RMI Harmonic in Reaktor nachbauen

T

t-hiho

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Weiß jemand etwas darüber, ob schon mal jemand begonnen hat, in NI Reaktor die additiven Digitaloszillatoren (Walsh functions? Binary rate multiplier?) des RMI Harmonic nachzubauen?
 
Frag mal Kollege ppg360: dürfte Reaktor nicht/kaum kennen, dafür
aber alles rundum das RMI-Ding.
 
Reaktor nicht, aber es gibt Emulationen von Jiggerypokery (so hießen die, glaube ich) aus Schweden, und Johan Schurer hat vor Ewigkeiten mal eine Simulation konzipiert, die auf Klangbeispielen basierten, die ich ihm geschickt hatte.

Was ich von JPS halten soll, weiß ich nicht -- teuer, und das, was an Demos zu hören ist, klingt nach allem, nur nicht nach RMI:


Das Teil von Johan Schurer gab es wohl mal gratis, aber da ich mich mit Software nicht beschäftige, kann ich da nichts zu sagen.

Stephen
 
Vielen Dank, lieber Stephen! Das JPS hatte ich auch auf dem Schirm und kam zum selben Schluß - klingt irgendwie nicht ganz so, wie ich es erwartet hatte. Das Johan Schurer-Teil hab ich leider nur in Screenshots gesehen und als MP3 gehört, den eigentlichen Code scheint er gründlichst aus dem Netz entfernt zu haben.
Hast Du Deinen RMI noch? Könntest Du mir gelegentlich mal einen kurzen unkomprimierten Audio-Clip schicken, wo ich nur einen Harmonic Generator hören könnte? Also z.B. "fundamental only" mit Pegel "1", "3", "5", "7" und "9", damit ich einen Eindruck gewinnen könnte, wie die Fader skaliert sind? Hast Du herausfinden können, ob die Obertöne in der gleichen Phasenlage laufen wie der Grundton? Beeinflussen sich die Fader gegenseitig hinsichtlich Lautstärke und THD? All dies wären meine Hauptvermutungen für das Scheitern bisheriger Emulationsversuche... Was meinst du? Ich hätt nen großen Audio Precision APX555 Messplatz zur Verfügung, da könnten wir gemeinsam das Verhalten der Oszis sehr präzise analysieren.
Ich will im Grunde gar nicht primär den RMI auferstehen lassen, ich würd nur gern selber mal mit dieser recht speziellen Art von additiven Oszillatoren experimentieren. Klingt eben doch sehr anders als ein Virsyn Cube oder Imageline Harmor. Könnte mir auch vorstellen, das Ganze eines Tages in Hardware (Eurorack?) zu bauen. Ich sprach zumindest schon mal mit den Jungs von XOAC Devices darüber. Die wollten aber nicht so recht auf den Zug aufspringen...
 
Hör mal hier rein, vielleicht beantwortet das schon die eine oder andere Frage:


https://stephenparsick.bandcamp.com/album/demoing-the-rmi-harmonic-synthesizer


Über die technischen Aspekte habe ich mir noch nie Gedanken gemacht; die einzelnen Harmonischen klingen nicht nach reinem Sinus, sondern eher treppenförmig, somit also schon in sich ein wenig rauher.

Phasenlage? Öh... keine Ahnung.

Ich erkläre Musik nicht mit Lötzinn, um mit @Axel Jungkunst zu sprechen.

Stephen
 
Hat das Ding 'nen Filter, der vielleicht sogar (z.B. abhängig von der Resonanz) in Sättigung fährt, dann könnte der spezielle Klang am Waveshaping liegen.
 
Das Ding hat ein Multimode Filter (Hoch-, Band- und Tiefpass), dessen Ausgänge gleichzeitig abgegriffen werden können.

Allerdings klingt die Filterschiene eher wie eine Dreingabe (6dB vielleicht, höchstens 12), und wenn da was zerrt, dann garantiert nicht beabsichtigt, sondern weil die Erbauer nur eine äußerst vage Vorstellung von Funktion und Rolle eines Filters im subtraktiven Synthesiser hatten.

Die Filtersektion ist auch nur für einen der beiden Generatoren gedacht; will man beide ins Filter schicken, muß man tricksen.

Der spezielle Klang dürfte am ehesten darauf zurückzuführen sein, daß die einzelnen Harmonischen keine reinen Sinusschwingungen sind, sondern -- gerade im tieffrequenten Bereich -- deutlich hörbare Treppenstufen haben. Einen ähnlichen grit produzierte auch der RMI KC-2 Keyboard Computer.

Stephen
 


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