SWR Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik 2019: É. Radigue

NickLimegrove

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Flexiganer
Der vom SWR und dem Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie verliehene "Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik" geht dieses Jahr an die Elektronikpionierin Éliane Radigue. Die Preisverleihung findet am 23. November statt. Wie vor ihr unter anderem John Chowning, Jean-Claude Risset, Pierre Boulez oder Brian Eno wird die ARP2500-Virtuoisin und "Grande Dame de la Drone" (meine Worte) für ihre Verdienste um die Pflege und Förderung der elektronischen Komposition und Klangforschung geehrt. Herzlichen Glückwunsch!

:cheer:

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Als überzeugte Buddhistin entwickelte sie einen Musikstil, in dem lange Klangverläufe eine fast meditative Hörhaltung provozieren. Eine ihrer bekanntesten Arbeiten ist das dreistündige Werk "Trilogie de la Mort".
Die französische Komponistin Éliane Radigue erhält den mit 10.000 Euro dotierten Giga-Hertz-Preis 2019 des Karlsruher Zentrums für Kunst und Medien (ZKM) und des Experimentalstudios des Südwestrundfunks. Die 87-Jährige werde am 23. November für ihr Lebenswerk als "Visionärin der elektronischen Musik" ausgezeichnet, teilte das ZKM am Mittwoch, 30. Oktober, in Karlsruhe mit.
Schon früh habe sich Radigue in New York City mit ihrer Arbeit an einem analogen Synthesizer emanzipiert. Später habe sie nur noch eine Tonmaschine als Speicher genutzt, heißt es weiter. Die Stücke der Künstlerin zeichneten sich zudem aufgrund ihrer langen Form und Entfaltungszeit aus. Ihr Fokus liege mehr auf ästhetischer Innovation, als auf technischer Ausarbeitung.
https://www.swr.de/swr2/musik-klass...-Eliane-Radigue,giga-hertzpreis-2019-100.html

Éliane Radigues musikalisches Schaffen begann in den 1950er Jahren, die ersten Veröffentlichungen erschienen gegen Ende der 1960er Jahre. Als Klavierstudentin hatte sie bereits erste Erfahrungen mit Komposition, bevor sie Pierre Schaeffer Anfang der 1950er Jahre begegnete. Zuerst studierte sie sporadisch, 1957 - 58 dann intensiver bei Pierre Schaeffer und Pierre Henry am Studio d'Essai des RTF in Paris und lernte dort elektroakustische Komposition. Zu Beginn der 1960er Jahre war sie Assistentin von Pierre Schaeffer und entwarf zu dieser Zeit einige der Sounds, die in Schaeffers Werk Verwendung fanden, 1967 - 68 war sie Assistentin von Pierre Henry im Studio Apsome. Mit der Zeit löste sie sich von Schaeffer und Henry, die ihre Verwendung von Mikrofonrückkopplungen und Tapeloops kritisierten.

Anfang der 1970er Jahre teilte sie sich gemeinsam mit Laurie Spiegel an der New York University ein Studio mit einem Buchla Synthesizer, den Morton Subotnick dort eingerichtet hatte. Zu dieser Zeit fühlte sie sich den New Yorker Minimalisten bereits näher als der Musique concrète Pierre Schaeffers und Pierre Henrys. Mitte der 1970er Jahre konvertierte sie (nach der Aufführung von Adnos I) zum tibetischen Buddhismus und lernte beim 10. Pawo Rinpoche, der sie immer wieder zu ihrer eigentlichen Arbeit motivierte. Nach drei Jahren intensiver Praxis begann sie mit Adnos II, das 1979 fertiggestellt wurde (Adnos III dann 1980).

(...)

Ihr musikalisches Schaffen kann als langsam und sorgfältig bezeichnet werden, im Durchschnitt veröffentlichte Éliane Radigue alle drei Jahre ein größeres Werk. Für ihre elektronischen Kompositionen arbeitet sie ausschließlich mit einem ARP 2500 Modularsystem und Bandmaschinen. Der ARP Synthesizer wurde zu ihrem Markenzeichen, wobei insbesondere ihre „sensitive und gesprenkelte reine“ Klangflächengestaltung Anerkennung fand.[2] Trilogie de la Mort ist zu weiten Teilen als Grundton- (bzw. Grundklang-) bearbeitung von singulären Schwingungen in außerordentlich langsamen Schwingungsbereichen zu hören, Resonanzen werden durchgehend niedrig gehalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Éliane_Radigue
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie hat wirklich einige ganz fantastische Drone/Minimal Ambient Alben produziert und ist dafür meine #1.
Hut ab, ich mag sie sehr!

Nachtrag: Und auf wundersame Art und Weise sind ihre Werke super elegant.
 
Kühl, danke für den Tip!

Hab mal kurz auf der ZKM-Seite weiter recherchiert.
Am Sa. dem 23.11. ab 19 Uhr ist die Preisverleihung:

Und am So. den 24.11. gibts Konzerte, ein Filmscreening und einen Vortrag ab 15 Uhr.

Alle Veranstaltungen sind kostenlos.
 
Edit: Gerade gesehen dass das Bild auch unter Éliane auftaucht. Das scheint mir aber ein großer Irrtum...

ups, wie peinlich... sehr aufmerksam, dankeschön! Ja, ich hatte natürlich die Google-Bildersuche benutzt, und das schöne Motiv gleich wiedererkannt. Praktischerweise stand unter den Treffern dann immer auch gleich Radigues Name. Der Fehler scheint diversen Leuten unterlaufen zu sein (siehe z.B.). Ist korrigiert :supi:
 
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Sicherlich interessant. Hatte vor ein paar Jahren Brian Eno und Pierre Henry,
kurz vor seinem Tod, dort gesehen + gehört.

Das Geschwalle von Peter Weibel nervte allerdings tierisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Preisverleihung ist heute.
Schafft es jemand von euch hin?
Ich kann leider nicht hin, habe aktuell zu viel zu tun, schade.
 
Na die Frau schein in dem verlinkten Video brav und geduldig alle möglichen Paramter langsam abgefahren zu sein.
Diese Art der Geduld von Monotonie fällt genau zusammen mit der chemischen Revolution von psychoaktiven Stoffen.

Ohne "Benzos" haste dafür weder die Begeisterung noch die Geduld schätze ich.
Oder ihr fehlte einfach ein Mann.

Oder alles ist ganz anders...

Das ist meine Theorie...

Tolle Frau mit der hätte ich in ihren jungen Jahren gern etwas Zeit verbracht.
 
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Na die Frau schein in dem verlinkten Video brav und geduldig alle möglichen Paramter langsam abgefahren zu sein.
Diese Art der Geduld von Monotonie fällt genau zusammen mit der chemischen Revolution von psychoaktiven Stoffen.

Ohne "Benzos" haste dafür weder die Begeisterung noch die Geduld schätze ich.
Oder ihr fehlte einfach ein Mann.

Oder alles ist ganz anders...

Das ist meine Theorie...

Tolle Frau mit der hätte ich in ihren jungen Jahren gern etwas Zeit verbracht.

Oh Mann, ey, wie sich das liest.
Deine Meinung, wie du ihre Musik findest und ob du mit ihr als junge Frau gerne Zeit verbracht hättest, finde ich ganz schön dispektierlich, um es noch freundlich zu formulieren.
Bitte bisschen mehr Respekt vor Kulturleistungen, danke.
 
Schade, dass die Art von Musiker/in mit ihrer natürlichen und unprätentiösen Art und dem konzeptionellen Arbeiten abseits von Konsumbuzzwords oder dem plakativen Instrumantalisiern von Politik etc. heute immer seltener werden.
 
Oh Mann, ey, wie sich das liest.
Deine Meinung, wie du ihre Musik findest und ob du mit ihr als junge Frau gerne Zeit verbracht hättest, finde ich ganz schön dispektierlich, um es noch freundlich zu formulieren.
Bitte bisschen mehr Respekt vor Kulturleistungen, danke.

Ich habe heute lange über deinen Beitrag nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen das deine Äußerung durch deine unterbewusst sexistische Einstellung gegenüber Frauen provoziert wurde.
:buegeln:
 
Ich habe heute lange über deinen Beitrag nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen das deine Äußerung durch deine unterbewusst sexistische Einstellung gegenüber Frauen provoziert wurde.
:buegeln:

Hier noch was zum Nachdenken: hättest du so einen Text wie über die Frau Radigue z.B. über Herrn Stockhausen vor der Verleihung eines Preises für sein Lebenswerk geschrieben?

"Na der Mann schein in dem verlinkten Video brav und geduldig alle möglichen Paramter langsam abgefahren zu sein.
Diese Art der Geduld von Monotonie fällt genau zusammen mit der chemischen Revolution von psychoaktiven Stoffen.

Ohne "Benzos" haste dafür weder die Begeisterung noch die Geduld schätze ich.
Oder ihm fehlte einfach die Frau.

Oder alles ist ganz anders...

Das ist meine Theorie...

Toller Mann mit dem hätte ich in seinen jungen Jahren gern etwas Zeit verbracht."

Ich will auch nicht weiter dazu diskutieren, denn ich bin diese Diskussionen Leid mit Männern in diesem Forum, die ihr Verhalten nicht reflektieren oder reflektieren wollen.
Ist auch nicht persönlich oder so gemeint.
Ich kann da halt nicht dazu schweigen, wenn ich sowas lese.
 
Hier noch was zum Nachdenken: hättest du so einen Text wie über die Frau Radigue z.B. über Herrn Stockhausen vor der Verleihung eines Preises für sein Lebenswerk geschrieben?

"Na der Mann schein in dem verlinkten Video brav und geduldig alle möglichen Paramter langsam abgefahren zu sein.
Diese Art der Geduld von Monotonie fällt genau zusammen mit der chemischen Revolution von psychoaktiven Stoffen.

Ohne "Benzos" haste dafür weder die Begeisterung noch die Geduld schätze ich.
Oder ihm fehlte einfach die Frau.

Oder alles ist ganz anders...

Das ist meine Theorie...

Toller Mann mit dem hätte ich in seinen jungen Jahren gern etwas Zeit verbracht."

Ich will auch nicht weiter dazu diskutieren, denn ich bin diese Diskussionen Leid mit Männern in diesem Forum, die ihr Verhalten nicht reflektieren oder reflektieren wollen.
Ist auch nicht persönlich oder so gemeint.
Ich kann da halt nicht dazu schweigen, wenn ich sowas lese.

Exakt so hätte ich es formuliert - ja!

Vielleicht hat dich dein Umfeld übersensibilisiert und eine Resilenzentwicklung wäre förderlich?
Ich lasse mich von dir aber deswegen nicht subtil diskreditieren das sollte schon klar sein.
 
Radigue war leider nicht persönlich anwesend. Man konnte sich aber an den insgesamt
6 Aufführungen anderer Komponisten erfreuen. Darunter z. b. Cello + Liveelektronik
oder Sax + Elektronik.
Heute ab 15 Uhr Extra-Programm mit (Ur-)Aufführungen von E. Radigue.
 
Ich finde ihre Minimal Werke wirklich fantastisch. Gefallen mir durchweg besser als diverses von etablierten „Herren“ mit zu großem und lautem Ego.
 
in meiner Bibliothek kommt neuzeitlich nur die SAW2 von RDJ auf eine ähnliche Stufe - auch wenn anderer Stil.
 

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