Oh Mann, keine Ahnung aber Modularsystem selbst bauen wollen....

pete

...
Hallo Leute,

mir spukt ja schon immer ein ModularSystem im Kopf rum. Seit den 1980igern (ja, bin Ü59) finde ich Modulsysteme geil. Damals hätte ich glatt ein Roland M100 gekauft, hab es aber dann doch nicht gemacht.

Aber die Kosten von Fertigmodulen im Vergleich zu regulären Synths und auch die Quahl der Wahl, also welches Modul soll es werden schrecken mich eigentlich von dem Thema ab.
Da ich nun recht günstig einige Modulgehäuse "geschossen" habe, überlege ich doch diese mit einem Modulsystem zu füllen.
Bei YT bin ich auf die Reihe " DIY Modular in a Week" gestoßen. Schon eine ordentliche Auswahl von Modulen, aber alle recht günstig, nein sehr günstig. Sieht auch alles recht einfach aus und eigentlich nachbaubar (ob es dann klingt steht auf einem anderen Blatt)

So weit so gut. Jetzt ist meine letzte Hemmung die Überlegung "Krieg ich das denn hin, oder scheitere ich".

Ich bin absolut kein Elektroniker. Ich kann zwar Bauteile nach Schaltplänen auf Stripboards oder auch Lochraster platzieren. Habe auch schon einige Gitarren Pedal Bausätze gebaut die auch alle funktioniert haben. Lötstation und Multimeter sind vorhanden nebst umfangreichem Werkzeugbestand.
Aber, sollte was nicht funktionieren habe ich ein Problem. Spannungen, Strom oder Widerstand messen mit einem Multimeter würde ich hinkriegen, habe auch mehrere. Aber mehr leider auch nicht. Einen Oszi habe ich nicht, könnte auch nicht damit umgehen.

Wenn ich mir also nun Bauteile bestelle und versuche die Sachen nachzubauen, ist die Hoffnung dass alles direkt funktioniert.
Nur was mach ich, wenn etwas nicht funktioniert?

Fehlersuche wäre bei mir ja lediglich auf die Kontrolle der Bauteile, Kurzschlüsse, Lötstellen begrenzt. Damit ich erfolgreich messen könnte, müssten ja Spannungen bekannt sein, die an bestimmten Punkten gemessen werden können. Dies ist aber bei den meisten Plänne, kits, etc. nicht vorhanden.

Da mein Kumpel mit richtig Ahnung leider vor ein paar Jahren gestorben ist, habe ich auch niemanden mehr den man mal eben fragen kann.

Also, was nun?
Würdet Ihr mit meinem Hintergrund überhaupt darüber nachdenken, sich an ein Modulsystem zu wagen? Zumal es ja auch nicht um Kits geht, sonder teilweise Lochraster oder gar Freiverdrahtung.

Gibts sonst noch Optionen für das Problem Fehlersuche etc. ?

Gruß
pete
 
Kannst dich ja z.B. mit @THOGRE austauschen. Der baut seine auch selber.

Ach ja und @haebbmaster glaub ich auch.

Gibts bestimmt zig Leute hier im Forum.
 
Ja, wenn man ordentlich arbeitet sollte die Chance dass es funktioniert groß sein. Oszilloskop lesen kann man sich selbst beibringen, bzw. manches ist da auch nur Logik.
 
Ach ja und @haebbmaster glaub ich auch.
Ja, ich baue seit 4 Jahren selber. Hab aber schon mehrjährige Vorkenntnisse.

Klar, kann man machen. Man kann Elektronik nicht von Geburt an, jeder der es kann hat es irgendwie gelernt. Die Schaltpläne bei Modular in a Week sehen gut und baubar aus. Ein Oszilloskop solltest du dir aber zulegen, zur Not tut's so ein Chinading für 30 Euro.

Den mechanischen Aufbau finde ich in der Regel anstrengender als die Platinen zu löten. Aber wenn du das Ding nicht grade den Rolling Stones auf Tour mitgeben willst kannst du den Level auch niedrig halten.
 
:cheer:
sowas hört man gerne, danke.
Aber, was mich ja noch interessiert ist: Sind die Kollegen, die sowas bauen, alles Elektroniker? Oder gehen da auch eher so unbedarfte wie ich ran?
gruß
pete
 
Es gibt ja auch viele komplette Kits, mit allen benötigten Teilen und teilweise wirklich sehr guten Anleitungen, da kann man auch als Anfänger weit kommen.
Viele Kleinsthersteller bieten Kits an, oder über Thonk, Exploding Shed usw...
 
Habe auch völlig unbedarft mit ner ML303 angefangen, vor vielen Jahren. Habe überhaupt keine Ahnung gehabt und nur mal Kabel gelötet vorher... habe auch immer noch kaum Ahnung :lol: aber schon recht viel gebaut, Platinen selber entworfen und geätzt usw, ob das dann technisch immer den gängigen Standards entspricht ist doch wurscht, Hauptsache der Kram funktioniert am Ende...

Fehlersuche ist allerdings echt hart, man muss da seinen Weg finden... sind auch schon Teile auf der Strecke geblieben, die ich nie zum Laufen gebracht habe..
 
:cheer:
sowas hört man gerne, danke.
Aber, was mich ja noch interessiert ist: Sind die Kollegen, die sowas bauen, alles Elektroniker? Oder gehen da auch eher so unbedarfte wie ich ran?
gruß
pete
Hey Pete, ich hab vor 5 Monaten noch NICHTS außer mal nen kabel zusammenlöten mit Elektronik zutun gehabt !
Mein Rack (natürlich auch selbstgebaut) sieht mittlerweile so aus. Außer der ersten PSU (Stromversorgung) und natürlich meinem Beatstep Schätzchen untendrunter ist wirklich alles selbstgebaut:
Rack am 14.10.2020.jpg

Angefangen hab ich so: VCO.jpg mit Pappschachteln !
IMG_20200531_223315.jpg alten Laptop Ladegeräten als Gehäuse.

Wie schon geschrieben wurde, einfach mal anfangen, man kann auch ohne was von Elektronik zu verstehen damit anfangen und relativ schnell zu Ergebnissen kommen. Deinen ersten Oszillator bekommst du mit 6 Bauteilen und nem Stück Platine hin.

Wenn du Fragen hast, schreib mir einfach !

Grüße Thomas
 
Du hast doch das Werkzeug eh im Haus, also einfach machen wenn du Bock drauf hast.
Sportsfreund @THOGRE ist hier gerade ein lebendes Beispiel, der macht einfach drauf los und für nen Vollanfänger der das erst seit 5 Monaten macht, sieht das doch schon sehr beachtlich aus, was er sich in der kurzen Zeit zusammengezwirbelt hat.
Die Möglichkeiten auch als "Nicht-Elektroingenieur" selbst zu bauen sind heute besser denn je.
Und blos nicht drüber nachdenken was wäre, wenn mal was wäre.
Und wenn mal was partout nicht zum laufen gebracht werden kann, baut man es eben nochmal neu auf oder verwendet die Teile für was anderes.
Fang mit paar einfachen Sachen an und wenns doch mal irgendwo klemmt, gibts hier und an vielen anderen Stellen im Netz immer hilfsbereite Leute die Tips bei der Fehlersuche geben können.
Auf Lochraster frei verdrahten macht wirklich Spaß.
Hat ein bischen was von Kreuzworträtsel oder Tetris.

Ansonsten fallen mir folgende Anfänger Tips spontan ein:
  • Bauteile schon vorher auf dem Lochraster aufstecken und erstmal ausprobieren wie man den Platz am besten nutzt.
    Solang noch nix gelötet ist, kann man hier noch vieles optimieren.
    Durch die (später erfolgende) freie Verkabelung auf Lochraster ist man sehr fexibel bei der Positionierung der Bauteile
  • Ein Block mit kariertem Papier und ein Bleistift ist dein bester Freund in der Planungsphase.
  • Verschiedenfarbige Kabel helfen dabei, die Übersicht zu behalten.
  • Für integrierte Schaltkreise entsprechende Sockel verwenden. Erstens kann es so nicht passieren, daß man den IC brät beim Löten und zweitens kann man den bei nem Defekt auch einfacher austauschen.
  • Was ich auch sehr empfehlen kann, ist die Anschaffung eines größeren Breadboards
    Darauf kann man die Schaltungen vorher prima testen ohne Löten zu müssen.
    Sowas wie das hier zum Beispiel (gibts beim Chinesen sicher noch billiger.)
  • Die für die Breadboards verwendeten Patchkabel lassen sich übrigens auch hervorragend zum Verbinden von zwei Lochrasterplatinen benutzen, einfach Sockel auflöten und die Kabel dort stecken.
    Ich hab die Erfahrung gemacht, daß wenn man Flachband direkt auf der Platine verlötet, es dort früher oder später durch mechanische Belastungen zu Kabelbrüchen kommt.
    Die Sockel/Patchkabel/Sockel Kombination ist hier ziemlich unverwüstlich.
  • zum Thema Ökobilanz: Abgeknipste Widerstands/Kondensatorbeinchen lassen sich hervorragend zum Verdrahten auf dem Lochraster zweitverwerten.
  • Lochraster ist deutlich flexibler und vor allem Platzsparender beim Aufbau, als ein Aufbau auf Streifenraster.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mich auf jeden Fall erstmal für ein populäres Format entscheiden, Eurorack oder 5U. Netzteil würd ich auch kaufen und Module anfangs als Kits besorgen. Das ist dann alles schön mit Anleitung. Dann kannst du auch interessante moderne Module zukaufen, die man nicht so einfach basteln kann.
 
Netzteil würd ich auch kaufen und Module anfangs als Kits besorgen. Das ist dann alles schön mit Anleitung. Dann kannst du auch interessante moderne Module zukaufen, die man nicht so einfach basteln kann.
Da gebe ich dir mittlwerweile recht, ich hab ja alles auf Streifenplatine gebaut und komme immer wieder mal an meine Grenzen in der letzten Zeit, ohne Arduino, oder Teensy. Und ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, ein gut dokumentiertes Kit, kann sogar ein dressierter Affe zusammensetzen!
 
Hey Leute,
danke für die aufbauenden Worte und Ausführungen. Sieht so aus als müsste ich mal meinen Bedenkenkopf abschalten und das positive Spaßzentrum unter Energie setzen.
Die Pedale haben ja auch funktioniert.
AC Trafo liegt schon da, Netzteil mit Busboard muss noch gekauft werden. Mach ich Ende der Woche dann direkt mit den ersten 3-4 Modulen.
So langsam krieg ich Bock ... hihi

DANKE !!
 
Sieht so aus als müsste ich mal meinen Bedenkenkopf abschalten und das positive Spaßzentrum unter Energie setzen.

That's the spirit! :supi:

Mein Modularsynth ist ja auch kompletter Eigenbau, und ich bin auch kein Elektroniker.
Viel, viel, viel schlimnmer:
"Eigentlich" bin ich Chemiker :D

Module gibts von total simpel (passive Abschwächer :cool:) bis richtig komplex. Zum Sammeln von Erfahrung erst mal mit was nicht Überkomplexem anfangen.

@Oszilloskop: Ziemlich bald gehts nicht mehr ohne. Gibts von alt bis neu, von analog bis digital und in Zeiten wie diesen auch als Smartphone-Programm*. Egal ob zur Signalverfolgung oder zum Beurteilen und Zurechttrimmen von Wellenformen, man brauchts immer. Schreiber dieser Zeilen verwendet ein olles Röhren-Hameg von ca. 1995 oder 1996. Tuts für Analogkram vollkommen.
* Ich finde das Wort "App" furchtbar :blerk:.
 
Also bei mir tuts ein DSO138 und das hatte ich mir auch erst zugelegt um den Sinus des VCO abzugleichen.

Als ich anfing hatte ich nie vor ein ganzes System zu bauen aber nach 3 Jahren stand es da.

Vor 4 Jahren kannte ich den Unterschied zwischen Strom und Spannung nicht mal, heute ist mir das meiste auch noch ein Rätzel.

Einige Module kamen gebraucht dazu und ein Schrank voller Bauteile hab ich nun auch....

Ich würde es wieder tun wenn Zeit ist.
 
[...] Und ohne jetzt jemandem zu nahe treten zu wollen, ein gut dokumentiertes Kit, kann sogar ein dressierter Affe zusammensetzen!
Och, das würde ich nicht sagen, gibt immer ein paar Fallstricke. Fimmelige SMD Parts, schlecht gecrimpte Flachbandkabel, schiefe schleifende Pots, kalte Lötstellen wenn man irgendwas an Masse lötet, 200kOhm mit 200Ohm verwechselt ...
 
Einfach anfangen und selber machen. Learning by doing. Man wird dadurch halt nicht unbedingt zum Ingenieur. Man sollte nur die Finger möglichst von hohen Spannungen und/oder starken Strömen weglassen und sich halt im Klaren sein, dass man das wenn dann auf eigene Gefahr macht.
Ich bin Physiker, aber das nützt nicht unbedingt viel bei der Elektronik
Genau wie den Doepfer sein Dieter... Also los, Standard definieren und Module raushauen ;-)
 


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