Musik Vertriebe

Bin jetzt zum Enschluss gekommen keinen reinen Eigenvertrieb mehr zu machen sondern
die Arbeit einen Vertrieb machen zu lassen.
Der hier macht es sogar "nicht- Exclusiv" das ist sehr cool.So hat man selbst noch die Möglichkeit den Stoff
nebenbei selbst zu vertreiben oder den einen oder anderen Shop zu beliefern.
https://www.recordjet.com/warum-recordjet/

Halt jemand Erfahrung mit denen gemacht?

Nehmen so Vertriebe eigentlich jeden der kommt oder wird da auf Quallität geprüft?

Müsste eigentlich logischerweise letzteres sein oder?

Ich bin erst kürzlich wieder auf die Idee gekommen meine Musik per Vertrieb in Umlauf zu bringen.
Ich hatte das damals schon mit einem Freund und seinem Label über einen Vertrieb erreicht daß wir 500
Platten einer Produktion Weltweit in Umlauf gebracht hatten.Und das in einem Musikgenre das nicht gerade viele
Liebhaber hat bzw. die Musik eher als Liebhaberkram bezeichnet wird und von den tanzenden Massen in Clubs eher gemieden wird.
Im Eigenvertrieb und Eigenem Label schaffte ich mit ach und Krach so an die 100 Stück zu verkaufen.D.h. ich habe Shops beliefert und die Hörer haben direkt bei
mir oder über discogs bestellt.
Bei der neusten Produktion werde ich die 100 gar nicht mehr schaffen so wie es aussieht. Ich hab's mir auch bei ein paar Shops verschissen weil ich es nicht mehr eingesehen
habe daß ich das Porto bezahlen soll.Wenn man bei einer Auflage von 100 Stück Vinyl pro Platte insgesammt 7,30 Euro bezahlt und die Shops nur 7 Euro rausrücken wollen
und dann keine Versandkosten bezahlen wollen und dann sogar noch nur auf Kommission haben wollen dann sollen die doch zur Hölle fahren.Das geht einfach nicht und ist
für einen Produzenten nicht tragbar.Mit den meissten Shops hat man ärger.Sie wollen nix zahlen und lassen sich mit dem bezahlen Zeit...zuviel Stress auf Dauer.
Ich kenne nur einen einzigen Shop der insgesammt korrekt ist und meine verlangten 8 Euro pro Kopie gezahlt hat , die Versandkosten übernommen hat und direkt nach Erhalt der Platten
die Kohle überwiesen hat.
Ich muss also zusehen daß ich mehr Platten presse um weniger pro Stück zu bezahlen weil das teure ist nicht das pressen der Einzelnen Tonträger sondern der Masterschnitt und die Pressmatritzen.
Ich muss also um auf einen grünen Zweig zu kommen die Sache über einen Vertrieb machen der die Musik auch weltweit zu vermarkten weiss.
Mir ist das mit dem Vertrieb wieder eingefallen als ich kürzlich von einer Dame deren Tochter ein Buch geschrieben hat, erzählt bekommen habe daß die Tochter von einem Verlag angenommen wurde
der die Bücher drucken wird und an die Shops liefert.
Wär ja auch blöd wenn ein Autor von Laden zu Laden rennt und überall 5 Bücher hinbringt.
 
Rolo schrieb:
Mir ist das mit dem Vertrieb wieder eingefallen als ich kürzlich von einer Dame deren Tochter ein Buch geschrieben hat, erzählt bekommen habe daß die Tochter von einem Verlag angenommen wurde der die Bücher drucken wird und an die Shops liefert. Wär ja auch blöd wenn ein Autor von Laden zu Laden rennt und überall 5 Bücher hinbringt.

Ich bin mir da nicht so sicher. Wir haben das mit dem "R is for Roland" Buch genau so gehandhabt: kein Verlag, sondern kompletter Eigenvertrieb. Es gibt einen einzigen Webshop (nämlich unseren eigenen); den Versand haben wir (mit Hilfe von befreundeten aber trotzdem normal bezahlten Helfern) gestemmt. Das war nicht einfach, aber nach Abzug der Kosten für Produktion, Raummiete, Helfer und eines akzeptablen Stundenlohns für die Verwaltungstätigkeit - also nach Abzug all dessen, was ein Vertrieb normalerweise macht - war unsere Rendite etwa beim Doppelten dessen, was man bei einem guten Verlagsdeal bekommen würde.
Grundvoraussetzzung für den Erfolg war das Markting, das Bekanntmachen des Produkts. Erst durch die Präsenz in den sozialen Medien und durch Reposting in tausenden von Blogs wurde überhaupt erst das Interesse für das Produkt geweckt. Das hätte aber kein mir bekannter Verlag bieten können. Hier war die Partnerschaft zu Electronic Beats / Telekom essentiell.

Aus dieser Erfahrung: such Dir keinen Vertriebspartner. Das kannst Du selbst. Viel viel wichtiger: Such Dir einen Marketingpartner.
 
Mir ist das mit dem Vertrieb wieder eingefallen als ich kürzlich von einer Dame deren Tochter ein Buch geschrieben hat, erzählt bekommen habe daß die Tochter von einem Verlag angenommen wurde

Also zumindest im Buchsektor sagt es noch nicht viel aus, dass man einen Verlag hat (und der Verlag entspricht ja in der Musik auch weniger dem Vertrieb als vielmehr dem Label plus integriertem Vertrieb bis zum Zwischenhändler). Wenn die Dame sagt, ihre Tochter wurde »angenommen«, dann kann das natürlich das bedeuten, was der Traum jeder Autorin ist: Manuskript hingeschickt, und Verlag hat gesagt: »toll, das drucken wir, auf unsere Kosten, hier ist schonmal die Kohle fürs Manuskript. Verkaufserlöse und Vorschuss fürs nächste Buch kommt dann später.«

Es kann aber auch bedeuten, was deutlich häufiger ist, v.a. in Bereichen mit wenigen Speziallesern und ohne große Renditeaussichten für die Verlage (sprich: Wissenschaft): der Verlag, selbst wenn er noch so rennomiert ist und sich die Manuskripte gründlich aussucht, versteht sich als *Dienstleister* am Autoren. Der Autor bezahlt den Verlag dafür (sog. ›Druckkostenzuschuss‹), dass dieser sein Manuskript druckt und verbreitet und etwas von dem Glanz seines Namens (falls vorhanden) auf den Autoren übertreten lässt (mittlerer bis oberer vierstelliger Bereich ist absolut üblich; weniger geht, wenn man bereit ist, auf Prestige des Verlages zu verzichten und Zugeständnisse bei den Rechten macht, z.B. sie einfach lebenslang komplett abtritt).*

Was pro und contra Vertrieb in der Musik angeht, finde ich das nicht so eindeutig wie Florian. Wenn es tatsächlich um physische Tonträger geht, die man an den Mann bringen will, finde ich mitentscheidend, ob man (a) auf den finanziellen Ertrag angewiesen ist, den die Platte einspielt, d.h. ob man den maximieren will und (b) ob man denn, wenn man davon ausgeht, dass man ihn maximiert, wenn man möglichst viel selber macht, überhaupt die Ressourcen (Zeit, Nerven) für dies DIY hat. Wenn man ›nur‹ als Indie-Musiker unterwegs ist, d.h. die Kohle über andere Kanäle als die Musik reinkommt (Lohnarbeit...), muss man (a) natürlich nicht so sehr alles dran setzen, dass die Platte möglichst viel abwirft, und hat (b) vielleicht auch gar nicht die Zeit, den Vertrieb selbst in die Hand zu nehmen. Jedenfalls ist das immer meine Überlegung, wenn ich darüber nachdenke, doch mal 'n physisches Release anzustreben: einen Schwung nette 10"s pressen zu lassen, das könnte ich mir einmal im Jahr vielleicht sogar erlauben, aber ich hätte panische Angst vor dem Tag, an dem die Palette dann tatsächlich vor der Haustür steht und ich ab da komplett selber dafür zuständig bin, dass sie wieder wegkommen.

*) ob es dieses Modell eigentlich im Musikbereich gibt, frage ich mich übrigens schon länger. Also der Deal: ich gebe Musik und greife dem Label mit $$$ unter die Arme; dafür setzt das Label seine Ressourcen in den Bereichen ein, von denen ich keine Ahnung habe (Pressen, PR, Vertrieb, etc.) ...Also, gibt's sicher, aber auch ›in seriös‹?
 
Danke Jungs für eure Anregungen.
ich frag jetzt erstmal das kleines Privatpresswerk bei dem ich gelandet bin
ob die mir netterweise nur 50 - maximal 70 Kopien anfertigen werden.Wenn die Einwilligen ,
werde ich weiter Eigenvertrieb machen und wenn nicht mach ich einfach nur noch Cd's
die ich selber bedrucke.Dann ist leider Sense mit Vinyl.
 


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