Welche Kondensatoren für Austausch?

lfo2k

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Hey, :)

ich hab ja momentan hier den SPX-90 II, welcher einen geblähten C11 Kondensator auf dem Netzteil hat. Ich würde gerne alle Kondensatoren auf dem Netzteil tauschen.
Die Werte stehen alle drauf.

Ich weiß dass ich auf Low-ESR achten muss, und mit 105 Grad Belastbarkeit. Gute Marke sollte es sein, sie dürfen mehr Volt verkraften als die originalen aber müssen die gleiche Kapazität haben. Das ist mein Wissensstand.

Die Frage für mich ist jetzt nur: Worauf soll ich noch achten? Wenn ich mir die Datenblätter der Kondensatoren durchlese, kann ich mit dem meisten Werten nichts anfangen, und ich hab Angst welche zu kaufen, die zwar von den primären Werten stimmen, aber von den restlichen nicht.

Ich weiß nicht wie viel Ripple die Kondensatoren verkraften müssen. Vielleicht kann mir bitte jemand was zu meiner Erleuchtung sagen, und ein Blick in das Service Manual werfen? :)

Ich bin auch für jegliche andere Information die das Thema betrifft dankbar.

http://www.vintagedigital.com.au/wp-con ... Manual.pdf
 
Hier gibt es einen Artikel zum Thema Kondensatoren in Schaltnetzteilen in Lebensdauer:

Bei Conrad gibt es von Würht Elektronik passende Werte für C11, also 68 uF und 400 Volt. In 2000h kostet einer da EUR 2,89 und in 10000h sind es dann EUR 5,29.
Bei Reichelt gibt es nur 10000h Typen von Europe Chemi-Con zu EUR 1,15.
Bei Distrelec gibt es von Panasonic 10000h Typen zu EUR 3,28.

Andere Cs sind dann schon günstiger zu bekommen, ich würde Panasonic nehmen und 2000h Stunden mindestens. Ob man aber alle Cs in dem Schaltnetzteil tauschen muss?
Ich würde nur die Elkos tauschen. Und vom Platz her muss es passen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein. Aber mach Dich nicht verrückt. Es geht hier um Lebensdauer und sonst nichts.
 
Low ers ist für netzteil bzw. Zur spannungsglättung nicht ideal, sind eher gut als koppelkondensatoren im audiobereich oder hf. Fürs netzteil kann ich panasonic fs empfehlen, wenn es das platzangebot zulässt ruhig etwas höher für spannung dimensionieren.

Grüsse.
 
lowcust schrieb:
Low ers ist für netzteil bzw. Zur spannungsglättung nicht ideal, sind eher gut als koppelkondensatoren im audiobereich oder hf. Fürs netzteil kann ich panasonic fs empfehlen, wenn es das platzangebot zulässt ruhig etwas höher für spannung dimensionieren.

Grüsse.

Meinst du evtl. die FM? FS lässt mich Google im Stich.
 
lowcust schrieb:
Low ers ist für netzteil bzw. Zur spannungsglättung nicht ideal, sind eher gut als koppelkondensatoren im audiobereich oder hf. Fürs netzteil kann ich panasonic fs empfehlen, wenn es das platzangebot zulässt ruhig etwas höher für spannung dimensionieren.
Nun, es geht hier um ein Schaltnetzteil und somit sollten sekundärseitig Elkos mit mit niedrigem Serienwiderstandsverhalten = ESR zum Einsatz kommen.
 
Sicher kennst Du die Faustregel zur Elko-Lebensdauer: 10° mehr Abstand zwischen maximaler Temperatur und der tatsächlichen Betriebsdauer bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Lebensdauer.

Beispiel: Ein 85°C Kondensator mit 2000h, der bei 65°C arbeiten muß, lebt etwa Faktor 100 = 10^((85-65)/10) länger, also statt 2000h theoretisch 23 Jahre.

Durch den Wechsel von 85°C-Kondensatoren durch 105°C-Typen verlängerst Du also die kommende Lebensdauer grob um den Faktor 100. Das sollte reichen.

Zum Ripple-Strom: Low-ESR erhöht natürlich den zu erwartenden Ripple-Strom (aber nur im Bereich der Resonanzfrequenz, bei der der frequenzabhängige Blindwiderstand in die Region des ESR kommt). Insofern kann das Ersetzen eines gewöhnlichen durch einen Low-ESR ohne gleichzeitig höheren maximalen Ripple-Strom den neuen Elko zu stark belasten (dann nützen auch die 105°C und erhöhte maximale Spannung nichts).

Das Ganze kann komplizierter sein als man meint, und man tut nicht immer zwingend etwas Gutes, wenn man gewöhnliche Elkos durch Low-ESR ersetzt.
 
DanReed schrieb:
Zum Ripple-Strom: Low-ESR erhöht natürlich den zu erwartenden Ripple-Strom.
Nein. Der Ripplestrom wird durch die Induktivität der Spule bestimmt. Der ESR bestimmt dann über den Ripplestrom die Ripplespannung.
 
Es gibt auf Gearlslutz ein paar Threads zum Thema, z.B. diesen hier:
https://www.gearslutz.com/board/geekslu ... 90-ii.html

Dort hat jemand diese Typen ausgesucht (Teilenummer von Digikey):
2x 493-1553-ND
2x 493-1550-ND
1x 493-1496-ND
1x 493-1501-ND
1x P14476-ND
1x 565-1438-ND

Alles general purpose typen mit 10000h @ 105°
Die Werte sind sicher für die USA Version, also nicht einfach so übernehmen.

Er zeigt auch ein Bild eines geplatzen Kondensators:
274341d1327692419-fixing-yamaha-spx-90-ii-burnt.jpg


Der Hersteller davon ist also Nichicon, es war die VX Serie (M bedeutet 20%). Heute ist die VX Serie aber axial...
 
swissdoc schrieb:
lowcust schrieb:
Low ers ist für netzteil bzw. Zur spannungsglättung nicht ideal, sind eher gut als koppelkondensatoren im audiobereich oder hf. Fürs netzteil kann ich panasonic fs empfehlen, wenn es das platzangebot zulässt ruhig etwas höher für spannung dimensionieren.
Nun, es geht hier um ein Schaltnetzteil und somit sollten sekundärseitig Elkos mit mit niedrigem Serienwiderstandsverhalten = ESR zum Einsatz kommen.

Und primärseitig normale? Und was wär bei einem Schaltnetzteil sekundärseitig? *g

Ich hab jetzt weil die meinung doch weit auseinander geht, ob Low ESR oder nicht, bis auf den 68mf 400v, alles von der Panasonic FR Low ESR Serie ausgesucht.

Gute Idee?
 
DanReed schrieb:
Sicher kennst Du die Faustregel zur Elko-Lebensdauer: 10° mehr Abstand zwischen maximaler Temperatur und der tatsächlichen Betriebsdauer bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Lebensdauer.

Beispiel: Ein 85°C Kondensator mit 2000h, der bei 65°C arbeiten muß, lebt etwa Faktor 100 = 10^((85-65)/10) länger, also statt 2000h theoretisch 23 Jahre.

Durch den Wechsel von 85°C-Kondensatoren durch 105°C-Typen verlängerst Du also die kommende Lebensdauer grob um den Faktor 100. Das sollte reichen.

Zum Ripple-Strom: Low-ESR erhöht natürlich den zu erwartenden Ripple-Strom (aber nur im Bereich der Resonanzfrequenz, bei der der frequenzabhängige Blindwiderstand in die Region des ESR kommt). Insofern kann das Ersetzen eines gewöhnlichen durch einen Low-ESR ohne gleichzeitig höheren maximalen Ripple-Strom den neuen Elko zu stark belasten (dann nützen auch die 105°C und erhöhte maximale Spannung nichts).

Das Ganze kann komplizierter sein als man meint, und man tut nicht immer zwingend etwas Gutes, wenn man gewöhnliche Elkos durch Low-ESR ersetzt.

Das klingt für mich so, als wäre es wichtig bei den Low ESR auf hohen maximalen Ripple Strom zu achten???? Ich verstehe die Ripple Angaben so, dass die Angaben aussagen was der Kondensator an Ripple verkraftet. Liege ich da richtig?
 
lfo2k schrieb:
Und primärseitig normale? Und was wär bei einem Schaltnetzteil sekundärseitig? *g
C11 liegt ja ganz banal an 50 Hz brückengleichgerichteten 220 V AC. Da sollte es ein normaler Elko ja tun. Ist ja fast Gleichstrom. Das wird dann anschliessend im kHz Bereich zerhackt und mit kleinen Trafos runtertransformiert. Da sind dann Low ESR richtig. Eben "sind eher gut als koppelkondensatoren im audiobereich oder hf. "

Beim herumbasteln die Elkos immer schön über einen Widerstand entladen. Die 400 Volt können sonst üble Löcher in die Finger brennen. Mir ist das mal mit dem Elko in einem alten Blitzgerät passiert. Der hat sich dann so ca. 5 mm durch meinen Finger entladen. Tat dumm weh. Ist schon ein paar Jahrzehnte her ;-)
 
swissdoc schrieb:
lfo2k schrieb:
Und primärseitig normale? Und was wär bei einem Schaltnetzteil sekundärseitig? *g
C11 liegt ja ganz banal an 50 Hz brückengleichgerichteten 220 V AC. Da sollte es ein normaler Elko ja tun. Ist ja fast Gleichstrom. Das wird dann anschliessend im kHz Bereich zerhackt und mit kleinen Trafos runtertransformiert. Da sind dann Low ESR richtig. Eben "sind eher gut als koppelkondensatoren im audiobereich oder hf. "

Beim herumbasteln die Elkos immer schön über einen Widerstand entladen. Die 400 Volt können sonst üble Löcher in die Finger brennen. Mir ist das mal mit dem Elko in einem alten Blitzgerät passiert. Der hat sich dann so ca. 5 mm durch meinen Finger entladen. Tat dumm weh. Ist schon ein paar Jahrzehnte her ;-)

Danke für die Ausführung zum C11 :)

Ja, ich bastel mir ein 2 Watt Widerstand an ein Kabel ran, und mess davor mit dem Multimeter.
 


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