Wordclock-Theorien: 48Khz?

So, habe mir in den letzten Tagen diverse Theorien bzgl. Wordclock durchgelesen, man findet sehr viele widersprüchliche Dinge, der eine sagt ein (billiges) Bus System funktioniert bis hin zu klappt nicht oder eben die teurere Variante eines Verteilers oder einer Masterclock...
Dann liest man es muss ein Endwiderstand an das Ende der Kette, andere widerum schreiben, dass einige System ohne besser funktionieren... :roll:

Aber zur Frage die mir gerade in den Sinn kam, ist Wordclock ein genereller Taktgeber, anhand dessen sich die Geräte orientieren, oder ist das dann schon an eine bestimmte Vorgabe für alle Geräte geknüpft ? Sprich das ganze System z.B. auf 48Khz ?

Zumindest wäre das bei mir an einer Stelle problematisch wenn es so wäre, da ich nämlich den Finalizer (Pus) die Sampleratekonvertierung machen lassen möchte, d.h. Alles andere läuft auf 24Bit/48Khz und im letzten Schritt rechnet der Finalizer das auf 16Bit/44,1Khz um und soll es so in den PC schleusen.
Würde sich das nun "beißen", wäre das zumindest am Finalizer bzw. an der Soundkarte (sofern ich dann eine mit WC) hätte u.U. problematisch...

Ansonsten scheint selbst das WC Format ja noch Unterschiede zu haben, "normale" Clock, Super-Clock oder sonstige tollen Erfindungen/Begriffe der einzelnen Hersteller zu diesem Thema, so ganz hab ich das auch noch nicht geblickt...
 
Zunächst einmal hat jedes Digitalgerät seine eigene Wordclock. Wenn Du mehrere Digitalgeräte nutzt, ist es in der Regel sinnvoll, alle Geräte zu einer Masterclock zu synchronisieren, so daß man einen generellen Taktgeber hat*.

Allerdings sind hier wiederum einige Dinge zu beachten. Durch die Übertragung der Clock wird das Clocksignal nicht besser. Außerdem bringt es wenig, zu einer weniger guten externen Quelle zu syncen. Generell gilt: Am besten zum Aufnehmen zum A/D Wandler syncen, zum Abspielen zum D/A syncen. Sofern du ne gute Clock am A/D und D/A hast beeinflusst die Clockqualität des restlichen, digital eingebundenen Equipments nicht die Klangqualität, wenn alles gesynct ist . sofern alles einwandfrei funktioniert.

Samplerate-Konvertierung ist unproblematisch, sofern die Teiler ganze Zahlen sind. Also von 88,2 auf 44,1 wäre kein Problem, aber von 48 auf 44,1 sind Rundungen nötig. Das stellt zunächst einmal gewisse Grundanforderungen an den Samplerate-Converter. Und selbst mit dem besten Samplerate-Converter isses keineswegs schön. Stell dir vor, du hast 4 Abtastwerte (Samples). Und jetzt sollen aus diesen 4 Zahlen 3,675 Zahlen abgeschätzt werden, die in der gleichen Zeit vorhanden wären, in der die 4 Werte aufgezeichnet wurden, wenn die Samplingrate 44,1 statt 48 kHz betragen würde. Im Idealfall sind die Mittelwerte dein Ausgangssignal. Reichlich abstrakt also und nicht gerade elegant.
Wenn Du von 88,2 auf 44,1 konvertierst muß hingegen nur jeder zweite Wert verwendet werden, sowohl mathematisch als auch musikalisch absolut unproblematisch.
Manche Wordclocks liefern übrigens geradzahlige Teiler simultan.


*DISCLAIMER: Es mag für Leute, die zwischen einem Behringer Preamp und einer Voxbox keinen Unterschied hören auch gleichgültig sein.
 
...danke für Deine Erklärungen...manman, könnt ja auch mal was einfach sein... ;-)

Das ich irgendwann auf 44,1/16Bit runter muss, hab ich ja nicht erfunden ;-)

Glaub ich stell wieder Alles auf Analog um, da muss man sich keinen Kopf mehr darum machen ;-)

Das Nächste wären so Themen wie wann Dithering einschalten und wann nicht ... blablabla
 
*Jede* Konvertierung einer Abtastrate erfordert korrekterweise eine aufwändige Filterung ('simples' Verdoppeln oder Halbieren ist ebenfalls eine (fast immer mangelhafte!) Filterfunktion.), das nennt man Resampling.

Ein solches Resampling ist auch dann erforderlich wenn zwei unabhängige Quellen die 'gleiche' Abtastrate liefern: eine liefert nämlich (z.b) 44100.1 Samples pro Sekunde und die andere 44100.2 Samples pro Sekunde, dann hätte man alle 10 Sekunden ein Sample zuviel oder zuwenig. Deshalb muß auch das Resampled werden. Das ist einiges an (Rechen)Aufwand, daher zieht man jetzt im Studio eine zusätzliche Leitung, die eine zentrale Clock (nämlich die Worldclock) für alle Geräte bereitstellt. Damit ist sichergestellt, das alle Geräte, auch über einen längeren Zeitraum, immer genau gleichviele Samples abliefern oder erwarten.
Um die "Qualität" dieser Clock wurde teilweise ein ziemliches Bohei gemacht, dabei ist der Einfluß, den sie auf die Wandlung hat extrem von den individuellen Wandlereigenschaften abhängig. Dabei ist eine Worldclock prinzipiell unproblematischer als der sonst übliche Weg mit Clockgewinnung aus dem Datenstrom. Letzteres war bei den Wandlern der 16 bit Ära tatsächlich mal ein Problem, welches zu Klangeinbussen führen konnte.

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48Khz haben den Vorteil das die diversen VSTs nicht so dicht ans "schwarzen Loch" Nyquist-Frequenz ranmüssen, zum Schluß einmalig die Abtastrate mit einem ordentlichen Programm runterzurechnen halte ich für unproblematisch.

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Dithering braucht man zunächst dann, wenn man die Wortbreite reduziert *und* das Signal klein (d.h. nur wenige Wandlersteps groß) ist.

Ausserdem kann man mit Dithering und Noise-Shaping den gehörten Dynamikbereich verbessern! Der Trick ist sozusagen, dass das Rauschspektrum in einen Bereich verschoben wird, in dem das Ohr weniger empfindlich ist.
 
Alisa 1387 schrieb:
*DISCLAIMER: Es mag für Leute, die zwischen einem Behringer Preamp und einer Voxbox keinen Unterschied hören auch gleichgültig sein.

Wenn das auf mich gemünzt sein soll: Mit der gleichen debilen Ignoranz kann ich dir auch unterstellen, du würdest keinen Unterschied zwischen einer 30 jährigen und einer 70 jährigen Frau erkennen.
 
...ok, würde dann also Dithering sinnigerweise einschalten, wenn ich von 24 auf 16 Bit gehe, Noise-Shaping dann nach Bedarf bzw. nach Gehör...

Natürlich könnte ich auch mit den 24Bit und 48Khz bis in den Rechner gehen und dort aufnehmen und später dann runterrechnen lassen, hätte jetzt aber quallitativ dem Finalizer gefühlsmäßig erstmal mehr getraut... :roll:
 
Zumindest haben sie beim Finalizer drüber nachgedacht, sich Mühe gegeben und das ganze vermutlich sogar hinterher mal nachgemessen.

Das Klangbeispiel zu 'wenn man sich nicht so viel Mühe gibt' hatte ich ja schon mal gepostet: http://rapidshare.com/files/18209467/sb.zip.html das ist vermutlich ein schlechter Resampling-Algorithmus, was da den hörbaren Unterschied macht. (Das ist eine Soundblaster über den Windows-Treiber. Die SB kann nur 48kHz, der Treiber muß die 44.1kHz also zwei mal Konvertieren, einmal rauf einmal runter. )
 
...so, hol den Thread jetzt nochmal eben hervor, habe mich bei der Verkablungsplanung erstmal dazu entschieden nicht von vorneherein eine WC Masterclock einzuplanen, sondern erstmal zu prüfen, ob und wo das für meinen Zweck unbedingt zwingend notwendig ist.
Damit reduziere ich im Kern ersteinmal auf 3 Geräte, wo das Ganze vielleicht Sinn macht, aber in der Anzahl wohl auch ohne externe Masterclock funktionieren sollte. Das wären konkret die 2 digitalen Mischer (DQuelle1/2), die als Slave laufen sollen und in der Summe lediglich auf einem Roland M1000 digital zusammengemischt werden, dieser soll hierbei Master sein.

Soweit so gut. Bei dieser Art der Lösung finde ich eigentlich nur die serielle Verkabelung (Skizze 1), die am Ende der Kette einen 75Ohm Widerstand (grün) hat, würde es denn theoretisch auch wie in "Skizze 2" funktionieren ? Heißt ich ginge vom mittigen Master mit 2 gleichlangen Kabeln jeweils zu einem Pult, wo die Enden dann jeweils mit einem Widerstand abgeschlossen sind ?
Oder widerspricht das irgendwelchen technischen Spezifikationen eines solchen Netzwerkes ?

WC Verkabelung
wc.jpg
 


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