Wenn ihr einfach keinen guten Songaufbau hinbekommt...

ZH

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...was tut ihr dann?

So im grossen und ganzen habe ich damit keine Probleme; im Gegenteil wuerde ich sogar sagen, dass es mir oft gelingt, einen interessanten Song-Aufbau zu basteln, der nicht ganz dem 08/15-Schema entspricht. Manchen Tracks steht selbst ein 08/15-Schema (z.B. erst nur Bassline, dann Bass Drum, dann Snare, dann Hihats, dann Hauptteil und dann Break etc), dann habe ich auch kein Problem damit, das zu verwenden.

Aber es gibt auch so Momente, da hat man einen Loop, den kann man sich stundenlang anhoeren, weil man ihn einfach so genial findet, aber es will einfach kein Track draus werden. Sobald man anfaengt, einen 08/15-Aufbau damit zu bauen, geht die Magie irgendwie verloren, und wenn man etwas ambitionierteres versucht, geht es meist in eine voellig andere Richtung und der urspruengliche Loop ist am Ende nicht mehr wiederzuerkennen.

An so einem Moment bin ich gerade auch mal wieder angelangt, und ich frage mich nun, was ich als naechstes probieren soll. Wie geht ihr vor, in einem solchen Moment? Baut ihr einfach trotzdem 08/15-maessig und denkt euch, naja der Hoerer wirds eh nicht merken, oder habt ihr irgendwelche geheimen Tips und Strategien die ihr dann anwendet, um es in 80% der Faelle doch noch rumzureissen? Wuerde mich mal interessieren :)
 
Dann lass das Ding stehen, und machen den "Aufbau" durch mit anderen Elementen darüber. Wobei es da nicht um "Aufbau" im Sinne von "immer mehr dazu" geht, sondern mehr im Sinne von Teil A, Teil B, Teil C.
 
EInfach mal einen Track ohne Drums und ergo ohne Drum-Breaks, ohne Snare, ohne HiHats machen. :))
 
Als Idee zunächst ab ins Archiv, liegen lassen und mit anderen Dingen fortfahren. Jede Idee hat ihre Zeit .....
 
nox70 schrieb:
Als Idee zunächst ab ins Archiv, liegen lassen und mit anderen Dingen fortfahren. Jede Idee hat ihre Zeit .....

das find ich ganz furchtbar ... so gut wie nie greift man alte Ideen wieder auf

wenn sie schon halbwegs gut ausgearbeitet sind vielleicht .. ich mach aber lieber was neues
 
Ist die Idee auch mit Abstand betrachtet gut, greift man sie wieder auf. Sonst bleibt sie zurecht verschollen im Archiv. Vermutlich wird man nicht mehr als 5 - 10 % noch einmal verwenden oder sich davon inspirieren lassen.
 
Normal landet es dann einfach auf der Halde. (Allermeistens stell ich dann paar Monate später beim Ausmisten auch eh fest, dass es zum Glück doch nicht SO der Verlust für die Menschheit war.) Letzthin hab ichs mal anders versucht und nen Song, den ich erst son bisschen zwingen musste und der mir dann irgendwie falsch abgedriftet ist, trotzdem fertiggemacht. Dachte, vielleicht krieg ich die "falsche Abzweigung" auf die Art sozusagen ausm System und kann das gute ursprüngliche Bruchstück später noch mal so einsetzen, wie es eigentlich hätte sein sollen. Stattdessen reicht es jetzt schon, wenn ich nur an das grundlegende Sample denke, schon geht mir ewig hartnäckig und nervtötend dieses depperte Lied im Kopf rum, das ich selber überhaupt nicht mag :selfhammer: Drum - wenn der Song nicht will, werd ich in Zukunft lieber Segel streichen und die eine gute Idee zum Fenster rausschweben lassen als zu versuchen, da unbedingt was zurechtzukloppen ...
 
Ich kenne das!
Habe gerade auch so einen Fall. Bestimmte Elemente finde ich cool, aber der Aufbau funktioniert nicht!
Nach meiner Erfahrung liegt das zu 80% an den einzelnen Elementen und man muss sich die Frage stellen warum der Track nicht zündet.
In so einem Fall schmeiss ich dann alles raus, was stört und ergänze dann eventuell neu.
Manche Spuren sind für sich cool, aber funktionieren dann nicht im Mix.
 
Bei mir ist es auch so, daß öfters mal die eine oder andere Spur rausfliegt.Wenn ich nach Tagen oder Woche in ein
"schwebendes Projekt" reinhöre erkenne ich sofort welchen Mist ich beim letzten mal gebaut habe oder ob es cool war und stehenbleiben kann.
Aber trotz allem empfiehlt es sich immer noch eine Ersatzdatei von der Vorversion zu behalten falls einem später im Geiste doch noch das eine oder andere
rumschwirrt und man plötzlich doch gut findet :lol:
 
mein tip wäre: mach den loop zum haupt thema, experementiere mit wenigen elementen. wenn der loop für sich alleine stehen kann, dann braucht es auch nicht weiter viel. vielleicht wirds ein geiler minimal track oder ein schönes intro für einen andern track. oder auch soundtrackish. viel spaß.
 
wenn bei mir eine idee gut funktioniert, aber ich an einer stelle nicht weiter komme, ladet das teil erst mal im archiv.
ich bounce das aber vorher kurz raus und kopiere den track auf meinen mp3 player. nachdem ich mir das ein paar mal angehört habe, kommt der tag an dem ich diese idee weiter verfolge. wenn da nichts kommt, landet der track im müll...

ich habe aber auch schon ideen "gerettet" indem ich die spuren neu in meinen diy setup mit nem alten midi sequencer neu eingespielt habe.
plötzlich ging da was.
mfg Aven
 
Naja, ins Archiv legen ist das naheliegendste, aber diesen Ratschlag hatte ich jetzt nicht gesucht ;-) zudem muss ich sagen, dass es sich bei dem Track schon mehr oder weniger um einen Archiv-Track handelt :floet: :mrgreen:

Aber mal schauen, vielleicht muss ich irgendwie anders drangehen... viele Elemente zum Rauswerfen gibts aber nicht mal, es ist nur Bassline, Drums, und eine zusaetzliche Spur die man "Melodie" nennen koennte. Vielleicht muss ich eher noch einen Alternativ-Part finden, zu dem ich hinwechseln kann...
 
Wenn ich keinen Songaufbau hinbekomme, dann klopf ich das Teil in die Mülltonne.
Unnötigen Ballast kann ich nicht brauchen....
 
ZH schrieb:
Aber mal schauen, vielleicht muss ich irgendwie anders drangehen... viele Elemente zum Rauswerfen gibts aber nicht mal, es ist nur Bassline, Drums, und eine zusaetzliche Spur die man "Melodie" nennen koennte. Vielleicht muss ich eher noch einen Alternativ-Part finden, zu dem ich hinwechseln kann...
Das hilft bei mir in den meisten Fällen. Einen völlig anderen Teil basteln, der aber harmonisch zum ersten passt. Dann zuerst Teil A spielen, bis er langweilig wird, anschließend zu Teil B wechseln und als Krönung beide Teile zusammen zum Schluss. Das gibt einen "a-ha"-Effekt, wenn der erste Teil wieder auftaucht und eine gelungene Steigerung des Stücks am Ende.
 
Ich bin mit 08/15 und bisschen "Bells&Whistles" (mal ein seltsames Intro bauen zB, mitten im Track aufhören, zwischendrin ne krassere Kickdrum dazutun, so Zeugs) eigentlich ganz zufrieden.

Lieber was was einfach funktioniert als mit irgendwelchem Experimentierkrams auf dem Bauch landen.
 
Wenn eine Idee nicht zündet, dann ist sie vielleicht auch nicht so gut.
Um eine zündende Idee baut sich, wenn du es zulässt, dein Track in der Regel von ganz alleine auf.
Du brauchst da eigentlich nur deiner Intuition und Idee folgen und etwas Experimentierfreude mit ein bringen und mit einem mal passen alle Parts prima zusammen.
Wenn du es nicht schaffst, einen Loop zu verlassen, dann ist eben der Loop der Track / Song.. auch kein Problem ..man muss das Wiederholen der Loop-figur nur abwechlungsreich und interessant gestalten / variieren bzw. dramatisch aufbauen.
Die Eigentliche Arbeit ist ja meistens auch zu 70% die Feinarbeit und Nachbearbeitung, wenn der eigentliche Song längst grob erkennbar geworden ist.
So einfach ist das ..
Wenn der Song im Grundablauf nicht innerhalb weniger Stunden steht, wird da eh nie was anständiges draus. :mrgreen: bei mir jedenfalls nicht.
Mit Gewalt trotzdem etwas hinzuschustern, ist verschwendete Energie und das Resultat überzeugt nicht so recht, weil es künstlich und steif wirkt.
Wenn du aber einzelne Parts hast, die für sich genommen cool klingen, aber innerhalb eines Songs / Mixes nicht zu einander passen wollen, obwohl sie im Kreativ Prozess von einander hergeleitet entstanden sind.. dann ist das kein Drama.
Im Gegenteil .. So hast du immerhin schon mal Material für Remixe und Alternativ-B-Seiten Versionen.. Als DJ weis man um deren Qualität. ;-)

Was anderes sind Musikalische Skizzen .. Eine tolle Bass Sequenz ein cooles Gitarren Riff eine atemberaubende Textur .. Das sind Sachen die gerne noch auf Halde lagern dürfen .. ähnlich wie wertvolle Hölzer beim Tischler auf ihren Tag X warten.
 
Vor ein paar Jahren hab ich in einem Workshop einen guten Trick gelernt:
Wenn man eine Strophe und einen Chorus hat, die gut zusammen passen, und man möchte noch einen Prechorus dazwischen setzen und findet aber nichts, was passt, dann nimmt man einfach den Chorus als Prechorus und setzt noch einen richtig fetten Chorus dahinter.
Der Hörer wähnt sich dann, wenn er den Prechorus hört, schon im Chorus, und wenn er die Stufe wieder runter zur nächsten Strophe erwartet, kriegt er den richtigen Chorus um die Ohren gehauen :phat: .

Schöne Grüße,
Bert
 
Klingt gut, der Tip. Jedoch: die Wörter »einfach« und »fetter Chorus« innerhalb eines Satzes verwenden zu können -- da muss manch einer überhaupt erstmal hinkommen (mich eingeschlossen) :agent:
 
Ach was!
Snarewirbel, Fläche drüber, bisschen lauter machen und einen Ton hochtransponieren funktioniert notfalls immer, hähä!

Schöne Grüße,
Bert
 
Sowas kommt ab und an mal vor. Nimm den Loop doch einfach ein bisschen länger als ne Minute oder so auf. Lass ihn entweder so stehen, oder hau ein paar Sprachfetzen darüber. Falls du ein Album machen willst, kann man diese kurzen Stücke schön zur Auflockerung, als Intro oder so benutzen. Bei älteren Hip Hop Platten gibt es das andauernd. DJ Premier z.B. :invader2:
 
Feinstrom schrieb:
... und einen Ton hochtransponieren funktioniert notfalls immer, hähä!

Das war noch zu Atari Zeiten, da habe ich das immer so gemacht. Ich glaube das war 0, 5 und 7. Weiß ich aber nicht mehr so genau, ist halt zu lange her. Aber so habe ich das auch gemacht, also wenn mir nichts anderes einfiel.
 
Hat der das echt so gemacht? Kenne keinen einzigen Song von ihm..
 
Wenn man lange an einem Track arbeitet kann es schon mal passieren daß man nach öfterer Kontrolle etwas findet was Schwachsinn ist, dann muss es "erased" werden.
Ich mach das das dann auch.Wenn mir der Grund des Gesamttrack wertvoll erscheint Miste ich Gnadenlos aus , wenn es sein muss bis auf die Grundmauer und baue wieder von neuem auf.
 


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