Memory Man Analog Delay rauscht ungewöhnlich laut

Hallo beisammen,

ich habe ein altes EHX Memory Man (kein! DELUXE, 3-Knopf, mit Boost Eingang, ca. 1980, mit einem Panasonic MN3005 Chip), welches folgendes Phänomen aufweist: Wenn ich die Delay Zeit höher als ca. 100ms regele, tritt recht abrupt ein sehr deutliches dumpfes Rauschen auf, unabhängig vom Inputsignal. Kennt jemand zufällig dieses Verhalten, wo könnte der Fehler liegen?

Klangprobe zum anhören anbei. (Signal mit steigender Delay-Zeit, zum Schluss nur das Rauschen)

Danke,

Soda
 

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swissdoc schrieb:
Welcher ist es genau? Hier gibt es eine Liste und Bilder:
http://www.davidmorrin.com/home/trouble ... memory-man

Ich würde die Elkos und Tantals 1:1 tauschen, evtl. hilft das. Sonst könnte noch der Compander hops gegangen sein oder der BBD. Im Link oben sind ein paar Tipps in diese Richtung.

Danke, es handelt sich um das EH 7810 Modell. Die Seite von Davidmorrin ist mir auch schon aufgefallen. Leider helfen mir seine Troubleshootings bei der Fehlerquellenlokalisierung nicht wirklich weiter, da mein beschriebenes Phänomen nicht aufgeführt wird. Wg. Compander: Sind die Compander nicht eher für die hohen Störfrequenzen zuständig ? Das Rauschen ist eher niederfrequent (<500hz), und es rauscht ja erst, wenn die Delayzeit einen bestimmten Wert überschreitet. Womöglich liegts dann doch am BBD. Mir ist eingefallen, hab noch ein EHX Poly Chorus (Reissue Version) hat soweit ich weiß auch Panasonic Chips), da könnte ich ja mal einen Chip testweise austauschen, oder?
 
Klingt für mich eigentlich ziemlich normal -- so kenne ich das von meinen beiden MN3005-basierten Delays. Vielleicht bringt der Austausch von Elkos was, aber ich kenne die Dinger eigentlich nur als ziemlich noisy. Das war auch der Grund, weshalb ich vor Ewigkeiten mal einen ladenneuen originalen Memory Man Deluxe bei Musik Kunz in Düsseldorf habe stehenlassen.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Klingt für mich eigentlich ziemlich normal -- so kenne ich das von meinen beiden MN3005-basierten Delays. Vielleicht bringt der Austausch von Elkos was, aber ich kenne die Dinger eigentlich nur als ziemlich noisy. Das war auch der Grund, weshalb ich vor Ewigkeiten mal einen ladenneuen originalen Memory Man Deluxe bei Musik Kunz in Düsseldorf habe stehenlassen.

Stephen

Bei deinen MN3005ern fängt es also ab einer bestimmten Delaydauer auch auf einmal massiv das rauschen an? Interessant. Wg. Elkos: Wären die nicht für ein dauerhaftes Grundrauschen verantwortlich, also unabhängig von der Delaydauer?
 
Hast Du einen Durchgangsprüfer im Multimeter? Damit kannst Du alle Elkos mal in beider Richtungen durchchecken. Bei den Tantals kann es nach so langer Zeit zu Kurzschlüssen kommen. Elkos können Kapazität verlieren, das verschiebt dann Filterfrequenzen. Wenn diese Delays aber Rauschen müssen, dann ist es wohl i.O.? Auch wenn ich es in neu dem Händler zurückgebracht hätte, damals, als es nagelneu war.

Ich habe ein Denio Super Delay, dort ist wohl ein MN3205 drinnen, das rauscht nicht so stark.
 
Moin .-)

Die 3-Knopf-Verion EH7810 hat keine Kompanderstrecke, das ist ganz normal 'nur' mit Tiefpässen vor und hinter dem BBD aufgebaut.

Für mich hört sich das eher so an, als ob entweder das Delay-Poti ne Macke hat (denn richtig kurze Delayzeiten hört man auf dem Demo nicht... Erst passiert nichts, dann plötzlich sind schon gut 200ms zu hören mit entsprechendem, normalen Rauschanteil) oder aber der CD4047 (nur dessen VCO-Teil wird hier genutzt) hat ne Macke und mach zu langen Delayzeiten hin keine ausreichend steilen Clockpulse mehr... = rauschen...

Hast Du ein Scope?
Am Ausgang des 3005 gibt es 2 Trimmer... Den 'clock balance' auf minimal Clock-Reste abgleichen, den 'HighFreq trim' so weit zurücknehmen, daß bei aufgedrehtem Feedback das Rückkoppeln gerade so aufhört.... (nimmt eigentlich die im Eingang erfolgte Höhenanhebung wieder raus...)

Was passiert bei aktiviertem Chorus-Schalter?

Jenzz
 
Jenzz schrieb:
Am Ausgang des 3005 gibt es 2 Trimmer... Den 'clock balance' auf minimal Clock-Reste abgleichen, den 'HighFreq trim' so weit zurücknehmen, daß bei aufgedrehtem Feedback das Rückkoppeln gerade so aufhört.... (nimmt eigentlich die im Eingang erfolgte Höhenanhebung wieder raus...)
Was passiert bei aktiviertem Chorus-Schalter?
Jenzz

Vielen Dank, das Kalibrieren hat tatsächlich geholfen! Das BBD Aliasing ist nur noch bei sehr langen Delays zu hören und das Rauschen konnte ich mit dem Filter auch ein klein wenig dämpfen. Etwas hat in Punkto Rauschen aber fast noch mehr geholfen - den Boost Eingang benutzen! Zwar verzerrt das Signal dann ein evtl. klein wenig, aber der Rauschabstand ist viel besser. (Der Chorus war von dem Phänomen nicht betroffen, da beim Chorus die Delayzeit ohnehin auf einen sehr niedrigen Wert fixiert ist, und sich gar nicht regulieren lässt)

Etwas rätselhaftes ist mir aber noch aufgefallen beim öffnen der Kiste. Vom internen AC Trafo gehen 3 Drähte (wohl Plus/ Minus und Masse) weg, aber nur zwei sind mit der Platine verbunden. (Einer mit einem Diodeneingang, der Zweite mit einer größeren Masse-Fläche. Der zweite Diodeneingang ist aber nicht belegt. Laufen tut das Gerät trotzdem. Wie kann das sein?

Hier der relevante Ausschnitt aus den Schematics (Grüne sind belegt, rot nicht):
 

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Moin .-)

Das habe ich auch schon öfter bei alten EH-Geräten gesehen, da hatten sie wohl nicht die passenden Trafos am Lager und wollten trotzdem produzieren, funktioniert aber...

In der Schematic ist das ja mit Brückengleichrichter gemacht (da für symmetrische Spannung ergibt sich bei 'originalem' Trafo für jeden Zweig eine Zweiweg-Gleichrichtung)...

Wenn man den Trafo so anschließt wie EH funktioniert das auch, da sich durch die Brückenanordnung der Dioden im Gleichrichter quasi 'automatisch' eine einfache Einweggleichrichtung (mit nur einer Diode) für jeden Zweig ergibt. Ist zwar technisch nicht so sauber, aber wenn man nur ein paar mA braucht kann man das durchaus mal so machen... Sozusagen als 'Hotfix' ,-)


Jenzz
 
Jenzz schrieb:
Moin .-)

Das habe ich auch schon öfter bei alten EH-Geräten gesehen, da hatten sie wohl nicht die passenden Trafos am Lager und wollten trotzdem produzieren, funktioniert aber...

In der Schematic ist das ja mit Brückengleichrichter gemacht (da für symmetrische Spannung ergibt sich bei 'originalem' Trafo für jeden Zweig eine Zweiweg-Gleichrichtung)...

Wenn man den Trafo so anschließt wie EH funktioniert das auch, da sich durch die Brückenanordnung der Dioden im Gleichrichter quasi 'automatisch' eine einfache Einweggleichrichtung (mit nur einer Diode) für jeden Zweig ergibt. Ist zwar technisch nicht so sauber, aber wenn man nur ein paar mA braucht kann man das durchaus mal so machen... Sozusagen als 'Hotfix' ,-)


Jenzz

Danke, ich muss aber noch einmal nachhaken, da ich es leider noch nicht verstanden habe :) Es kann also nicht sein, dass sich einfach nur die Lötverbindung des dritten Kabels mit dem zweiten Diodeneingang (dort ist eine Lötstelle bereits vorhanden) gelöst hat und das Gerät aber trotzdem weiter funktioniert ? (Mit "zweiter Diodeneingang nicht belegt" in meinem vorherigen Post meinte ich, dass keine Verbindung mit dem Kabel vorhanden ist, nicht dass keine Lötstelle da wäre)
 
Moin .-)

Es kann natürlich durchaus sein, daß die eine Drahtverbindung vom Trafo abgerissen ist... Das würde das leichte brummen erklären, das man auf dem Demo hört. Dann funktioniert das Gerät zwar noch, aber da nur eine statt beider Halbwellen der AC zum Spannunbgsaufbau beitragen kann ist die Siebung halt nicht mehr so gut.... Und das kann auch der Spannungsregler dahinter nicht mehr ausregeln...

Jenzz
 
Problem gelöst. Kalibrierung und das Wiederverbinden des zweiten Pols vom Trafo haben die Nebengeräusche hörbar reduziert. Auch das Anfahren mit höherem Pegel (z.B. durch Nutzung des Boosteingangs) trägt zum geringeren Rauschabstand bei.
Danke an alle fürs Helfen!
Gruß,
S.
 


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