Roomtreatment bin für jede Hilfe dankbar

Y

yentzee

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Moin, ich bin gerade umgezogen und habe einen Raum den ich gerne optimieren würde.
Leider klingt der Bass ganz schön nach und Abmischen ist eigentlich nicht möglich.
Habe bereits auf Gearslutz gepostet, wo man mir ein bzw. mehrere Kallax Regale mit Steinwolle für die Rückwand des Raumes empfohlen hat.
Hat da jemand Erfahrung mit? Welches MAterial wähle ich am besten (Es gibt ja unterschiedliche Steinwolle), wie weit muss das Ganze an der Wand dran stehen?
Wie sieht es aus mit Basstraps in den Ecken der Frontwand? Mir sagte jemand die Form der Decke sei sehr ungünstig was mich etwas wundert, da diese doch den Schall recht gut verteilen sollte statt wie ein Spiegel zu reflektieren und damit die Modes zu erhöhen. Aber ich habe bisher kaum Ahnung...
Habe mal Fotos etc angehängt.
Vielen Dank für Tips im Voraus.
Gruß,
Jens
Saunawand.jpgVorderwand.jpgrückwand.jpgroom-gearslutz.jpgwaterfall 40- 500.jpg
 
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Zunächst einmal ist der Raum mit seinen knapp 10qm recht klein und dazu auch noch fast kubisch - sehr unglückliche Konstellation, da sind stehende Wellen obligatorisch. Ich weiß zwar nicht, wie du das Diagramm erzeugt bzw. gemessen hast, aber wenn man mal voraussetzt, dass die Tendenz halbwegs stimmt, dann hast du im Bereich 50Hz und 120Hz eine Mode, also einen Peak/Resonanz. Diese gilt es gezielt mit Bassabsorbern in den Griff zu bekommen - zu reduzieren. Aber gerade für die 50Hz wird das scheitern, denn dafür wären sehr große Absorber notwendig und dafür hast du gar keinen Platz. Die 120er Mode kann schon eher hinhauen. Aber da einfach irgendein IKEA Regal mit Steinwolle reinzustellen wird nix bringen, die Bassfallen müssen mit ihrer Resonanz exakt auf deine Problemzonen abgestimmt sein.
Als erstes würde ich die Position der Abhöre mal im Raum verschieben - ggf. findest du eine Position, in der sich das Bassproblem nicht ganz so bemerkbar mach. Aber wie gesagt, viel wird da mit dem kleinen kubischen Raum nicht machbar sein - Physik halt.
 
Ich würde vermuten das die Deckenteile durch ihre Form wie ne Sammellinse wirken und den Schall eher sogar noch Bündeln. Durch die Kante in der Mitte entstehen da wahrscheinlich Kammfilter Effekte.
 
moin, danke für die Antwort. Gemessen habe ich mit nem Behringer Messmikro wie in dem Tutorial von Gik Acoustics beschrieben. Der Tiefe Knoten mit ca 47 Hz korreliert ja ganz gut mit der Raumlänge bis zur Hinterwand an der das Kallax Regal steht. An anderen Abhörpositionen ist leider kaum was möglich, da überall Türen und der Schrank sind :sad:
Ich würde bis ca 1000 Eur in die Hand nehmen, wenn die zu erwartenden Ergebnisse einigermaßen vernünftig sind. Die Überbetonung ist ncoh nicht mal das Problem sondern die lange Nachhallzeit. Decay von ner Bassdrum einstellen unmöglich.
Hmm also Du meinst die 47 Hz sind nicht in den Griff zu bekommen? Das wäre sehr ärgerlich denn für ein seperates Studio reicht das Geld leider nicht :sad:
Was würdet Ihr denn raten wie es nun weiter geht?

Gruß,
Jens
 
Ich würde vermuten das die Deckenteile durch ihre Form wie ne Sammellinse wirken und den Schall eher sogar noch Bündeln. Durch die Kante in der Mitte entstehen da wahrscheinlich Kammfilter Effekte.
Sofern es was bringt könnte mich mir schon vorstellen etwas an die Decke zu hängen. Müsste das zwar mit seitlichen Stützen machen in der Hoffnung irgendwo im Stahlträger etwas einhängen zu können wegen Denkmalschutz aber ich wäre leider recht beschränkt in der Stärke der Absorber da der Raum nicht allzu hoch ist.
 
https://hofa-akustik.de/raumakustikmessung/

Da wird man Dir auf Grundlage der Messung eine professionelle Raumakustikplanung erstellen, die mit Sicherheit auch Dein 47 hz Problem in den Griff bekommt. Nicht die Größe (obschon ziemlich klein) ist das Problem… die zweifach gewölbte Decke ist die wahre Herausforderung. Du wirst alles benötigen: Bassfallen, Absorber und Diffusoren. IKEA Regal mit Steinwolle mal besser ganz schnell vergessen… das wird nix bringen.

Mit 1.000 EUR kommst Du nicht hin… gehe mal von mindestens 2.000 – 3.000 UER aus. Kann man selbstverständlich über mehrere Ausbaustufen realisieren.
 
https://hofa-akustik.de/raumakustikmessung/

Da wird man Dir auf Grundlage der Messung eine professionelle Raumakustikplanung erstellen, die mit Sicherheit auch Dein 47 hz Problem in den Griff bekommt. Nicht die Größe (obschon ziemlich klein) ist das Problem… die zweifach gewölbte Decke ist die wahre Herausforderung. Du wirst alles benötigen: Bassfallen, Absorber und Diffusoren. IKEA Regal mit Steinwolle mal besser ganz schnell vergessen… das wird nix bringen.

Mit 1.000 EUR kommst Du nicht hin… gehe mal von mindestens 2.000 – 3.000 UER aus. Kann man selbstverständlich über mehrere Ausbaustufen realisieren.
Danke für die Antwort. Hmm ist schon ne Investition aber wenns über mehrere Stufen ginge warum nicht. Das ist dann ja eine komplett individuelle Lösung. Weißt Du, in wie weit die ganzen Sachen in ner anderen Wohnung weiter benutzbar wären? Bin zwar gerade erst eingezogen aber in den letzten 10 Jahren 12 mal umgezogen und daher wäre es bei so ner Investition schon wünschenswert das ganze Zeug in ner neuen Räumlichkeit weiter verwenden zu können.
 
Hallo Jens

Einen interessanten Raum hast Du dir da ausgesucht :schwachz:
Drei Türen, davon eine aus Glas, ein Fenster, eine Decke mit zwei akustischen Linsen und das Ganze noch denkmalgeschützt.
Um Dir Ratschläge geben zu können, wüsste ich gerne noch folgendes:
-Wofür soll der Raum genutzt werden?(Aufnahme von Akustikinstrumenten, Abhören, Mastering)
-Gibt es Mehrfachnutzung des Raumes(Büro, Bügelzimmer)
-Wie wichtig sind Ergonomie, WAF, Optik, Ästhetik, Feng Shui o.ä.
-Wie hoch ist der Raum etwa ?(Mitte Radius des Gewölbes)
-Wann ziehst Du wieder um?;-)
-Wo hast Du gemessen?
-Werden die Boxen im DJ-Rollwagen benutzt? (Will heissen: Sind die Lautsprecher angeschlossen?)

Der Tiefe Knoten mit ca 47 Hz korreliert ja ganz gut mit der Raumlänge bis zur Hinterwand an der das Kallax Regal steht.
:supi:
 
@yentzee Na klar, die Akustikmodule kannst Du alle mitnehmen... da wird nix fest verbaut, was man später nicht mehr gebrauchen kann. Aber wenn Dir jetzt schon klar ist, dass Du demnächst wieder ausziehst, würde ich das Geld für die Akkustikmessung eher sparen. Vielleicht hilft Dir das schon weiter https://hofa-akustik.de/raumakustik-wizard/

Und bis dahin die problematischen Frequenzbereiche mit einem guten Kopfhörer gegenchecken ;-)

Ich habe ebenfalls die KH 120 im Studio stehen (meine, die auf Deinem Bildern erkannt zu haben)... alles unterhalb 60 hz kontrolliere ich grundsätzlich über Kopfhörer (AKG K712 Pro). Das ist weder unprofessionell noch uncool... hab ich so auch schon bei Profis gesehen, wenn man sich innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes nicht sicher war.
 

Hey Würze

Einen interessanten Raum hast Du dir da ausgesucht :schwachz:
Drei Türen, davon eine aus Glas, ein Fenster, eine Decke mit zwei akustischen Linsen und das Ganze noch denkmalgeschützt.

Ja, ich weiß jede Menge Schwierigkeiten aber ich bin froh überhaupt ne Wohnung in Hamburg gefunden zu haben in der ein Musikzimmer möglich ist.


Um Dir Ratschläge geben zu können, wüsste ich gerne noch folgendes:
-Wofür soll der Raum genutzt werden?(Aufnahme von Akustikinstrumenten, Abhören, Mastering)
Ich produziere elektronische Musik, hauptsächlich Tech House, und primär will ich dort produzieren. Das Premastering mache ich in der Regel selbst um die Tracks im Club spielen zu können. Im Falle eines Release wird das aber weg gegeben. Wäre natürlich schon schön auch hier ohne Kopfhöhrer besser beurteilen zu können

-Gibt es Mehrfachnutzung des Raumes(Büro, Bügelzimmer)

Nein, das Zimmer ist ausschließlich zum Musik machen gedacht. Ggf. wird hier mal der ein oder andere Freund auf ner Matraze schlafen. Die Türen zu Sauna und Heizungsraum müssen allerdings zugänglich sein.

-Wie wichtig sind Ergonomie, WAF, Optik, Ästhetik, Feng Shui o.ä.

Naja es wäre schon schön, wenn das Ganze einigermaßen aussieht. Also bevor ich mir die baumarktverpackte Steinwolle stapele baue ich lieber einen Holzrahmen und beziehe diesen. Dass das Ganze mit etwas Raumverlust einhergeht habe ich schon befürchtet aber ich würde versuchen dies so ansprechend wie möglich zu gestalten.

-Wie hoch ist der Raum etwa ?(Mitte Radius des Gewölbes)

Also der Stahlträger in der Mitte ist ca 250 cm hoch. Ich nehme an, dass die Wölbungen an ihren höchsten Stellen ca 20 cm höher sind. Es cheint zudem so, als sei die Decke nach links hin etwas abfallend (also linke wand etwas tiefer als rechte, linke Wölbung etwas tiefer als die rechte) aber das müsste ich nochmal genau messen.

-Wann ziehst Du wieder um?;-)

Ich hoffe, dass wir hier erstmal ein paar Jahre leben. Momentan läuft ganz gut mit der Lady...

-Wo hast Du gemessen?

An meiner Sitzposition. Habe die Monitore bzw. deren Stative an die Seiten der "Tischplatte" gestellt (Kopfteil eines Malm Bettes mit 140 cm Liegefläche. Breite 156, Denke von Stativaußenseite zu Hochtöner der Monitore sind es ca 10 cm dementsprechend müssten die Tweeter 136 von einander entfernt sein. Der Messpunkt war der dritte Punkt eines gleichseitigen Dreiecks. Ist alles nicht 100% akkurat jedoch bewege ich mich beim Musik machen auch nach vorne und hinten. Das Messmikro war auf Ohren-/ Tweeterhöhe

-Werden die Boxen im DJ-Rollwagen benutzt? (Will heissen: Sind die Lautsprecher angeschlossen?)
Die Boxen sind momentan an den Mixer mit den Playern angeschlossen werden aber nicht zum Produzieren verwendet und das Kallax Regal muss dort auch nicht bleiben. Hatte das noch aus meiner alten Wohnung. Falls sinnvoll würde ich alternativ ein akustisches Teil bauen, was entweder genau die Breite der Wand hat oder die Breite des Flightcases und das Flightcase darauf stellen. Die KRK's müssen nicht zwangsläufig genutzt werden und könnten alternativ auch woanders hin. In meiner alten Wohnung habe ich sie kaum an gehabt. Die Player und der Mixer müssen jedoch weiterhin nutzbar sein. Alternativ sonst an den KH 120 wobei mir die KRK zum Auflegen lieber wären.

Mein Budget würde ich mal bei ca. 1000 Euro ansetzen. Ggf. auch mehr, sofern in Schritten umsetzbar und wenn das Ergebnis als vernünftig einzustufen wäre. Dass ich hier kein top Studio draus machen kann ist mir klar aber der Sound sollte idealerweise schon so sein, dass ich einigermaßen abmischen und z.B. auch befreundete Produzenten zu mir für Coproduktionen einladen kann. Bisher habe ich eine Kombination aus unbehandeltem Raum meiner alten Wohnung, AKG K702, Studios von Freunden, mein Auto mit standard Anlage und Club PA's genutzt um zu checken, was ich so gemacht habe.
In diesem Raum ist subjektiv vor allem das Problem, dass die Bässe (nehme an die 47 Hz oder wo genau der Mode liegt) viel zu lange ausklingen. Decay von ner Bassdrum oder staccato gespielten Plugbass einstellen ist kaum möglich. Natürlich wäre ich auch froh den Dip im Bassbreich etwas ausgleichen zu können. Ich habe leider aber überhaupt keine Ahnung was möglich bzw. mit welchem Aufwand das verbunden ist. Ein paar Soffits bauen ist sicherlich kein Problem, auch nen Absorber an die Decke zu hängen sollte klar gehen, alle Ecken des Raumes (ausgenommen der 4 standard Ecken) mit Basstraps zu versehen fänden ich und vor allem meine Freundin aber doch eher schwierig.
Ich bin ein bißchen hin und her gerissen, da wir eine richtig richtig schöne Wohnung gefunden haben mit einem extra Raum für mich zum Produzieren ich aber einen anderen Job habe und Musik letzlich "nur" ein Hobby für mich ist. Andererseits habe ich in der Vergangenheit auch viel zu viel Geld für Hardware ausgegeben und sollte mich da vlt etwas locker machen. Ich dachte ich schau mal, was mir so geraten wird und entscheide dann, ob der finanzielle Einsatz das Ergebnis rechtfertigt. Ich bin handwerklich nicht ganz unbegabt und habe bis auf ne Kreissäge eigentlich alle Werkzeuge hier und ne Möglichkeit diese auch zu benutzen.
Bin für alle Tips sehr dankbar.

Viele Grüße,

Jens
 
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Ich habe ebenfalls die KH 120 im Studio stehen (meine, die auf Deinem Bildern erkannt zu haben)... alles unterhalb 60 hz kontrolliere ich grundsätzlich über Kopfhörer (AKG K712 Pro). Das ist weder unprofessionell noch uncool... hab ich so auch schon bei Profis gesehen, wenn man sich innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes nicht sicher war.
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Ich habe ebenfalls die KH 120 im Studio stehen (meine, die auf Deinem Bildern erkannt zu haben)... alles unterhalb 60 hz kontrolliere ich grundsätzlich über Kopfhörer (AKG K712 Pro). Das ist weder unprofessionell noch uncool... hab ich so auch schon bei Profis gesehen, wenn man sich innerhalb eines bestimmten Frequenzbandes nicht sicher war.
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Mache ich mit den K702 auch so. Das ging auch bisher ganz gut aber es wäre einfach echt schön wenn ich jetzt schon nen extra Raum habe in diesem auch mischen zu können. Sollte das Ganze aber zu aufwendig werden würde ich es so weiter machen.

Also idealerweise bleibe ich hier erstmal etwas wohnen aber die Erfahrung zeigt, dass alles doch meistens anders kommt als man denkt. Geplant ist aber momentan erstmal kein weiterer Umzug. Habe das Gefühl bei jedem Umzug mehrere Jahre zu altern...
 
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Ich bin zwar absolut kein Freund von Kopfhören wenn es um das Studio geht, aber bei dem Raum würde ich an Deiner Stelle jeglichen Euro den Du für eine Optimierung planst lieber in eine bestmögliche Kopfhörerlösung und dazugehörigem Processing investieren.

Die 701 er AKGs habe ich selber - damals um knapp 400.- am Markt - und finde die nicht berauschend für kritisches Hören - da machen im Bass und im Sprachverständlichkeitsbereich oft die 271er sogar mehr Sinn.
Hmm also ich finde die 701 / 702 eigentlich sehr gut sofern mit Headphonepreamp betrieben. Die 271 kenne ich nicht und habe daher keinen Vergleich.
Den Raum aufzugeben wäre ne kleine Katastrophe da ein extra angemieteter Raum, sofern nicht in Laufnähe, von mir unter der Woche so gut wie nicht genutzt werden würde und ich Produzieren mit Kpfhöhrern zwar ok aber recht anstrengend finde und ich persönlich echt Schwierigkeiten beim Einstellen von Dingen wie Hall oder auch kurzen Attackzeiten vom Kompressor damit habe.
 
Mein Vorschlag für deinen Raum wäre ein Double Bass Array.(DBA)
Wenn ich etwas mehr Zeit habe werde ich meine Idee für Dich noch konkretisieren.

Moin Würze,
das klingt sehr interessant. Werde mich heute mal etwas einlesen.


Mit Headphones arbeiten wäre für mich insgesamt auch nichts - die Frage ist halt ob man mit wirklich guten Headphones und einem passenden Amp / Controller - > virtual Room Lösung nicht deutlich mehr erreichen kann als durch Investitionen in einen recht problematischen Raum.

Er ist halt wirklich klein und für billige Basstraps aus sowas - das wäre sehr billig nicht geeignet.


Ich denke, dass die Kopfhöhrerlösung sicherlich die Beste ist. Auch jetzt mache ich eigentlich sämtliche Mixentscheidungen mit Kopfhöhrern. Ich kann die Dinger nur nicht ewig tragen. Ich fange an darunter zu schwitzen, neige dazu wenn ich mal etwas lauter mache das Zurückdrehen zu vergessen, und vergesse auch einfach sehr oft mal gegenzuchecken (habe ADHS und bin daher sehr vergesslich bzw. oft sehr stark auf einzelne Dinge konzentriert, dass ich den Rest vergesse) und habe dann nen Mix der im schlechten Raum toll klingt und wenn ich die Cans aufsetze ne Katastrophe ist.
Nur mal interessehalber - welche Kopfhöhrer würdest Du denn empfehlen?

Übrigens mal ein großes Danke an alle. Ich finde das echt richtig toll, dass Ihr Euch mit in mein "Problem" reindenkt und Hilfe anbietet.

Viele Grüße,

Jens
 


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