[Stand: heute]: Hardware-FX vs. Software-FX

rauschwerk

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pure energy noise
Zwar bin ich nach wie vor ein Hardware-Fan durch und durch, doch angesichts der heutigen Software-FX muss ich echt vor einigen Tools den Hut ziehen, so gut ist das heute geworden.
Macht es dann noch (immer) Sinn <- oder ist es nach wie vor vorteilhaft sich um ext.Hardware-FX'es zu bemühen? Viele gute (meist ältere) Hardware-FX sind oft mono + hinzu müssen die Spuren nach und nach einzeln durch (sofern keine Anwendung auf Summe) = eine meist mühsame Arbeit.
Software hingegen kann mehrfach (bis die CPU aussteigt) eingesetzt werden - ist bedeutend günstiger und flexibler + kann sich heute wirklich hören lassen.

Wie sieht ihr das?
Lohnt es sich in der heutigen Zeit noch umfangreich in Hardware-FX zu investieren ?
 
ja und nein.. eine generelle Aussage würde ich da nicht treffen wollen

es gibt Hardware die einfach immer noch deutlich besser - oder zumindest anders klingt als die Software

Beispiele:
  • elysia nveleope - in moderaten settings sind Unterschiede marginal, aber wenn man mal richtig aufdreht ist die Software weit abgeschlagen
  • Fatso EL7x - auch wenn die Software von UAD gut klingt hat die Hardware eine ganz andere Dynamik .. es wirkt lebendiger, wenns in die Sättigung geht klingt die Hardware viel runder
das handling von plugins ist mir immer noch ein Graus.. ich müsste meinen kompletten workflow ändern um Effekte auf einzelne Spuren legen zu können .. da hab ich aber keine Lust drauf
 
Hat alles Vor- und Nachteile.
Hardware hat nen eingebauten dedizierten Conroller, eingebaute Wandler und funktioniert auch in 30 Jahren noch.
ist schon klar.
Ich dachte hier mehr an die klanglichen Vorteile - gerade anbetracht des Aufwandes (Nutzung/Einsatz) und des Preises der Hardware ggü. Software.
 
Manche Dinge gibt es nur als Hardware. Und klanglich? Naja, das hängt von Design und Implementierung ab. Software muss nicht besser klingen. Und nicht immer benötigt man Effekte in Stereo. Und letztendlich sind alle digitalen Effekte auch Software. Die werden auch noch in 20 Jahren laufen, das bezweifele ich bei den meisten Softwarelösungen entschieden.

Es ist ja auch nicht so, als würden ständig irgendwelche supercoolen neuen Effekte verkauft werden, das meiste ist alter Wein in neuen Schläuchen.

OT: Ich wundere mich, dass hier im Forum noch niemand das Chase Bliss Generation Loss MK2 erwähnt hat, das ist zum Beispiel so ein erwähnenswertes Teil für manche Musik IMHO.
 
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das handling von plugins ist mir immer noch ein Graus.. ich müsste meinen kompletten workflow ändern um Effekte auf einzelne Spuren legen zu können .. da hab ich aber keine Lust drauf

Interessant, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich müsste den FX erstmal hier irgendwie anschließen, dann muss das alles pro Spur in Echtzeit durchlaufen, ich kann es nicht automatisieren...
Wenn, dann ist sowas zB wie Elektrons Analog Heat finde ich interessant, weil das direkt wie ein Plugin in der DAW integriert ist, das Ganze sogar über USB auch bei Windows neben dem Audiointerface, also keine weitere Verkabelung nötig.

Und selbst da würde das vermutlich bei mir irgendwo in der Ecke stehen und am Bildschirm eingestellt werden, weil das wesentlich komfortabler und übersichtlicher ist.
 
Interessant, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich müsste den FX erstmal hier irgendwie anschließen, dann muss das alles pro Spur in Echtzeit durchlaufen, ich kann es nicht automatisieren...
Wenn, dann ist sowas zB wie Elektrons Analog Heat finde ich interessant, weil das direkt wie ein Plugin in der DAW integriert ist, das Ganze sogar über USB auch bei Windows neben dem Audiointerface, also keine weitere Verkabelung nötig.

Und selbst da würde das vermutlich bei mir irgendwo in der Ecke stehen und am Bildschirm eingestellt werden, weil das wesentlich komfortabler und übersichtlicher ist.

Die werden auch noch in 20 Jahren laufen, das bezweifele ich bei den meisten Softwarelösungen entschieden.

Also meine ersten VST Plugins wie Predator oder Microtonic laufen immer noch auf aktuellen Rechnern und sind fast 20 Jahre alt. Da hätte ich persönlich eher Sorge, dass mir die Hardware nach Garantieablauf kaputt geht und dann ganz viel Geld weg ist.

Aber da hat halt jeder seine Sicht der Dinge, was ja auch vollkommen okay ist. Kommt ja auch immer auf den Background drauf an, ich habe direkt mit Software angefangen, andere Leute mit Hardware und dann tickt man eben oft anders.
 
Lohnt es sich in der heutigen Zeit noch umfangreich in Hardware-FX zu investieren ?

A/B Vergleich ist schwierig, nahezu keine Unterschiede zu erkennen, bis auf:

- Verzerrungen: Sehr krasse Unterschiede! So'n analoger durch Bodentreter ... Das kann SW nichtmal ansatzweise so geil
- Ein analoger Preamp wertet einen Softie auf
- Analoge klingen immer noch besser, als Softies. Insgesamt und im Mix. Im A/B teilw schwierig festzumachen, aber selten. Repro ist eher Ausnahme
- Analoge Mixe, insb mit fx reverb und co, sind wesentlich gutmütiger! Sweetspots leichter zu finden
- Insgesamt sind Sweetspots offensichtlicher, teilw immer verwertbarer/passender Sound. Das ist bei SW anders
- Gute Dynamics klingen in HW besser

Insgesamt ist SW immer noch viel fummeliger, neigt zu Resonanzen und macht Bearbeitungen nötig, die HW nicht braucht.

Hat man einen hw workflow - ich würd da bleiben. sw ist nur angenehm durch speicherbarkeit und total recall, aber sound? dafür muss man mehr tun, aber grundsätzlich können beide welten gut klingen.
 
Interessant, bei mir ist es genau umgekehrt. Ich müsste den FX erstmal hier irgendwie anschließen, dann muss das alles pro Spur in Echtzeit durchlaufen, ich kann es nicht automatisieren...
Wenn, dann ist sowas zB wie Elektrons Analog Heat finde ich interessant, weil das direkt wie ein Plugin in der DAW integriert ist, das Ganze sogar über USB auch bei Windows neben dem Audiointerface, also keine weitere Verkabelung nötig.

Und selbst da würde das vermutlich bei mir irgendwo in der Ecke stehen und am Bildschirm eingestellt werden, weil das wesentlich komfortabler und übersichtlicher ist.
ja man erkauft sich all die unendlichen Möglichkeiten mit komplexen setups und 100 spuren die man alle jederzeit ändern kann und nix wird fertig

ich entscheid mich lieber und automatisiere , wenn nicht einfach per Midi möglich , per Hand... per Midi geht super am AH z.B.
 
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[...] Viele gute (meist ältere) Hardware-FX sind oft mono + hinzu müssen die Spuren nach und nach einzeln durch (sofern keine Anwendung auf Summe) = eine meist mühsame Arbeit. [...]
Es gibt auf dem Gebrauchtmarkt eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Kompressoren/Begrenzer im klassischen allseits bekannten 19"-Format, die als DualMono-/Stereo-Geräte daherkommen.

Auch wenn du eher nach Neugeräten Ausschau halten solltest, gibt es eine aktuell nicht zu verachtende Auswahl an DualMono-/Stereo-Geräten.

Ist halt wie so oft auch immer eine Frage des Geldes. Und auch der Ansprüche an die eigene Arbeitsweise und der daraus resultierenden eigenen Klangästhetik.

Ein heute gekaufter hochwertiger Kompressor/Begrenzer kann dich über viele Jahre Jahrzehnte hinweg in deinem Studioalltag begleiten und glücklich machen -- und das abseits jeglicher PC-Plattform-/Betriebssystem-Diskussionen und der damit einhergehenden Update-Problematiken.
 
Es gibt auf dem Gebrauchtmarkt eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Kompressoren/Begrenzer im klassischen allseits bekannten 19"-Format, die als DualMono-/Stereo-Geräte daherkommen.

Auch wenn du eher nach Neugeräten Ausschau halten solltest, gibt es eine aktuell nicht zu verachtende Auswahl an DualMono-/Stereo-Geräten.

Ist halt wie so oft auch immer eine Frage des Geldes. Und auch der Ansprüche an die eigene Arbeitsweise und der daraus resultierenden eigenen Klangästhetik.

Ein heute gekaufter hochwertiger Kompressor/Begrenzer kann dich über viele Jahre Jahrzehnte hinweg in deinem Studioalltag begleiten und glücklich machen -- und das abseits jeglicher PC-Plattform-/Betriebssystem-Diskussionen und der damit einhergehenden Update-Problematiken.
Das ist mir alles bekannt (sowohl die Vintage mono-Sachen, wie auch die aktuellen dual-mono/stereo Hardware-FX).
Wie gesagt: ich nutze selbst heute auch lieber Hardware <- die Frage ist nur: kann man das umgehen? Denn durch die teils sehr gute Nachbildung (oder gar gänzliche neue Konzepte) der Software und der flotten Rechner heute, kann man mit Software sehr gut fahren. In den meisten Fällen ist das für das Master gut genug.
Dass die Lebensdauer einer Software (alleine schon aufgrund der OS, bzw. des Zwanges zum Upgrade auf neue OS als Voraussetzung) begrenzt ist ggü. Hardware = ist auch klar <- andererseits wird Hardware (respektive die Vintage-FX'es) nicht jünger mit der Zeit: Elkos, Widerstände, etc. halten auch nicht ewig und einige/wenige Teile sind nicht mehr lieferbar.

Kurze Anekdote bez. Haltbarkeit von Software:
Ich nutze immer noch einiges an 32bit-Software (FX sowie Klangerzeuger), die teils schon um 20 Jahre alt sind. Das läuft auf den heutigen 64bit Rechnern nicht - und wenn doch, dann mittels jBridge o.ä., wenn überhaupt.
Gleichzeitig wollte ich vor Kurzem meine NI-Software updaten und stellte fest, dass dieses "NI Service Center" auf älteren OS (egal ob win oder mac) ebenfalls nicht mehr läuft und neueres voraussetzt. Die alte Version startet nicht mehr (keine Verbindung zum NI-Server) = Also musste ich meinen Mac von 10.14. auf mind. 10.15 upgraden, wobei dann dort nichts bez. 32bit mehr läuft (war mir aber klar = daher behielt ich die 10.14. Partition vorsichtshalber). Auf meinem alten Studio-PC (win7, 32bit) läuft das NI Service-Center auch nicht mehr - der Rechner wird aber nicht verändert = ist hauptsächlich zur Ansteuerung der Hardware da, sowie als Recorder. Es wunderte mich sehr, dass die aktuellen Sachen von Rob Papen z.B. sowohl für 64bit als auch für 32bit angeboten werden (und funktionieren = mac und win). Das ist sehr vorbildlich !
Andere aktuelle Applikationen verlangen nur noch 64bit + möglichst aktuelles OS. Dazu zählt u.a. die aktuelle Korg KLC auch = alles an aktueller KLC-Software geht nur noch unter 64bit (die alten 32bit-Versionen laufen zwar noch, lassen sich aber nicht mehr re-registrieren, falls am Rechner was verändert wird).

Lebensdauer also.
Und die Hardware (auch FX): einschalten, läuft (sofern es nicht defekt ist natürlich), aber: selbst wenn outdoor-FX gut in die DAW eingebunden ist, ist dies oft nicht so flexible (nicht immer), wie interne FX, heißt: ich muss die Spuren jedes mal da durchjagen und bei jeder Veränderung des Arrangements neu aufnehmen.

Andererseits: Thema 720kb-Floppy:
Die 3,5" DD, formatiert mit 720kb, lassen sich heute zwar mit externen Floppydrives (USB) auslesen - doch formatieren geht das aufgrund der Controller nur noch als 1.44MB (und setzt HD-Disketten voraus). Wer heute die DD-Disketten (für Hardware-Synths) mit 720kb formatieren will, braucht ein dem entspr. altes, internes Diskettenlaufwerk und ein Mainboard + BIOS + OS, was damit klar kommt. Anders geht es nicht. Dabei sind 3,5" Floppy-Disketten doch gar nicht soooooo alt. Und 5,25" ? viel Spaß !
Wer kann den heute noch 880kb Amiga-Formate auslesen (ohne einen Amiga) ?

Fazit (bisher):
Software, bzw. generell dieses Wunderding namens "Digitalisierung" ist extrem bez. Lebensdauer begrenzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]Und die Hardware (auch FX): einschalten, läuft (sofern es nicht defekt ist natürlich), aber: selbst wenn outdoor-FX gut in die DAW eingebunden ist, ist dies oft nicht so flexible (nicht immer), wie interne FX, heißt: ich muss die Spuren jedes mal da durchjagen und bei jeder Veränderung des Arrangements neu aufnehmen.[...]
Korrekt!

Deshalb auch mein Einwurf bezüglich eigener Arbeitsweise und Präferenz hinsichtlich Zeit- und Kosteneinsatz einerseits und schöngeistig-klangästhetischen Ansprüchen andererseits.

Es ist doch die Frage wie du, wie ich, wie jeder andere hier im Forum tatsächtlich im Studio vornehmlich arbeitet.

1. Alles komplett ITB.

2. Eine hybride Mischform, wobei der ITB-Anteil deutlich überwiegt und nur dezidiert einige wenige (wenn überhaupt) externe Gerätschaften unter zum teils erheblichen Verrenkungen in das Audiogeschehen mit eingebunden werden sollen.

3. Eine hybride Mischform, wobei der ITB-Anteil stark untergewichtet ist und die DAW quasi hier lediglich als Bandmaschinenersatz fungiert -- alle anderen klangbestimmenden Komponenten (Mischpult, Kompressoren, Expander, Entzerrer, Röhrensättingungsstufen, Begrenzer usw.) liegen als echte Gerätschaften vor und bilden zusammen einen in sich geschlossenen Klangkörper. Man lebt ganz praktisch und gerne plugin-frei.

4. Alles komplett OTB/DAWless. Wie Punkt 3 nur mit dem Unterschied, dass das gesamte Audiogeschehen in Echtzeit und ohne PC zu einer 2-Kanal Stereomischung mittels obiger Gerätschaften zusammengefasst wird.

Je nachdem, unter welchen der vier Punkte du dich selber verorten würdest, ist doch die eigene Entscheidungsfindung schon vorprogrammiert.
 
Auch wenn ich bei Klangerzeugern nach wie vor Hardware (vieles davon analog oder hybrid) bevorzuge, bin ich bei FX inzwischen fast komplett auf FX umgestiegen.

Aus quantitativer Sicht: Allein die Möglichkeit, auf jeder Spur einen EQ, einen Kompressor und bei Bedarf eine Room-Sim zu haben, die ich bis zuletzt parametrisch ändern kann, möchte ich nicht mehr missen.

Aus Workflowsicht: Bei FX wie Reverb oder Delay, deren Anteil man später ggf. noch mal ändern möchte, müssen bei Hardware Dry- und Wet-Signal getrennt aufgenommen werden. Und wenn ich hinterher entscheide, auf der Arpeggio-Spur noch was über Insert-FX zu ändern, geht diese Änderung dann nicht in den Reverb-Path ein, denn das Reverb wurde ja schon aufgezeichnet ...

Im Gegensatz zur Klangprogrammierung und der Spielperformance brauche ich bei Effekten nicht unbedingt einen Hardwarecontroller - im Gegenteil, hier bevorzuge ich die Automatisierbarkeit aller Parameter in der DAW.

Aus qualitativer Sicht: Alles, was "früher" auch schon digital war, lässt sich genauso gut klingend in Software umsetzen. Aber auch bei klassischerweise analogen FX höre ich da heutzutage keine großen Unterschiede mehr.

Einzige Wermutstropfen: Live-Preview über Softwaremonitoring ist zumindest bei meinem Setup immer noch hörber latenzbelastet im Vergleich zu Hardware. Bei Reverbs mag das weniger stören, bei anderen Sachen schon. Glücklicherweise haben viele Synths schon gute FX intern, da kommt es auch mal vor, dass ich bei der Ideenfindung und beim Midi-Einspielen den internen Kompressor oder Chorus des Synths verwende, aber die Audioaufnahme dann trocken mache, und diese FX dann beim Mix in der DAW hinzufüge. Es kommt vor, dass ich eine Synthspur mit dem internen Chorus aufnehme, aber Delay wird bei mir immer hinterher in der DAW hinzugefügt (schon, weil ich die Delayzeiten gerne bis zum Schluss im Mixingprozess noch ändere).

Bis auf das MX300 habe ich alle Hardware-Effekte verkauft. Allerdings hatte ich auch noch nie hochwertige EQs, Kompressoren oder Pre-Amps in Hardware.
 
Das ganze lässt sich auch relativ einfach in Form eines Testaufbaus für sich herausfinden.

- Bau einen kurzen Track, es reichen 16 Takte, ausschließlich mit DAW Mitteln.

- Ersetze Alle Instrumente und Effekte dann durch die "besten" Drittanbieter Plugins

- Ersetze dann,soweit es geht, alles durch Hardware.
 
Ersetze Alle Instrumente und Effekte dann durch die "besten" Drittanbieter Plugins
Ok, damit findet man heraus, wie die Drittanbieter-Plugins im Vergleich zu den in der jeweiligen DAW mitgelieferten abschneiden ...

Ersetze dann,soweit es geht, alles durch Hardware.
das wird - je nachdem, wie umfangreich man instrumentalisiert und effektiert - möglicherweise ein ziemlicher Aufwand. :)

Ich verstehe allerdings nicht, in wiefern Schritt 2 bei der Frage nach Hardware- vs. Software-FX zielführend sein soll? *

Der Einfachheit würde ich umgekehrt vorgehen:
a) Erstelle einen Track nur mit Hardware-Istrumenten und -FX
b) ersetze alle Hardware-Effekte durch Software-FX

* manchmal merke ich nicht, ob Beiträge sarkastisch gemeint sind - sollte das beim zitierten Beitrag der Fall sein, einfach weitergehen! :mrgreen:
 
Sieht man mal (so vor 20 Jahren) von der DSP Factory ab, war HW FX bei mir eher zum Vorhören und zum späteren Ersatz durch Software gedacht, speziell bei Synths ohne eigene Effekte. Hab' früher die FX (aus Ermangelung der nötigen Rechenleistung) oft Offline berechnen lassen und dabei viele Experimente gemacht, das wär' für mich (zum Teil noch) als Student in Form von HW nicht zu bezahlen gewesen.
Aktuell bin ich froh um Synths die mit modulier-/steuerbaren Effekten kommen, egal ob in Form von HW oder Software, ansonsten reicht mir oft das, was bei div. Paketen und DAWs schon dabei ist.
Generell würde ich davon ausgehen dass nonlineare bzw. färbende Effekte wie z.B. Sättigung, div. EQs etc. noch einen Unterschied machen könnten, für die hab' ich aber keine Verwendung.
 
Ok, damit findet man heraus, wie die Drittanbieter-Plugins im Vergleich zu den in der jeweiligen DAW mitgelieferten abschneiden ...


das wird - je nachdem, wie umfangreich man instrumentalisiert und effektiert - möglicherweise ein ziemlicher Aufwand. :)

Ich verstehe allerdings nicht, in wiefern Schritt 2 bei der Frage nach Hardware- vs. Software-FX zielführend sein soll? *

Der Einfachheit würde ich umgekehrt vorgehen:
a) Erstelle einen Track nur mit Hardware-Istrumenten und -FX
b) ersetze alle Hardware-Effekte durch Software-FX

* manchmal merke ich nicht, ob Beiträge sarkastisch gemeint sind - sollte das beim zitierten Beitrag der Fall sein, einfach weitergehen! :mrgreen:

Den ersten Schritt nehm ich mit, um die Relation herzustellen, ob Software vs 3rd Software wirklich besser/das beste ist.
So sortiert sich dann sowas wie Arturia schnell mal raus :D

Ausserdem reduziere ich so meinen gesamten Workflow und bekomme eine gewisse Routine rein,
da ich häufiger so Minimixe mache, um regelmäßig für mich zu testen. Daraus werden am Ende des
Tages aber keine Tracks
 
Den ersten Schritt nehm ich mit, um die Relation herzustellen, ob Software vs 3rd Software wirklich besser/das beste ist.
So sortiert sich dann sowas wie Arturia schnell mal raus :D
Ah, verstehe. Hängt natürlich ein Stück weit auch von der verwendeten DAW ab.

Ich arbeite in der Regel mit einer bunten Mischung aus internen und Third Party FX. Dabei werden letztere eigentlich nur angeschafft, wenn ich mit dem mitgeliefertem Kram nicht zufrieden bin bzw. ein bestimmter Effekt in der DAW fehlt.
Daher verwende ich so gut wie immer die Logic-internen Channel EQs und Kompressoren sowie das Stereo- und Tape-Delay. Paar Modulationseffekte (Chorus, Phaser, Flanger), Reverbs (Eventide, Valhalla, SSL), Pitch-Zeugs (Waves) und Mastering-Tools nutze ich von anderen Anbietern.
 
Lohnt es sich in der heutigen Zeit noch umfangreich in Hardware-FX zu investieren ?
Meiner Erfahrung nach macht es immer noch den deutlichsten Unterschied in der Summenbearbeitung. Wie @verstaerker schon schrieb, klingt der Hardware Fatso wesentlich homogener als die Software und zaubert eine Räumlichkeit und Körperlichkeit (blöder Begriff, aber für mich fühlt es sich so an) in den Mix. Das geht so mit der Software einfach nicht und das trifft auf noch ein paar weitere EQs und Kompressoren zu, die ich mal verglichen habe. Es gibt aber wirklich sehr gute Softwareeffekte, und auf einzelnen Spuren ist Hardware meiner Meinung nach nicht mehr grundsätzlich überlegen.
Was ich damit sagen will: Digitaler Mix und analoger Feinschliff auf der Summe oder auf Bussen, mit ausgewählten Spezialisten, ist klanglich für meinen Geschmack die beste Kombination.
 
Ich würde allerdings gezieltes Preamping bzw analoge Sättigung/Kompression einer analogen Summierung vorziehen,
eben weil bei letzterem so wenig passiert, dass es ausreichend gut mit sehr guten Plugins gemacht werden kann.

Es kann hier hilfreich sein entweder Samplerate hochzusetzen oder über Super/Metaplugin das Waves NLS einzusetzen.
Da gibts auch andere, habe ich aber noch nicht probiert
 
Hybrid arbeiten erspart Zeit…
Summierer gibts genug…
Neve,Dangerous Aufio usw…

Ich werde mir für meine Ausgänge im Hdx System nicht zig Distressors unf Fatsos holen…
 
Korrekt!

Deshalb auch mein Einwurf bezüglich eigener Arbeitsweise und Präferenz hinsichtlich Zeit- und Kosteneinsatz einerseits und schöngeistig-klangästhetischen Ansprüchen andererseits.

Es ist doch die Frage wie du, wie ich, wie jeder andere hier im Forum tatsächtlich im Studio vornehmlich arbeitet.

1. Alles komplett ITB.

2. Eine hybride Mischform, wobei der ITB-Anteil deutlich überwiegt und nur dezidiert einige wenige (wenn überhaupt) externe Gerätschaften unter zum teils erheblichen Verrenkungen in das Audiogeschehen mit eingebunden werden sollen.

3. Eine hybride Mischform, wobei der ITB-Anteil stark untergewichtet ist und die DAW quasi hier lediglich als Bandmaschinenersatz fungiert -- alle anderen klangbestimmenden Komponenten (Mischpult, Kompressoren, Expander, Entzerrer, Röhrensättingungsstufen, Begrenzer usw.) liegen als echte Gerätschaften vor und bilden zusammen einen in sich geschlossenen Klangkörper. Man lebt ganz praktisch und gerne plugin-frei.

4. Alles komplett OTB/DAWless. Wie Punkt 3 nur mit dem Unterschied, dass das gesamte Audiogeschehen in Echtzeit und ohne PC zu einer 2-Kanal Stereomischung mittels obiger Gerätschaften zusammengefasst wird.

Je nachdem, unter welchen der vier Punkte du dich selber verorten würdest, ist doch die eigene Entscheidungsfindung schon vorprogrammiert.
Es gibt auch eine hybride Mischform zwischen 2. und 3. Ich schicke die meisten meiner Mischpult-Kanäle via Direkt-In zu Reaper und kann auch relativ viele Spuren zurück zum Mixer schicken, bzw. erstmal zur Patchbay. Und für den Rest ITB gibt es ein Stereo-Return zum Mixer. Zum Schluss nehme ich dann den Mix via den Main-Out des Mixers auf. Die Plugins die ich benutze sind auf mein Icon ProX gemappt, eine Zeit lang habe ich sogar in allen Kanälen die gleichen FXs in den Inserts gehabt, bei denen ich nur den Bypass deaktivieren musste. Nachdem ich jetzt eine Reaper-Extension entdeckt habe, mit der ich ein Plugin sehr einfach über die Tastatur dazufügen kann, mache ich das jetzt doch flexibler.
Mein ganzer Workflow ist darauf ausgerichtet, dass ich fast gar nicht auf den Bildschirm schauen muss (ich programmiere ja sogar an meinen eigenen Sequenzer herum, der durch eine Icon Platform M+/X+ Kombi (plus Displays) editiert wird) und sich das ganze nach DAWless anfühlt, aber halt die Vorteile der Softwarewelt (sowas wie Reason Studios Friktion und Objekt gibt es ja garnicht in der Hardwarewelt) trotzdem mitnimmt. Auf Klangerzeuger und Effekte, die sich nicht zumindest zum größten Teil via dem Icon ProX editieren lassen (vor allem (semi-) modularer Kram, bei dem virtuelle Kabel gezogen werden müssen) verzichte ich allerdings.
 
klingt der Hardware Fatso wesentlich homogener als die Software und zaubert eine Räumlichkeit und Körperlichkeit (blöder Begriff, aber für mich fühlt es sich so an) in den Mix.

Könnte man genauer analysieren und ich denke mal, dass sich das mit Software genauso oder auf gleicher Ebene realisieren ließe. Man muss nur genau wissen was da passiert!

Aber allein der Umstand zu einem Plugin noch drei weitere einzuplanen, bringt mich eher dazu Hardware zu nutzen, aber in der Kombi Preamp, Pultec EQ, Comp und Tubeplugin geht es meist schon in die richtige Richtung, dazu noch etwas DrMS.

Es geht schon.
 
Könnte man genauer analysieren und ich denke mal, dass sich das mit Software genauso oder auf gleicher Ebene realisieren ließe. Man muss nur genau wissen was da passiert!
Denke ich auch, aber bisher ist manche Hardware in diesem Punkt der Software überlegen. Vor allem bei Stereoanwendungen ist das auffällig. Es wundert mich, dass diesem Verhalten noch niemand so richtig auf die Spur gekommen ist um es emulieren. Wobei viele ja auch auf Impulsantworten schwören. Das habe ich zugegebenermaßen nie verglichen.
 
Software-FX ist keine Stand Alone Lösung, deren Qualität ist eben auch von der Hardware abhängig auf der Sie ausgeführt wird. Ein Vergleich ist da schwierig, bestenfalls würde ich
vollanaloge HW mit einer SW-Emulation vergleichen. Aber auch hier bleibt die Frage mit welchen Wandlern, welche Samplingrate etc.
Der mögliche Vorteil einer HW-Lösung aufgrund dedizierter Komponenten löst sich aber in Luft auf, sobald ich in der Wiedergabekette AD/DA Wandlung habe bzw digital aufnehme.

Einzig FX die auf randomisierte, destrukive Weise Fehler erzeugen wie Distortion, Bit-Crushing etc. dürften in einer SW-Lösung schwer nachzustellen sein, Wobei es auch eine Frage des Pragatismus ist ob ich für Verzerrung einen Transistor in HW oder 1 Millionen davon im Rechner verwende.
 
Eben. Alles nicht so einfach und letztendlich sehr subjektiv und dennoch sehr relevant
 


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