Ich bin seit Omnisphere 1 dabei, später dann noch Trilian und Keyscape und die Bob Moog Tribute Lib. Definitiv klingt die Soundengine nach all den Jahren immer noch gut und ist konkurenzfähig. Eigentlich bräuchte man nur noch was für Drums, den Rest kann man so ziemlich alles in Omnisphere selbst machen.
Ich möchte jetzt nicht alles mit pro oder contra bewerten, weil vieles individuelle Geschmacksache ist und ich den Grund- bzw. Eigenklang von Omni leicht über habe und ich mich mittlerweile soundmässig in eine andere Richtung orientiere. Meine Eindrücke:
- Die Engine ist sehr flexibel bei den Synthese und Effektmöglichkeiten, die Bedienung finde ich etwas unübersichtlich, die Modulationen sind immer überall verstreut und manchmal verliere ich den Überblick. Mich persönlich lädt das UI nicht unbedingt zum tieferen Klangforschen ein.
- Die Samples sind von der Qualität her sehr gut und wirklich reichlich
- Bei den Presets wird mir immer zuviel aufgetragen, vor allem bei den Effekten. Da ist auch viel mit "Ellbogen" und in-your-face programmiert, da nehmen Einzelsounds oft das komplette Frequenzspektrum in Beschlag bzw. gerade im Bassbereich ist mir da zuviel Anteil. Klingt erst mal erstaunlich gut, spätestens beim Zusammenspiel von meheren Sounds muß man viel Effekte erst mal ausschalten oder extern mit kräftig EQ anpacken.
- Es sind einfach verdammt viele Samples und Presets. Sich da halbwegs zurecht zu finden benötigt entsprechende Zeit.
- Viele Sounds und Samples sind durch ihre ständige Präsenz in Film und TV hinlänglich bekannt. (Einige sollten meiner Meinung nach auf eine Blacklist, weil komplett durchgenudelt.

Etwa die Hangdrums oder die Steelguitar)
- Andererseits haben mich viele Presets zu Melodien und Ideen inspiriert.
- Browser und Suchfunktion sind vorbildlich gelöst. Wenn man sich bisschen mit den Tags befasst, dann findet man auch ziemlich schnell das passende.
Aufpassen muß man nur bisschen, wenn man ein Ziel erreichen möchte. Ich habe mich sehr oft in Omni verloren mit Auspobieren, Samples austauschen, rumspielen mit dem ORB, ...
Den Usersample Import finde ich unnötig umständlich gelöst und eigentlich total überflüssig. Ich weiß nicht, was man "sinnvoll" importieren soll, was nicht in der ein oder anderen Weise schon in der Library mit drin ist. Meiner Meinung nach hat es nur Tür und Tor geöffnet für eine Schwemme von Soundsets, die einfach Samples abspielen mit bisschen Filter und viel Effekten und mir nach spätestens 15 Minuten langweilig werden, weil unterm Strich alles anfängt gleich zu klingen.