Main-Theme für Fantasy-Film

Klingsor

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Hallo zusammen,

ich habe die letzten Tage sehr intensiv an folgendem Stück gearbeitet:

http://www.soundclick.com/bands/page_so ... D=13540808

Das dazu gehörende Filmprojekt (liegt schon Jahre zurück) ist leider nie komplett abgeschlossen worden, aber mich hat es schon seit langem gereizt, endlich mal Musik für dieses Genre (Fantasy) zuschreiben, da sich unglaubliche viele Möglichkeiten ergeben und man als Komponist vergleichsweise uneingeschränkt arbeiten kann. Der eigentliche Hauptteil der Arbeit war für mich aber das Instrumentieren, Aufnehmen (alles DAW-gestützt über Midi natürlich) und dann vor allem auch das Abmischen der letztlich 45 Spuren. Ich würde mich extrem über ein paar Tipps vor allem in Bezug auf den Mix freuen. Also was man wo vielleicht noch besser machen könnte, wo Stimmen eventuell nicht präsent genug bzw. zu präsent sind etc. Ich habe mir die ganze Geschichte mittlerweile wohl schon so oft angehört, dass mir ein bisschen der objektive Blick verloren gegangen sein dürfte. ;-)

Vielen Dank schon mal!

Dustin
 
Ziemlich ausgeschlafene Sache, Hut ab. Ich habe mir einige Tracks angehört, weiß nur nicht genau, wieviele von den 41 zum Soundtrack gehören.

Insgesamt klingt das stimmig, also genau so gewollt. Da gibt es wenig auszusetzen. Ja, du stellst Soloparts sehr nach vorne, also nicht immer sehr eingebettet ins Orchester. Wenn es gewollt ist, stimmt das. Ein klein wenig Tiefe verliert es an diesen Stellen. Da würde ich mit etwas deutlichem Panorama einzelner Orchestersektionen dagegenhalten. Aber halt nur so, dass es zu keinem Bruch bei anderen Tracks kommt, wo das weniger der Fall sein darf.

Hast Du besonderes Mastering betrieben? Es klingt etwas zurückhaltend, obwohl ja die Dynamik auf wuchtige Parts setzt und ppp nicht so oft vorkommt. Mit einem geschickten Mastering kann man das noch etwas plastischer kriegen, falls Du keine Hemmungen vor Pathos hast. Würde m.E. durchaus passen, etwas Zucker noch obendrauf halt.

Ich habs über etwas einfache Speaker abgehört, die bei mir auf dem Schreibtisch stehen. So konnte ich nicht besonders auf die verwendeten Räume achten. Stehen bei Dir alle Instrumente im gleichen Raum, und lediglich an verschiedenen Pan Positionen? Jedenfalls ist auch der Raum etwas zurückhaltend. Aber auch das kann ja richtig sein, ich kenne die dazugehörigen Bilder nicht.

Tolle Samples übrigens, speziell die Horn Section.
 
Hi Klaus, vielen Dank für die Rückmeldung, ich weiß das sehr zu schätzen! :D Freut mich naürlich, dass es dir gefällt. :) War in der Tat eine Heidenarbeit und steckt eine ganze Menge Herzblut drin... Ich find besonders den Arbeitsschritt des Abmischens echt unglaublich anspruchsvoll, weil man sich ständig innerhalb eine Kontinuums mit den Polen "zu viel" oder "zu wenig" entscheiden muss. :D Wenn man Noten setzt, muss man sich natürlich auch entscheiden, aber da gibt es schlichtweg nicht diese riesige Spannbreite von Entscheidungen. An sich macht Mixing schon sehr viel Spaß, aber das ständige Ausprobieren verschlingt enorm viel Zeit, weil man (oder ich zumindest) nie das Gefühl hat, wirklich fertig zu sein... Hoffentlich geht das später mit mehr Erfahrung schneller. Am Mix hab ich hier wirklich am längsten gesessen. Insofern super, dass du da ein paar Punkte ansprichst. ;-)

Also die Instrumente stammen alle aus unterschiedlichen Sample-Bibliotheken (die meisten trocken), mit Hilfe von MIR-gestütztem Faltungshall hab ich jeweils ein bisschen Reverb draufgesetzt. Wahrscheinlich hätte ich die Räumlichkeit besser unterstreichen können, indem ich den Streichern etwas weniger und dafür dem Blech und vor allem der Percussion noch etwas mehr gebe (sitzen von der Bühne aus gesehen ja weiter hinten im virtuellen Orchester).
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass den allgemeine Sound etwas matt ist. Wahrscheinlich geht das in dieselbe Richtung wie deine Anmerkung zur Dynmakik der wuchtigeren Parts. Hast du da vlt. irgendwelche Tipps, um mehr Brillanz rauszukitzeln?

Dustin

PS.: Geht für dieses Filmprojekt nur um diesen einen Track (Journey Onward). Die 40 anderen Tracks sind für völlig andere Projekte in den letzten 10-15 Jahren entstanden. ;-)
Und wenn es interessiert: Hier gibt es den verwendeten Falltungshall als Freeware: http://www.samplicity.com/bricasti-m7-i ... responses/
 
Bei der Frage nach dem Raum dachte ich vor allem an den Aspekt, alle Instrumente in den gleichen Raum zu stellen. Falls das nicht geht, dann ist ein alter Hollywood Composer Trick: Man legt über alle Channels nochmal ganz dezent den besten Hallraum den man hat. Das verschafft der Sache die räumliche Stimmigkeit.

In Sachen Brillanz verlasse ich mich jedenfalls auf einen guten Mastering Tonmeister. Die können das besser als ich und haben eine schöne Trickkiste an PlugIns sowie das Augenmaß für die richtigen Frequenzen. Insgesamt also eine Art Enhancement, das bei solchen Orchestersachen diesen gewissen Teuerglanz bei gleichzeitiger Natürlichkeit erzeugt.

Ein anderer Trick: Seperate Volume Tracks. James Newton Howard hat mal einen guten Workshop darüber verfasst, ich glaube der war im US Keyboard Magazine. Vielleicht findest Du was im Netz. Die Dynamik der Streicherlinien etwa, gepaart mit ständiger Kontrolle über das Obertonverhalten im zeitlichen Verlauf, das macht nochmal eine ganze Menge im Gesamteindruck. Das lässt sich ja automatisieren, so dass damit ein ohnehin dynamischer Mix, im Gegensatz zum statischen, gut an Fahrt gewinnt. Wobei Du da schon ziemlich gut liegst, finde ich.
 
Hier ist übrigens auch endlich der komplette Filmausschnitt, zu dem dieses Stück sowie zwei weitere Cues geschrieben wurden:


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=m1Op4EXgQk0


Alles sehr trashig und natürlich extrem LOW-BUDGET (gedreht wurde 2005 mit einem Discounter-Camcorder), aber mir ging es ja in erster Linie um die Gelegenheit, endlich mal Filmmusik in dem musikalisch unglaublich ergiebigen Fantasy-Genre zu schreiben. War enorm viel Arbeit, aber hat auch mindestens genauso viel Spaß gemacht! :)
 
Ich finds ganz nett, klingt aber so nach etwas typischen Orchestral Midi Soundtrack aus den 90s, was nicht abwertend sein soll! Was nutzt du für ein Setup, Roland?
Ansonsten, einer meiner Favoriten und sehr wegweisend in Sachen synthetischer Orchstralsound von Musikdesign(Roland,Emu etc) und Composition, da von 1994, ist der Soundtrack von den Game Warhawk. Den höre ich bis heute gerne und gab mir viel Inspiration, vielleicht dir auch?! ;-)

Alle Tracks sind ansich der Hammer:


Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=HJa8H9nM4mY&index=1&list=PL91913227FACD3B41
 
Sehr cooler Track! Hätte nicht gedacht, dass sowas schon in den 90ern vollsynthetisch herzustellen war.

Also ich benutze folgende Plug-Ins:

Kontakt-Player (Native Instruments)
88 Ensemble (Sonivox)
Xpand2 (Air)
HALion Sonic (Steinberg)
Groove Agent One (Steinberg)
Fx Suite (Steinberg)
Giga Nemesis v1.5 (Nemesis)
Tools for UR242 (Steinberg)
Project Exodus (99Sounds)
Toxic Metals (Force Sampling)
Starter Collection (No Dough Music)
Project Pegasus (99Sounds)
Signal-Free (Output)
Orchestral Library (Versilian Studios)
 
Ich denke man muss sich ein wenig in die orchestrale Musik reinhören (analysieren), um die richtigen Sounds zu finden und entsprechend typisch einsetzen zu können.
Hmmm, für ein Spiel (das nie fertig geworden ist) hab' ich Anfang der 00er mal folgenden Track gemacht mit der SBLive + div. Soundfonts und DSP Fatory Karte + ein paar Plugins für die Effekte.

 
Hi! Genau und das ist für mich jetzt die Sache, das bei heutigen Synthetischen Orchestral der Widererkennungswert und Look fehlt, ist halt so! Kein Vergleich zu den Roland JV, Emu Orchestral Libaris oder die von Korg und Kurzweil usw. aus den 90s! Die sind und sollen ja nicht so "echt" klingen, haben aber so einen geilen Klang, das ich das heute vermisse, gerade da die damals so oft und überall bei Games, Filmen Serien usw eingesezt wurden. Auch die Libarys von SonicImages von Christ Franke sind famos, die wollte ich auch endlich mal selber nutzen, vorallem geil wenn man weiß wo die eben so eingesetzt wurden, man merkt die "Energie" die da drin steckt :)
Ja, also darum waren in den 90s manche Games wirklich wegweisend, auch für die Filmbranche die erst Jahre später auf das Niveau kam.
Genauso legandär der FMV Shooter The Hive, von 1994 eines der ersten Win95 Games dann später noch mal für PS1 Die Musiken sind sowas von der Hammer und bis heute suuuper,cinelike und heroisch komponiert! Leider gibt es keinen Soundtrack, der Composer Mark Stratford machte wohl nur 2 Games wie Deadly Tide(auch perfekte Musik)und man hat nie mehr was von ihm gehört oder hat irgendwelche Infos!
Das Sounddesign ist sowas von fantastisch und perfekt abgemischt damals in SRS und überlst gut arrangiert! Wenn mal wer noch raushören welches Synths wäre das geil, ich tippe auf Korg und Emu!?

Hier ein Track:

Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=sG_PpESoF9A
 
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