Arrangieren und Aufnehmen in den 90ern

S

strat1980

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Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren wie das Arrangieren und Aufnehmen von Techno in den 90er Jahren stattgefunden hat. Wenn nur mit Drummachines, Sequencern und Band gearbeitet wurde mussten doch im Grunde mehre Durchläufe aufgenommen worden sein oder sehe ich das falsch? Ich stelle mir das so vor:
Ich programmiere mehrere Pattern meiner 909 und nehme dann im Grunde das ganze Stück auf mit allen Patternwechseln und Klangmanipulationen. Danach nehme ich dann die verschiendenen Pattern meines SH-101 auf mit den entsprechenden Filterverläufen usw.
Danach spiele ich dann eine Melodie ein auf meinem Juno 60 und so weiter und so fort.
Das hieße dass man das ganze Arrangement vorher mit Zettel und Stift vorbereiten musste.
Mal eben anhören was gut miteinander klingt oder verschiedene Versionen testen war bei der Arbeitsweise ja quasi nicht möglich.
Ich stelle mir die Arbeitsweise einerseits ziemlich beschränkt andererseits aber auch irgendwie befiedigend vor, da man nicht ewig an den Sachen rumfrickeln konnte.
Auf Youtube gibt es zu dem damaligen Workflow im Grunde keine Videos. Zumindest finde ich keine. Da es hier ja einige gibt, die schon recht lange dabei sind würde mich mal interesieren wie ihr das seht. War es tatsächlich so wie oben beschrieben? Seht ihr Vorteile gegenüber den heutigen Möglichkeiten?
 
MIDI gab es auch schon in den Neunzigern. Da (=bei mir und vielen anderen aus der damaligen Szene) musste selten etwas einzeln aufgenommen werden, sondern kam oft als Stereosumme aus dem Mischpult, während die Drums, Sampler und Synthesizerparts per Midi in zB Notator, Cubase oder Logic arrangiert und von dort gespielt wurden.
Selbst der Gesang wurde oft vom Sampler abgespielt und per Midi getriggert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab zwar keinen Techno gemacht, aber bis Mitte der Nullerjahre notgedrungen mit 8 Spur Bandrecorder und HW Sequencer aufgenommen.

Zumindest bei mir war es so, dass ich eine Idee zuerst im Kopf und danach durch herumklimpern und paralleles Abspielen von Sequencerspuren entwickelt habe. Wenn die Hardwareressourcen an Grenzen stießen (nicht genug Synths, FX oder Sequencertracks frei), wurde das ganze auf zwei Spuren aufgenommen. Dann war die Hardware wieder frei für die nächsten Sequencerspuren.

Auf Spur 8 lag immer ein FSK Track zur Synchronisation der Recordingdurchläufe. Das bedeutete aber auch, dass man zum weiteren Jammen / Probieren dann immer Spulen und sich das ganze Stück antun durfte (ggf. bis man es nicht mehr hören konnte...). Ja, es gab auch schon flexiblere Technik, aber nicht für mich.

Trotzdem konnte ich mit drei Stereospuren einer handvoll Synths und zwei FX schon recht komplexes Zeug aufnehmen. "Komplex" für die damalige Zeit ... heute klingt jede VST Demo teurer.

Nachteil meiner Arbeitsweise war u.a., dass man die Submischungen abschätzen musste hinsichtlich dessen, was später noch aufgenommen werden sollte. Wobei man eh kaum von Mischen sprechen konnte mit 2 / 3 Band EQ, Panorama und zwei Effektgeräten. Dynamisch mischen war auch nicht, weil die Potis des Pultes schon ordentlich kratzten. Alles musste also soweit möglich durch das Sounddesign und die Spielweise angepasst werden. Da war man richtig stolz, wenn man nach wochenlanger Arbeit den Track fertig hatte und nicht zwischendurch das Band gerissen oder der Sequencer abgestürzt ist.

Gefrickel war das also auch schon, nur damals eben wegen der Einschränkungen. Heute frickelt man sich durch endlose Alternativen. Befriedigender war es insofern, als dass man es heute immer noch mehr pushen könnte, weil es kaum technische Limits gibt und auch die finanziellen Hürden geringer sind.

Und: Heute gibt es auch immer mindestens zehn Leute, die viel besseres Zeug mit gleichen Mitteln machen und dank Internet bekommt man das auch direkt serviert. Was je nach Gemüt antreiben oder niederstrecken kann... :D
 
P.S: Techno ist auch ein weites Feld und ich denke dass es verschiedene Arbeitsweisen gab.. Es gab auch den Ansatz des Jammens und live arrangierens.
ZB. Ein full loop wird mit synchronisierten Geräten oder per Midi an Sampler usw. erzeugt und am Mischpult dann live per fades und mutes arrangiert. Modulationen an den Geräten dann auch per Hand während der Aufnahme.
 
MIDI gab es auch schon in den Neunzigern. Da musste selten etwas einzeln aufgenommen werden, sondern kam oft als Stereosumme aus dem Mischpult, während die Drums, Sampler und Synthesizerparts per Midi in zB Notator, Cubase oder Logic arrangiert und von dort gespielt wurden.
Selbst der Gesang wurde oft vom Sampler abgespielt und per Midi getriggert.
Das heißt quasi, dass auf die internen Sequencer der Drummachines und Synths damals schon nicht mehr zurückgegriffen wurde? Eine 909 also eher als Soundmodul? Und wie sieht es dann mit "Automationen" aus? Wurde das über Midi-CC gemacht oder dann live am Synthesizer gedreht?
 
Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren wie das Arrangieren und Aufnehmen von Techno in den 90er Jahren stattgefunden hat. Wenn nur mit Drummachines, Sequencern und Band gearbeitet wurde mussten doch im Grunde mehre Durchläufe aufgenommen worden sein oder sehe ich das falsch? Ich stelle mir das so vor:
Ich programmiere mehrere Pattern meiner 909 und nehme dann im Grunde das ganze Stück auf mit allen Patternwechseln und Klangmanipulationen. Danach nehme ich dann die verschiendenen Pattern meines SH-101 auf mit den entsprechenden Filterverläufen usw.
Danach spiele ich dann eine Melodie ein auf meinem Juno 60 und so weiter und so fort.
Das hieße dass man das ganze Arrangement vorher mit Zettel und Stift vorbereiten musste.
Mal eben anhören was gut miteinander klingt oder verschiedene Versionen testen war bei der Arbeitsweise ja quasi nicht möglich.
Ich stelle mir die Arbeitsweise einerseits ziemlich beschränkt andererseits aber auch irgendwie befiedigend vor, da man nicht ewig an den Sachen rumfrickeln konnte.
Auf Youtube gibt es zu dem damaligen Workflow im Grunde keine Videos. Zumindest finde ich keine. Da es hier ja einige gibt, die schon recht lange dabei sind würde mich mal interesieren wie ihr das seht. War es tatsächlich so wie oben beschrieben? Seht ihr Vorteile gegenüber den heutigen Möglichkeiten?

Ich „produziere“ auch wie in den 90ern. So klingt es dann auch ;-) Für mich ist der Vorteil, wenig PC, mehr Spaß, als Hobby muss ich keinen 2022 Standards genügen.


https://sonsofmicrowave.bandcamp.com/track/kyjiw-friday-13th-edit
 
Und: Heute gibt es auch immer mindestens zehn Leute, die viel besseres Zeug mit gleichen Mitteln machen und dank Internet bekommt man das auch direkt serviert. Was je nach Gemüt antreiben oder niederstrecken kann... :D
Das stell ich mir für die heutige Generation tatsächlich porblematisch vor. Wenn es vor 30 Jahren schon Youtube gegeben hätte, hätten wir damals mit sicherheit nicht mit einem derartig hohen Selbstbewusstsein unsere erste Rockband gegründet.
 
Das heißt quasi, dass auf die internen Sequencer der Drummachines und Synths damals schon nicht mehr zurückgegriffen wurde? Eine 909 also eher als Soundmodul? Und wie sieht es dann mit "Automationen" aus? Wurde das über Midi-CC gemacht oder dann live am Synthesizer gedreht?
Ich habe damals alles per Midi (auch die TR-909) gesteuert aber natürlich gab es auch andere Ansätze wie ich oben noch schrieb. Ich hatte mir aus dem Grund auch Synthesizer angeschafft die per Midi moduliert werden konnten (zB Oberheim Xpander, Waldorf Microwave oder den Juno 106). Bei Synthesizern wo das nicht ging wie zB TB303, SH101, Minimoog usw. musste man das eben während der Aufnahme live machen und ggfls. die Aufnahme wiederholen.
 
Bei uns wurde alles per Midi angesteuert (Cubase/Artari ST ab 1993) und alles in einer Session auf DAT aufgenommen.Wenn die Session scheisse war dann noch mal.
Da wir zur zweit waren konnten wir die ganzen Modulation Live aufnehmen .
Die 909/808/707 haben wir oft als Soundmodul benutzt - manchmal auch den Sequenzer.
Von der 303 haben wir den Sequenzer benutzt, ich hatte bei meiner 303 noch ein CV/GATE/Accent In einbauen lassen damals aber das Klang für uns nicht so prall.

Ich hatten damals keine Ahnung - alles musste man sich selbst erlesen oder versuchen - war ne schöne Zeit.
Das tolle an Musik/Krach machen ist das immer was neues dazu lernt ...auch noch mit 50 ;-)
 
Es gab auch den Ansatz des Jammens und live arrangierens.
ZB. Ein full loop wird mit synchronisierten Geräten oder per Midi an Sampler usw. erzeugt und am Mischpult dann live per fades und mutes arrangiert. Modulationen an den Geräten dann auch per Hand während der Aufnahme.
So habe ich hauptsächlich gearbeitet... Und so konnte man auch komplette Live-Gigs machen... Full loops auf dem Atari vorbereiten, das was gerade nicht zum aktuellen Track gehörte in Cubase "muten", Track über fades und Mutes am Mischpult "arrangieren", in den nächsten Track übergehen lassen. Das war noch richtig Arbeit...
 
So habe ich hauptsächlich gearbeitet... Und so konnte man auch komplette Live-Gigs machen... Full loops auf dem Atari vorbereiten, das was gerade nicht zum aktuellen Track gehörte in Cubase "muten", Track über fades und Mutes am Mischpult "arrangieren", in den nächsten Track übergehen lassen. Das war noch richtig Arbeit...
Manche Tracks hatte ich auch so gemacht. Je nachdem, mit wem zusammen man gerade Musik gemacht hat. Später hatte ich mir eine VCA Automation für Arme geholt (Behringer Kopie vom Mackie Ottomix). Das war wie eine Patchbay, die zwischen Klangerzeuger und Mischpult hing. Dann konnte man Fades und Mutes auch per Midi programmieren und steuern und das Rauschen offener Kanäle reduzieren.
 
Auf Youtube gibt es zu dem damaligen Workflow im Grunde keine Videos.

Ein paar einschlägige Klassiker wurden ja schon gepostet. Das hier könnte auch was für dich sein, sofern du dich darauf einlässt, dass es für deine Fragestellung weitestgehend egal ist, um welches Subgenre von elektronischer Musik wir uns genau beziehen wollen:


https://www.youtube.com/watch?v=96PfTcGHZ4Q



https://www.youtube.com/watch?v=TyKuzY52hWU



https://www.youtube.com/watch?v=tVnm5cdNcus
 
eimu eimuleitor 4 - ei sixty four - Photek 😍
ja, die E-MU sampler oder auch alternativ die AKAI sampler waren wesentlicher Bestandteil der Studios in den 90ern.
im video von Photek ist es der E-MU E-64.
Für alle Interessierten, welche die Sampler noch nicht kennen, hier ein guter Artikel
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss sich einfach nur sprichwörtlich 'reinknien' :)

Sogar der DAT-Recorder oder was das für ein Teil ist, ist dabei. Sind zwar nicht alles Geräte aus den 90ern. Aber die Methode erinnert an früheste 90er wenn nicht gar späte 80er. Alleine, dass er sich mit dem Yamaha-Sequencer abmüht. Aber es zeigt, dass es weniger eine Frage des technischen Limits, als eine des persönlichen Geistes ist.

Mir hat dieses Video sowohl die Augen geöffnet und mich neugierig gemacht und damit auch die Basis gelegt, es ihm gleich zu tun. 3 Wochen später hatte ich meinen ersten Klangerzeuger, eine TR-707. Heute stehen hier 11 Klangerzeuger, 3 Effektgeräte und und und...

Jeff Mills hat uns hier in einem sehr persönlichen Bereich eingeladen, deshalb wohl auch der Titel 'Exhibitionist' - er exhibitioniert sich sprichwörtlich und spielt mit offenen Karten.
 
Das heißt quasi, dass auf die internen Sequencer der Drummachines und Synths damals schon nicht mehr zurückgegriffen wurde? Eine 909 also eher als Soundmodul? Und wie sieht es dann mit "Automationen" aus? Wurde das über Midi-CC gemacht oder dann live am Synthesizer gedreht?
nö, das wäre zu pauschal.. besonders bei der 909 aufgrund des Rollfaktors.

Es gab da alles Queerbeet, so wie ich es auch machte -- >sowie als auch.

& sogar auch mal parallel
 
Das hieße dass man das ganze Arrangement vorher mit Zettel und Stift vorbereiten musste.

nicht zwangsläufig mit zettel und stuft, aber nach mehr oder weniger festen plänen.

es war einfach von anfang an klar, dass du nur 8 spuren tonband hast und dass du vermeiden wolltest, mehr als 1 mal pro spur diese spuren erneut auf eine andere spur rüberzukopieren.

gepaart mit der anzahl und art der klangerzeuger und effektgeräte hattest du dann trotz mehrspurtechnik so praktisch eine art festes maximal-setup im kopf, was im durchschnitt so ungefähr doppelt so groß war wie die geräte nur im livebetrieb zu benutzen.

letzteres, alles nur live aufzunehmen, haben allerdings auch viele leute gemacht, und das war und ist genau so legitim und erfolgsversprechend.

Mal eben anhören was gut miteinander klingt oder verschiedene Versionen testen war bei der Arbeitsweise ja quasi nicht möglich.

der eine kann das im kopf hören was zusammenpassen wird, der andere muss alternative versionen oder zusätzliche stimmen eben nach dem trial und error prinzip hinzufügen, bis was zufällig passt.

wenn top produzenten mit 2 stück 12-kanal bandmaschinen (mit denen sie dann meist einfach nur 12 in 12 gebounct haben) an ihren 100,000 euro mischpulten klarkommen mussten, konnten das die homerecorder, bei denen das ganze studio im schnitt nur halb soviel gekostet hat, erst recht.

und wer sich diese dinger nicht leisten konnte oder wollte ist auch mit 4-, 6- oder 8- spurigen kasettendecks klargekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es hier ja einige gibt, die schon recht lange dabei sind würde mich mal interesieren wie ihr das seht.

Lange dabei bin ich noch nicht (März 2021), ...

War es tatsächlich so wie oben beschrieben? Seht ihr Vorteile gegenüber den heutigen Möglichkeiten?

... aber hier nochmal ausführlich meine Eindrücke:

Da ich 90er Techno/Trance/Elektro mache, war für mich von Anfang an klar, dass es auch halbwegs so produziert werden sollte. Dazu braucht es nicht unbedingt genau dieselben Geräte wie damals, aber zumindest sollten sie zeittypisch klingen. In meiner naiven Vorstellung ging das so, dass du mehrere Klangerzeuger parallel nutzt, noch nen Hall drauflegst und die Summe aufnimmst. Dank einigen technoveteranigen Forenkollegen ist mein Wissen stark erweitert worden und somit wurde mir die immense Bedeutung eines Delays klar und auch, dass der Sampler damals eine wichtige Rolle als "Ersatzsynth/Drumcomputer" spielte. (Dachte früher, dass ein Sampler tatsächlich nur für das samplen von Vocals oder Beats von anderen Stücken genutzt wurde.)

Natürlich kannst du 90er Mucke auch mit Ableton Live produzieren, aber mir ging es um den Spaßfaktor; ich möchte Knöppe anfassen und Fader bedienen. Dabei nehme ich in Kauf, dass es eher einfache Arrangements sind, die der aktuellen Klangästhetik und den Möglichkeiten zu Komplexität gnadenlos hinterherhinken. Und natürlich bringt dieser Spaß euch viele Nachteile mit sich.

Vorteile:
- mit nem Haupt-Sequencer wie Rolands MC 707 oder ner MPC braucht es gar keinen PC
- das haptische Erlebnis (!)
- weniger Gefahr, sich in tausenden Möglichkeiten zu verlieren
- Begrenzung fördert Kreativität
- allein durch die Begrenzung kommst du automatisch einfacher an die Klangästhetik ran
- Spaß, Fun, Joy, man verschmilzt zur Mensch-Maschine
- es ist sehr körperlich und du kannst mittanzen, besonders wenn dein Setup als Steh-Setup ausgerichtet ist
- trainiert deine "Live-Fertigkeiten"

Nachteile:
- kein total recall
- je nach Speicherbarkeit, verharren deine Geräte auch mal mehrere Wochen in einer Einstellung
- ein kleiner Fehler bei der Summenaufnahme und du musst nochmal ran
- sehr eingeschränkte Nachbearbeitungsmöglichkeiten
- Kosten (!)
- Platzbedarf
- mehr als ein Filterverlauf per Hand? Vergiss es ;-)
- gerade am Anfang verzettelst du dich ständig, weil immer irgendwas nicht läuft

Das hier war eine 90er Trancejam von letztem Freitag. In der Mitte ist mir ein Fehler unterlaufen und statt ein glassy Pad vom M habe ich aus Versehen den Initsound der 707 hochgezogen. Wenigstens war da ein Reverb drauf, der es etwas kaschiert. Auch zieht sich alles in die Länge, da zwei Hände zwei zu wenig sind. Dafür hat es mega Spaß gemacht.

Wem noch mehr Punkte einfallen, kann sie gern nennen, dann ergänze ich die in der Liste.
 
Dabei nehme ich in Kauf, dass es eher einfache Arrangements sind, die der aktuellen Klangästhetik und den Möglichkeiten zu Komplexität gnadenlos hinterherhinken.
Bist du dir da wirklich sicher?
Das bezieht sich zwar auf Pop-Musik, aber irgendwo auch beispielhaft für weite Teile der Entwicklung des Gesellschaft an sich.

"Die Wissenschaftler um Joan Serrà stellten fest, dass die Musik in der Tat einfacher wurde. In den letzten 55 Jahren entwickelte sich die Musik zu vereinfachten Bauweisen. Nicht nur die Abwechslung in der Komposition nahm stetig ab. Die oben erwähnte Vielfalt der Akkorde und Melodien verringerte sich laufend."

Man muss sich eigentlich nur mal die Klassik vor Augen führen. Nimmt man das als Messlatte, gings seitdem stetig bergab. Aber ist das unbedingt schlecht oder gut? Das 'ne ganz andere Frage. Moroder hat's hinbekommen, darauf aufbauend ein ganzes neu Genre zu erfinden woran wir uns ja auch heute noch erfreuen.

Filterverläufe von Hand - eigentlich nur für Analog-Geräte. Gute Sequencer können auch CC aufnehmen. In den 90ern - ich bin da zu spät - soll das wohl keine Selbstverständlichkeit gewesen sein, da war man wohl schon froh drüber, wenn man die Teile per MIDI Notenmäßig triggern/automatisieren konnte.
 
Es gibt ja nicht nur eine kompositorische Komplexität, sondern auch eine technologische. Wenn Du Dir alleine mal ansiehst, was mancher in der DAW allein an EQ und FX auffährt, um den Sound quasi auf atomarer Ebene zu formen und zu polieren... das hätte früher in keine Lagerhalle gepasst. Das bedeutet aber nicht zwingend, das die Komposition dadurch musikalisch komplexer oder gar besser als früher ist.
 


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