the origin of Punk

M

mooncast

Guest
aus gegebenem Anlass dachte ich ich offeriere mal einen Thread wo das diskutiert werden kann
ohne pietätlos zu sein.

Ich hatte neulich ein Interview mit Phillip K Dick gelesen, es war glaube ich von 1974.
Er äusserte sich positiv über Punks.
Erwähnte auch einen Musiker der sich einen Irokesenschnitt zugelgt hatte, dessen Name mir aber nichts sagte.
 
ich denke die gehören da mit den Stooges irgendwie mit rein, aber mich interessiert auch wo diese Punk Attitüde und Mode ihren Ursprung hat.
Das Trahsmen Stück oben hat noch sehr viel von RocknRoll, es kommt mir aber auch irgendwie bekannt vor, evtl als Cover oder vielleicht weil es eben Protopunk ist.
Velvet Underground wurden auch oft in die Nähe gerückt seh ich aber weniger da.
 
Punk Attitüde und Mode ihren Ursprung hat.
Meines wissens war das mit den steck/sicherheits-nadeln usw eine idee von Vivienne Westwood

Das unangenehme am "Punk" das das keine grassroot-bewegung ist - sondern stellenweise!!! manufactured von cleveren und ideenreichen designern und künstlern. ( Bei ihrer ersten primiere haben die SexPistols auch sekt gesoffen! )

(genauso wie die ganzen dogarbeiter pudelmützen (ohne pudel) - die ihr alle tragt, um eure unabhägigkeit von konventionen zu zeigen - eine idee von modestylisten ist.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Viviene Westwood ist soeben verstorben .
Und die Pistols waren auf jeden Fall eine konstruierte Band .

Surfin Bird ist natürlich insbesondere von den CRAMPS bekannt .

Die Stooges haben den Punk auf jeden Fall mit erfunden .
 
punk (rock) müsste, zumindest in den us of a, bei den trashmen und ähnlichen sein urpsrung haben:


https://www.youtube.com/watch?v=9Gc4QTqslN4


👍
Alle Leute, die ich hier in München als Punks so zwischen 78 und 81 kennengelernt habe, und die ein musikalisches Vorwissen hatten, haben darauf verwiesen, wie relevant die Mods als beeinflussende Bewegung waren. Obgleich die ganze Mode Attitude der Mods nichts mit Punk zu tun hat, so ist die Szene doch wichtiger für Punk als das (sicher nicht irrelevante) nicht-mit-mir der Hippies.
 
Bei uns gibts so ne Truppe Neopunks die oft mit ihren Hunden vorm Kaufland rumlungert.
Entgegen der traditionellen Attitüde sehr freundliche nette Leute, vielleicht auch nur wegen der Hoffnung auf nen Euro.
Ich gebe dann auch oft was mit dem Vermerk "für den nächsten Sylt-Urlaub".
Schon skurril und auch existenziell paradox wenn man bei denen betteln gehen muss die man ja eigentlich verachtet.
 
Davon habe ich hier eine ganze Kolonie in der Nachbarschaft. Ich lach mir immer eins wenn sie ihr mühsam erbetteltes Kleingeld in GUTES DEUTSCHES BIER umsetzen und das Zeug stapelweise zu ihrem vollgemüllten Bauwagenplatz karren … ( böse Nazis trinken das gleiche Zeug ) .

MC5 und die Kinks gehören natürlich auch zu Ursprung des Punk, the Who allerdings auch .
 
punk (rock) müsste, zumindest in den us of a, bei den trashmen und ähnlichen sein urpsrung haben:


https://www.youtube.com/watch?v=9Gc4QTqslN4


Das ist surf music. Da steckt zwar eine gewisse anti-establishment Haltung drin, aber so weit gehen, daß die Punk erfunden haben, würde ich nicht. War halt der Soundtrack einer v. a. kalifornischen Subkultur der 1960er, und die Beach Boys waren nur der kommerziell erfolgreiche Hochglanzlack obendrauf.

Die Wurzeln des Punk könnte man eher im industriell-urbanen Ödland der späten 1960er/frühen 1970er suchen, einhergehend mit industriellem Niedergang und bröckelndem sozialem Gefüge. Daher könnte man schon die Stooges oder MC5 (s. o.) in diesen Topf werfen, sicherlich auch vieles von dem, was Mitte der 1970er in NYC um das CBGB herum entstand, aber das war eigentlich noch eher der Rocktradition verhaftet.

Richtig Punk wurde es erst, als die Drei-Akkorde-Stümper das bewußt nach außen gekehrte Dilettantentum zur musikalischen Formel erklärten. Dazu noch mangelnde Körperhygiene und Drogenabusus, das Ganze clever vermarktet und in Boutique-Klamotten gesteckt: Fertig ist die Laube. Was vor dem Hintergrund eines völlig in der Krise steckenden Großbritanniens der 1970er plausibel erscheint.

Ähnlich trostlos war es zu dieser Zeit auch in Deutschland, irgendwo zwischen der spießigen Biederkeit der post-Adenauerära und der unmittelbar bevorstehenden nuklearen Auslöschung angesiedelt. Dem konnte man entweder nur mit Humor entgegentreten (Der Plan, Andreas Dorau) oder durch Zelebrierung des Untergangs (Neubauten).

Etwas wie den Punk gab es wohl nicht, eher individuelle Ausprägungen, beeinflußt durch die sozialen und kulturellen Normen des Landes, in dem sich gerade etwas bildete. Das ist im Prinzip auch in den späten 1980ern in der Techno- und House-Szene ähnlich abgelaufen, mit der Kulminierung des Stils in Berlin und Frankfurt, mit Ausprägungen in anderen lokalen Schulen.

Stephen
 
Gut zusammengefasst!

Spannend finde ich auch, dass zum Beispiel eine Band wie DAF sich von der Grundhaltung her immer als Punks gesehen haben und auch ihre Musik als zu Ende gedachten Punk verstanden haben ("Man kann eine musikalische Revolution nicht auf den Instrumenten der Väter erschaffen" - das hat Gabi sinngemäß mal in einem Interview gesagt - oder war es Robert?).
Und mit "Verschwende deine Jugend" haben sie ausdrücklich nicht die heutigen Bettel-Hundepunks (ich glaube, diesen Ausdruck mal bei Max Goldt gelesen zu haben) gemeint, deren Tagesablauf, täglich acht Stunden vor dem Supermarkt Leute nach Euros anzuhauen, im Grunde ein ironisches (?) Überhöhen deutschen Spießertums ist...

Die Selbstfindung der ersten deutschen Punks wird übrigens sehr schön in dem hervorragend verfilmten Buch "Dorfpunks" von Rocko Schamoni beschrieben. Unbedingte Empfehlung (sowohl Buch als auch Film)!

Schöne Grüße
Bert
 
[...]

Die Selbstfindung der ersten deutschen Punks wird übrigens sehr schön in dem hervorragend verfilmten Buch "Dorfpunks" von Rocko Schamoni beschrieben. Unbedingte Empfehlung (sowohl Buch als auch Film)!

Schöne Grüße
Bert

Wo gerade Verschwende Deine Jugend angesprochen wurde: Ich empfehle die Lektüre des Buches selben Titels von Jürgen Teipel. Es zeigt sehr schön, wie sich die Selbstwahrnehmung und die Haltung gegenüber Punk von Szene zu Szene unterschied.

Mir liegt die Haltung der Düsseldorfer Szene da am ehesten (wohl nicht zuletzt, weil ich 35 Kilometer nördlich von D'dorf aufgewachsen bin): Die Gesellschaft paßt mir nicht, ich passe der Gesellschaft nicht, also schaffe ich mir meine Nische, in der ich mich verwirklichen kann, ohne mich großartig mit der Gesellschaft abgeben zu müssen.

Stephen
 
Wo gerade Verschwende Deine Jugend angesprochen wurde: Ich empfehle die Lektüre des Buches selben Titels von Jürgen Teipel. Es zeigt sehr schön, wie sich die Selbstwahrnehmung und die Haltung gegenüber Punk von Szene zu Szene unterschied.
Richtig, wobei auch hier die Passagen über DAF mit Vorsicht zu genießen sind - Gabi war bekannt dafür, Leute, die er nicht mochte, in Interviews durch Erzählen von Blödsinn zu verarschen (mich eventuell auch, das will ich gar nicht ausschließen).

Schöne Grüße
Bert
 
Richtig, wobei auch hier die Passagen über DAF mit Vorsicht zu genießen sind - Gabi war bekannt dafür, Leute, die er nicht mochte, in Interviews durch Erzählen von Blödsinn zu verarschen (mich eventuell auch, das will ich gar nicht ausschließen).

Schöne Grüße
Bert

Das wird zum Glück durch andere Aussagen im Buche relativiert: Gabi Delgado, der Luftgeist, der, kurz bevor er Punk wurde, noch die längsten Haare von Wuppertal hatte.

Stephen
 
Chuck Berry hat den Punk erfunden und ich die Löcher in der Hose:)
Haha, in dem Punkt wären er und Gabi wohl einer Meinung gewesen - da haben die beiden da oben jetzt was zum Quatschen.
Macht's euch gemütlich, Jungs, hier unten ist es derzeit nicht so pralle...

Schöne Grüße
Bert
 


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