Multidimensional Polyphonic Expression (MPE)

J

Jens Groh

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Ich denke, da ist eine wichtige Entwicklung im Gange, die wir beachten sollten: MPE.
Das ist eine auf MIDI aufgesetzte Protokollspezifikation zur Übertragung von mehr Detailinformationen für jede einzelne MIDI-Note.
Angetrieben ist es wohl durch die Entwicklung der vielen Controller-Instrumente "jenseits der Klaviatur" in letzter Zeit:
Haken Audio – Continuum
Eigenlabs – Eigenharp
Roger Linn Design – LinnStrument
ROLI – Seaboard
Madrona Labs – Soundplane
Keith McMillen Instruments – QuNeo
Uwyn - GECO für Leap Motion
Alle deren Hersteller arbeiten an MPE. (Weitere beteiligte Firmen: Apple, Bitwig.)
Genaueres hier: https://docs.google.com/document/d/1vpj ... 83NHD8edow
Ich rechne damit, dass viele Synthesizer (soft & hard) das demnächst bieten werden. Aalto war nur der Anfang.
 
Glaub das muss man fast noch dran schreiben, dass es da um die fließende Steuerung geht.
Aber eigentlich wäre es fast noch besser man würde MIDI insgesamt so anschauen, das auch SaxOFFonNisten und so eine geeignete Möglichkeit haben MIDI oder Tunnel-MIDI sinnvoll perfekt zu nutzen. Quasi Weltnotenerfassungstag für heute ausrufen.
 
Moogulator schrieb:
Glaub das muss man fast noch dran schreiben, dass es da um die fließende Steuerung geht.
Genauer: Den liegenden Noten nachträglich Veränderungen aufprägen. Nicht mehr nur Polyphonic Aftertouch, sondern mehrere Parameter.
Moogulator schrieb:
Aber eigentlich wäre es fast noch besser man würde MIDI insgesamt so anschauen, das auch SaxOFFonNisten und so eine geeignete Möglichkeit haben MIDI oder Tunnel-MIDI sinnvoll perfekt zu nutzen. Quasi Weltnotenerfassungstag für heute ausrufen.
Okay, warten wir ab, wann das erste Audio-to-MPE kommt.

Ach ja... was wir uns mit MPE abgewöhnen dürfen, ist: Die MIDI-Channels für die Unterscheidung der verschiedenen Instrumente zu benutzen. Die Channels brauchen wir dann stattdessen für die Noten. Instrumente (Controller und Klangerzeuger) werden wir dann im Computer als Devices (USB/whatever) unterscheiden. Die direkte MIDI-Verkabelung von mehr als 2 Hardwaregeräten passt nicht mehr damit zusammen.
 
Ach, noch was...
Natürlich kann man mit OSC längst so was auch. Und darüber hinaus. Ohne MIDI.
Aber OSC hat nicht "gezündet". Warum? Ich vermute, weil es bei OSC keine Vereinbarungen über die musikalische Zuordnung der Daten gibt. Jeder, der es nutzen will, muss es erst mal für seine Zwecke konfigurieren/programmieren.
Ich hab's probiert (GECO/Bidule/Numerology). Ja, funktioniert. Aber bis du damit fertig bist, ist wahrscheinlich dein Kreativitätsschub vorbei. Wer hier denkt "Das macht mir nichts aus": OK, du brauchst nicht auf MPE zu warten. Go!
 
Naja, ich hab so einen Controller nicht. Dh - ich darf weiter machen ;-)
Aber - die Sache mit MIDI entwickelt sich eher langsam zu einigen klassischen Problemen, darunter auch skalierte Controller und Auflösungen. Aber eben auch "seamless" Tonalität, also etwas was eben anders als Ton an - Notenwert genau C3 ist..
Kann eben auch Atem an, ziehen, dann schieben, dann krächz und das alles in 32 Bit sein..
Kaskaden und so werden bis heute in keiner DAW dargestellt, ist ein superaltes Ding, aber dennoch macht es keiner.

Was ist da los?
Diesen Konservatisismus überholen dann andere Protokolle und dann ist MIDI vielleicht mal raus und niemand macht Hardware oder man muss es komisch übersetzen. Das ist was ich befürchte. Verschlafen und aussitzen, weil man müsste miteinander reden, deshalb gut, das man redet!

schaun wird, was wird.

Über Skalen und Reinstimmung haben wir ja auch schon geredet, ist faktisch nirgendwo mehr implementiert, HMT und so.
Weil - kostet Lizenz, und …

Ok, das gehört hier nicht wirklich rein, ..
schauen wir, dass die das hinbiegen.
 
Moogulator schrieb:
Über Skalen und Reinstimmung haben wir ja auch schon geredet
Damit fing es an: Tuning-pro-Note. Ging mit MIDI nicht. Was die paar Blascontrollerleute nicht besonders interessierte, die spielen monophon. Eher von der Software her.
Daher stammt die Idee, die Channels zu missbrauchen. Manche Programme können schon ansatzweise so was. Jetzt wird das vielleicht genormt. (Verkorkst? Ja, klar. Aber MIDI hat's nicht besser verdient, das kann man eh nicht mehr aufräumen, mach dir keine Hoffnungen auf 32 Bit. Saubere Lösung wäre nur OSC.)

Moogulator schrieb:
ist faktisch nirgendwo mehr implementiert, HMT und so.
Nur in der heilen Welt der Software. Bei Melodyne ist es der Fall.
Mit MPE könnte es aber künftig auch ein Controller machen, nicht nur ein Synth.

Hängt wohl alles an diesen neuen Controllern, und, wieviel Spaßfaktor die bieten werden. Wenn sie den Ruf behalten "Oha, nur was für große Könner!", bleibt auch die ganze MPE-Aktion eine Blase.
 
Mit MPE habe ich mich bilsang nicht beschäftigt.
Jede Note wird also auf eigenem MIDI-Kanal übertragen, die Zuordnung von Note zu MIDI-Kanal müsste aber dynamisch erfolgen, sonst wäre der Tonumfang ja auf 15 Noten beschränkt, richtig?
Die Gesamt-Polyphonie wäre auf 15 Noten beschränkt (was für MPE-gesteuerte Klänge wohl ausreichen dürfte), und der gesamte MIDI-Port stünde für einen einzigen Sound zur Verfügung. Keine Multitimbralität innerhalb eines MIDI-Ports, richtig?
 
Mit MPE habe ich mich bilsang nicht beschäftigt.
Jede Note wird also auf eigenem MIDI-Kanal übertragen, die Zuordnung von Note zu MIDI-Kanal müsste aber dynamisch erfolgen, sonst wäre der Tonumfang ja auf 15 Noten beschränkt, richtig?
Die Gesamt-Polyphonie wäre auf 15 Noten beschränkt (was für MPE-gesteuerte Klänge wohl ausreichen dürfte), und der gesamte MIDI-Port stünde für einen einzigen Sound zur Verfügung. Keine Multitimbralität innerhalb eines MIDI-Ports, richtig?
Ja, Zuordnung von Note zu Midikanal erfolgt dynamisch. Es gibt die Möglichkeit, Zonen zu definieren, um multitimbral zu spielen. Bspw: Zone 1 mit MIDI Kanal 1-8 für Sound 1, Zone 2 mit Kanal 9-16 für Sound 2. Das Linnstrument kann z.B. Splits, um 2 Zonen zu steuern.

In der Spezifikation gibt es auch die Möglichkeit, dass bei höherer Polyphonie dann doch mehrere Noten sich einen Kanal teilen. Damit wäre dann natürlich per-Note expression wieder futsch.
 
Mit MIDI 2.0 wurde die Anzahl der MIDI-Kanäle leider nur auf 256 erweitert, während die Velocity auf 32768 Stufen vollkommen überdimensioniert wurde. D. h., wenn jeder Note sechzehn MIDI-Kanäle zugewiesen werden, ist bei sechzehn Stimmen Schluss. :sad:
 
Mit MIDI 2.0 wurde die Anzahl der MIDI-Kanäle leider nur auf 256 erweitert, während die Velocity auf 32768 Stufen vollkommen überdimensioniert wurde. D. h., wenn jeder Note sechzehn MIDI-Kanäle zugewiesen werden, ist bei sechzehn Stimmen Schluss. :sad:
Eine Note braucht für MPE pro Sound ja nur einen MIDI-Kanal. Bei 256 Kanälen stünde also eine 256-fache Polyphonie zur Verfügung, die man auf mehrere Sounds einteilen könnte.
 
Wobei es so etwas Ähnliches schon recht früh z.B. für MIDI-(fizierte)Gitarren gab, wo Noten jeder Saite auf eigenem MIDI-Kanal übertragen werden, und einige Klangerzeuger von Roland z.B. hatten auch so einen Modus.
 
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