Mysterium: Wie spielt man "Einzel-Definition" gegen "Gesamt-Konsistenz" aus!? "Frequenzseperation" versus "Glue"

Ich stelle mir das so vor wie ein "puzzle ohne motiv" - niemand weiss wo die reise hingeht.
Und wenn du herauszoomst - siehst du nur das material - aber kein motiv.
Das Motiv hast Du bestenfalls vorher schon im Kopf. Oder setzt Dir konkrete Vorgaben, die Du dann eben einhältst.
Das ist für mich unabhängig von Definition und Konsistenz, so wie ich die Begriffe verstanden habe.
Und wenn nicht, auch gut. Blindflug kann auch überraschend sein. Eben Ergebnisoffen. Wichtig dabei finde ich: zuhören und dann beurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich das threadthema nochmal runterbrechte, dann ist das der kontrast von
Einzelelement versus System (Wie schon gesagt)

Also welche aussagen kann man treffen über das verhältnis von zb einem einzelnen schlag/hit(Element) zum beat (System).
Das erinnert dann wieder an so etwas wie Spieltherorie - die bestimmt solche aussagen treffen kann:
zb könnte man ja sagen dass das verhältnis eine "fraktales" ist!?

Man könnte auch fragen, welches beziehungen hat ein einzelnes kabel zum ganzen studioaufbau!?
Solche - erstmal unsinnigen fragen - können sehr wichtig werden,
wenn man auch gleichzeitig nicht nur an musik arbeitet, sondern auch an seinem "MINDSET"

Das haben alle wichtigen leute getan: Kraftwerk ist nicht nur musik - es ist auch ein Mindset und ein konzept.
Und konzepte snd dem wesen nach unpersönlich. - Nix individuell und selbstverwirklichung.

Ich weiss nur das es in der Semiotik oder auch Sprachforschung solche aussagen von Element versus System gibt.
siehe Ferdinand de Saussure, der zb sagt das die eigentliche wortbedeutung sich erst durch die nachfolgenden worte erschliesst.
Das kann man vielleicht übertragen auf "hit versus beat" oder "sound versus komposition/arrangement"
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Die musik ist auch vielmehr von konzepten und mindsets bestimmt, als man so annimmt.
Am beispiel der "Situationisten" sieht man welchen grossen eonfluss die auf politik, bild kunst und musik hatten.
zb Malcolm McLaren der erfinder der Sexpostols - der ersten punk-boybroup! - war Situationist!
der hat sich sogar an den Pariser Unruhen 68 beteiligt!

Man könnte auch mal fragen:
Wie verhält sich das "Konsumverhalten zum Musikmachen"

Ich vermisse echt die leute von FORCE INK und den Achim Szepanski und auch den Sebastian Niessen!
 
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ÖFFENTLICHES TAGEBUCH TEIL 2

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Unter "definition" ( wie "definiert") verstehe ich und meine ich:
Klarheit, vereinzelung, von einander abgegrenzt, singulär, definierte grenzen, vordergrund vor! hintergrund, charakter
musikalisch zb frequenz seperation

Unter "konsistenz" verstehe ich:
grösst möglicher zusammenhalt ( Auf kosten der individualität!? - Das ist hier die frage ), allgemeingültige prinzipien/regeln,verhaltensweisen
vordergrund und hintergrund sind nicht! getrennt ( prinzip Paul Cezanne )
musikalisch zb "glue"

Mit "produzieren" meine ich einfach alle arten von "optimierung" - musikalisch oder technisch


Man möge mir verzeihen wenn ich nicht die richtigen worte finde.
Das geht mir immer so wenn mir etwas nicht klar ist - Ich es nicht verstanden habe - die worte auch nicht klar sind und eher tastend oder spekulativ
(Jenachdem wie ich gerade drauf bin...

Das folgende immer unter der voraussetzung, das man !seinen! sound finden möchte


Also...
Ich versuch´s mal in einem satz:
Wie geht das, das man an einem einzelsound bd, sn, pads usw oder so etwas rumdoktert und gleichzeitig einen gesamtsound im hinterkopf haben kann.
Das ist mir ein absolutes rätzel... noch...


Ich kann entweder nur das eine (meisst auf kosten des gesamt-eindrucks) oder das andere (und die einzel-sound stimmen nicht 100%)

( Ich kann eigentlich froh sein, das ich den ersten punkt wenigstens schonmal weitestgehend im griff habe: Wenn ich ne BD mache, kann ich jetzt sagen: Genau so und nicht anders.
Dazu musste ich aber auch erstmal genau diese gemacht haben, um es zu wissen - vorher hätte ich nicht sagen können, was meine liebings BD ist und was diese ausmacht)

Aber jetzt möchte man natürlich seine "findungen" auch auf das gesamte projezieren...

(Mit meinem studioaufbau (klein) habe ich das thema zb gelöst: "kapitalismus/Individualität" und "kommunismus/das übergeordnet ganze" halten sich die waage.
und das aller wichtigste und oft wiederholt: "Das gesamte ist mehr als die summe seiner einzelteile!"* dauer ungefähr 10 jahre...


Wie geht ihr damit um??


* Ist hier die lösung schon zu suchen!? Das bedeutet auch, das, wenn man ein teil weg nimmt, das gesamte auch zusammen fällt!!!!

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ps: Fortsetzung von :cool:
Das sind fragen, die man sich stellt, wenn man mit der eigen Musik noch irgendwie unzufrieden ist und nicht genau weiß, woran es liegt. Zumindest ging es mir so.
Wenn man sich zuviel Gedanken über Begrifflichkeiten macht, die man nur grob versteht und wie man sie umsetzt.
Von daher versteh ich die Frage gut.

Stell dir das lieber nicht als unvereinbare Gegensätze vor, sondern als die beiden Enden eines Spektrums, die mit verschiedenen Dingen zusammenhängen und du versuchst dich zwischen beiden Enden zu positionieren.

Es hilft vielleicht auch sich die Extreme vorzustellen.

Dynamik einer snaredrum als beispiel.
Ist der dynamikumfang zu groß, geht die snare manchmal unter und manchmal ist sie zu dominant.

Lautstärke einer snare: wenn sie zu laut ist fügt sie sich nicht ein. Ist sie zu leise geht sie unter.
Es gibt also einen Bereich, in dem sie konsistent und trotzdem definiert wirkt.

Frequenzen:
Bd und bass. Von der lautstärke passt es. Beide überschneiden sich aber zu sehr in ihrem frequenzbereich und der bass macht den impact der bass drum kaputt.
Dass ist dann vielleicht wie aus einem guß, konsistent aber nicht definiert. Also trennt man sie, über frequenz, lautstärke oder beides. Oder panning und räumlichkeit, auch möglich.


Du willst beides haben.
Beim summenkompressor bei drums stell ich mir zum beispiel vor:
Vorher ist es wie ein s/h lfo und danach wie ein random oder slew s/h lfo.
Die übergänge der dynamik sind weicher, damit es dynamisch einheitlicher wirkt.
Dabei wird der dynamikumfang auch etwas kleiner.
Irgendwann hört man einfach, ob es zuviel des Guten war und man sogar auf einen Summenkompressor verzichtet, weil die drums dahingehend schon perfekt waren.
Kann auch sein. Nicht immer muss man alles machen.

Wenn du mit einem limiter, die komplette dynamik plättest, hört sich das komisch an.

Also was ist denn richtig? Wie macht man es richtig?

Die Antwort ist unbefriedigend, denn richtig kann sehr vieles sein, genau wie falsch.

Das musst du selbst über die Zeit herausfinden.

Du kannst dich an Genreregeln halten und dich an bestimmten Künstlern orientieren, damit dein Track ähnlich klingt.
Aber von Genre zu Genre gibt es unterschiedliche Regeln und Grenzen.
Und es gibt immer irgendwelche Ausnahmen.

Was man heute macht, kann morgen veraltet sein.
Aber grundlegend kann man sagen, dass konsistent bedeutet, dass es wie aus einem Guß klingt. Das Dinge wie die Lautstärke aller Instrumente unserer Erwartungshaltung entspricht.
Definition bedeutet, dass jedes Instrument klar zu hören ist und seinen Platz hat. Ebenfalls entsprechend unserer Erwartungshaltung.
Ich mein jedes instrument verliert im Mix an definition, im Gegensatz wenn man es alleine spielt.
Es muss sich insgesamt balanciert ineinander fügen.
Stell dir mal einen Electrotrack vor der gemischt ist, wie eine rock Lied.
Die bassdrum und der bass, wären viel zu leise und es würde komisch klingen.
Ist das falsch? Keine Ahnung.
Da fällt mir der Artist "Ben Frost" ein, der sehr ungewöhnlich mischt.

So, Ben Frost meldet sich hier im Forum an und lädt hier einen neuen track hoch. Niemand weiss, dass es ben frost ist und er fragt, wie die Mitglieder den mix finden.
Man kann sicher davon ausgehen, dass viele ihre Verbesserungsvorschläge zum Besten geben würden.

Im Endeffekt musst du selbst heraus finden, wie deine Musik klingen soll oder du orientierst dich an Genretugenden und gibst deiner Musik noch deinen eigenen spin.
Das musst du wissen.

Für die speziellen Fragen nach dem "Wie", gibt es keine Patentlösungen. Das merkst du wenn du dir tutorials zum selben genre anschaust. Selbst da gehen die Wege auseinander.

Ich finde es auch noch faszinierend, wenn Alben sehr konsistent klingen.
Das Album fragile von nin klingt sehr konsistent, dafür das die Lieder so unterschiedlich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich werfe hierzu mal folgenden Gedanken in den Raum:

Du hast Deine perfekte Bass Drum und willst die auch im Song so haben. Aber leider klingt sie im Mix nicht mehr ganz so geil wie im Solo-Modus. Sofern es der Songaufbau erlaubt, waere es doch denkbar, die perfekten Drums z.B. im Intro solo erklingen zu lassen, denn wenn dann nach und nach der Rest der Instrumente dazukommt, verschiebt sich der Fokus des Hoerers eh mehr auf die anderen Elemente. Du als Producer merkst natuerlich, dass die Bass Drum nicht mehr so sehr reinhaut, aber die Hoerer vermutlich ueberhaupt nicht. Die sind jetzt mit der Bassline oder der Hauptmelodie beschaeftigt. Und spaeter kann ja nochmal ein Part kommen, in dem die Drums fast solo zu hoeren sind.

Klingt vielleicht im ersten Moment nach 'nem faulen Kompromiss, aber achte auch mal selbst darauf bei fremden Liedern. Oftmals geraten wirklich Elemente in den Hintergrund, ob zufaellig oder beabsichtigt (durch entsprechend gewollte Lautstaerke-Aenderungen oder Sidechain-Kompressor usw), weil halt einfach mehr anderes Zeugs hinzukommt. Eigentlich ganz normal, aber fremde Musik hoert man eben auch nicht mit den Ohren desjenigen Producers, der den Track zusammengebaut hat. Wer weiss wie er ueber die Kompromisse denkt, die er eingehen musste.

Mir ist auch schon aufgefallen, dass teilweise Gitarren leiser werden wenn ein Vocal kommt, und wieder lauter werden, sobald die Stimme weg ist. Haette ich frueher im Traum nicht gedacht, dass so etwas gemacht wird. Weil es nicht auffaellt. Aber wenn man genau drauf achtet, kann man sowas heraushoeren.

Letztendlich muss man teilweise auch lernen, seinen eigenen Song auch mal eher "nebenbei" zu hoeren. So als waere er von jemand anders produziert worden. Damit man genau diese Dinge, die man weiss und die aus der eigenen Sicht einen Kompromiss darstellen, auch mal nicht so genau hoert und mehr den Gesamtsong hoert.
 
Noch ein weiterer Gedanke:

Rein mindset-technisch muesste man die Frage des "Ausspielens" eigentlich klar beantworten koennen: Es geht beim Song-Producen am Ende immer um den Song. Also muesste man im Zweifel immer den Kompromiss mehr in Richtung Gesamtklang eingehen, als in Richtung Einzelklang. Das, was am Ende rauskommen soll, ist ja keine Sound Library, sondern eben ein Song.

Einzelne Elemente betonen wuerde dann maximal so gehen wie oben beschrieben: Den Elementen "ihren" Platz, ihre Stelle im Song geben, wo sie mal so richtig reinhauen duerfen, gerne auch am Anfang bzw. bei erstmaliger Verwendung. Dass der Sound im Rest des Songs dann nur noch halb so geil klingt, weil mehr anderes Zeug dazududelt, duerften tatsaechlich die wenigsten merken.
 
Mir ist dazu noch folgendes eingefallen:
Die guten und sehr guten mixer erzählen gerne mal davon, das der einzel-sound oftmals garnicht so gut klingt
und sich erst im gesamtkontext optimal entfaltet!

Gibt es keine gesellschafts-theorien die man auf die musik übertragen könnte!?

So nach dem motto: Du einzelsound darfst dich frei entfalten solange du keine anderen sounds schadest
oder an der entfaltung hinderst...

Und ja - ich denke hier kommt am meissten zum tragen, was man "erfahrung" nennt!
 
Da fällt mir der Artist "Ben Frost" ein, der sehr ungewöhnlich mischt.

Wenn man ehrlich ist sind die "richtigen mixe" langweilig - das geben dann auch die besten mixer in einer stillen runde zu - aber das kann man ja keinem verkaufen - Oft sind auch bestimmte elmente zu laut, aber wenn leiser verliert der ganze song/track
 
1. Ich würde mal ganz praktisch einwerfen... "Finger weg vom Solo button", der wird von guten Mixern wirklich selten gebraucht.

2. Genauso wichtig Referenz Pegel/F-Bandbreite.. ich schalte z.B. Bass und Vocal Bus zu 90% solo safe, weil das mein "Leuchtturm" ist an dem ich mich orientiere.

3. Kontext - Welche Musikrichtung, wie/wo hört der Endverbraucher das und was wird dabei erwartet?
Oft ist zuviel "Gesamt Konsistenz" wie Du es nennst auch langweilig. Das Ohr lässt sich auch mal gern verführen und überraschen.
 


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