Wenn kein Rhodes, was dann?

Hi, der Prophet musste gehen, seit zwei Tagen habe ich den SV2 ohne Lautsprecher in Schwarz (war kurzzeitig für € 1.339 zu haben, da musste ich zuschlagen). Allerdings hatte ich noch nicht so viel Zeit, habe nur die Presets durchgespielt. Klang und Verarbeitung finde ich gut, die Drehregler sind allerdings etwas wackelig.
LG
 
Wenns nur um den Sound geht:

- Nord Electro ab dem 3er
- Crumar Seven, wenn man die Tastatur mag (Fatar TP/100, aber anders abgestimmt als bei Nord)
- GSI Gemini Rack/Desktop (gleiche Engine wie Crumar Seven)
- Dexibell Vivo Serie, zB das S1
- Viscount (das Ding mit den Modulen drin)
- Yamaha YC61/73/88 bzw CP73/88

Wenns elektromechanisch sein soll: Vintage Vibe. War ja schon genannt.

Vom Sound her fallen die Dexibells doch sehr ab (da wird der Fokus auf die aktustischen Pianos gelegt) und haben ein eigenwilliges Speicherkonzept, das S1 spielt sich aber sehr gut von der Tastatur her und paßt sogar in eine 61er Tasche.

Nord Electro ab dem 3er kann die Piano Library und daher einige neue Varianten nutzen, Einstellen kann man da außer den Effekten nichts, weil rein samplebasiert. Klingt aber fein und ist nicht umsonst überall präsent. Seit dem 5er gibts mehr Speicher und ein Display, da kann man dann auch die großen Versionen reinladen.

Die meisten Einstellungen bietet das Crumar Seven bzw GSI Gemini mit identischer Engine, und auch der Sound ist sehr gut.

Zum Viscount kann ich nichts sagen, da bisher noch nicht gespielt.

Interessant auch die neuen Yamahas, leider verliert zumindest für mich das YC61 gegen ein Nord Electro in einigen Punkten, vor allem bei der Tastatur hat Nord die Nase vorn - dazu habe ich an anderer Stelle ausführlich einen Vergleich geschrieben.

Die Sounds der großen Workstations sind teils nicht so dolle. Roland (Fantom, MC-707) kann das durchaus gut, jedenfalls in einigen aktuellen und älteren Modellen (denen gehörte der Name Rhodes ja mal eine Zeitlang), von Yamaha hab ich erst seit Montage und MoDX brauchbare Rhodes Sounds gehört.
 
Interessant auch die neuen Yamahas, leider verliert zumindest für mich das YC61 gegen ein Nord Electro in einigen Punkten, vor allem bei der Tastatur hat Nord die Nase vorn - dazu habe ich an anderer Stelle ausführlich einen Vergleich geschrieben.
ich auch, mit gegenlaeufigem fazit 😇
(ganz so als ob musikinstrumente was subjektives waeren)
 
Die RH3 Tastatur müsste reichen. Ich habe sie zwar noch nicht gespielt (kenne eigentlich nur die TP8s von meinem C15 und die gefällt mir sehr gut), aber die ist schon von den besseren, oder?

Dann dürfte Dir die TP/8O der Nord Electros in den Größen 61 und 73 (D-Modelle) am ehesten Zusagen, denn die spielt sich sehr ähnlich, löst aber früher aus.
 
Ich hatte heute die Gelegenheit das Viscount Legend 70s, das Crumar Seven und das Korg SV-2 88S zu anzuspielen. Ich bin keine Pianist und komme aus der Synthesizerecke. Interessiert haben mich vorwiegend die Rhodes Sounds, vintage Epianosounds von Klassikern und ein bißchen das Beiwerk.

Gemein ist den Instrumenten, dass sich mir die Bedienung auf Anhieb erschlossen hat.

Vorab hatte ich schon das Viscount Legen 70s favorisiert, weil mich das Konzept angesprochen hat und es mittlerweile so gar ein VA Modul (mit ARP und Stepsequenzer) gibt. Einen Editor, der das Anlegen von Setups erleichtert, gibt es auch für alle Plattformen. Es lässt sich sogar midimultitimbral nutzen. So habe ich das Gerät als erstes angespielt. Die Optik und Haptik gefällt. Die Bedienung erschliesst sich nahezu von alleine und die Module klingen überzeugend. Es file mir leicht, zügig gute Sounds zu basteln. Selbst das Beiwerk Soundmodul liefert ab. Leider war das Synth-8 Module (der besagte VA Synth) nicht installiert. Irritiert war ich von den lauten Eigengeräuschen der Tastatur, die ich als gut bespielbar empfand. Merkwürdigerweise kam es mir so vor, als würden zirka 80% der Tasten ans Gehäuse "klopfen", was ich fürs Studio als deutlich zu laut empfand. (Ich meine hier auch nicht die Simulation der gewollten Nebengeräusche.) Ein 2. Exemplar hatte genau die gleiche Eigenschaft.

Das Korg SV-2 88S war da schon deutlich leiser, was die Tastatur angeht, die ich als straffer zugleich sanfter und angenehmer empfand. Die Lautsprecher sind ok, dürften aber ruhig etwas mehr Leistung haben. Die Optik gefällt mir auch gut, wobei die Seitenteile auch ruhig in weiss hätten sein dürfen. Die Epianos klingen durchweg sehr gut, und schienen mir auf gleichen Level zu liegen wie beim Legend 70s. Das Gesamtkonzept ist stimmig, wenn auch nicht so viel geboten wird, wie beim Viscount. Es hat Spass gemacht, Dinge zu verändern, auszuprobieren und zu spielen.

Das Crumar Seven finde ich schick und dank Deckel und Klappständer auch praktisch. Die Tastatur war minimal lauter als die vom SV-2, aber durchaus gut bespielbar und gut. Die Bedienung ist easy. Die transparenten Potikappen über den LEDs sind für mich eher gewöhnungsbedürftig, was die Optik angeht - leider auch haptisch nicht überzeugend. Die sind schon arg wobbly. Die Bankwahltaster haben zwar gemacht, was sie sollen, erweckten aber kein großes Vertrauen, was die dauerhafte Nutzung angeht. Das ist leider megaschade, weil mir das Gerät in Sachen vintage Epianos am besten gefallen hat. Die Effekte -vor allem der Hall- waren auch ohrschmeichelnd.

Fazit:
Soundtechnisch liegt bei mir das Crumar vorne. Das Gesamtkonzept des Viscount ist toll. Das SV-2 überzeugt mit großem Wohlfühlfaktor. Somit werde ich mir das SV-2 -vermutlich als 73 Tasten Version und ohne Lautsprecher in cremigen Weiss- zu legen. Vermutlich mit dem schicken Holzbeinständer.
 
Das neue MPC Keys mit seinem neuen Stage EP Plugin dürfte auch ein Kandidat sein, wenn die Tastatur taugt.

Rolands kleiner Fantom-0 ist es von der Tastatur her schonmal nicht, da muß man immer eine Bessere dazustellen, was auf Dauer aber auch nervt.
 
Das MK8 wurde schon vor einer Weile angekündigt und auch hier schon thematisiert, ist also nicht wirklich neu, dort war es nur zum ersten Mal hier in D antastbar.
 
Ich finde ja die Vintage Vibe Pianos ziemlich cool, auch wenn die mir persönlich "etwas" zu teuer sind.
Die Vintage Vibe Pianos basieren auf dem Fender Rhodes Mk1 und klingen wirklich geil.

Eine tolle Neuerung bei Vintage Vibe ist die "Variable Voice Control.
Damit lassen sich die Pickups bewegen und verändern den Klang entsprechend.
Allerdings kostet der Spaß auch gleich $1,299.00 zusätzlich.

https://www.youtube.com/watch?v=eT2wvfd79B8


Bspw das neu erschienene Signature Vintage Vibe Piano in der Matt Johnson Signature Edition hat dieses Variable Voice Control Feature.
Matt demonstiert hier anschaulich den phänomenal gut klingenden Sound dieses Gerätes und stellt die Variable Sound Control vor.

https://www.youtube.com/watch?v=uTK1YWrPYes


https://www.youtube.com/watch?v=1c51QQlGo0A



Die Preise dieser wundervollen Instrumente schlagen die maximal 3000€ aus dem Eingangspost allerdings um Längen.


Classic
64 Key
73 Key
$5,649.99
$6,649.99
Deluxe
64 Key
73 Key
$7,799.99
$8,799.99
Concert
73 Key
Concert Console
$11,999.99
$5,799.99
Stereo Console
$4,749.99
available for 64 and 73 note pianos
Addons








Walnut Trim Package


Variable Voice Control

MIDI

Adjustable Stage Legs with Crossbars

Black Legs
$1,799.99
includes Walnut Chassis, name rail and music rack

$1299.00

$1,800.00

$299

NC
 
Trotzdem günstiger als ein Rhodes MK8, und die VV-Tastatur ist leichter im Anschlag als die Steinway des Rhodes, die wahrscheinlich dort einen großen Teil des Preises ausmacht, weil sie in Deutschland (genauer: Wuppertal) gebaut wird.

VV gabs mal bei EMC, inzwischen wohl nur noch bei einem Händler in den Niederlanden (Name vergessen). Die Dinger sind schon geil und vor allem kann man sie noch gut tragen (das MK8 ist AFAIK deutlich schwerer).
 
Ich habe mein MK1 79er im Prinzip gegen ein Nord Grand getauscht und bin sehr zufrieden, ich vermisse den Kasten nicht ehrlich gesagt.
Und der Fantom 06 reicht mir sogar nach Eingrooven, wenn ich gut drauf bin :cool:

KJlar ein wirklich gut eingestelltes VV oder Rhodes 8 oder Originale sind natürlich traumhafte Teile, aber nur wenn alles richtig gut läuft.
 
Den Fantom 06 hatte ich kurzzeitig auch mal als Live-Rhodesersatz gehabt, nachdem ich da aber immer eine zweite , gewichtete Tastatur mitschleppte hab ich das Ding wieder abgegeben, zumal mir zum großen Fantom einfach zuviel fehlte und ich die Synthmodelle hätte extra kaufen müssen, die ich für den Großen bereits habe, das wollte ich dann doch nicht einsehen.

Ein echtes Rhodes hab ich zu Schulzeiten öfter schleppen dürfen, und ich kann jeden verstehen, der sich das, besonders im fortgeschrittenen Alter, nimmer antun möchte.

Nord Grand ist aber auch nix für unterwegs, und die Kawai-Tastatur ist eher auf akustische Pianos ausgelegt als auf Rhodes (deutlich schwerer, nicht mein Fall), aber ansonsten ein feines Teil.

Wenn Yamaha seine neue CP und YC Serie gut pflegt, können die auch interessanter werden, die YCs haben gerade ein Update bekommen, die im Vergleich zu Nord ungeschickte Anordnung der Bedienelemente ändert das halt nicht.

Nachdem die FA Serie ja eingestellt wurde und der FA07 als einziger der Reihe eine Fatar-Tastatur (TP/9S, gewichtet, die beste Version davon) besitzt, wäre ein FA07 mit dem virtuellen SRX-12 Board (Classic E-Pianos, genaue Bezeichnung vergessen) auch ein durchaus brauchbarer Kandidat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nord Grand ist aber auch nix für unterwegs, und die Kawai-Tastatur ist eher auf akustische Pianos ausgelegt als auf Rhodes (deutlich schwerer, nicht mein Fall), aber ansonsten ein feines Teil.
Also gerade die Kawai Tastatur des Grand spielt sich für mich sehr leichtgängig und fluffig für die Rhodes Sachen, das ist halt eine Frage des persönlichen Geschmacks, Fantom 08 oder Yamaha Motif 8 Korg Kronos 73 ,SV1 waren für mich der Graus und viel zu schwergängig und schnell ermüdend, das Grand spielt sich wesentlich fluffiger als mein GL 30 Flügel, der mir aber auch sehr gut in den Fingern liegt.
 
So toll das auch ist, man hört den Unterschied nicht. Die Sounclouddemos vom MK8 klingen gut. Aber ein ePiano vom SV2, oder Nord oder sogar einem Yamaha Reface CP oder aus einem (OMG) Telefon klingt heutzutage eben auch nicht wirklich schlechter. Im Grunde müsste das MK8 kaputte Tasten haben oder ein paar kaputte Dämpfer oder verstimmt sein, um seinen individuellen Charakter herauszustellen. Das ist natürlich auch alles vorhanden, aber die Fertigungstoleranzen sind sicher heutzutage wirklich minimal - man konkurriert schließlich mit perfekten Digitalinstrumenten. Das ist eben Digitalisierung. Die perfekte Simulation gewinnt, aus ökonomischen Gründen.
Echte Instrumente sind natürlich ein schöner und sinnlicher Luxus, für den ich immer Verständnis habe im Gegensatz zu Lambos oder Diamantzähnen.
 
Nett, aber ich bleibe dabei: Lieber ein gut restauriertes Original als so ein neues Teil.

Entspricht a) eher meinem Anspruch an Nachhaltigkeit, da etwas bereits Bestehendes für die nächsten Musikergenerationen erhalten bleibt, und ich b) lieber einen originalen Klassiker habe als eine gut nachgemachte Replika.

Ich neige zu gebetsmühlenartigen Wiederholungen.

Stephen
 
Nett, aber ich bleibe dabei: Lieber ein gut restauriertes Original als so ein neues Teil.
Also wenn ich das nötige Kleingeld einfach mal so übrig hätte, dann würde ich wohl ein VV mit dem neuen Variable Voice Control einem alten Fender Rhodes MK1 vorziehen.
Es wundert mich echt, daß so ein (eigentlich simples) Feature wie die höhenverstellbaren Abnehmer nicht schon früher erfunden wurde.
 
Es wundert mich echt, daß so ein (eigentlich simples) Feature wie die höhenverstellbaren Abnehmer nicht schon früher erfunden wurde.
Moin .-)

So ähnliche Ansätze gab es schon, allerdings wurden da nicht die Tonabnehmer verstellt, sondern die komplette Tonerzeugung per Pedal bzw. Kniehebel vor- und zurückfahrbar gemacht ('Percussion-Pedal'):


Ich halte die VoiceControl-Geschichte von VV aber auch für wesentlich brauchbarer und klanglich 'ergiebiger' :)


Jenzz
 
hier was Neues. Scheint dem Crumar Seven zu gleichen mit reduziertem Direktzugriff und Gewicht, 12kg !. Der Preis erstaunt. Die Optik finde ich toll.
 
hier was Neues. Scheint dem Crumar Seven zu gleichen mit reduziertem Direktzugriff und Gewicht, 12kg !. Der Preis erstaunt. Die Optik finde ich toll.

Rein optisch macht mich das Teil nicht wirklich an -- die untersten anderthalb Oktaven invertiert, dann sähe es aus wie eine olle Teischord-Orgel.

Klingt aber ganz hübsch, wobei ein Demofilmchen immer eine andere Geschichte ist als selbst Hand anzulegen.

Stephen
 
Ach guck. Aber gleiche Tastatur wie im Seven (Fatar TP/100LR), damit isses für mich schonmal raus. Klangerzeugung ist ja die des GSI Gemini, wie schon beim Seven, und die hab ich grad als Einschubmodul verkauft, weil ich die Sounds trotz Einstellmöglichkeiten nicht so hinbekam, wie ich sie haben wollte. Interessanterweise klingen die Sounds in den Videos besser als bei meinem Modul, ist also wohl neuer und auch abgespeckt, also nur eine statt zwei Einheiten - reicht ja auch völlig.

Dieses Ding mit der Tastatur des Dexibell Vivo S1 (custom Fatar TP/8 Piano), das wärs gewesen. Die Engine und Bedienbarkeit des S1 gefiel mir noch weniger, was schade ist, denn das S1 ist eigentlich ein feines Teil und paßt mit seinen 68 Tasten in eine normale 61er Tasche.

Bei der Optik muß ich Stephen völlig Recht geben. Sieht aus wie aus den 70ern, hätten jetzt nur noch die bunten Wippschalter gefehlt. Die transluzenten Drehknöpfe passen allerdings nicht so wirklich zur Vintage-Optik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dexibell (Ex-SIEL, danach Roland Europe) hat auch was Neues: S10 und S10L. Gerade das S10L ist interessant, weil da haben die eine gewichtete 76er Synth-Tastatur (ziemlich sicher TP/8S, bekannt aus zB Virus KB/KC etc, Supernova II, Cyber6/Raven, Solaris) eingebaut, die sich sehr gut spielt, auch für Pianoparts. Leider klingen die Dinger bei den E-Pianos einfach nicht, jedenfalls nicht nach meinem Geschmack:

 


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