Hand aufs Herz - klingen Synths doch ähnlicher als wir es uns eingestehen wollen?

Klingen Synthesizer so ähnlich, dass man eigentlich gar nicht so viele braucht?

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oli

*****
Eben überkam mich beim Durchhören von Synth-Preset-Videos (von Ultimate Patches) auf Youtube die Befürchtung, dass man mit einem Synth wie z.B. dem Roland JU-06A oder dem Microfreak schon ein echt breites Spektrum an Sounds abdecken kann.
Und da habe ich mich gefragt, wenn man mal ehrlich ist, ob man überhaupt so viele unterschiedliche Synths braucht.
Ok, wahrscheinlich machen schon unterschiedliche Syntheseformen Sinn, aber mehrere subtraktive Synths z.B.?

Wie seht ihr das?

(oder wurde das schon Millionen Mal diskutiert?)

Beispiel JU-06A


https://youtu.be/xNloohns65s


Beispiel Microfreak


https://youtu.be/9BA8Zn2FSGg


Beispiel Novation Bass Station


https://youtu.be/5Bbmnq8rtiU
 
Du hast jetzt ein paar ganz gute Beispiele genommen. Aber natürlich könnte man für jeden der drei Beispiel-Synths sehr schnell die Dinge aufzeigen, die damit nicht gehen. Und natürlich haben so manche Synths - der Roland und der Novation gehören dazu - eine sehr spezielle Klangqualität, die viele Menschen schätzen, und die andere Synths nicht haben.

Deine Ausgangsfrage kann ich nicht eindeutig beantworten. Man "braucht" vielleicht nur wenige Synthesizer. Wenn ich nur einen haben dürfte, wäre es vermutlich ein Q, microQ oder Blofeld. Und damit könnte ich ziemlich Vielem, was ich machen möchte, ziemlich nahe kommen, aber es wäre manchmal auch umständlich. Der Gegenentwurf dazu wäre, ganz viele Synths zu haben, die mehr oder weniger immer das gleiche genau optimale Patch beisteuern (oder eine kleine spezifische Auswahl) - ein Patch, das man dafür auch spieltechnisch voll beherrscht und das auf diesem Synth genau optimal und besonders klingt.
 
Ich denke, wenn man z.B. einen KRONOS hat, könnte man auf einen JU-06(A) verzichten, auch wenn der KRONOS wahrscheinlich nicht absolut identisch klingen wird. Was der KRONOS wiederum so alles kann, könnte der JU-06(A) nicht so ganz abdecken ... ;-)
 
Ich denke, wenn man z.B. einen KRONOS hat, könnte man auf einen JU-06(A) verzichten, auch wenn der KRONOS wahrscheinlich nicht absolut identisch klingen wird. Was der KRONOS wiederum so alles kann, könnte der JU-06(A) nicht so ganz abdecken ... ;-)
Man könnte aber auch argumentieren, dass ein Kronos niemals so gut klingt, wie ein JU-06a klingt bei den Sachen, die er gut kann. Und dass eine Ansammlung von unterschiedlichen Spezialisten vom Typ z. B. eines JU-06a besser ist als ein Generalist wie der Kronos.
 
Man braucht nicht "so viele" Synthesizer aber die Unterschide sind dennoch so daß man mit dem einen nicht (unbedingt) die Sounds des anderen hinbekommt.

zB schönes "Filterbrummeln" wenn die Rersonanz sich so verhält daß es zur Intermodulation kommt zB.

zu den Beispielen - hab nur kruz reingeklickt, wusste gar nicht dass die Bass Sation so n guten Hall hat.. ;-)
 
Die meisten Unterschiede befinden sich in der Performance mit den Reglern.
Charakteristik und so.
Und der weg wie man zum Sound kommt.
Bei ju 06a klingt es anders wie bei meinem SH-201 zb oder Prophet zb.
Sounds so bringen alle schon so ähnliche.
Habe beim Repro zb. auch Sounds die so klingen als wären sie von Roland.
Könnte quasi mit dem Repro ne Nummer machen und den Leuten glaubhaft vorgaukeln die Sounds stammten vom ju 06a.
Das ist schon so.
Synthetik sound ist ja irgendwo Synthetik Sound.
Gleichen Wellenformen... Gleiche Frequenzen... Gleicher Strom... Heißt es gibt schon ne Menge sounds die mit vielen Synthesizer so ähnlich gehen und sich vielleicht nur von der Qualität her oder so unterscheiden.
Bei dem einen ist der square bass Bauchiger fetter und bei dem anderen etwas dünner nicht so direkt aber ist bei beiden der gleiche geschraubte Bass.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Ja das stimmt.
Trotzdem gibt es aber viele Synthesizer womit so ziemlich auch ne ganze Palette an den selben Sounds gehen.
Bei meinem SH hab ich zb. auch ein Moog bass Patch nur das der Boden bei meinem nicht so bebt wie beim Original Moog. ;-)
der berühmte dx7 Bass wurde aber auch schon mit vielen anderen realisiert wenn mich nicht alles täuscht.
Die Original Besitzer kommen dann immer und sagen klingt anders. :)
 
Mit FM sind schon Klangveränderungen möglich, die man durch Überblenden von Samples und Filtern nicht so einfach nachbauen kann. Bei manchen Presets reichen für die typische Anwendung wahrscheinlich auch Samples, die wurden bei manchen Tracks schon im Original abgesampelt und gelayert, afair soll das bei den DX7 Bässen in SAW Produktionen der Fall gewesen sein.
 
Ist eine richtige Heilige-Kuh-Frage hier im Forum...

Natürlich klingt JEDER Synth anders; wenn man genau hinhört - mehr oder weniger.
Ob diese Vielfalt (Gerade bei Analogsynths) zum Musik machen wirklich notwendig ist, ist eine andere Sache.
Vergessen wir nicht unseren Spieltrieb, der uns schnell über diese Dinge großzügig hinwegblicken läßt.

Ein guter Mittelweg wäre z. B. von jeder Syntheseart ein Gerät zu besitzen. Nicht notwendig, aber sinnvoll.
 
Also wenn ich mal einen Synthesizer ins Auge fasse, neu oder gebraucht, dann schaue ich mir ein paar Videos an und dann versuche ich, einen ähnlichen Sound auf z.B einem Virus TI nachzubauen. Und da komme ich häufig sehr nahe dran, jedenfalls nahe genug zu meiner Zufriedenheit und damit habe ich oft genug auch erreicht, dass ich nichts neues kaufe. Schöner Nebeneffekt und ich beschäftige mich auch wieder mal mit Sound Programmierung auf einem Synth der hier rumsteht.

Habe das vor Jahren mal irgendwo gelesen oder gesehen und fand die Idee sehr hilfreich. Mein Konto war der gleichen Meinung. Dabei geht es nicht um eine 1:1 Kopie sondern um eine Annäherung.

Natürlich geht das nicht mit allen Sounds, aber oft mit der Art von Sounds die ich mag.
 
Viele unserer Analog-Helden von früher stehen heute mit Workstations auf der Bühne und klingen immer noch gut. Klar, Bands wie Saga oder Genesis haben früher anders geklungen. Schlechter wird die Musik dadurch nicht. Und dem normalen Konzertbesucher fällt das eh nicht auf, zumal es live eh anders als auf dem Album klingt.
 
Natürlich braucht man das nicht !
Man gönnt es sich, wenn man Spaß an den klanglichen Nuancen hat, die die Unterschiede ausmachen. Die Unterschiede, die vielleicht nur man selbst überhaupt noch hört -
aber einem vielleicht ein gutes Gefühl vermitteln.

Ich habe das die Tage gerade mal, fast als Selbsttest, an ´nem Lead und an ´nem Basssound auf Prophet 6 und Prophet 10 probiert.
Wirklich stundenlang im Micromacrometerbereich (ja ich weiß, die 7bit-Auflösung der Regler gibt das eigentlich gar nicht her 😂 ) rumgeschraubt.
Identisches Attackverhalten an der Filterhülkurve, am Portamento usw. gesucht.
Und ja, wahrscheinlich würden 50% der Leute sagen, wo denn da noch der Unterschied ist. Klar würde man das im Bandkontext live wirklich wohl eher nicht
mehr raushören können. In ´nem Mix...hm...bin ich mir gar nicht mal sicher. Wäre davon abhängig, wieviel Raum man dem Sound im Kontext für seine
Facetten lassen könnte.
Erschrocken war ich jedoch, als ich ein paar Tage später und mit etwas Hörpause erneut davor sass. Und den Unterschied dann eher recht krass fand.

Aber : Wozu eigentlich ? Würde da kein P 10 stehen, würde ich gar nicht´s vergleichen, sondern einen Klang ähnlichen Genres auf dem 6er machen und gut !
Denn der hat ebenso Klänge, die fantastisch sind. Wie so viele andere Synths auch.

Mein Fazit : Man sollte sich gönnen, wo man Freude dran und das Geld für hat. Mit brauchen hat das alles eher weniger zu tun.
Ich würde jedenfalls wetten, dass niemand aus ´nem Chick Corea-Konzert geht, in dem er 2 Stunden ´ne Kombi aus z.B. Prophet 10 auf Vintage-Vibe bearbeitet hat,
und anschließend irgendwelche bestimmten Sounds vermißt...
 
Ja. Ich habe ein Haufen an Synthesizer Plugins weil ich sie in Bundels gekauft habe. Benutze aber immer die selben. Ich finde es auch anstrengend immer neuen Synthesizer zu erforschen.
 
Ich bin auf jeden Fall der Meinung, daß diverse Geräte ihren eigenen Klangcharakter aufweisen (von teilweise grottiger Bedienbarkeit mancher mal ganz abgesehen).

Verantwortlich sind diverse Faktoren wie Filter, Wandler, Schwebungen, Klangspektrum, Features, Effekte oder auch Sound Designer, die etwas Besonderes heraus holen. Bei mir sind diverse Geräte gekommen und gegangen, aber die, die geblieben sind haben ihren eigenen Charme. Und seien es nur ein paar Presets, die es aufzeigen. Viele Sounds mögen ähnlich/vergleichbar klingen, aber manche ragen pro Gerät heraus. Spannend auch, wie unterschiedlich ein Gerät bei dem ein oder anderen so ankommt. Manche lieben ein Gerät und andere können damit nix anfangen.
 
Ich behaupte, dass die Normal-Konzertbesucher live bestenfalls Psiaooo von uoooaaAP unterscheiden können. Beim Hören von Medien werden bestenfalls Basis-Klangtypen unterschieden Streicherteppich, Solosound,...

Meine musikalisch durchaus interessierte und mit einer ordentlichen Platten- und CD-Sammlung ausgestattete Lebensgefährtin hört nicht, dass unter Gitarren ein dunkel gefilterte Synthfläche liegt. Sie hört nur die E-Gitarre. Sie kann in vollem Arrangement Instrumente nicht benennen oder unterscheiden, etwa eine Nylonsaiten-Gitarre von einem Wurlitzer unterscheiden (dabei hat sie vor 30 Jahren selbst Gitarre gespielt). Nur solistischen Stücken gelingt ihr die Benennung.
Relevant für sie ist in erster Linie die "Gesamt-Attitüde" eines Stückes; wenn es um Details geht, dann kommt es ihr bestenfalls auf Rhythmus, Melodik und Text an.

Das ist jetzt beispielhaft an der Dame des Hauses beschrieben, gilt aber letztlich für alle Nicht-Musiker in meinem Bekanntenkreis.

Welche Sounds da verwendet werden, interessiert einzig und allein die Musiker selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist jetzt beispielhaft an der Dame des Hauses beschrieben, gilt aber letztlich für alle Nicht-Musiker in meinem Bekanntenkreis.
Ich habe mal meiner Schwester im Studio analoge Synths vs. digitale Synths vorgespielt. So richtig digital, kein VA. Für sie war da kein qualitativer Unterschied zu hören. Sie hat in ihrer Jugend Flöte, Querflöte und Klavier gespielt und klassischen Unterricht gehabt und sogar mal ein Musikstudium erwogen, somit ist sie also musikalisch ausgebildet. Da war ich dann schon recht baff. Da liegen dann wohl Welten zwischen klassisch/orchestral und Synths.
 
# fanwanderer und swissdoc :

Ihr habt komplett recht !
Jeder Nachbar, Verwandte, Bekannte, Nichtmusiker schüttelt den Kopf über Instrumentarien, die wir hier diskutieren.

Aber : Man möge sich vorstellen, nur jeder Zehntausendste begeistert sich für Deine Musik wegen ihrer detaillierten, klanglichen Facetten... Ergäbe immer noch ein Potenzial von 600.000 Hörern fernab des Mainstreams!🤣
 


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