Warum "feiern" immer nachts?

Wollte gerade eigentlich auf den Thread "Noorden Summer Camp" antworten. Ist aber eher ne grundsätzliche Frage meinerseits: Warum ist es gang und gäbe, sich für mehrstündige Musik-Veranstaltungen die Nacht um die Ohren schlagen zu sollen? Im Sommer gibt's ja wenigstens mal das Format Festival, und Einzelkonzerte sind meist auch "Abendprogramm". Aber sonst immer überhaupt erst anrücken, wenn der Spießbürger schon im Bett liegt, und auch den Folgetag wie im Quasi-Jetlag verbringen… Ist das irgendwie cool/radikal oder ph-phat?
 
MOD: Kein Termin - daher verschoben in allgemeine Musikdiskussion)

Ich finde Nachts gut, passt - ist kühler und die Nacht lässt nur sehen, was wichtig ist. Die meisten Festivitäten laufen 18:00-4:00 weil man dann sicherer sein kann, dass Menschen mit 9 to 5 Job da hin kommen können und ein Konzert um 12:00 - mal ehrlich - das ist echt was, was doch bestenfalls auf Stadtfesten gemacht wird. Familien hätten es da vielleicht lieber - keine Ahnung.

Das ist nicht cool, radikal, phat - es ist quasi eher üblich und man vermutet, dass SA abends die meisten Leute "können". GGf auch FR abends, nach der Arbeit - was gern um 18-19:00 vermutet wird und deshalb ist der Einlass bei vielen Konzerten 19-20:00 etwa.
 
Ganz einfach: Weil es abends viel einfacher ist, eine beeindruckende künstliche Atmosphäre zu schaffen. Kunst und künstlich hat nicht zu unrecht den selben Wortstamm.
 
@mic: dass Menschen mit 9 to 5 Job da hin kommen können und…
Ich gehöre zum arbeitenden Fußvolk und bevorzuge ganz klar eine humane Konzertzeit.
D. h. das kann um 18 bis 20 Uhr beginnen und wenn es sein muß erst um 23 Uhr enden (+An/Abreise!).
Natürlich gehe ich dabei vom Samstag als Konzerttag aus. Alles Anderes ist zumindest für mich Koko und Lores.
@emdezet: Ist das irgendwie cool/radikal oder ph-phat?
Wahrscheinlich die übliche Thematik: Jugendliche setzen sich damit von den alten Spießern ab.
Man will ja nicht versehentlich seine Eltern auf dem Konzert treffen ;-)
@psicolor: Weil es abends viel einfacher ist, eine beeindruckende künstliche Atmosphäre zu schaffen
Dem stimme ich nicht zu. Ist Gewohnheitssache. Stimmung kriegst du auch zu „normalen“ Zeiten hin.
 
Man muss vielleicht auch unterscheiden zwischen "Nachts" "Abends" und "Tags". Was die künstliche Atmosphäre betrifft, hat psicolor sicher recht. Was ich aber echt nicht verstehe, warum Clubs angeblich erst ab 01:00 Uhr überhaupt erst funktionieren sollen. Warum soll es nicht möglich sein, vom "Tagwerk" zu kommen (Uni/Arbeit/Whatever endet ja meist spätestens um sieben), dann Essen, bisschen rumhängen, dann wäre ich doch bereit um neun Uhr abends gute Laune zu haben und mich zu amusieren?

Was machen die Leute denn zwischen 20:30 Uhr un 01:00 Uhr?



Das hat sich außerdem irgendwie extrem verschoben. Als ich Ende der siebziger erstmals in sowas wie einen Club gegangen bin, da macht das Ding abends um acht Uhr auf, und sobald es draußen dunkel war, war die Tanzfläche voll, und um halb elf ging es einfach total ab.

In den Achtzigern verschob sich das schon um eine einhalb Stunden nach hinten. Ab halb elf war gute Stimmung, um elf hat der Main-act angefangen und wenn der Laden um ein Uhr Nachts zugemacht hat, dann fanden das natürlich alle schade, aber es war in Ordnung; und ausserdem gabs ein zwei Läden, wo man bis morgens um fünf tanzen konnte, wenn man wollte.

Heute macht ein Club frühestens um elf Uhr auf, um halb eins kann man die Gäste immer noch an zwei Händen abzählen, und gute Laune kommt nicht vor zwei auf.
 
psicolor schrieb:
Ganz einfach: Weil es abends viel einfacher ist, eine beeindruckende künstliche Atmosphäre zu schaffen. Kunst und künstlich hat nicht zu unrecht den selben Wortstamm.

Ihr redet alle von abends.

Ich vermute, der Threadstarter meint Veranstaltungen, die erst um 23 Uhr oder später beginnen.

Ich persönlich finde das auch eine furchtbare Unsitte.
Da ist man ja gezwungen, vorher ein Diskoschläfchen zu machen.

Vielleicht will man aber einfach bewusst den gemeinen 9 to 5-Bürger nicht dabei haben?
 
fanwander schrieb:
Was die künstliche Atmosphäre betrifft...
M. E. hat das auch viel mit eingefahrenen Mechanismen zu tun. Natürlich gibt's auch Tagsüber Stimmung,
aber eben eine andere "Qualität".
Was machen die Leute denn zwischen 20:30 Uhr un 01:00 Uhr?
Vorschlafen, damit die den Streß aushalten. ;-) :selfhammer:
 
monoklinke schrieb:
Ich vermute, der Threadstarter meint Veranstaltungen, die erst um 23 Uhr oder später beginnen.

Exakt. Freibier oder verbilligte Drinks bis Mitternacht - so Aktionen müssen schon gefahren werden, damit überhaupt noch Leute zu dem auf den Flyern beworbenen Datum eintrudeln. Habe ich gerade samstags echt kein Verständnis für. Aber hey, ich merke, mir geht es nicht allein so. Ist halt ein Konsensus, bei dem ich außen vor bleibe. Und sie bewegt sich doch.
 
nachts sind alle Bienen grau und das Licht scheint nicht so hell in die beweispflichtigen Augen :floet:
 
Ich finde die Frage mittlerweile durchaus berechteigt, vor allem da sich, gerade in Deutschland, diese "ich geh jetzt weg" Uhrzeit immer weiter nach hinten verschiebt. Ich würde auch lieber die Option haben, schon um 18-20 Uhr tanzen zu können und dafür eventuell um 1 oder 2 Uhr wieder nach Hause zu kriechen...
 
Marius Seifferth schrieb:
...immer weiter nach hinten verschiebt...
Soll ruhig weiter schieben - in ein paar Jahren beginnen die Konzerte dann
rechtzeitig zum Samstagsfrühstück :supi:
Neuer Stil...oops, sorry, heißt ja Style: Brunch-Techno
 
monoklinke schrieb:
Zotterl schrieb:
Soll ruhig weiter schieben - in ein paar Jahren beginnen die Konzerte dann
rechtzeitig zum Samstagsfrühstück :supi:
Neuer Stil...oops, sorry, heißt ja Style: Brunch-Techno

Cool.
Das nennt man übrigens Frühschoppen.

Brunch-Techno :lollo: Frühshoppen... da fällt mir wieder folgendes Pappschildchen ein, welches (nach der Love Parade) ein Brötchenbudenbesitzer unweit von Berlin angebracht hatte "Hallo Raver! Hier gibt es ein leckeres Technofrühstück!" :lollo: Vielleicht gibt's bald auch erste Gastronomien mit einem "All you can dance" Menü :mrgreen:
 
Marius Seifferth schrieb:
Ich finde die Frage mittlerweile durchaus berechteigt, vor allem da sich, gerade in Deutschland, diese "ich geh jetzt weg" Uhrzeit immer weiter nach hinten verschiebt. Ich würde auch lieber die Option haben, schon um 18-20 Uhr tanzen zu können und dafür eventuell um 1 oder 2 Uhr wieder nach Hause zu kriechen...

wie in den 70iger :lollo:

mach doch, so manchen würde das bestimmt wieder freuen: aber große telleraugen halten nun mal bis 6h :floet:
 
Zotterl schrieb:
Neuer Stil...oops, sorry, heißt ja Style: Brunch-Techno

Wenn Easy Eating zum Chillingen Event wird :mrgreen:

nur wer will schon was essen? erinnert mich an Irland: halb 4 ist dort Schluss!

Die Angetüdelten Biersuffies trödeln bei Fish and Chips ein und Kotzen direkt danach alles wieder geflissentlich aufm Bürgersteig :wuerg:
 
Wenn man davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Leute arbeitet oder tagsüber andere Dinge macht, belibt nur der Abend, woraus dann die Nacht wird. Komische Frage.
 
intercorni schrieb:
Wenn man davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Leute arbeitet oder tagsüber andere Dinge macht, belibt nur der Abend, woraus dann die Nacht wird. Komische Frage.


mache mal schicht oder worke im einzelhandel, da realtiviert sich das dann wieder "nur" auf Alter

alter :harhar:

p.s. und außerdem kann sich die Junge Chika, viel besser Samstag Vormittag, beim Flanieren, "Begutachten" lassen ;-)
 
intercorni schrieb:
Wenn man davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Leute arbeitet
Das wäre m. E. Montag bis Freitag. Klar, wer SA arbeitet (Einzelhandel) könnte eher ein Nachtkandidat sein,
so er noch "kann". Mir liegen leider keine Zahlen vor wie das Verhältnis zwischen MO-FR-Arbeiter und MO-SA-Arbeiter aussieht.
 
intercorni schrieb:
Wenn man davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Leute arbeitet oder tagsüber andere Dinge macht, belibt nur der Abend, woraus dann die Nacht wird. Komische Frage.
Wir sprechen von Nacht im Sinne von 01:00 - 04:00. Da ist keiner von der von Dir angesprochenen "Mehrzahl der Leute" anwesend. Wer bis 04:00 feiert, der hat bald Schwierigkeiten wenn er um 08:00 produktiv sein soll.
 
fanwander schrieb:
intercorni schrieb:
Wenn man davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Leute arbeitet oder tagsüber andere Dinge macht, belibt nur der Abend, woraus dann die Nacht wird. Komische Frage.
Wir sprechen von Nacht im Sinne von 01:00 - 04:00. Da ist keiner von der von Dir angesprochenen "Mehrzahl der Leute" anwesend. Wer bis 04:00 feiert, der hat bald Schwierigkeiten wenn er um 08:00 produktiv sein soll.

denk doch mal an deine Besten Zeiten, so von 15-25 :mrgreen:
 
emdezet schrieb:
Wollte gerade eigentlich auf den Thread "Noorden Summer Camp" antworten. Ist aber eher ne grundsätzliche Frage meinerseits: Warum ist es gang und gäbe, sich für mehrstündige Musik-Veranstaltungen die Nacht um die Ohren schlagen zu sollen??

Vielleicht weil einige, wenige kein Taschengeld von den Eltern bekommen sondern es sich selbst verdienen müssen?
 
Siticritix schrieb:
Weil man mit läufer ist :)
Damit meine ich die veranstalter

Party mit Läufer
1srL8Ho
 
emdezet schrieb:
Ahso. Auf dem Strich ist 20:00 bis 23:00 natürlich prime time, schätze ich. ;-)

ne, die werden des nachts, die ganze Zeit auf dem Parkplatz verhöckert...d.h. die wenig, die ohne Partner da sind und der Typ gleich um die Ecke kommt. :mrgreen:

von den :gay: ganz zu schweigen :|
 
chain schrieb:
Marius Seifferth schrieb:
Ich finde die Frage mittlerweile durchaus berechteigt, vor allem da sich, gerade in Deutschland, diese "ich geh jetzt weg" Uhrzeit immer weiter nach hinten verschiebt. Ich würde auch lieber die Option haben, schon um 18-20 Uhr tanzen zu können und dafür eventuell um 1 oder 2 Uhr wieder nach Hause zu kriechen...

wie in den 70iger :lollo:

mach doch, so manchen würde das bestimmt wieder freuen: aber große telleraugen halten nun mal bis 6h :floet:

Es gibt so oft ein Revival von irgendeinem Mist, warum also nicht auch davon?

Was interessiert mich Tellerminen-Fraktion :agent:
 


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