Oberheim OBX voice card replica

Hi,

Da ich nie einen OBX in den Fingern hatte und er mittlerweile preislich die Schallmauer durchbricht, dachte ich ich bau mir einen. Dafür wollte ich soweit möglich Originalbauteile verwenden.
Die letzten Wochen habe ich also damit verbracht eine Replika der OBX Voice Card zu basteln.
Das Ergebnis könnt ihr hier anschauen:



Als nächstes werde ich das Breadboard erstmal richtig aufbauen und die noch fehlenden Funktionen ergänzen.
 
Schönes Projekt und das Video hat was. Der digitale LFO hat hörbare Probleme mit dem Shannon Theorem.

In wieweit ist das mit den Boards von Old Crow verwandt?
http://www.cs80.com/crowbx/

Wie wichtig sind die "silver-mica capacitors" für den Sound?
 
Danke für die Komplimente.
Der LFO ist erstmal ein Provisorium, damit ich was zum Testen habe für PWM etc.
Bis zum Shannon Theorem wollte ich mich nicht durcharbeiten
Wie der OBX LFO genau funktioniert weiss ich noch nicht. Die Schaltung habe ich noch nicht untersucht. Tipps sind gerne willkommen.

Scott hat die Voice Cards exzellent re-engineered. Die Boards von Scott basieren daher aber auch nicht auf dem originale Layout und viele ICs sind Ersatztypen, der CEM3310 wurde diskret aufgebaut.
Mein erstes Ziel war es zunächst eine funktionierende Karte komplett original aufzubauen, mit welcher ich ohne Angst zu haben experimentieren kann. Mit den originalen Voice-Cards geht das schließlich heute leider nicht mehr ohne arm zu werden.
Die am schwersten zu beschaffenden Teile die CEM3310 gibt es ja glücklicherweise wieder. Deshalb gab es für mich keinen Grund für das Testboard Ersatztypen zu benutzen. Eventuell werde ich in der nächsten Revision einiges ersetzten oder in SMD aufbauen. Davor möchte ich aber absehen können, welche Komponenten den Klang grundlegend verändern. Dann kann ich dir auch mehr üner den Mica-Kondensator erzählen.

Mein finales Ziel ist es übrigens die Karten so umzubauen, dass ich sie in meinem OBXa benutzen kann. Das sollte theoretisch gehen. Der Teufel steckt aber wie so oft im Detail. Es wäre jedenfalls einfacher als den ganzen Steuerungs-Krempel neu aufbauen zu müssen.
 
In Sachen LFO: Es klingt irgendwann im Video nach Videospiel. Da hört man das Aliasing im LFO Code deutlich. Wenn der dann mal analog ist, fällt das Problem eh weg.
d.h. das Voiceboard wurde von Dir auf Basis der Old Crow Layouts abgeändert, bzw. redesigned. Es sieht dem Board von Scott sehr ähnlich, aber nicht 1:1 und im Video ist das etwas schwer zu erkennen.

Zum Mica-Kondensator: Hier kommt es wohl auf die Genauigkeit an, so dass alle Pole auf der selben Frequenz sind. Vor allem wohl auch für die Resonanz. Allerdings hört/liest man das eher nur für den OB-X. Bei anderen Synths mit z.B. Curtis oder SSM Filtern gibt es diese Kondensatoren pro Pol auch, aber dort wird eher weniger auf eine bestimmte Genauigkeit hingewiesen. Daher stellt sich mir die Frage, ob das nun einfach "Geschwätz" ist und ein paar Prozent Abweichung der Kondensatoren egal ist, oder ob es in der Tat einen signifikanten Unterschied macht. Also: Hört man das im Blindtest?

Dann umso mehr: Schönes Projekt!
 
Danke für die Tipps. Das mit dem Mica werde ich zeitnah antesten und berichten. Analoges LFO habe ich mir auch schon angedacht. Ich muss allerdings erstmal überlegen wie ernst es mir wirklich mit dem Control-Interface ist.

Nein, die Karten haben mit Scotts Voice-Cards nichts zu tun. Mit Scott habe ich mich dazu schon mehrfach ausgetauscht. Sein Ansatz ist ein anderer. Hätte Scott eine OBX Karte für den OBXa, hätte ich vielleicht garnicht mit dem Projekt angefangen.
Das Layout meiner Experimentier-Karten ist praktisch 1:1 Oberheim. Ich habe mit Fotos, den Schaltplänen und Infos aus dem Netz die Karte repliziert.
Das klingt jetzt einfach, ist aber aufgrund teilweise schlechter Bilder und fehlender Informationen aufwändiger als man denkt.
Ich musste ausserdem die komplette Schaltung durchgehen und die Bauteile und deren Werte identifizieren. Vom Aufwand her wäre es einfacher gewesen ein neues Layout zu machen. Ich wollte es aber original.
Auf meiner Seite habe ich übrigens einen “Blog” zum Projekt.
http://www.obsoledo.com/anleitung/oberheim-obx-voice-card-replica-creation/?v=4aceb7d6b456
 
Danke für die Klarstellung. Nun umso mehr :nihao:

Und klar, dass das eine gnadenlose Fleissarbeit ist. Wer sich mal die Oberheim Unterlagen angesehen hat, weiss das. Manche Schaltpläne (hallo Xpander) haben eher etwas von einer Schnitzeljagt. Bei den handgemalten ist es oft eine Art graphologische Analyse.

Weiterhin gutes Gelingen also...

Noch eine kleine Frage: Was sind denn so die Kosten der Bauteile, die Du verbaut hast? Wird ja gerne hier diskutiert, ob gewisse Synths den Preis, den sie kosten, auch wert seien.
 
Haha, graphologische Analyse kann ich absolut unterschreiben. Wenn man die Unterlagen von ARP dagegenhält, das sind Welten.

Kosten? Hmm, dass müsste ich selbst erst durchrechnen. Ist ad hoc auch schwer zu sagen, da es natürlich auch darauf ankommt wo man die Bauteile einkauft. Ich habe viele alte Bauteile hier, kann den Preis aber schlecht schätzen. Da müsste ich erst recherchieren. Die Bauteileliste ist auf meiner Seite, wenn Du das für dich durchrechnen magst.
Sicher ist aber, dass selbst alle Komponenten zusammengerechnet nur einen Bruchteil des aktuellen Gebrauchtmarktpreises ausmachen werden. Um den Materialwert geht es bei der Wertfindung für das Original aber auch nicht wirklich, oder?

Ich bin der Meinung, dass eine 1:1 Kopie auch nur bis zu einem bestimmten Punkt sinnvoll ist. Nämlich die authentische Wiedergabe der originalen Klangerzeugung. Die Haptik und Beschaffenheit des Originals kann und sollte man nicht unbedingt bis ins Detail kopieren. Niemand der einen OBX nachbaut, sollte meiner Meinung nach z.B. versuchen das Originalgehäuse zu übernehmen. Das passt vom Format einfach nicht mehr in die heutige Zeit. Das Original steht für sich als Relikt einer bestimmten Epoche.
Den Ansatz zum Relic6 von Shear fand ich daher ganz interessant.
 
Ich habe gestern probiert die Karte nur mit +/-15v zu betreiben wie im OBXa. Der OBX arbeitet leider zusätzlich mit +19v an manchen Stellen in der Schaltung.
Dabei habe ich festgestellt, dass die Karte mehr oder weniger auch mit 15v läuft. Allerdings gibt es zwei Nachteile.
1. die Sägezahnwellenform wird oben am peak extrem abgeschnitten
2. die Pulsweite des Rechtecks kann nicht mehr richtig eingestellt werden.
Ich werde weiterforschen, wie man das trotzdem hinbekommen kann.
 


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