Warum sind die '20er so trist-grau?! - Der Farben- und Mode-Thread

...das erinnert mich an die Szene im Tatoo-Shop während der Motiv-Auswahl:

'do you know what you will get?' - 'with my luck: hepatitis!'
 
Meine Herren. Für mich liest sich das hier maximal konservativ unentspannt. Da kann man sich noch so viele Eimer Farbe über den Kopf kippen - wenn im Inneren nur die (abfällig über andere) wertende Stilpolizei zum Ausdruck kommt, können sich die Leute noch so bunt anziehen... es gibt immer was zu meckern. Das unterscheidet sich im übrigen null von den Alten, die in den 60ern die Langhaarigen furchtbar fanden.
Lasst sie doch einfach machen. Gilt für Tattoos, schwarze Klamotten, bunte Klamotten, was-auch-immer... Toleranz ist eine Haltung und keine Mode. In die Leute reingucken kann man zum Glück nicht. Warum muss man sich denn unbedingt abheben und nach außen zur Schau tragen? Um anderen zu gefallen? Und selbst wenn das der Grund sein sollte - auch das geht andere nichts an.
 
Lange Haare kann man sich abschneiden, bei Klamotten kann man sich umziehen, bei Tattoos ist das eine eher langfristigere Entscheidung. In den 80ern hat sich Kumpel über mich lustig gemacht als ich meinte dass ich mal wieder einen schwarze Hosen Tag hätte 😬
 
Lange Haare kann man sich abschneiden, bei Klamotten kann man sich umziehen, bei Tattoos ist das eine eher langfristigere Entscheidung. In den 80ern hat sich Kumpel über mich lustig gemacht als ich meinte dass ich mal wieder einen schwarze Hosen Tag hätte 😬
Mag sein, aber es ist nicht deine oder meine Entscheidung. Sondern die Entscheidung von dem, der sich das Tattoo stechen lässt. Und genau in dem Moment sollte es anderen doch egal sein. Wird es dir wahrscheinlich auch, so wie ich dich bisher hier kennengelernt habe.

Aber ich finde diese Bewertungs-Threads von anderen Lebensmodellen oder -Mode generell einfach nur anstrengend. Oder besser gesagt, tue ich mich schwer damit, das nachzuvollziehen. Gibt doch so viel spannendere Sachen auf der Welt, als über andere Leute zu urteilen, mit denen man noch nicht einmal ein Wort gewechselt hat.

Wenn einen das so sehr beschäftigt - fragt doch einfach mal freundlich nach dem "Warum?" Da hat man zumindest die Chance auf eine Antwort.
 
Aber ich finde diese Bewertungs-Threads von anderen Lebensmodellen oder -Mode generell einfach nur anstrengend.
Glaub du interpretierst da vielleicht doch ein wenig zu viel rein. Hier wird nicht über ein Tatoo oder eine (mangelnde) Farbauswahl ein 'Lebensmodell' infrage gestellt oder kritisiert, sondern der aus modischer Sicht oft profane Stil, kombiniert mit der Frage 'warum?'. Und das ist durchaus ein Punkt über den man diskutieren kann.
 
Ich wüsste gar nicht was ich mir tätowieren lassen sollte zu dem ich auch noch in 10 oder 20 Jahren bekennen könnte
Nach dieser Zeitspanne ist Deine Haut so stark gealtert, dass das ursprüngliche Motiv vermutlich jenseits aller Wiedererkennbarkeit verzerrt wird (und Sanitäter, Ärzte und Pflegekräfte arge Schwierigkeiten haben werden, eine Vene für die Kanüle zu finden...)
 
Glaub du interpretierst da vielleicht doch ein wenig zu viel rein. Hier wird nicht über ein Tatoo oder eine (mangelnde) Farbauswahl ein 'Lebensmodell' infrage gestellt oder kritisiert, sondern der aus modischer Sicht oft profane Stil, kombiniert mit der Frage 'warum?'. Und das ist durchaus ein Punkt über den man diskutieren kann.
Naja, du hast diese Rückschlüsse ja selbst mehrfach in die Diskussion hineingetragen. Was ich ja schon am Anfang des Threads mit dem gleichen Hinweis bemerkte, den du mir gerade unterstellt.
Daher noch einmal verkürzt: Leben und leben lassen.
 
In die Leute reingucken kann man zum Glück nicht.
Ob man bestimmte Trends mitmacht, unbedingt dazu gehören will sagt imho schon etwas über die Persönlichkeit eines Menschen aus. So manch einer sieht es vielleicht positiv wenn jemand für alle Schandtaten zu begeistern und gerne Teil einer Gruppe ist. Die Bewertung bleibt einem selbst überlassen.
 
Das ist doch mit allen Trends so - seien es Kappies, Hipsterbrillen, Vokuhilas oder das Arschgeweih. 🤷‍♂️ Die einen finden es klasse, die anderen grässlich - hinzu kommt bei jedem Trend der Verdacht des Mitläufertums.
Beim Tattoo (und ggf. bei Piercings) kommt natürlich die schwierige Reversibilität hinzu - aber das Problem haben dann vornehmlich die Nutzer, nicht das Umfeld.

Grässlich oder überstrapaziert finden darf man diese Dinge natürlich trotzdem - solange es nicht um die Abwertung ganzer Gruppen geht.
 
Das ja nunmal die Krux dabei. Trends bilden sich über Gruppen ab - das liegt in der Natur der Sache. Vor dem Hintergrund ist es also schwierig, den 'Stil' einer ganzen Gruppe zu kritisieren. Gruppen beschreibt man nunmal über gemeinsame Merkmale.

Ein Merkmal zu kritisieren (was ja erlaubt ist) wird aber fast unmöglich, wenn sich genau darüber dann die Gruppe identifiziert.
Wie will man das auflösen? Kann ja jetzt nicht jedes einzelne Induviduum aus der Gruppe herausgreifen und einzeln behandeln. So käme ich ja auch garnicht zu dem Punkt des Eröffnungsposts.

Ja, gerade über Gruppen bilden sich Stile heraus und heben sich ab. Es verengte den Diskurs darum doch ganz schön, dürfte man das Gruppenmerkmal als Solche nicht mehr thematisieren (hier wird vorrangig von kritisieren gesprochen, wobei es ja auch in genau in die Gegenrichtung, einer Kollektiv-Lobung münden kann).

Wenn ich mich als Teil eines Kollektivs sehe, dass mache ich mich eben u.U. darüber auch angreifbar. Denn dem ging ja eine bestimmte Willensbildung voraus [Teil der Gruppe zu werden/sein].

Ziemliches Minenfeld also.
 
"Man sollte ein Buch nicht nach dem Einband beurteilen" - wie es so schön heißt. Aber ein schöner Einband mächte die Gesamterscheinung wiedrum noch eindrucksvoller, ist aber eben kein Garant für guten Inhalt :)
 
Hab kein richtiges Unterforum gefunden für mein Anliegen. Irgendwqie fehlt ein 'Kultur'-SubForum hier. Denn es geht defacto um Kultur.

Konkreter Stein des Anstoßes ist das heutige im Frankfurter Rebstockpark laufende 2-Tage-Open-Air-Ding 'Love Family Park' und wie die Leute zu dem Anlass gekleidet sind.

Noch ein Vorwort vorweg, dass das Thema 'Kultur' auch in einem gewissen Sinne streift. Das Festival ist tatsächlich um 22 Uhr zu Ende! Gibt es denn einen größeren Frevel, als ein 2-Tage-dauerndes Techno-Festival ab 22 Uhr für die Nacht zu unterbrechen?! Grund ist nicht der Veranstalter,, sondern die Stadtverwaltung, die sich darauf beruft, dass hier ja in einem LSG gefeiert wird (auf einem Parkplatz wohlgemerkt). Interessante Argumentation - hoffentlich sagt auch einer der Flora und Fauna die Betriebszeiten des Festivals. Eine direkt daneben laufende Autobahn ohne nächtliche Geschrwindigkeitsbeschränkung ist allerdings kein Problem - aus Naturschutzrechtlicher Sicht. Naja - wie auch immer. Ich fands schon ziemlich strange, von beiden Seiten.

Nun aber worum es eigentlich geht; die Kleidung der Leute die dahinströmen. Ich wohne direkt vor der Endhaltestelle der TRAM und sehe im 10-Minuten-Takt die Horden an Leuten dahinmarschieren. Und was stelle ich fest? Trotz eines nie-dagewesenen 90er-Revivals allgemein, scheint das für die Kleidung nicht zu gelten. 95% der Leute sind in Dunkelblau/Schwarz, kombiniert mit oder ganz in weiß/grau erschienen. Die ganze Masse wirkt farblich daher irgendwie grau in grau.

Schrecklich sieht das aus!
Selbst kleinste Farbtupfer muss man fast mit der Lupe suchen. Von knalligen bunten Farben ist rein garnichts zu sehen. Selbst die Frauen tragen fast allesamt schwarz/grau/weiß. Ganz selten, dass mal einer den Mut hat, ein oranges oder blaues Shirt anzuziehen. Von knalligen aufregenden oder fluo/neon Farben keine Spur.

Ist das jetzt der neueste Trend, Farben fast gänzlich abzulehnen? Und wenn ja, warum?
Ich liebe die 90er auch für die tollen aufregenden und mutigen Farben. Aber das dass so extrem ins Gegenteil kippt hätte ich mir nicht zu träumen ausgemalt. Oder ist die Lust an Farben vergangen? Oder ist die Fähigkeit auf Kundenseite vlielleicht abhanden gekommen, Farben richtig einzusetzen? Es ist stilistisch einfach nur ein Graus, das mit ansehen zu müssen, wo ich mir einbilde, dass das mal anders war.

Was meint ihr? Sind euch die 20er auch zu unbunt und trist?
Ja, der bunte Rap der 80ies hat ganz klar gefehlt. Obwohl…

 
Das ja nunmal die Krux dabei. Trends bilden sich über Gruppen ab - das liegt in der Natur der Sache. Vor dem Hintergrund ist es also schwierig, den 'Stil' einer ganzen Gruppe zu kritisieren. Gruppen beschreibt man nunmal über gemeinsame Merkmale.
Die Sache mit der Gruppe ist wahrscheinlich ein Erbe aus einer Zeit als wir Menschen nur als Gruppe überleben konnten, das führt manchmal auch zu div. Überreaktionen wie Fremdenhass etc. Ich glaub' ich hab' mich zu keiner Zeit zu irgend einer Gruppe zugehörig gefühlt :dunno:Ich neige dazu mir die Sachen aus den Trends rauszusuchen die im Moment am besten zu mir passen.
 
Ich neige dazu mir die Sachen aus den Trends rauszusuchen die im Moment am besten zu mir passen.
Ich seh mich jetzt auch nicht als 'Gabber', obwohl ich mir die passenden szenetypischen Hosen mehrfach bestellt hab und nun damit rumlaufe :) Sehen einfach geil aus und komme dabei farblich voll auf meine Kosten.
 
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Ich seh mich jetzt auch nicht als 'Gabber', obwohl ich mir die passenden szenetypischen Hosen mehrfach bestellt hab und nun damit rumlaufe :) Sehen einfach geil aus und komme dabei farblich voll auf meine Kosten.
Nicht falsch verstehen, aber ich sehe nur eine ziemlich teure Sporthose 😯
 
Wie ich rausbekommen habe, soll es wohl 'DIE' Szenekleidung der Gabbers sein [Klamotten dieser Marke]. Für mich ist's auch nur ne ganz normale praktische Trainingshose in tollen Farben. Aber es hat für die Szene eine fast schon identitätsbildende Wirkung. Wobei ich mich eigentlich frage, wie dass sein kann, so extrem Markenfixiert zu sein?! Dazu gehört dann auch ein ganz bestimmtes Nike-Schuhmodell, die nach meinem Dafürhalten bescheuert aussehen, wie alle Nike's übrigens. :)
 
Der hatte ja auch keine Ahnung von Mode und noch weniger von Farben - frag mal den Mooshammer :xenwink: . Sein Spezialgebiet war mehr der Narzissmus.
 
Wie ich rausbekommen habe, soll es wohl 'DIE' Szenekleidung der Gabbers sein [Klamotten dieser Marke]. Für mich ist's auch nur ne ganz normale praktische Trainingshose in tollen Farben. Aber es hat für die Szene eine fast schon identitätsbildende Wirkung. Wobei ich mich eigentlich frage, wie dass sein kann, so extrem Markenfixiert zu sein?! Dazu gehört dann auch ein ganz bestimmtes Nike-Schuhmodell, die nach meinem Dafürhalten bescheuert aussehen, wie alle Nike's übrigens. :)
Ich hab' in meiner Sturm und Drang zeit auch mehr Geld für Klamotten ausgegeben, aber aktuell sollte es eher bequem sein, wenn ich (mehr oder weniger zwangsweise) zweimal am Tag jogge und ein wenig Gymnastik mache. Marken sind mir egal, aber zwangsweise müssen die Schuhe beim joggen schon was wertiger sein, also eher keine Sneaker von Aldi ;-)
 
Solche Hosen gibt's doch öfters schon mal bei Action für 12,95 Euro im Angebot.

Wenn mal wieder eins kommt, schick mal. 'Solche' Hosen - danach hab ich Jahrelang gesucht!
Nachdem meine 20Jahre alte adidas-Hose aus den 90ern den Geist aufgab, musste was Neues her. Etwas, schickes, und etwas in knalligem Orange (genauso wie in dem angedeutetem Video https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/warum-sind-die-20er-so-trist-grau.176139/#post-2972694). Dazu MUSS sie mit Reißverschlüssen verschließbare Taschen haben (Schlüssel/Handy, Geld, ...) und ein Kordelzug ist auch Pflicht.
Und schon wird die Auswahl üblicher Verdächtiger aus der Sport-Branche äußerst schmal. Will ich dann noch was mit coolen Streifen dran wird's fast unmöglich. So bin ich dann irgendwann über diese Hosen gestolpert und war im 7. Jogging-Hosen-Himmel.

Wie 'wertig' sie sind muss sich noch zeigen. Die alten hielten immerhin 20 Jahre, die älteste jetzt ist gerade mal 2 Jahre - aber gut in Schuss. Bin da ganz optimistisch. Zur Sicherheit hab ich aber eben ein paar Modelle bestellt - nicht nur eine.
 
Dazu MUSS sie mit Reißverschlüssen verschließbare Taschen haben (Schlüssel/Handy, Geld, ...) und ein Kordelzug ist auch Pflicht.
Das mit den Reißverschlüssen ist natürlich nett, speziell weil ich beim Joggen immer Leckerlis für die Katzen aus der Umgebung dabei hab'🐈🐈‍⬛😻
 


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