Sampling-Newbie: Wie konkret erstelle ich Samples für den Microfreak?

Moin moin!

Verzeiht die vielleicht doofen Fragen, aber ich hatte noch nie was mit Samplern zu tun. Aber jetzt habe ich nen MF Stellar, und da interessiert es mich halt. Ich hab mir ne Reihe von Videos angeguckt und ein paar Forenbeiträge gelesen. Und natürlich das Manual.

Aber: es scheitert am Grundsätzlichen. Ich hab mal ne Liste erstellt was mir alles immer noch völlig unklar ist:

1) Format: 16-bit / 32kHz - mono. Ok, klar, aber welches Dateiformat? Simples WAV? Oder ist ein anderes Format besser geeignet? Hat Arturia da nicht ein eigenes Format? Wenn ja muss das irgendwie konvertiert werden? Wie?

2) Der Inhalt der Datei. Was zum Teufel soll da rein? 1 einzelner Ton? Wenn ja, welche Tonhöhe? Egal? Oder mehrere Töne? Wenn ja, welche Tonhöhen?
2a) Sollte man den Inhalt nachbeabeiten/aufbereiten? Kompressor? Normailisieren? etc.?

3) ist eigentlich die Fortsetzung von 2): Was muss ich tun um das Sample über möglichst 2-3 Oktaven spielen zu können? Was ist da Best Practise? Oder ist das fallabhängig und muss jedesmal neu ausprobiert werden?

4) Die Länge des Samples beträgt max. 24 Sekunden. Wie entscheide ich wie lang das Sample sein soll/muss? Woran mach ich das fest? Wenn ich zb. unsere Kirchenorgel hier sample, wie lang solls sein? Und warum?

5) Die Hüllkurve. Viele Klänge haben ja bereits eine Hüllkurve. Schneidet man die weg und nutzt die Hüllkurven des MF? Und wie bekomme ich ein längeres Sustain bei kurzen Samples? Oder muss ich Paulstretch etc. bemühen?

6) Looping: Man kann ja einstellen welcher Teil des Samples geloopt werden soll. Zwei Fragen: Die Länge des Loops ist vom eingestellten Startpunkt bis zum Ende. Da fällt im Sample der Bereich mit dem Attack weg. Also muss ich den Attack des VCA nutzen, ja? Und was das Ende des Samples betrifft: Da ist ja irgenein Release im Sample. Das wird dann mit gelooped? Das Ergebnis wäre eine Art Puls. Wenn ich aber nur ein Sustain will?


Ich hoffe das hört sich halbwegs verständlich an, ich bin jedenfalls etwas verwirrt :selfhammer:

Danke schonmal für alle Antworten! Ich komm da grad echt nicht weiter.

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin moin!

Verzeiht die vielleicht doofen Fragen, aber ich hatte noch nie was mit Samplern zu tun. Aber jetzt habe ich nen MF Stellar, und da interessiert es mich halt. Ich hab mir ne Reihe von Videos angeguckt und ein paar Forenbeiträge gelesen. Und natürlich das Manual.

Aber: es scheitert am Grundsätzlichen. Ich hab mal ne Liste erstellt was mir alles immer noch völlig unklar ist:

1) Format: 16-bit / 32kHz - mono. Ok, klar, aber welches Dateiformat? Simples WAV? Oder ist ein anderes Format besser geeignet? Hat Arturia da nicht ein eigenes Format? Wenn ja muss das irgendwie konvertiert werden? Wie?
Zu Punkt 1: Du kannst Samples im WAV und AIFF Format nutzen. Die Samples müssen nicht 16bit/32khz mono sein. Ich selber habe schon 16bit/44,khz Wav´s importiert. Arturia scheint die Samples beim Importieren in das eigene "MFSZ" Format umzuwandeln.

2) Der Inhalt der Datei. Was zum Teufel soll da rein? 1 einzelner Ton? Wenn ja, welche Tonhöhe? Egal? Oder mehrere Töne? Wenn ja, welche Tonhöhen?
2a) Sollte man den Inhalt nachbeabeiten/aufbereiten? Kompressor? Normailisieren? etc.?
Zu Punkt 2: Du kannst immer nur ein Sample gleichzeitig nutzen. Zwar kannst Du viele Samples importieren und auf dem MF speichern, aber es kann immer nur EIN Sample aktiv genutzt werden. Ich meine, dass auf C3 immer das original Sample gelegt wird. So solltest Du, sofern du tonal spielen möchtest, auch Samples nutzen, die in der Tonhöhe C3 gesampelt wurden. Ob Du die Samples vorher schon bearbeitest, ist ganz dir überlassen!
3) ist eigentlich die Fortsetzung von 2): Was muss ich tun um das Sample über möglichst 2-3 Oktaven spielen zu können? Was ist da Best Practise? Oder ist das fallabhängig und muss jedesmal neu ausprobiert werden?
Zu Punkt 3: Da kannst Du gar nichts tun, denn es entsteht bei jedem Sample, der so genannte "Micky Maus" Effekt. Sprich, je höher Du ein Samples abspielst, desto schneller und kürzer wird es. Spielst Du es tiefer (von C3) ab, dann wird es langsamer und somit auch länger!
4) Die Länge des Samples beträgt max. 24 Sekunden. Wie entscheide ich wie lang das Sample sein soll/muss? Woran mach ich das fest? Wenn ich zb. unsere Kirchenorgel hier sample, wie lang solls sein? Und warum?
Zu Punkt 4: Das entscheidest ganz allein Du, und es dürfte abhängig von der Art des Samples, und der Nutzung sein!
5) Die Hüllkurve. Viele Klänge haben ja bereits eine Hüllkurve. Schneidet man die weg und nutzt die Hüllkurven des MF? Und wie bekomme ich ein längeres Sustain bei kurzen Samples? Oder muss ich Paulstretch etc. bemühen?
Zu Punkt 5: Man kann eine Hüllkurve in einem Sample nicht wegschneiden! Sofern Du eine Software hast, in der du Audiodateien bearbeiten kannst, darfst du mit dem Samples vorab so viel anstellen, wie du magst. Das ist zu Anfang etwas "Trial & Error".
Um ein längeres Sustain zu erhalten, das länger ist als das eigentliche Sample, muss man es loopen. Das Loopen ist früher DER wichtigste Punkt beim Sampling gewesen. Eine geeignete Stelle im Sample zu finden, das bei einer oder vielen Wiederholungen, weder springt noch eiert. Das kann der MF, aber leider hast Du kein visuelles Feedback. Versuche es einfach. Such Dir ein passendes Sample, loope es, und dann experimentiere mit der Amp Envelope. Im MF sollte man Samples als Ausgangsmaterial für die entsprechende Synthesen ( Sample, Scan Grains, Cloud Grains und Hit Grains) sehen. Hier geht es mehr um das Experimentieren!

6) Looping: Man kann ja einstellen welcher Teil des Samples geloopt werden soll. Zwei Fragen: Die Länge des Loops ist vom eingestellten Startpunkt bis zum Ende. Da fällt im Sample der Bereich mit dem Attack weg. Also muss ich den Attack des VCA nutzen, ja? Und was das Ende des Samples betrifft: Da ist ja irgenein Release im Sample. Das wird dann mit gelooped? Das Ergebnis wäre eine Art Puls. Wenn ich aber nur ein Sustain will?
Zu Punkt 6: Teilweise schon in Punkt 5 beantwortet. Die beiden Looppunkte (Start und Length) kannst Du ja selber so setzen, wie es dir beliebt. Also entscheidest Du, auch mit der Amp Envelope, wie das Sample klingen wird.
Ich hoffe das hört sich halbwegs verständlich an, ich bin jedenfalls etwas verwirrt :selfhammer:

Danke schonmal für alle Antworten! Ich komm da grad echt nicht weiter.

Alex
Alex, teste es einfach! Du kannst im Grunde nicht kaputt machen. Nimm irgendeine Audiodatei oder Sample, importiere es in den MF, und dann einfach mal ausprobieren, wie das Samples auf die Einstellungen reagiert.

Man sollte den MF nicht als herkömmlichen Hardware Sampler sehen. Es sind halt vier neue "Syntheseformen" hinzugekommen, die als Granularsynthese genutzt werden. Der Vorteil des MF gegenüber einem klassischem Sampler ist die Echtzeitveränderungen der Looppunkte. Was ja der Granularsynthese entspricht. Etwas Ähnliches konnten damals nur die Ensoniq Sampler durch ihre Looppunktmodulationen.
Andere Hersteller boten nur Verschiebungen im Millisekundenbereich in Echtzeit.

Klassische Sampler wären Akai, Emu, Roland, Ensoniq, usw.
Deren wichtigste Funktion war/ist das Multisampling. D.h. man kann dort eine große Anzahl Samples auf der Tastatur verteilen, und somit auch viel besser tonal spielen, als es beim MF mit nur einem Sample möglich ist.

Gruß,
Chris
 
vielleicht zur Ergänzung zum Thema Loops: Wenn für ein Sample-Looppunkte eingestellt sind, sollte beim Spielen der Note zuerst der Anfang des Samples (von Beginn oder vom eingestellten Startpunkt) gespielt werden, und wenn der Loop-Endpunkt erreicht ist, wird jeweils am Loop-Startpunkt weitergespielt (manche Sampler erlauben auch einen Forward-Backward-Loop, bei dem immer abwechselnd vorwärts und rückwärts gespielt wird). Je nach Sampler "verliert" man also nicht unbedingt die "Attackphase" des Samples vor der eingestellten Loop.

Was mit dem Teil nach dem Loop passiert, hängt auch vom Gerät ab: Teilweise kann man es so einstellen, dass beim Release (Loslassen der Taste) bis zum Sampleende (ohne Berücksichtigung der Looppunkte) gespielt wird (solange die VCA-Hüllkurve des Samples noch etwas durchlässt). Wie das der MF handhabt, weiß ich allerdings nicht.
 
Grab das mal wieder aus ... war lange krank, daher gehts erst jetzt wieder weiter.

Ich bin am Mittwoch bei einem Gospel-Chor der mir freundlicherweise ein oder mehrere C einsingen will.

Irgendwelche Tipps für die Aufnahme?

Ich werde ein ZOOM H2 verwenden, mit den rückwärtigen Mikros zwecks 120° Aufnahmewinkel - da kann ich dann näher an den Chor rangehen und hoffe dadurch den Einfluss des Raumes etwas abzumildern.
 
Irgendwelche Tipps für die Aufnahme?

Den "Rec Mode" des H2 auf 48kHz/24bit einstellen (LoCut evtl. dazuschalten oder tiefe, störende Frequenzen später wegfiltern)
und das Gerät möglichst nicht mit der Hand halten, besser irgendwo hinstellen. Den Aufnahmepegel soweit wie geht hochdrehen ohne
das es verzerrt klingt, mehrere Aufnahmen von verschiedenen Positionen machen. Falls möglich, die Aufnahmen gleich vor Ort anhören,
um ggfs. neu aufzunehmen.

Das Einsatzgebiet des MF ist nicht unbedingt die genaue Wiedergabe eines aufgenommenen Klanges...
Sehr spannend find ich die Verwurstung der Samples mit dem MF, grad als Granulat. (:

Weiterhin gute Besserung!
 
Das Einsatzgebiet des MF ist nicht unbedingt die genaue Wiedergabe eines aufgenommenen Klanges...
*Prinzipielle* Zustimmung, aber ich habe schon Beispiele gehört die mir sehr gut gefallen haben. Der Typ hatte von irgendeiner CD einen Chorton aufgenommen - da war halt zufällig eine Passage wo nur EIN Ton zu hören war. Das dann in den MF geladen, der Hammer!
Funktioniert natürlich nur über einen begrenzten Bereich, schätze mal 2 Oktaven max. Aber das reicht mir völlig.
Ha, habs wieder gefunden:

Sehr spannend find ich die Verwurstung der Samples mit dem MF, grad als Granulat. (:
Ja, das kommt dann sowieso. Aber ich hätte halt gerne ein "sauberes" Ausgangsmaterial.
Weiterhin gute Besserung!
Thx! Ich hatte diese zur Zeit anscheinend grassierende Erkältung/Bronchitis die nicht nach ein bis zwei Wochen vorbei ist sondern sich ewig hinzieht. Grauenhaft. Ich hab immer noch ab und zu ein leichtes Kratzen im Hals. Ist halt blöd beim Singen, vor allem live :sad:
 
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