Multitrack-Bandmaschine als Software?

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Anonymous

Guest
Ich arbeite vorwiegend mit Cubase 4 auf PC und Logic auf Mac in meinem Projectstudio sowie im Produktionsstudio mit Protools. Für bestimmte Masteringarbeiten mit Fairlight. Mir sind auch einfache Programme wie Magix Music Maker bekannt, genauso wie andere komplexere wie Samplitude.

Ende des Jahres wird eine Musikproduktion beginnen, für die ich Materialien von einem Songwirter bekomme, dem all diese Software ein Buch mit 7 Siegeln plus Vorhof zur Hölle ist, der mir aber vorbereitende Arbeitsbausteine liefern muss. Also will er mit einer intuitiven Software arbeiten, die quasi für Doofe ist, keinerlei typischen Cubaseschnickschnack enthält und klassisch wie eine Mehrspurbandmaschine aufgebaut ist. Da die Resultate in die weitere Produktion dann bei mir landen, sollte der Datenexport wenigstens halbwegs in üblichen Formaten ablaufen, heißt: Eine simple Stereo-WAV mit irgendwie erkennbarem Sync reicht mir dann als Minimum, jeden weiteren Importluxus nehme ich aber dankbar an.

Kennt jemand eine entsprechend ultraeinfach strukturierte Software, die dennoch kein Kinderkram ist und von der Bedienoberfläche her höchste Bequemlichkeitsansprüche erfüllt? Alternativ hätte ich ein ADAT, aber das ist für diesen Fall wegen externem Mixer usw. nicht portable genug, denn die Arbeit mittels Laptop mit lediglich externer Soundcard ist gefragt. Gäbe es eine Production-Suite als Hardware, die diesen Aufgabenkomplex erfüllt. Bei der Musik handelt es sich um eine Mischung aus elektrischen und elektronischen Tonerzeugern, dazu Vocals in Pilotversion, ebenso akustische Drums.

Hat jemand Ideen?
 
Danke für die schönen Vorschläge. Bin aber ein alter Hausaufgabenmacher und kenne das ja alles. Unglücklicheweise ist nichts davon soweit runterreduziert aut das Wesentliche, als dass es dem Betreffenden zusagen würde. Ja, kann man kaum glauben, ist aber halt so. Genau deshalb wende ich mich ja hier an meine Expertenkollegen in der Hoffnung, irgendeinen völlig unbekannten Geheimtipp auszumachen, der geradezu primitiv erscheint, in Wahrheit aber genial einfach ist. Das darf auch was kosten, ruhig in Größenordnung Cubase 4, kein Thema.

Das Prinzip der Bedienoberfläche soll klar an einer 80er-Jahre Mehrspurmaschine angelehnt sein, also die berühmten roten, gelben und grünen Knopfe in Großformat, sowie ganz breite Spuren, mit einer coolen Systematik, die ein übersichtliches Skrollen innerhalb des Songs erlaubt. Keine Tempospur extra, sondern schön brav intergriert und Taktwechsel muss das Ding auch drauf haben.

Kein VST wird benötigt, nur MIDI für extrerne Hardwaresynths. Externe Audioquellen per Knopfdruck aufnehmen können und keinen Latenzschei0 im Monitorsignalweg.

Ich habe noch ein wenig Zeit für die Vorbereitungen, daher fange ich jetzt schon mal an zu suchen.

@motone

Ja klar Fairlight. Ich weiß nicht genau, wann die letzte Version rauskam, aber es war sicher nicht viel früher als etwa 2000. Ist extremst bedienfreundlich und übersichtlich, sehr gut geeignet für 2-Spur Masteringsachen, die neu geschnitten und montiert werden müssen. Gehen sicher auch andere Sachen, ich mache jedenfalls gerne sowas damit. Soweit ich weiß sind die aber so 2003 oder so pleite gegangen, oder?
 
wäre da ein hardware tracker nicht das beste für ihn? soweit ich das erkannt hab sind die ja durchaus einfach zu bedienen. export is ja meistens dann auch nicht das problem. die qualität dürfte da ja auch schon sehr gut sein bei den dinngern.
 
Diw Acoustic Multitrack Software sieht schon ganz süß aus, die ist mal gebookmarkt.

@HPL

Ja, das ist in der Tat nicht ganz einfach und eine Hardwarelösung kommt in Betracht, wenn sie denn vor allem nicht mit Functions overloaded ist und auch die Soundquialität nicht Homerecordung ist. Ich habe mal vor einer Weile eins von Tascam gesehen, weiß nur nicht welche Features das Teil hat, nächste Woche ist Messe und ich sehe mir sowas mal an.

In der Tat ist der Betreffende ziemlich verwöhnt was Produktionsstandard angeht, d.h. wenn es ein Protools oder Cubase 4 runterreduziert auf eine Easy-to-Use Oberfläche gäbe, dann wäre es das. Es soll alles ein Mausklick weniger sein, also nicht erst Project anlegen, sondern das soll sich automatisch öffnen. Keine Spuren anlegen müssen, die sollen da sein. Kein Audioeditor soll sich öffnen, wenn man auf die Audiodatei klickt, Sachen wie Metronom dürfen nicht mit Kickikram verkompliziert sein, Manipulatoren wie Timestretch haben ein Verbotsschild usw. usf.

Ansonsten ist Software OK, Mister Künstler ist also Laptopfreund und will mit dem Ding auf dem Schoß seine Songwriterergebnisse so fixieren, dass es mehr oder weniger immer direkt in Produktionsqualität drin ist und lediglich anschließend als Songupdates in meine Produktionsstufe wandert, ich das entweder direkt verwenden kann, weil es passabel gespeilt ist oder als Pilotspur habe, um den Part halt gerade mal korrekt neu einzuspielen und das Resultat auf externer Projektharddisk sammeln kann. Wenn das fertig ist, wandert das ins Endproduktionsstudio. So ist der Ablauf.


Ganz grundsätzliche Frage: Bin ja ein wenig in Softwareentwicklungen involviert, kenne mich aber nicht so gut in Coden aus. Die GUI ist ja nichts anderes, als die grafische Verknüpfung mit den Algorithmen, den Softwarefunktionen usw. Logo ist es nicht so einfach, z.B. die Oberfläche von Cubase 4 neu zu gestalten und die Verknüpfungen dadurch neu zu codieren. Aber wie aufwändig genau wäre es denn eigentlich, sowas zu tun?
 
Ja, das sieht in der Tat ganz interessant aus. Der Look ist jedenfalls etwas weniger Spesenabrechnung und mehr Taperecorder. Man soll das ja nicht unterschätzen, welchen Einfluss das auf den Umgang mit den Funktionen hat. Ich selber bin zwar ein echter Cubase Fan geworden, aber nur weil ich weitgehend unermüdlich einsteige und absolut kompetente Unterstützung habe (Holger Steinbrink). Runterreduzierte Recordingprogramme mit intuitivem Look sind vielleicht vorhanden, nur halt nicht so bekannt. Ich suche also noch weiter, aber das Cakewalk Ding schaue ich mir definitiv genauer an. Danke!
 
Multitrack-Bandmaschine als Software?
Nix für ungut.... aber...

Bandmaschinen haben Bänder, daher auch der Name.

B77-100.jpg
 
*prust* :lol:

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Zuerst dachte ich: Merkwürdig, wenn jemand schon auf dem Laptop aufnimmt, warum nicht gleich ein "anständiges" Programm benutzen?
Aber wenn ich so darüber nachdenke: Warum nicht? Wenn man eine alte und liebgewonnene Arbeitsweise beibehalten will, nur ohne den ganzen Punk, der zwangsläufig mit analoger Mehrspuraufnahme verbunden ist?
 
<Aber wenn ich so darüber nachdenke: Warum nicht? Wenn man eine alte und liebgewonnene Arbeitsweise beibehalten will, nur ohne den ganzen Punk, der zwangsläufig mit analoger Mehrspuraufnahme verbunden ist?>



Ja, eben. Man darf nur nicht von sich ausgehen. Ich hab Cubase liebgewonnen, auch wenn das nicht Liebe auf den ersten Blick war. Das muss ich aber nicht auf jemanden anderen projizieren, denn gerade diese "typischen" Songwriter sind oft sehr, nein: sehrsehrsehr bodenständig und haben es nicht mit Excel-Look beim Musikmachen. Diese Idee wie beim diesem Cakewalk scheint mir in diese Richtung zu gehen. Ob von Multitrackmaschinen gewohnt oder nicht, es hat was Nettes an sich, anstatt etwas Abschreckendes. Zumindest für den, der die Schönheit der Oberfläche eben so auffasst. Bei anderen Programmen bin ich btw genauso, ich hasse Mail Clients oder Webdesignprogramme, die eckig ungelenk sind und nach allem aussehen, nur nicht nach nem netten Briefleschreibprogrämmle :D Das muss nicht ausarten in eine Buntwiese gepflastert mit Smileys oder HTML-unterlegten Transparenzflächen, aber ein bisschen hübsch gemacht mit Bedienelementen in akzeptabler Größe darf es schon sein. Die Recordingprogramme hinken der Sache dahinter: Leidenschaftliche Musik!! noch ein wenig hinterher. Ich nehme ja auch nicht in einem dieser sterilen Studios mit Krankenhausoptik meine Sachen auf ...
 
mikesilence schrieb:
Na als "Bandmaschinenersatz" könnte Audacity schon gut sein. http://audacity.sourceforge.net/

Oder vielleicht auch Kristal (nur PC). http://www.kreatives.org/kristal/

Gruss,

Mike

Guten Morgen *DonkDonk*!

Neureuter zu Hänschen Rosenthal: Da müssen wir leider ein Audacity und ein Kristal abziehen... ;-)


<img src="{SMILIES_PATH}/polizei.gif" alt=":polizei:" title="Forumspolizei? sing "blaulicht", yeah!" /> ...Sie sind der Meinung: DAS WAR SPIIIIIITZE! :gaynau:
 
komons.de schrieb:
http://ardour.org/

:twisted:

Das schaue ich mir mal genauer an. Ob es für den vorgesehenen Zweck richtig ist, kann ich auf den ersten Blick noch nicht genau erkennen, das Ding ist halt vollgeladen und Mr. Songwriter mag es optisch wahrscheinlich noch etwas schlichter. Ich selber finde das aber mindestens mal eine genauere Betrachtung wert.

Zudem ist die Idee mit dem Development auf Spendenbasis cool, vor allem ist der Entwickler nicht ohne Background. Also wenigstens ne einmalige Summe schiebe ich dem mal rüber und hole mir mal eine Version für hands on.

Guter Tipp, denn das ist das, was ich im Nebenthema vermutet habe: Es gibt bereits viel mehr Lösungen, als man so denkt. Und da jeder was anderes im Netz findet, habe ich den Thread gestartet, um das herauszufinden.
 


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