Wenn Du löten kannst und Dich bissl auskennst, dann solltest Du auch das Servicemanual laden, sonst stehst Du auf verlorenem Posten.
Das gibts zB. hier:
http://manuals.fdiskc.com/tree/Oberheim/
Als EPROMer empfehle ich das Ding von mcumall.com, order Dir am Besten den Mega-Adapter mit, wenn Du sowas öfter machen willst, es lohnt sich. Das Teil hab ich selbst, braucht halt Windows als Host-OS.
Den Prozessor geschrottet glaub ich eigentlich nicht, da stecken zwei 68B09 drin, keine CMOS von Hitachi, und die sind keine Mimosen, an denen hab ich auch schon übelst rumgefuhrwerkt.
Dem Service Manual fehlt leider sowas wie ein Wiring Scheme, man muß sich die ganzen Kabel aus den aufgeteilten Zeichnungen einzeln raussuchen.
Der fragliche Verbinder müßte so ein 3poliges Ding sein und laut Servicemanual ein Taktsignal übertragen. Diese speist den zweiten 68B09 auf dem Voiceboard, der sich ausschließlich um die Klangerzeugung kümmert, während der auf dem Prozessorboard für Bedienfeld, MIDI und Klangspeicherung zuständig ist. Das Taktsignal ist der mittlere Pin, den kann man daher nicht falschrum draufstecken.
Ohne dieses Taktsignal tut der Prozessor auf dem Voiceboard rein garnichts.
Die Batterie ist eine 2,9V Lithium-Rundzelle (440-SPC G 32/13), die kannst Du gegen eine 3V Lithium austauschen, sollte aber besser keine CR2032 sein, sondern eine mit mehr Kapazität, da die ein paar mehr RAMs speisen muß, die nicht die sparsamste Ausführung sind (6264 Standard).
Eine CR123 mit Halter sollte eigentlich direkt auf diesen Platz passen.
Die EPROMS mit den Firmwares sollte es als Archiv im Netz geben, heißt "XPANDER_EPROMS.zip", mindestens in der entsprechenden Yahoo-Gruppe.
Auf dem Voiceboard sitzen 2 Stük 2764, also je 8K, und auf dem Prozessorboard 4 Stück davon. Da man diese kleinen EPROMs inzwischen eher schwer und nur für teures Geld bekommt, kann man auch die nächstgrößeren nehmen und nur zum Teil programmieren, die sind ja pinkompatibel. Das wären dann 27128 (16k) oder 27256 (32k).
Allerdings gilt es hier, die Selectleitungen entweder zusammenzuführen oder anders abzugreifen, damit alles wieder stimmt. Außerdem sicherheitshalber die nicht genutzten Adreßleitungen der größeren EPROMs auf Masse legen, falls sie es nicht eh schon sind.
Das Zusammenführen der Selectleitungen, die ja Nullaktiv sind (also auf Masse gelegt werden), geht über eine einfache Diodenschaltung, die sich "Wired-AND" nennt und dafür sorgt, daß wenn an einem der Eingänge eine Null anliegt, ebenfalls eine Null ausgegeben wird. Das ist einfacher als die Dekonderschaltung zu analysieren und die Signale vorher abzugreifen, die in diesem Fall sowieso sehr verschachtelt aufgebaut ist.
EPROMs haben zwei Selectleitungen: /OE und /CS, letzteres ist der Chipselect und der Andere der Output Enable. /CS bestimmt, über welche Adresse der Chip angesprochen wird und /OE den Zeitpunkt innerhalb des Clocksignals, an dem die Daten zum Auslesen bereit sind bzw gelesen werden dürfen.
/OE wird daher nicht adreßabhängig gebildet, so auch hier, /CS dagegen sehr wohl, und genau die /CS-Leitungen muß man bei Verwendung der größeren EPROMs zusammenführen, dazu eignet sich diese Schaltung hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wired-AND
Hab ich selbst schon so bei Eigenbauten gemacht bzw. bei Modifikationen, um Lücken in der Decodierung zu nutzen ohne einen Chip dranfrickeln zu müssen.
Auf dem Voiceboard müssen die Pins 7 und 6 von U915 (LS139) an die Dioden der Schaltung gelegt und an Pin 20 des neuen EPROMs gelegt werden, auf dem Prozessorboard sind es die Pins 5,6,7 von U22 (LS139) und der Pin 6 von U20 (LS32).
Das neue, größere EPROM setzt man dazu am Besten auf den Platz des ROM1 und in einen Zwischensockel mit gedrehten Pins, kappt dort Pin 20, stellt mittels Papier oder Isolierband sicher, daß kein Kontakt nach unten zum eingelöteten Sockel erfolgen kann und lötet den Ausgang der Diodenschaltung direkt an den gekappten Pin 20 des Zwischensockels.
Warum dieser Aufwand? Hat zwei Vorteile: Erstens ist das Ganze reversibel und zweitens kann man jederzeit das EPROM tauschen ohne löten zu müssen. Die Dioden und den Widerstand verdrahtet man fliegend auf dem LS139 und sichert sie so, daß sie sich nicht lösen können (zB mit einem Tropfen Heißkeber oder mit einem Stück Powerstrip oder hitzebeständigem Klebeband auf dem LS139), dann ist das Ganze auch transportstabil.
Die besagten Adreßleitungen, die 27128 und 27256 gegenüber dem 2764 mehr haben (A13 und A14), liegen auf den Pins 26/27 und diese sind im Xpander auf +5V gelegt - das muß man beim Programmieren der EPROMs berücksichtigen, denn dadurch verschiebt sich der Adreßbereich, in dem die Daten liegen müssen!
Beim Voiceboard muß man daher die Daten von ROM2 ins obere Ende des Adreßbereichs legen, darunter dann die des ROM1.
Beim Prozessorboard beginnt man mit ROM3 am oberen Ende und endet mit ROM0 unten.
Man kann sich das mit einem der im Netz verfügbaren, kostenlosen Logiksimulatoren sehr schön ansehen, zB mit diesem hier:
http://www.tetzl.de/java_logic_simulator_de.html
Das ist aber Zukunftsmusik, zuerst gilt es, den XPander im derzeitigen Zustand wieder flott zu bekommen. Ich hoffe, Du konntest mir bis hierher folgen, falls was unklar ist, frag einfach
