"Vintage" Sound in aktuellen HW Geraeten simulieren

Habe gedacht, es koennte interessant sein, diesem Thema ein Topic zu spendieren.

Es geht um die Idee, in modernen Synths das "analoge Feel" per Vintage Knopf oder Regeler zu simulieren, um damit dem Klang alter Hardware nahe zu kommen. Der Gesamtklang ist ja immer (mehr als?) die Summe der Einzelteile. Daher die Frage, was es grundsaetzlich so gibt, und welche Ideen dabei wieso genau geeignet scheinen.

Aus dem OBX8 Topic dazu hier einen Link:

Mir persoenlich ist dabei nicht ganz klar, inwiefern z.b. FPGAs, reine software simulationen, die passenden Chips, etc. dabei helfen...

Generell wuerde ich neben den Versuchen analoge Geraete zu emulieren auch das Thema "Digitale Lofi Sounds", z.b. der alten 8/12bit Sampler und Drummachines aufgreifen. Warum ist es z.b. trotz Bitcrusher und Co. so schwer, diesen Sound heutzutage hinzubekommen? Gibt es fuer diese Art der Soundaestethik auch (hardware-maessige?) Ansaetze fuer eine Art "Vintage" Modus, und was genau muesste dort dann passieren, um einem modernen Drum-Sampler oder Tracker einen solchen "old school" Sound zu spendieren?

Wie lang ist die Liste der Geraete, die so etwas ("analog" oder "lofi") explizit als Knopf/Regeler/Modus bieten?
 
Beim Rev2 wurde das Thema schon diskutiert, da der Kollege auch zwei Soundsets kreierte und soweit ich verstanden habe, hat er damit auch angefangen.

Beim Polend Trecker kannst du dir Bitrate reduzieren und er wurde ja bewusst oldskoolig konzipiert. Inwieweit er damit wie die alten Akais klingt, kann ich dir aber nicht sagen.
 
Es gibt ja einige Synths, die extra Regler oder zumindest Einstellungen im Menü für OSC-Drift haben. Für eine Liste bin ich da aber der falsche Ansprechpartner.
 
Beim Rev2 wurde das Thema schon diskutiert, da der Kollege auch zwei Soundsets kreierte und soweit ich verstanden habe, hat er damit auch angefangen.
Ist das erst nachtraeglich dazugekommen, und gibts da explizit Regeler/Menuepunkte? Dann ist das reine Software?

Beim Polend Trecker kannst du dir Bitrate reduzieren und er wurde ja bewusst oldskoolig konzipiert. Inwieweit er damit wie die alten Akais klingt, kann ich dir aber nicht sagen.
Das Thema ist auch im Ensoniq Thread angeklungen. Die Frage bei Lofi Sound waere, was muesste man da alles machen (Chips/Wandler/etc.), um moeglichst authentisch ranzukommen, da die Komponenten heutzutage ja alle viel zu clean klingen (alte Samples <16bit und <44khz 1:1 ueber den Computer abgespielt klingen wiederum teilweise absolut grausam, waehrend es aus dem Geraet einfach toll klang).
 
Also bei Softsynths wird einfach alles ein wenig zufällig moduliert, wie Pitch, ENVs, Filter usw. Damit bekommt man ganz leicht den Effekt, dass wirklich jede Note anders klingt und nicht mehr statisch. Das kann man soweit treiben bis einen die Ohren bluten vor Ungenauigkeiten 😂
Bei manchen Synths muss man dafür LFOs mit z.B geglätteten Random Werten verwenden, bei anderen ist alles schon fertig hinter einem einzigen Vintage- oder Drift-Knopf versteckt, der dann nur noch die Intensität der Zufallsmodulationen steuert.

Ich kann mir vorstellen, dass bei Hardware-Analog-Synth eine ähnliche Zufallsmodulation hinter diesen Vintage-Reglern steckt.
 
Ist das erst nachtraeglich dazugekommen, und gibts da explizit Regeler/Menuepunkte? Dann ist das reine Software?

Er hat mithilfe der ganzen Modulationsmöglichkeiten un des Gated Sequencers Patches programmiert am Rev2, die halt "analoger" klingen. Genauer kann ich es leider nicht erläutern.
 
"Er" hat auch Arturia beim Firmware 2.0 Update des Polybrute beraten, was die Voice Stabilitäten angeht und deren Einfluß auf "Vintage" Klang.
 
Er hat mithilfe der ganzen Modulationsmöglichkeiten un des Gated Sequencers Patches programmiert am Rev2, die halt "analoger" klingen. Genauer kann ich es leider nicht erläutern.
Im Prinzip stellst du die Länge der Sequenz auf die Stimmenanzahl des "Zielsynthesizers". Dann gibst du jedem Schritt kleinste Abweichung in Osc Finetune, Filter CV, Env Attack, Env Decay, ...

Damit stellt man das Verhalten nicht 100% gleich kalibrierter Stimmen nach.
 
Ich frage mich, wieso eigentlich? Es gibt mittlerweile so viel Erschwingliches das "Vintage" gut kopiert. Aber es geht ja hier nicht um Grundsatz, sorry. Will das auch nicht erschießen. Nur verstehen. Wie oben schon beschrieben hilft wohl passend zu modulieren.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der musikalische Kontext allgemein einfach dabei helfen kann, einen beinahe beliebigen Synthesizer Vintage klingen zu lassen?
 
Nimm an du hast 'nen digitalen Synth (VA, FM, Wavetable) mit Funktionen die dir von den Vintage Kopien nicht geboten werden und du willst sie trotzdem analog oder zumindest weniger berechenbar klingen lassen, da gibt es - abhängig vom Synth - schon so ein paar Stellräder um sich dem Ziel anzunähern.
 
Ein guter VA braucht keinen Vintage Knopf und hatt auch keinen. ;-)
Ich habe mal vor Urzeiten irgendwo gelesen daß man beim Virus 1 wohl in manchen Belangen ,bezüglich der Manipulation Zwecks lebendigerer Sound, etwas übertrieben hatte. Es wurde also
auch schon beim Virus in der Software was gemacht damit's nicht zu statisch klingt. Die Filter vom Virus kannste allerdings vergessen in Einstellungen mit hoher Resonanz. Da übersteuert es digital und das
möchte man nicht unbedingt hören. Da hilft dann auch kein Vintageknopf ;-)
 
Ich könnte mir auch vorstellen, dass der musikalische Kontext allgemein einfach dabei helfen kann, einen beinahe beliebigen Synthesizer Vintage klingen zu lassen?
Der hilft gewiss...aber mit Vcm klingt ein guter, musikalischer Kontext halt einfach noch ne fette Ecke besser :cool: Ich kann mich noch gut an das Aha Gefühl erinnern als ich
zum ersten mal mit Vcm auf meinem Rev 2 unterwegs war und bin ziemlich betrübt wenn ich hier und da nochmal über einen Sound aus der Zeit vor Vcm stoße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal vor Urzeiten irgendwo gelesen daß man beim Virus 1 wohl in manchen Belangen ,bezüglich der Manipulation Zwecks lebendigerer Sound, etwas übertrieben hatte. Es wurde also
auch schon beim Virus in der Software was gemacht damit's nicht zu statisch klingt. Die Filter vom Virus kannste allerdings vergessen in Einstellungen mit hoher Resonanz. Da übersteuert es digital und das
möchte man nicht unbedingt hören. Da hilft dann auch kein Vintageknopf ;-)
Ja meiner meint es manchmal auch zu gut mit der Lebendigkeit.
Muss dann immer nach dem Rekorden einen Teil wieder rauskommen weil zu dolle.
Virus kenn ich nicht.
Bei meinem lässt sich bis auf Ausnahmen eigentlich alles immer ganz gut einpegeln.
Die einzige Schwäche sind bei dem so sub Bässe.
Die klingen immer etwas Blas irgendwie aber kommt drauf an.
Mit dem passenden drum sind die auch nicht unbrauchbar.
 
Bei vst hab ich das alte Hardware verhalten bisher nur bei Repro und OB-XD festgestellt.
Aber ich kenne nicht alle.
Soll ja mittlerweile einige gute geben.
 
Das alte Hardware verhalten?
Na dieses lebendige Verhalten ohne großen selbsteinfluß.
Soweit ich gelesen habe wurde es in beiden Fällen unterschiedlich umgesetzt.
Also bei Repro anders wie bei ob xd.
Zum repro 1 gab es ja mal einen interessanten Artikel wo es erklärt wurde wie die das gemacht haben.
Naja soviel Ahnung hab ich da ja auch nicht.
Hauptsache es klingt so ohne Mühe.
 
Na Synthesizer die dahingehend gut modelliert wurden.
Die alten Roland Leute hatten mit ihrer Analog modeling Synthese zb. sehr gute Arbeit geleistet find ich.
Auch wenn es nicht bei allen gut ankam.
Selbst den ACB ju-06a fand ich zum Vergleich viel statischer.
Sound zwar sehr gut und Juno aber was das betrifft fehlte mir was.
Der hatte gar kein richtiges following auf den Tasten irgendwie.
Der SE-02 als voll Analog übrigens genauso was ich komisch fand.
Für Sequenzen sind die allerdings gut.
 
Das Thema hatten wir in einem anderen Thread schon einmal.
Da hatte ich auch extra Sound beispiele hochgeladen.
Da warst du auch dran beteiligt daher habe ich jetzt keine Lust das nochmal zu intensivieren.
Sorry. ;-)
 
Ein guter VA braucht keinen Vintage Knopf und hatt auch keinen. ;-)
Ich denke schon, dass es intern so etwas wie einen Vintage Knopf geben könnte, denn von irgendwo her müssen ja die Zufallsmodulationen kommen, die eben diese Lebendigkeit erzeugt.
 
ist das nicht bei den meisten vielen neueren analogen oder hybriden Poly's mehr oder weniger Standard? Beim Deepmind und beim Peak/Summit gibt es z.B. eigene Parameter für Osc-Abweichung und Drift. DSI hat den Vintage-Knopf, asm den "Analog feel" etc. - und wenn nichts dergleichen eingebaut ist, nimmt man halt LFOs mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und/oder Random-Wellenform.
Das "neue" bei VCM ist halt nur dass man die Abweichungen für "virtuelle" Stimmen identisch einstellt, so dass sie sich wiederholen. Ob man das im Mix noch irgendwie heraushört, ist fraglich.
 
Mir persoenlich ist dabei nicht ganz klar, inwiefern z.b. FPGAs, reine software simulationen, die passenden Chips, etc. dabei helfen...

mit einem FPGA simuliert man einen processor. um "analog" zu emulieren ist die plattform egal.

ein bischen verstimmung und sehr gute filter emulationen sind ansonsten eigentlich schon das halbe geschäft. :)
 


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