Nur OnTopic Linnstrument - (meine) Erfahrung, Grenzen! Feedback?

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Jazzdilletant
Hallo liebe Linnstrument-Nutzer (oder Gut-Kenner/Exnutzer/Haken-Nutzer, ...),

ich versuche nun einen kurzen Einstieg, bin mir aber jetzt schon sicher, dass es nicht gelingt.
Diesen Thread kenne ich ( https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/linnstrument-controller-event.86111/ ), und auch sonst habe ich hier und anderswo viel über das L. gelesen, gesehen und gehört, mich ausgiebig damit beschäftigt und es nun letzt endlich bestellt, im Haus und seit 3 Tage im Testrun - das große, nicht das L.128.

Ich will kurz meine Voraussetzungen, Ansätze und Erwartungen schildern, einen kurzen Erfahrungsbericht mit Pros/Cons (aus meiner Sicht) schildern, und dann möglichst von (Ex-) Usern (auch stark verwandter "Eingabekeyboards") ihre Sicht erfahren.

Ich komme vom Jazz, Improvisierten, Akustischen aber auch Elektronischen, bin Hobbyist, mit eigenem etwas höheren Anspruch (ohne dazu die Zeit zu haben (Familie!) entsprechend wieder weiter zu üben), früher waren meine Mitmusiker zu >50% Profis oder sind es geworden). Ich fühle mich persönlich auf Gitarren, E-Bass (auch fretless), Klavier/Synths, Kontrabass aber auch Geige/Cello wohl (das heißt nicht, dass ein Profi-Musiker da dann vor allem bei letzteren an mir ggf. nicht doch einiges auszusetzen hätte), und spiele zum Spaß auch gerne mal Schlagzeug, oder anderes ( – nur keine Blasinstrumente).

Motivation:
  • Polyphonic Aftertouch (irgendwo liegt bei meinem Bruder noch ein VFX-SD rum)
  • Multifinger Slides mit elektronischen Sounds.
  • Multifinger Soundcontrol (Vibrato, "Filter", PhysMod Beeinflussung, Artikulation, ...).
    Roli habe ich angespielt, nix für mich (K.A. ob das noch so ist, aber damals konnte ich beim Thomann keine kleine Sekunde spielen, greifen schon).
    Haken Continuum habe ich noch nicht persönlich angespielt, aber da sieht man eher nur langsames, meist monophones Spiel – sicher ein tolles Instrument mit klasse Klangerzeugung. Spieltechnisch vermutlich nicht zu mir passend. Zu groß für die Anzahl Halbtöne.
    (Sensel, Joue, M-Plane, K-Board, Touch-Keys usw. kenne ich, aber das ist auch nix für mich)
  • Interessant ist auch, dass man bei dem isometrischen Layout des L. auch auf für einen selbst eher unübliche Chord-Voicings kommt, gerade weil man pro Seite ja mehr als einen Ton spielen kann.
  • Ich habe kürzlich mal wieder öfter mein altes PC88 rumschleppen "dürfen", davon bekomme ich schon Striemen mit der Tragetasche. Somit wäre, wenn ich mit dem L. auf (annähernd) gleichem spielerischen Level (d.h. muscle-memory Training ist klar erforderlich) ein relativ leichtes Universalmasterkeyboard zum einfachen Transport schön. (Ok, hier sehe ich mir auch SL73, oder andere kleinere (modifizierte) Masterkeyboards an, Roland, ... , ein leichtes 76er Hammer von Doepfer wäre mal was, usw. aber das soll nicht das OT dieses Threads werden ...)
  • doch mal wieder was neues ;-)

Pros:
  • ich kam ziemlich schnell (<1h) spiel- und layout-technisch damit zurecht. Sowohl mit einfachen Garageband Sounds vom iPad, als auch Animoog oder Modell D. Auch mit Mainstage 3 und den von Roger Linn dazu zur Verfügung gestellten Sound kam ich sehr schnell zurecht (nach ewigen Sampe-Downloads). MPE ist wirklich super
  • Die Einstellungen am L. selbst gehen sehr gut von der Hand, wenn man mal ein paar Prinzipien wie "longpress", "slide left/right to change" oder ähnliches verinnerlicht hat, kommt man sehr schnell ohne Anleitung zurecht.
  • Die Oberfläche ist für links-rechts Slides sehr brauchbar. Die LED Funktion "SAME", alle LEDs mit selbiger gespielter Midi-Note leuchte mit auf, ist sehr gut bei beidhändigem Spiel.
  • Aftertouch und Velocity funtkionieren aus meiner Sicht ausreichend gut bis sehr gut. Hier muss man/ich allerdings am meisten übern, damit die Velocity in allen Fingern passt.
  • OpenFirmware! D.h. langer Support der SW auch durch zweite/dritte oder mit Zeit einen selbst möglich.

Cons:
  • die (wohl hardware-) technische Beschränkung, dass der vierte Anschlag in einem Viereck nicht mehr erkannt werden kann, stört (mich) zunehmend, denn:
    • es gibt zwar alternative Voicings, die man sich (z.B. in der linken Hand) angewöhnen kann, aber wenn man gerade im Flow ist, stört diese schnell Umdenken.
    • im Split-Modus endet es (für mich) in einer kleinen "Katastrophe". Linke Hand irgendein "sus"-Voicing mit großer Quart und dann rechts versehentlich ein zweifinger-Touch in den gleichen Spalten, oder einen Finger und danach die Quart dazu, und schon passiert es, es werden vermeintliche Slides erkannt, die nicht da sind.
  • die y-Richtung ist schon deutlich schwieriger zu benutzen, hier muss man Sound und Spieltechnik sehr aufeinander abstimmen.
  • die max. "vier in einer Spalte" Beschränkung ist (meine Vermutung nach) eher softwaretechnisch, hat mich aber nicht ganz so gestört wie die andere.
  • beidhändiges Spiel (daher habe ich mir nicht das L.128 geholt) geht ok, allerdings neige ich wegen der optischen Fingerpositionskontrolle dazu, dass die beiden Hände (bei schnellerem komplexerem Spiel) immer nahe zusammen bleiben – dies lässt sich m.E. auch bei anderen versierteren Spielern beobachten.
  • Kleinigkeiten:
    - einen MPE-Split in Mainstage 3 zu erzeugen ist ziemlich aufwändig.
    - Das große iPad 2016er powert das L. leider nicht ohne Netzteil am Apple USB-3 Adapter.
    - Oder direkt ein Netzteil mit >>500mA dranhängen, mit ca. 500mA reicht nicht, das ging dann so halb, es haben sich aber Tasten "von Geisterhand" gedrückt, und das L. war unbrauchbar, ich dachte defekt, aber war leider einfach meine Schuld (und im Nachhinein lustig), jetzt geht alles..

Zwischenfazit (für meine Ansprüche):
  • spieltechnisch würde ich eine deutliche Zeit brauchen, um auf ein ähnliches Niveau wie auf einer normalen Klaviatur zu kommen. Gerade der gleichmäßige Anschlag mit dem kleinen Finger der linken Hand ist da (m)ein Schwachpunkt.
  • vielleicht (oder sicher) ist natürlich auch mein "Universal-Masterkeyboard"-Ansatz falsch. Ich werde jedenfalls nicht mehr das spieltechnische Niveau erreichen, dass ich auf einem L.-Split die spiel-/artikulations-technischen Möglichkeiten voll ausschöpfe.
  • von daher: vielleicht tut es auch ein kleines L.128 mit weitestgehend einhändigem Spiel und nur gelegentlichen zweihändigen. Ansonsten hat man ja meist noch andere Keys zur Hand. Split geht für einfache Sachen da dann auch noch -> mal getestet: Beschränkung links auf 5-6 "Bünde" für Kontrabass, Slide-Range verdoppelt (<-das ist extrem lustig und bringt viel), dann hat man rechts immer noch 10-11 "Bünde".
  • Der Sequenzer ist schön aber interessiert mich nicht, vielleicht der Arpeggiator mit dieser Probability by Preassure Funktion. Ich weiß aber nicht mehr, ob dies interne oder ein externes Patch von Geert Bevin war.
  • (halb-ernst: ) ich bau mir doch was RM2 ähnliches (das hatte ich mal einige Zeit. Die Teile und Teensys / Arduinos hab ich sogar rum liegen, aber die Zeit ... ggf. Teile der FW nutzen ...), und beschränke mich auf max. bi-tonale Slides, ggf. gemeinsamen Pressure für beide, und lasse y weg (ok, dann ist man eigentlich beim Mini-Continuum oder eben RM2).
  • (auch halb-ernst: ) ich kaufe mir GeoShred (oder GeoControl)

So ich könnte jetzt noch das eine oder andere dazufügen, jetzt geht es erstmal zurück ans L., die Probezeit läuft ja ...

Ich hoffe, mein Kurzbericht hilft ggf. auch andere bei der Entscheidung, und bringt nicht andere User dazu, sich so wie ich mich am "Viereck-Bug" aufzuhängen, mich nervt der leider ziemlich.

Was sind eure Erfahrungen?
(Viele User konnte ich im Forum hier jetzt nicht identifizieren ... vielleicht gar schon Ex-User?)

EDIT 12.2. Ein paar Fehler korrigiert ... und kleiner Kommentar: Es wird wohl wieder gehen, und vielleicht irgendwann durch ein L.128 ersetzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei Ergänzung nach weiterem herumspielen.

Con: eigentlich kein direktes L. Problem, aber mein Eindruck ist, dass viele eigentlich MPE fähige Apps/Synths (als Beispiel jetzt mal Model D) diesbezüglich nur bestimmte / wenige Controller individuell erlauben, und der Rest trotz MPE global bleibt, das liegt vermutlich an der MPE Definition, ist aber eigentlich artikulationstechnisch echt schade. Klar Pitch geht einwandfrei.
Pro: bei einer App bei der ich das nicht erwartet hätte, nämlich Pianoteq 6 (leider bisher nur die Trial – eines meiner nächsten "brauch-ich-vielleicht"s) macht das MPE spiel schon nur mit Pitch erstaunlich Laune.

Trotzdem, ich kämpfe weiterhin ;-) ... keep or kick ..
 
Hier im Thread ist das Feedback zum Thema Linnstruments ja eher überschaubar, von daher gehe ich mal davon aus, dass das Instrument hier unter den Usern eher wengier verbreitet ist, werde aber dennoch mal mal Glück mit einer zig-fach gestellten Frage versuchen.

Da mein kleiner Ausflug mit einem Seaboard Rise 2 leider von Seiten des Paketdienstes konterkariert wurde, beschäftige ich mich aktuell mit MPE-fähigen Alternativen, die zudem im europäischen Raum bestellbar sind.

Nach recht ausschweifenden Recherchen im Internet fällt nun die engere Wahl auf ein Linnstrument. Zum einen würden mich weitere Erfahrungen von Usern mit dem Linnstrument interessieren, zum anderen würde mich interessieren, wie eure Gedanken zu den beiden Modellen, mit 128 bzw. 200 Tasten. Ich neige eher zur großen Version, vermag aber noch nicht einzuschätzen, ob das im Anbetracht der Preisdifferenz von € 400,00 auch Sinn macht und wirklich einen größeren Nutzen mit sich bringt.

Ich könnte natürlich bei Thomann beide Modelle bestellen, testen und dann eines von beiden zurücksenden...
 
ich gehöre schon zu denen, die sowas ausprobieren würden, aber "angemacht" haben mich nur Continuum und Osmose - letzteres habe ich wirklich gekauft, weil - zu komische Konstrukte was wo liegt müssen sich lohnen und musikalisch mehr hinzufügen. Daher - ist es schon interessant wie und was jeder für sich so entscheidet - ich spiele live auch auf 16 Step Pads - also ich mache auch anderes als "Klaviatur" aber ...
isolinear ist schwer zu kapieren - ist wie alles neu lernen. Hat das geklappt? Ich finde das ist eher "wo ist was was gut klingt" aber ich weiss eigentlich nicht was ich da spiele und ich mag keinen Zufall. ;-) Auch wenn es sein kann, dass man da besser ist mit .. Neue Geräte sind ja eh auf Nichtspielenkönnen optimiert - es gibt immer mehr Stepsequencer die sehr offensichtlich für Nichtplayer gemacht sind.
 
ich gehöre schon zu denen, die sowas ausprobieren würden, aber "angemacht" haben mich nur Continuum und Osmose - letzteres habe ich wirklich gekauft,

Letzteres hat ebenfalls meine Neugier und Aufmerksamkeit geweckt und steht ebenfalls auf meiner Liste, allerdings liegt der Preis für mich an der oberen Preisgrenze. Was ich in den letzten Monaten für mich mitgenommen habe ist, dass mir im Grunde genommen ein klassisches Keyboard-Layout eher liegt und ich mich hierbei eher auf das "klassische" Musikmachen konzentrieren kann. Von daher viel meine eigentliche Enscheidung auf ein Seaboard Rise 2.

Allerdings denke ich, dass mir ein Instrument wie das Linnstrument, andere musikalische Impulse gäbe.
 
Zwei Ergänzung nach weiterem herumspielen.

Con: eigentlich kein direktes L. Problem, aber mein Eindruck ist, dass viele eigentlich MPE fähige Apps/Synths (als Beispiel jetzt mal Model D) diesbezüglich nur bestimmte / wenige Controller individuell erlauben, und der Rest trotz MPE global bleibt, das liegt vermutlich an der MPE Definition, ist aber eigentlich artikulationstechnisch echt schade. Klar Pitch geht einwandfrei.
Pro: bei einer App bei der ich das nicht erwartet hätte, nämlich Pianoteq 6 (leider bisher nur die Trial – eines meiner nächsten "brauch-ich-vielleicht"s) macht das MPE spiel schon nur mit Pitch erstaunlich Laune.

Trotzdem, ich kämpfe weiterhin ;-) ... keep or kick ..
Wie ist es mit der Wärmeentwicklung der Pads? Dies hatte mich damals abgeschreckt…
 


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