Nur OnTopic Versuch einer Systematik leitereigener Akkorde

Bitte stark genau im Thema bleiben wie es im ersten Beitrag steht. Alles andere gilt als OT und kann gelöscht werden.
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GegenKlang

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Zunächst vielen Dank an @Scenturio, dass ich sein PN-Postfach in einem Thread als Notizblock missbrauchen durfte.

Das hier ist das Kulminat diverser Studien in Sachen Harmonielehre und Theorie der Dur-Moll-Tonalen Musik, die ich hobbymäßig betreibe. Ich bilde mir ein, als Greenhorn und Gar-nicht-Praktikant verwegen genug zu sein, beides auf vier Tabellen zusammenzuschmelzen, da Experten dazu neigen, sich in Widersprüchen zu verstricken und Ausflüchte zu machen von wegen Musik, zumindest die Großmeisterei, dürfe alles und so weiter. Wenn schon Widersprüche und Fehler, dann sollen es meine eigenen sein, die kann ich wenigstens aus der Welt schaffen.

Aber grundsätzlich gilt: Das Ohr hat das Sagen, äh, Hören. Wenn es mal nichts sagt, sondern zweifelt, kann es helfen sich von den hier abgesteckten Freiräumen zu inspirieren, bevor man vielleicht seine Experimente ins Korn wirft und entmutigt zu seinen gewohnten drei Griffen zurückkehrt.

Ich werde bitte konstruktive Posts von euch abwarten und etwaige weitere Erklärungen und Monologe in einem Antwortbeitrag gesammelt anfügen. Zu folgenden Tabellen an dieser Stelle nur ein paar Symbolerklärungen:

  • k3 kleine Terz, hier kl. T. über der Prim = Mollterz
  • g3 große Terz, hier gr. T. über der Prim = Durterz
  • I, II, usw. (römische Zählung) Tonstufen der ionischen diatonischen Tonleiter. Enthält natürliches Moll, zugl. "äolischer" Modus - das ist die VI. Stufe als I. gedacht, andere Modi entsprechend. Kopfrechnen hält das Gehirn fit.
  • Dur bleibt in Akkordsymbolen unbezeichnet
  • P Prim, T Terz, Q Quint, S Septim des jeweils Akkords, - Differenz in Halbtönen

diat.harm. M.mel. M.
(M)neinneinneinModulation (nix Frequenz- oder Amplituden oder Ring-, harmonische M.) hilft vermeiden, dass das Publikum die tonale Orientierung verliert. Je nach Musikstil und Epoche kann es aber auch an typische Akkordfortschreitungen gewohnt sein, die ohne geordnete Beteiligung des dominantischen und subdominantischen Bereichs von Ausgangs- und Zieltonart auskommen (das meine ich hier mit Modulation), denkt es sie sich dazu.
g3janeinneinTerz der aktuellen Durtonart sollte, falls nicht schon im Akkord enthalten, in der harmonischen oder melodischen Nähe sein, um die Tonalität zu stabilisieren. Eine Mollterz dagegen passt nicht
k6neinjaneinKleine Sext der aktuellen Molltonart (natürlich oder harmonisch) sollte in der Nähe sein. Akkordtyp auf dieser Stufe passt nicht zu Durtonarten oder der melodischen Mollvariante. Nur harmonisches Moll
g6neinneinjaEine Sext in der Nähe sollte groß sein. Akkordtyp auf dieser Stufe passt also nur in Durtonarten und in der melodischen Mollvariante.
(n.v.)jajaneinnicht vorhanden, aber der Vollständigkeit halber: Terz und Sext jew. groß oder klein
(k3)g6janeinjanur große Sext. Geklammerte "k3" weggelassen, wo sie sich aus dem Akkord ergibt
k3neinjajaTerz der aktuellen Molltonart sollte, falls nicht schon im Akkord enthalten, in der Nähe sein, um die Tonalität zu stabilisieren, eine Durterz passt dagegen nicht.
g7jajajaAkkordtyp auf dieser Stufe in allen Durtonarten und Mollvarianten einsetzbar, grundsätzlich als Dominante. Beißt sich mit kleiner Septime in der Nähe, die eher in den subdominantischen Bereich aufgelöst wird.
Tabelle 1: Kürzel, die im weiteren bedeuten, welcher Akkordtyp auf welcher Stufe in welchem Skalenkontext leitereigen ist.

chromatisch01234567891011(12=0)
diatonischIIIIIIIVVVIVII(VIII=I)
harm. Mollvar.IIIbIIIIVVbVIVII(VIII=I)
mel. Mollvar.IIIbIIIIVVVIVII(VIII=I)
Tabelle 2: Tonleiterstufen

Interv.(Dur)7mm7augdimmaj7mmaj7dim7m7b5
T-P4433434333
Q-T3344433433
S-Q334434
Tst.
Ig3(M)k3(M)(M)(M)g3(M)(M)(M)
II(M)(M)g3g6(M)k6(M)(M)k6k6
bIII(M)(M)(M)(M)k3(M)(M)(M)(M)(M)
III(M)(M)g3k6(M)(M)(M)k6(M)(M)
IVg6(k3)g6k6k6(M)(M)g3(M)(M)(M)
Vg7g7(M)(M)(k3)g6(M)(M)(M)(M)(M)
bVIk6(M)k6(M)(M)k6k6k6k6k6
VI(M)(M)g3(M)(M)(k3)g6(M)(M)(M)(k3)g6
VII(M)(M)(M)(M)k3g3(M)(M)(M)(M)
Tabelle 3: Zusammenstellung nach Tonleiterstufe und Akkordtyp.


(Grundton +x: chromatische Halbtöne über der Prim der gewählten Tonleiter)
r. PrimbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
Ig3PTQ
I7(M)PTQS
Imk3PTQ
Im7(M)PTQS
Iaug(M)PTQ
Idim(M)PTQ
Imaj7g3PTQ
Immaj7k3PTQS
Idim7(M)PTQS
Im7b5(M)PTQS
gr. SekundbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
II(M)PTQ
II7(M)SPTQ
IImg3PTQ
IIm7g6SPTQ
IIaug(M)PTQ
IIdimk6PTQ
IImaj7(M)SPTQ
IImmaj7(M)SPTQ
IIdim7(M)PTQ11
IIm7b5(M)SPTQ
MollterzbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
bIII(M)PTQ
bIII7(M)SPTQ
bIIIm(M)PTQ
bIIIm7(M)SPTQ
bIIIaugk6PTQ
bIIIdim(M)PTQ
bIIImaj7(M)SPTQ
bIIImmaj7(M)SPTQ
bIIIdim7(M)SPTQ
bIIIm7b5(M)SPTQ
DurterzbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
III(M)PTQ
III7(M)SPTQ
IIImg3PTQ
IIIm7g3SPTQ
IIIaug(M)QTT
IIIdim(M)PTQ
IIImaj7(M)STTQ
IIImmaj7k6SPTQ
IIIdim7(M)SPTQ
IIIm7b5(M)SPTQ
r. QuartbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
IVg6QPT
IV7k3QSPT
IVmk6QPT
IVm7k6QSPT
IVaug(M)QPT
IVdim(M)PTQ
IVmaj7g3QSPT
IVmmaj7(M)QSPT
IVdim7(M)SPTQ
IVm7b5(M)SPTQ
r. QuintbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
Vg7QPT
V7g7QSPT
Vm(M)QPT
Vm7(M)QSPT
Vaugk3QPT
Vdim(M)QPT
Vmaj7(M)QSPT
Vmmaj7(M)QSPT
Vdim7(M)QSPT
Vm7b5(M)QSPT
kl. SextbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
bVIk6TQP
bVI7(M)TQSP
bVImk6QPT
bVIm7(M)QPT
bVIaug(M)TQP
bVIdimk6QPT
bVImaj7k6TQSP
bVImmaj7k6QSPT
bVIdim7k6QSPT
bVIm7b5k6QSPT
gr. SextbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
VI(M)TQP
VI7(M)TQSP
VImg3TQP
VIm7g3TQSP
VIaug(M)TQP
VIdimg6TQP
VImaj7(M)TQSP
VImmaj7(M)TQSP
VIdim7(M)TQSP
VIm7b5g6TQSP
gr. SeptimbeiGt.+1+2+3+4+5+6+7+8+9+10+11
VII(M)TQP
VII7(M)TQSP
VIIm(M)TQP
VIIm7(M)TQSP
VIIaugk3TQP
VIIdimg3TQP
VIImaj7(M)TQSP
VIImmaj7(M)TQSP
VIIdim7k6TQSP
VIIm7b5g6TQSP
Tabelle 4: Verwandte Akkorde haben ihre unterschiedliche Stufen in gleichen Distanzen zum gewählten Skalengrundton (selbe Spalte) und sind gute Kandidaten in Akkordwechseln. Beachte aber die Angabe in "(passt nicht / bedingt) bei". Sind nicht nur die Distanzen zum Grundton gleich, sondern auch die Stufen, spricht man von Akkordvarianten.
 


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