Sind die 800€ hier gerechtfertigt?
Hmm, schwierig zu sagen.
Das Pult kann grundsätzlich alles, was ein InLine-Pult ausmacht, aber es ist halt alles irgendwie "dünn" ausgeführt, zB die EQs können nur partiell umgelegt werden, oder der (Mono(!)-)"Foldback-Send" ist fest pre-fader geschaltet.
Vom Basis-Klang (Mic-Pres und EQs) ist es in Ordnung. Die EQs in den alten 800er / 1600er (Split-)pulten gefallen mir besser.
Was den Service angeht: das sind meines Wissens schon Monsterplatinen mit 8 Kanälen pro Platine. Da mal eben ein Poti durchputzen ist nicht wirklich eine Freude... (wenn meine Annahme zum Platinenaufbau stimmt). Bei so großen Pulten will man die Kanäle als Einzelmodule.
Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass das Teil erst wieder in den Rahmen zurückgebastelt werden muss (wenn da mal nicht ein Platinenriß durch Verwindung entsteht), dann relativiert sich der Preis.
Die Frage, die Du für Dich beantworten musst: machst Du Musik wirklich in der Art, die ein voll Multitrack-fähiges Pult erfordert? Das wäre offengestanden immer reine echte Band-Produktionen mit viel handgespielten Instrumenten und Gesang; also Multitrack, aber oft mehr als zwei Spuren gleichzeitig in der Aufnahme mit sehr viel DropIn-Arbeit. Wenn Du eh nur maximal zwei Spuren gleichzeitig mit DropIns aufnimmst, und das Zeug häufig aus dem Sequencer kommt, dann brauchst Du kein LineIn- oder Split-Pult.
Dann sind zwei gute Channelstrips und eine Patchbay als Zusatz zu einem "normalen" 24in2-Pult die vermutlich qualitativ hochwertigere Wahl. Für 800 Euro kriegste zwei gebrauchte Focusrite Green-Series Strips. Das ist dann schon mal eine ganz andere Qualitätsstufe als die Spirit-Serie. Ich selbst hab ja auch einen HD24 und der hängt an einem Yamaha RM2408 (eben auch ein InLine-Pult). Ich benutze das Pult aber defacto NIE in der InLine-Formation.
Wenn es unbedingt ein InLine-Pult sein soll, dann such mal nach einem D&R-4000er (das 8000er wäre noch netter ist aber riesig). Momentan gibts eines bei CML-Studio, aber das ist definitiv zu teuer.