Spass mit Vinyl

swissdoc

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back on duty
Wieder konnte ich in einer Brockenstube nicht nein sagen, auch wenn es etwas komplitücksch war, da man die Headshell verschlampt hatte und zwischen den Jahren die Experten frei hatten. Heute nun aber konnte ich einen unverbastelten und gut erhaltenen Lenco L 75 abholen.

lenco.l.75.jpg


Lustig ist einfach, was man so findet, wenn man danach Googelt:

Dort wird mehr oder weniger dazu eingeladen, den ganzen Plattenspieler wegzumodifizieren, so dass am Ende nur noch das Logo übrigbleibt.

Ähnliches passierte mir nun mit dem Tonabnehmer, ein ADC 220X:

Dort wird als erste Antwort auf eine Frage nach diesem System gleich vorgeschlagen, es in den Müll zu werfen.

Hier im Forum haben/hatten einige diesen Dreher und er wird geliebt und gehasst:

Lenco L75!!!
Geilo :supi: !

Nach 25 Jahren Lenco L-75 (und einer Weile L-78 zwischen 1987 und 1992) habe ich vor einiger Zeit meinen L-75 über eBay-KA lokal verkauft -- ich war einfach nur noch froh, diese Rumpelkiste loszuwerden, weil der Reibradantrieb sich mechanisch über den Teller in die Platte in den Tonabnehmer überträgt und immer ein tieffrequentes Gepoltere im Hintergrund zu hören ist. Dazu kommt das lausig aufgehängte Chassis, neben dem man noch nicht einmal niesen darf, wenn man nicht will, daß der Tonarm einen Satz macht, weil das Chassis springt... kosmetisch sehr hübsch, mechanisch eher eine Spur zu primitiv.

Ich finde ihn einen echten Hingucker und er macht einen robusten Eindruck. Swiss Made eben. Klanglich kann ich noch nicht viel sagen, aber besser als der gerade im Betrieb befindliche China-Koffer-Player mit Kristall-TA ist er sicher.

Ansonsten lass ich die Rodgaus zu Wort kommen:
He was machst du da mit mein' Plattenspieler?
Kaputt
Drecksack!
 
Optisch ist der L-75 toll, das stimmt -- sehr reduzierte Formensprache und dadurch zeitlos.

Ich sehe, es ist noch das originale ADC-System montiert? Ich würde es vielleicht beizeiten gegen ein Shure M-75, ein Elac D-792 oder dergleichen ersetzen, mit denen habe ich in Kombination mit dem L-75 ganz gute Erfahrungen gemacht.

Was nicht so gut war, war das Rumpeln durch den Reibradantrieb -- das kann der Thorens besser. Dafür habe ich Reibradrumpeln mit ständig ausgeleierten Antriebsriemen ausgetrieben -- egal, ob Original-Thorens oder Thakker-Ersatz.

Stephen
 
Ich habe hier noch einen Philips GA 407 aus der Verwandschaft. Er hat aber im Unterschied zu den Bildern online noch eine einstellbare Antiskating-Einrichtung. Ansonsten ist das aber eher eine Klapperkiste und der Tonarm sieht aus, wie aus Kunststoff gespritzt. Ich kann mich irren und es ist Alu. Verbaut ist ein Philips M 400 System, welches ich mal im L 75 probieren könnte. Die Meinungen darüber scheinen wieder zu divergieren.
 
Gerade habe ich den letzten Dreher aus aus der Verwandschaft besichtigt. Ein Perpetuum Ebner PE 2001 Plattenwechsler mit Keramik-System (AKA Rillenfräse). Sieht so aus wie dieser hier, aber ohne den Verstärker:

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Spannend, es gibt eine Bude hier in Zürich, die motzen diese Geräte und alles mögliche aus den 50er/60er Jahren auf und verticken es für heftige Preise. Und die Hipster hier in little big city kaufen es offenbar auch. Für den PE 2001 VHS 2 HiFi-Plattenwechsler mit Verstärker (Smartphone-Anschluss) von 1969 wurden CHF 720 aufgerufen.

Wenn die Bliss-Shop Leute den aufkaufen wollen, gerne doch. Sonst geht der in die Brockenstube.
 
Sie wollen ihn nicht, generell gerade kein Ankauf von Phono. Nun denn, ab in die Brockenstube...
 
Gerade habe ich den letzten Dreher aus aus der Verwandschaft besichtigt. Ein Perpetuum Ebner PE 2001 Plattenwechsler mit Keramik-System (AKA Rillenfräse). Sieht so aus wie dieser hier, aber ohne den Verstärker:

full_63cc055906701b0ab229a837d493f9431-2.jpg


[…]

Hat eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Dual-Modell aus derselben Epoche.

[…] Spannend, es gibt eine Bude hier in Zürich, die motzen diese Geräte und alles mögliche aus den 50er/60er Jahren auf und verticken es für heftige Preise. Und die Hipster hier in little big city kaufen es offenbar auch. […]

Tja, in einer Stadt, in der eine Currywurst mit Pommes knapp 18 Stutz unten an der Limmat kostet, sollte einen das nicht überraschen.

Stephen
 
Tja, in einer Stadt, in der eine Currywurst mit Pommes knapp 18 Stutz unten an der Limmat kostet, sollte einen das nicht überraschen.
Man kann es hier aber ganz gut aushalten. Jeden Mist muss man aber nicht mitmachen. Currywurst essen sollte man nur dann, wenn die Person hinterm Grill weiss, was sie tut und nur an ausgewählten Orten. Oft ist eine Meica Curry King von Aldi die bessere Wahl.
 
Der Perpetuum Ebner PE 2001 ist nun in der Brockstube. Bei einem kurzen Test hat sich gezeigt, dass die Mechanik eine Macke hat und der Tonarm immer nur hin und her pendelt.

Zum Lenco hatte ich eine weitere Headshell mit einem Shure 75 MB Type 2 System besorgt, ohne Nadel allerdings. Die hat heute Thakker geliefert, eine N 75-6 - Swiss Made. So muss das sein. Es dreht sich gerade allerfeinste 80er Mucke - Ashford & Simpson - Solid von 1984. Genial Track eins auf Seite zwei "Babies" und vor allem auf der ganzen Platte die Bässe. Entweder normal elektrisch von einem gewissen Francisco Centeno gezupft oder manchmal synthetisch von Valierie Simpson. Sehr cool und die Produktion ist einfach nur fett.


Bei Gelegenheit dann mal das Ortofon OMB 10 montieren und vor allen die ausgeschlagenen Tonarmlager erneuern. Das OBM 10 gabs mal günstig bei Knocks Restposten und Konkurswaren in FFM. Lange her und bei letzten Besuch in FFM gab es den Laden noch.

Das Shure 75 MB Type 2 klingt "befreiter" als das ADC 220X, aber der Eindruck mag täuschen. Einfach so ein A-B Vergleich ist ja nicht drinnen.
 
Den Lenco 75 habe ich auch, die zwei technics habe ich verkauft und den aber behalten, läuft 1A.
Am Arm hinten waren zusätzlich zum Gewicht noch son komisches Spiralgewirr, :meise: das habe ich irgendwann einfach entfernt.
:mrgreen:
 
Am Arm hinten waren zusätzlich zum Gewicht noch son komisches Spiralgewirr, das habe ich irgendwann einfach entfernt.
Nicht so schlau. Da gehört ein Gewicht dran mit einem Nylonfaden. So sieht der Anti-Skating-Mechanismus beim Lenco L 75 aus. Damit wird die Skating-Kraft kompensiert, die den Tonarm zur Plattenmitte zieht.

26303311260_6384ab319c_b.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich höre meine platten an meinen rp7000er von reloop mit Shure Whitelable.

Die Turntables kann ich nur bedingt empfehlen. Sind stabil gebaut und sind sehr sehr stark vom Motor her was man aber abschwächen kann.
Das schlimme an denen ist die Tonarmaufhängung. Wenn man nur eins hat, merkt man nicht viel aber wenn man mehrere davon stehen hat dann sieht man das alles unterschiedlich ist und total schräggeneigte Symmetrie aufweist. Lässt sich glaube ich auch nicht so einfach zerlegen bzw richten.

Die Whitelable von Shure kann ich für elektronische Musik nur empfehlen. Die färben zwar bisschen aber liefern einen warmen und druckvollen Klang.
 
Am Samstag habe ich bei uns in der kleinen Brockenstube an der Müllsammelstelle einen interessanten Fang gemacht: Die LP Shure Audio Obstacle Course zum the V15 type V oder auch Trackability Test Record TTR117.

Hier das Coverbild und der Discogs-Link:

R-3063721-1367433357-5846.jpeg.jpg



Nun weiss ich, dass links links ist und recht auch rechts, dass die Phasen korrekt sind und der Plattenteller sich mit der korrekten Geschwindigkeit dreht. Auch ist das Anti-Skating korrekt eingestellt. Beim Trackability Test bin ich mir nicht ganz sicher, und die Arm-Resonanz ist im guten Bereich. Alles sehr spannend und eher nutzlos :mrgreen:
 
Warum zieht man eine ...

... Rumpelkiste ... , weil der Reibradantrieb sich mechanisch über den Teller in die Platte in den Tonabnehmer überträgt und immer ein tieffrequentes Gepoltere im Hintergrund zu hören ist. Dazu kommt das lausig aufgehängte Chassis, neben dem man noch nicht einmal niesen darf, wenn man nicht will, daß der Tonarm einen Satz macht, weil das Chassis springt... kosmetisch sehr hübsch, mechanisch eher eine Spur zu primitiv.


... einem Gut laufendem Quartz Technics vor, um Platten zu hören?


Welches System würdet ihr an einem Quartz Technics empfehlen? Oder hattet ihr, drauf bevor ihr die Entsorgt habt, für den Lenco.


Danke.
 
Er fragt, welches System auf dem Lenco vor dessen Entsorgung genutzt wurde.
 
ich hab noch n thorens 125MKII rumstehn ;-)

Als DJ turnies hab ich n synq xterm1 (so ein super oem ) super teile ! Wie eigentlich alle neueren super oems
Gibts baugleich ohne Pitch von Denon für teueres geld. DPA100 zb .. hat den seleben arm wie alle superoems nur in gold. so schlecht kann der nicht sein.
hab wie gesagt auch keine probleme das da irgendwas schief ist. Wenn ja kann man das einstellen dafür gibts spezialwerkzeug.
 
Weil ein Reibrad immer zu Rumpeln im Audiosignal führt. Der Trick am Riemenantrieb ist ja, dass eine irgendwie immer vorhandene Motorunwucht vom Plattenteller so ziemlich optimal entkoppelt wird (besser als beim Direktantrieb).
 
Nur ein paar Zahlen:
L 75
Wow and Flutter: ±0,08% / ±0,4%
Rumble: 36 dB (unweighted); 60 dB (weighted)

PE 2020
Wow and Flutter (DIN 45507): ±0,1%
Rumble (DIN 45500): >= 43 dB
S/N (DIN 45500): >= 58 dB

TD 320
Wow and Flutter (DIN 45507): ≤ 0,035%
Rumble unweighted (DIN 45539): > 52 dB
Rumble weighted (DIN 455539): > 72 dB

CD
bitte selber nachschlagen

Hier geht es um den Spass mit Vinyl und da gehören spassige Dreher dazu. Man mag auch mal online schauen, was man aus einem L 75 so alles machen kann. Auch YouTube liefert da schöne Beispiele.
 
Mit Vinyl habe ich auch Spaß. Kann man sehr gut in Feuchträumen verlegen.
 
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