Totale Soundzerstörung bei Umwandlung von WAV in MP3?

CR

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Habe ein Problem, an dem ich gerade schier verzweifle.
Ich habe mal als Beispiel eine kurze HiHatfigur gemacht. Wenn ich das in ein MP3 in 128kbps Qualität umwandle, entstehen grauenvolle Kompressionsartefakte ... der Sound klingt komplett zerstört. Ich habe zum Vergleich mal ein paar Referenztracks in 128er MP3s umgewandelt, und dort passiert es nicht: Die anderen Tracks klingen wesentlich besser, auch als 128er MP3.

Ich habe keine Ahnung, woran das liegen könnte und wäre sehr froh, wenn mir jemand weiterhelfen kann!

Soundbeispiel auf Soundcloud hosten bringt nix, weil die selber brutal komprimieren ... ich versuche das mal als Anhang hochzuladen. (edit: das wav kann ich nicht hochladen, musste es vorher zippen)
 

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Immer volle Dröhnung: 320kbps bei Constant-Bitrate, laut Lame. Auf Soundcloud kannst auch WAVs raufladen. Empfehle dort die Option des Herunterladens Deiner Tracks zu erlauben, dadurch kommt Deine Kunst optimal beim Hörer an, wenn er denn will.
 
snowcrash schrieb:
A) welcher encoder?
B) -0.3db aufs master!
a) lame encoder, umgewandelt mit Audacity. Wie gesagt, die ganzen Referenztracks habe ich auf die gleiche Weise konvertiert. Es kann also nicht an der Konvertierung liegen.

b) Master ist auf -0.3db.
 
Tja,was soll man dazu sagen,das ist eben MP3 bei 128 Kbit und auch ein Beispiel wo der Codec sich eben die Zähne ausbeist!
Nichts anderes mit drin,sehr trocken und eben gerade bei HiHats frequenzmäßig schwieriges Material,da gibts wenig rauszurechnen!

Probiere nochmal andere Encoder,aber ich denke mal bei 128Kbit wird es schwierig!

Gruß,Matze
 
Bei 128k fix passiert so etwas schon mal.

Nimm VBR (bei gleichem Datenvolumen) und der Effekt ist mindestens deutlich weniger. Nimm 160k mittlere Bitrate und das ist ziemlich sicher kein Problem mehr.
(Der Unterschied zwischen 128k fix und 160k VBR ist m.E. der zwischen "fällt schon ab und an dumm auf" und "selten mal und gerade hörbar", weshalb ich 128k-Fix auch etwa so toll wie schales Bier finde ... )

Im fertigen Track wird das übrigens auch zunehmend verschwinden, etwas Hall dazu und die Artefakte verstecken sich schon deutlich besser.

(Dieser Chorus der drauf kommt fällt nur auf sehr "trockenen" Signale auf - und wenn man nicht weiß, wie es sein soll, dann hört man das auch nicht so. Das war früher mal viel schlimmer, da stachen die Artefakte noch viel mehr raus. )
 
MDS schrieb:
Probiere nochmal Mid Side und Intensity Joint Stereo ein oder aus!!
Da müsste der Encoder sich aber ziemlich verdaddeln, ich dachte das sei so seit XING '99 aus der Welt.
Ansonsten könnte man auch probieren, das Tiefpass-Filter noch weiter runter zu setzen, das sitzt jetzt ja bei ca. 16.6kHz.
 
Mir ist klar, dass ich einfach nur auf 320kbps gehen muss, und schon hört es sich besser an. Das ist aber nicht der Punkt.

Ich habe jetzt mal 2 andere Tracks bis auf 96kbps herunterkomprimiert, und die hören sich völlig sauber an. Dagegen kommen bei dem Hihatbeispiel die Artefakte schon bei 128kbps, und die sind auch im ganzen Song (mit Beat und anderen Instrumenten dabei) deutlich herauszuhören.

Ich würde gerne wissen, was ich machen muss, damit die Soundqualität auch bei einem low quality MP3 einigermaßen bewahrt bleibt. Ich würde gerne wissen, wieso das bei anderen Tracks funktioniert. Und zum ganz praktischen Hintergrund: Youtube, Soundcloud, Myspace etc. komprimieren die Tracks auch brutal. Es wäre schön, wenn man die Tracks "robust" machen könnte, so dass sie sich auf Youtube oder Soundcloud hinterher nicht komplett schrottig anhören.
 
Da hilft immer nur saubere Wavs hochzuladen!

Ja,das liegt nunmal am Material,es gibt eben Beispiele da kommen die Codecs nicht so mit klar und machen eben Artefakte,hier hilft nur probieren!

Also ich nutze noch den Frauenhofer Codec,da kann man eine Menge einstellen,hier ist es auch bei niedrigen Bitraten manchmal sinnvoll MS zu aktivieren,dabei verbessert sich die Klangqualität,aber zu lasten des Differenzsignales!

Auch ist es Materialabhängig,manchmal ist der Lame besser manchmal der Frauenhofer,immer probieren!

Hatte mal vor Jahren einen Sound gehabt,müsste mal schauen welcher,da machte selbst bei 320Kbit der Frauenhofer auch ähnliche Artefakte,der Lame nicht!

Gruß,Matze
 
CR schrieb:
Ich würde gerne wissen, was ich machen muss, damit die Soundqualität auch bei einem low quality MP3 einigermaßen bewahrt bleibt. Ich würde gerne wissen, wieso das bei anderen Tracks funktioniert. Und zum ganz praktischen Hintergrund: Youtube, Soundcloud, Myspace etc. komprimieren die Tracks auch brutal. Es wäre schön, wenn man die Tracks "robust" machen könnte, so dass sie sich auf Youtube oder Soundcloud hinterher nicht komplett schrottig anhören.

Die Verdeckungsalgorithmen werden bei Rohsounds nicht so gut funktionieren wie bei komplexen Klangereignissen, weil das nix ist wohinter sich die "Fehler" verstecken koennten, ich hatte mal ein aehnliches Problem bei Klangbeispielen zu 'nem Sounddesign Tutorial.

Siehe auch:

viewtopic.php?f=55&t=66313
 
powmax schrieb:

Wahnsinn, extrem gut!

Jetzt musst du mir nur noch verraten, wie du das gemacht hast.

Ich sehe im Frequenzbild, dass du ab 15000 Hz einen kompletten Roll Off gemacht hast. So was ähnliches hatte ich auch schon einmal versucht, aber mit Filtern und EQs nie so ein "steiles" Abschneiden hinbekommen. Wie (also mit welchem Plugin) hast du das hinbekommen? Hast du sonst noch irgendwelche Tricks gemacht?
 
Ich habe das Problem auch bei MP3s mit 192 Kbit/s
Dies fällt aber nur bei bestimmten Sounds/Samples auf da ich seit Jahren den gleichen verwende...
 
Ab 18 khz schnelle senkung zu 20 das hilft meistens.
Nicht zu viel mit "edlen Höhen herumspielen", dann klappt es auch z.B. auf MySpace usw.
Auch mit hohen Auflösungen wird man nicht sehr viel erreichen können.
Alles am besten neu anhören und die EQs neu setzen.
Auch wenn man eine CD anderer interpreten als MP3 importiert, wird man keinen zerrissenen Ton hören.
Höchstens bei Klassik besonders Pianos hört man manchmal den Effekt, da hilft MP3 ab 192 oder 320 kBit/s zu setzen.
Zur Kontrolle mal einen Visualizer und dann die Bänder unten alle abschalten und sehen, was auf den Höhen liegt.
Sichtkontrolle hilft manchmal mehr als nur Hörkontrolle.
Gruss Sudden
 
powmax schrieb:
Kein Vooodooo - einfach die WAV in Soundforge importiert und als MP3 in 128/Stereo/HighQuali ausgegeben - fertisch.
Ich habe Soundforge leider nicht, aber anscheinend ist doch Voodoo beteiligt, denn es wird bei der Konvertierung drastisch ins Frequenzspektrum eingegriffen. Bei deinem MP3 ist so gut wie nichts mehr über 15kHz vorhanden; bei meinem noch eine ganze Menge bis 21kHz. Wird das bei der Konvertierung automatisch gemacht? Ist das der Grund dafür, warum keine Artefakte mehr auftreten oder liegt es an was ganz Anderem?
 
Bei deinem mp3 ist auch ein Tiefpass drin. (ca. 16.6kHz)

Das ist auch kein Voodoo, (so) hohe Frequenzen enthalten (technisch) viel Information, tragen aber wenig zum Klang bei. Der Klangverlust durch die Tiefpassfilterung ist ziemlich gut zu verschmerzen, mal davon abgesehen, dass viele Leute das auch gar nicht hören.
Dadurch, das man ganz oben wegeschibbelt, stehen aber dort, wo man es hört, mehr Bits für die Kodierung zur Verfügung.
(Wobei das in dieser ausgeprägten Form ein spezielles Problem von mp3 ist, andere Verfahren sind an der Stelle besser an das Hörvermögen angepasst. )

Der aktuelle LAME (3.99) macht das übrigens "von alleine" besser als der von dir verwandte. (3.98)

Den Tiefpass kann man beim Kodieren angeben: --lowpass 15.5 als Kommandozeilenparameter stellt ihn auf 15.5kHz. Stellt man ihn zu tief, wird allerdings auf 32kHz Samplerate runtergesampelt. Das ist eigentlich sinnvoll, so ein Deppenformat wir 128k fix erzeugt man ja aber nur, weil es Idiotenfest sein muss, und da muss man dann auch eine Wiedergabekette annehmen, die beim upsampling voll auf die Fresse fällt. (Myspace und dessen Flash-Player sind da ja peinliches Vorbild ... )
 
Das Problem liegt meiner Meinung nach schon im Projekt.
Man kann nicht alles auf den Encoder abwälzen.
Mach doch einfach in der Art so, wie ich schon oben beschrieben hatte dann hat der Encoder auch keine Probleme.

Gruss Sudden
 
Ich habe Soundforge leider nicht, aber anscheinend ist doch Voodoo beteiligt, denn es wird bei der Konvertierung drastisch ins Frequenzspektrum eingegriffen. Bei deinem MP3 ist so gut wie nichts mehr über 15kHz vorhanden; bei meinem noch eine ganze Menge bis 21kHz. Wird das bei der Konvertierung automatisch gemacht? Ist das der Grund dafür, warum keine Artefakte mehr auftreten oder liegt es an was ganz Anderem?

15khz+ hören nur noch die wenigsten (bei der techno/ipod generation ist doch schon bei 12 schluß), ich kann auch nur noch mit mühe bis 17khz hören nur säuglinge können mehr :)

Der encoder macht das automatisch (je nach deinen vorgaben).

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grüsslies
marcus
 
Sudden schrieb:
Das Problem liegt meiner Meinung nach schon im Projekt.
Man kann nicht alles auf den Encoder abwälzen.
Mach doch einfach in der Art so, wie ich schon oben beschrieben hatte dann hat der Encoder auch keine Probleme.

Gruss Sudden

Klingt sinnvoll. (Wobei es schon krass ist, dass man quasi für Low-Quality Wiedergabe mixt ... also im Mix schon Frequenzen filtert, damit die Tracks später robuster sind).

Mit was für einem Plugin bekommt man denn die Frequenzen so steil abgeschnitten? Meine Filter- und EQ-Versuche lassen immer noch viel zu viel durch.
 
Ich hatte ähnliche Probleme mit MP3´s sobald ich ein MP3 aus Audacity mit Lame encodet habe. Problemlöser...ich lade mein Zeuchs bei Soundcloud direkt als .wav hoch und deren Encoder erledigt die Arbeit für mich völlig stressfrei. Natürlich klingts dann aufgrund der Kompression etwas matschiger...aber das ist halt MP3.
 
Soundcloud kodiert mit Lame.

Den Tiefpass macht natürlich der Encoder, warum sollte man das vorher reinrechnen?

(Wenn du das bei Soundcloud hochlädst *und* da das Problem auch so auftritt, dann ist es natürlich schon sinnvoll, den Upload entsprechend zu bearbeiten: Erstelle ein mp3 mit hoher Bitrate und passend gesetztem Lowpass. ( lame --lowpass 15.5 -V2 mytrack.wav mytrack.mp3 ) )
 
Bin PC-Frickler ohne Audacity, auf "MAC mit Audacity" muss dir das jemand übersetzen, der sich da auskennt.
Aufgeschrieben habe ich die Kommandozeile, mit der man Lame aufruft, um die gewünschte Konvertierung zu machen. Das geht so auf MAC, PC und Linux, wenn man lame so ins System gefingert hat, dass es als "Befehl" bekannt ist. (Unter Windows halt die .exe ins Systemverzeichnis werfen oder den Pfad in die PATH Variable eintragen. )

Laut: http://wiki.audacityteam.org/wiki/Lame_ ... er_options
müsste man da sowas: "Additional encoding options such as higher quality algorithms are available by choosing "external program" in the "Save as type" dropdown, then specifying the relevant commands to be passed to your MP3 encoder (such as LAME) in the dialogue box." machen.
Da gibt es dann vermutlich eine Textzeile, in der du die Einstellungen, hier " --lowpass 15.5 -V2" direkt machen kannst (ganz ohne Mausklick-firlefanz...).

... einfach mal hoffen, das hier einer mitliest, der das etwas besser erklären kann... oder mal rumprobieren, der Computer explodiert dabei schon nicht </finstereslachen>
 
Warum soll man für Lame keine Bedieneroberfläche wie z.B. "razorlame" benutzen? Das ist doch wesentlich komfortabler, und damit lassen sich auch die Filterparameter einstellen.
 
Da spricht nichts gegen. *Ich* habe nur keine Oberfläche gefunden, die eine problemlose und für mich nachvollziehbare Einstellung der Paramter zulässt - Razorlame ist meines Wissens nicht auf dem aktuellen Stand, außerdem läuft es nicht auf dem MAC.

Zumindest war das Resultat meiner letzten Versuche, die zugegeben schon etwas her sind, dass die GUI-Programme alle unnötig barocke Kommandozeilen-Parameter erzeugen. Das was ich wollte, war nicht oder nur schwer raus zu bekommen. Und da ich mit "Kommandozeile" keine Probleme habe, ist das eben mein Weg. Das der nicht Noob-tauglich ist, ist mir schon klar.
 


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