Kein echtes Tonstudio involviert, leider auch kein Geld für Profi/Mix-Mastering. Das habe ich schon für Songs gemacht und es ist schon super, aber mehr Leute hören das dann auch nicht.
Das ist wohl ein wichtiger Punkt. Wie gut das Material ist, das man abliefert hat nur indirekten Einfluss auf den Erfolg. Man investiert also Geld in besseren Sound und weiss nicht ob es etwas bringen wird.
In ein Studio geht man jedoch nicht nur deswegen. Auch wegen dem Ambiente (so wie man auch in ein Spa geht) und der Leute sowie dem Wissenszugewinn.
Du könntest z.B. Tricks lernen, wie man Vocals besser bearbeitet, besser aufnimmt und kannst das dannach selbst besser machen bzw. du kannst lernen, worauf es ankommt, wenn man einen gewissen Sound erreichen will.
Alternativ kann man sich dazu videos von Profis reinziehen und video Reihen kaufen oder sie direkt von einem Profi online coachen lassen. Dann fehlt jedoch das Spa.
Ich war Anfang 2000 mal in einem Studio mit Kabine usw., da wurde das meiste schon mit Plugins und Audio Schnipselei gemacht, das war eine Bandaufnahme. Viele Tricks waren schon beim Aufnehmen und Bearbeiten, wofür man keine Plugins braucht, eigentlich viel einfacher bzw. experimenteller als ich gedacht hatte. Ausprobieren und was gut funktioniert dann in der passenden Situation anwenden, Erfahrung. Weil ich eh viel und gerne experimentiere passt das gut in meine Arbeitsweise, das hatte mich eher bestärkt einfach so weiterzumachen bzw. noch mehr meinen eigenen Zugang zu finden. Dabei hilft es Vergleiche zu haben, wie andere ähnliche Probleme angehen, um zu wissen, ob man gerade etwas Unnormales macht oder etwas Normales und wie das Resultat normalerweise ausfällt.
In einigen Musikstilen wird Technik zweckentfremdet, anders verwendet als es gedacht ist, sogar gegenteilig verwendet und dann zum heiligen Gral umdefiniert. Eine Drumspur x mal durch ein grottiges FX resampled. Mit Amp Stacks ist es ähnlich, da wird schlechter Sound (die Verstärker verzerren, der Lautsprecher macht technisch gesehen Müll, es gibt ggf. Feedback) auf einmal zum nonplus ultra umdefiniert. Die armen Leute mit absoluten Gehör, das muss grausam sein diese ganzen Verzerrungen und bösen Riffs. Ja den Schund und Grunge arbeitet man extra heraus, damit es nur noch verzerrt. Mal so als Beispiel. Technisch gesehen Müll. Wird zum Stilmittel.
Verstimmte Oszillatoren werden nun im Nachhinein als toll empfunden usw., was vorher eine technische Unzulänglichkeit war, die man als Techniker mit viel Aufwand versucht hat zu verhindern.
Der technische Ansatz und der musikalische stehen in einem gewissen Konflikt, der dann bei der Aufnahme und beim Produzieren ausgetragen wird. Dabei kann man dann zusehen und lernen, und ne zweite Meinung zum Sound kann nicht schaden.
Ich fand meine eigenen musikalischen Ideen bislang nicht so gut als dass ich da nochmal Geld und Zeit rein investiert hätte, ich bin dann froh wenn es mal abgeschlossen ist. Ich hatte meinen Spaß beim Erstellen und das reicht mir. Lustigerweise sind es oft die Stücke, bei denen ich mir im Vergleich nicht viel Mühe gegeben habe, welche die meisten Plays bekommen. Ich mache wahrscheinlich schon zu viel. Hingerotzt kommt anscheinend besser an, traurige Wahrheit.