bist, an der Stelle noch mal vielen Dank für 25 Jahre (meine Abo Zeit) Kurzweiligkeit!

:supi:
 
@Electrodromteur
Auch von mir ein herzliches Dankeschön. Hier vor mir stehen alle Ausgaben der Keyboards, so dass ich jederzeit mich in diese alten Zeiten stürzen kann. Ist immer ein Vergnügen.
Ich bilde mir ein, mal eine Rezension der Platte Michael W. Smith 2 (1984 erschienen) gelesen zu haben. Die hat ein recht einprägsames Cover:

R-2463213-1285602911.jpeg.jpg


Aber in allen Zeitschriften aus meinem Archiv habe ich schon geschaut. War das von Dir? Erinnerst Du Dich evtl.?
 
@Electrodromteur, schön von dir zu hören und vielen Dank für die vielen kurzweiligen, manchmal auch polarisierenden Rezensionen, die mich über Jahre (Jahrzehnte?, wann war denn die letzte AP-Plattenbesprechung in der Keyboards eigentlich?) begleitet haben.
So einige liebggewonnene Musik in meinem CD Regal verdanke ich deinen Empfehlungen.
 
... und hier schon wieder der "Electrodromteur" aka "AP" aka Albrecht Piltz (sperrt ihm den Account wie gerade Twitter, ziemlich spät leider, einem gewissen DT, wenn Euch AP wieder zu nerven beginnt).

micromoog: Schön, dass ich Dich kurzweilig unterhalten und nicht gelangweilt habe. AP hat sich bei seinen "Schandtaten" in KEYBOARDS auch selber nie gelangweilt.

swissdoc: Die Michael W. Smith-Review von 1984 war vor APs Zeit bei KEYBOARDS, AP ist dort erst 1989 gestartet.

electric guillaume: Die letzte Plattenbesprechung von AP in KEYBOARDS war in Ausgabe... Oops, da muss ich erst nochmal nachrecherchieren.

An ppg360: Du hast ganz recht: Mit seiner Klaus Schulze-"Lobhudelei", und nicht nur mit dieser, ist der Electrodromteur mitunter übers Ziel hinausgeschossen, z.B. mit seinem Eletrodrom-Special zu KS' 50. Geburtstag (KEYBOARDS 8/1997). Andererseits, ohne Begeisterung geht i.m.h.o. im Musikjournalismus nichts, dann ist er einfach nur (quote: Homer Simpson) "laaaaaaaangweilig". Und AP hat ja auch mal ein KS-Album böse verrissen,"In Blue" (KEYBOARDS 5/1995), weil Schulze damit - befand AP zunächst - einen musikalischen Rückschritt machte, obwohl er lange - zum Teil gegen den Widerstand seiner alten Fans - technisch/musikalisch weit vorne war. (Schon Samples fanden viele alte Fans auf einem Schulze-Album "igitt". Einsatz eines live gespielten Cellos? Bääh.). KS hat's AP dann erklärt: Nachdem aus seiner Fan-Post hervorging, dass viele sich ein Volume 2 seines Klassikers "Moondawn" wünschten, tat er ihnen (und sich) den Gefallen und machte nochmal ein Album für Vintage-Aficionados. AP hat seinen "In Blue"-Verriss dann auch in einer zweiten Review (KEYBOARDS 12/995) revidiert und zurückgenommen. Sowas muss dann auch mal sein.

Mit Winfrid Trenkler, einigen von Euch vielleicht noch bekannt aus seiner zu Recht legendären WDR-Radio-Show "Schwingungen", hatte AP mal eine interessante Diskussion. WT meinte, AP würde in KEYBOARDS viel zu viel "verreissen". AP hielt dagegen, im Radio kannst du alle Musik spielen, jeder kann sie direkt hören und sich ein Urteil bilden, in einem Printmagazin kannst du die Musik nicht "vorspielen", du musst sie mit Worten nahebringen und dich in jeder Review mit deinen musikalischen Präferenzen und, eventuell, musikalischen "Abneigungen" kenntlich machen. Wer deine Reviews dann über einige Monate oder gar Jahre so liest, kennt dann irgendwann den Rezensenten und schreibt vielleicht (was den Electrodromteur auf einer KEYBOARDS-"Mitmachkarte" von 1998 erreicht und sehr erfreut hat): "Alles, was du im Electrodrom niedermachst, kaufe ich sofort. Und alles, was du da anpreist, kauf' ich nie. Bin bisher immer gut damit gefahren."

So war das Electrodrom in KEYBOARDS auch gedacht: als Entscheidungshilfe. "Brauch' ich das, kauf' ich das? Oder kann das weg?"

Genug "aus dem Nähkästchen" für heute.

Bleibt alle gesund!
 
....Wer deine Reviews dann über einige Monate oder gar Jahre so liest, kennt dann irgendwann den Rezensenten....
Genau einer der Punkte die ich sehr schätzte. Auch wenn mein Musikgeschmack sich nur zum Teil mit dem des Rezensenten deckte, konnte man Anhand des Geschriebenen gut abschätzen ob es sich lohnte die kostbare Zeit im Plattenladen darauf zu verwenden eine Veröffentlichung mit eigenen Ohren zu begutachten oder nicht.
 
Hey, electric guillaume, Deine Frage

wann war denn die letzte AP-Plattenbesprechung in der Keyboards eigentlich?

wird hiermit beantwortet: Januar-Ausgabe 2004.

Alles Beste, AP
 
Hallo Ihr Lieben, ich wünsche Euch alles Gute für das noch junge Jahr!
Ich bin leider erst sehr spät auf das Keyboard-Magazin gestoßen und habe für ein laufendes Projekt ein paar Fragen, die ich gerne Albrecht Piltz stellen möchte. Weiß jdm. wie man mit Albrecht in Kontakt treten kann?
Ich konnte in den (Un-)Tiefen des Internets leider nichts finden.
Danke für eine kleine Hilfestellung und liebe Grüße,
Nils
 
Oh boy, stimmt! Wer lesen kann ist klar im Vorteil :) Es ist Montag. lach!
Ich schreibe ihn direkt einmal an.
Danke und liebe Grüße!
 
Du könntest ja einfach eine PN an den "Elektrodompteur" (,einen Beitrag über deinem,) schreiben, er hat sogar mit AP gezeichnet.
Er war Chef des Elektrodroms und damit ein Dromteur. Wer sich schämen will, kann das tun. Er wirkt aber aktuell gnädig, nutze die Gunst gut, Graf!
Große Gnade, Gütigster - ggü Glugscheißerei. @ Gemeinde - Grabe gut! generiert Gefallen!
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben