Einstürzende Neubauten

Aus dem Grund fühl ich mich hier auch manchmal fehl am Platz.
Ja, ich weiß, Du lehnst Dich ja auch immer wieder gegen diese Rückwärtsgewandtheit auf, die in diesem Forum und allgemein in der Synth-Szene oft herrscht. Und trotzdem bist Du natürlich ein Teil davon und ich natürlich auch. Wir sind einfach eine Szene von Männern zwischen 40 und 70, die einem musikalischen Hobby frönen, das mal innovativ gewesen sein mag, als wir im Teenager-Alter waren, heute aber einen ziemlichen Bart hat. Die Kollegen von der E-Gitarren-Fraktion sind uns da nur 25 Jahre voraus. Wir sind heute genau so altbacken, wie die schon vor 25 Jahren waren. Let´s face it, die meisten von uns sind ganz einfach alte Säcke. (Das gilt wahrscheinlich auch für Blixa.)
 
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Die Neubauten sind ja nicht einfach eine Band.
Kunst ist ja häufig konzeptuell. Daher auch meine Anmerkung bezgl. Ideenfindung und Deutung.
Möglicherweise ein Hinweis auf das Konzept, vor dem Klang. Eine Hierarchie der Ausdrucksmittel!?
Ich denke da an Dave bzw. Jewels z.B.
 
Interessanter Thread, zu dem ich als Neubauten und Bad Seeds Anhänger vielleicht etwas zur Erleuchtung beitragen kann.

Wichtigster Punkt ist wohl, dass die Neubauten keine Synthesizer Band sind und dementsprechend unter Klängen etwas ganz anderes verstehen als wir Synth-Nerds. Ich habe sie in den 80ern oft live gesehen und auch wenn vielleicht das „Schlagwerk“ das Gleiche bzw. ähnlich war, hat es doch wirklich jedes Mal anders (und nicht nur ein wenig anders) „geklungen“.

Dazu kommt, dass nahezu alle Songs von den Neubauten auch unplugged oder sogar solo mit Blixa und akustischer Gitarre funktionieren würden. Ich schreibe extra funktionieren, weil klingen tun sie dann vollkommen (!) anders. Aber ob sie besser oder schlechter rüberkommen, kann jeder für sich entscheiden. Und Herr Bargeld scheint ja auch beides für gut zu befinden, sonst würde er manch reduzierte Versionen wie etwa beim Elphi-Gig gar nicht spielen.
 
Ja, ich weiß, Du lehnst Dich ja auch immer wieder gegen diese Rückwärtsgewandtheit auf, die in diesem Forum und allgemein in der Synth-Szene oft herrscht. Und trotzdem bist Du natürlich ein Teil davon und ich natürlich auch. Wir sind einfach eine Szene von Männern zwischen 40 und 70, die einem musikalischen Hobby frönen, das mal innovativ gewesen sein mag, als wir im Teenager-Alter waren, heute aber einen ziemlichen Bart hat.

Einen Synth zu nutzen macht einen noch nicht zu einem (ich schreib' mal ganz vorsichtig) vintage orientierten Menschen, die Orientierung findet im Kopf statt und nicht im Klangerzeuger, vielleicht ein wenig bei der Auswahl der Klangerzeuger.

Die Kollegen von der E-Gitarren-Fraktion sind uns da nur 20 Jahre voraus. Wir sind heute genau so altbacken, wie die schon vor 20 Jahren waren. Let´s face it, die meisten von uns sind ganz einfach alte Säcke. (Das gilt wahrscheinlich auch für Blixa.)
Mein Alter kann ich nicht verleugnen, auch nicht die Erfahrungen die ich durch den Genuss von 'ner Menge unterschiedlicher Musik gesammelt hab', denn genau das hält einen im Kopf jung, dass man nicht ständig im eigenen Saft kocht, keine musikalische Monokultur betreibt, sich von alle möglichen musikalischen Strömungen und Richtungen inspirieren lässt.
 
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Aus einem aktuellen F.A.Z. Interview
Ging es da um den Sound? Um den dumpfen Klang, wenn man auf solch eine gefüllte Tasche schlägt?

Es geht nie um den Sound. Sound ist völlig überbewertet. Kontext ist etwas, was den Sinn ergibt. Es gibt keinen Sound, der besser ist als ein anderer Sound. Es ging nur darum, ob wir mit Styroporflocken arbeiten oder nicht. Entziehen wir dieses Material seinem normalen Kreislauf und binden es in die künstlerische Produktion ein, oder ist es nicht genug? Es endete damit, dass wir vier Taschen mit Lumpen gefüllt haben. Die fünfte Tasche, die sogenannte Solo-tasche, die von Alexander Hacke gespielt wird, wurde mit kleinen Containern gefüllt, die wiederum mit kleinen Objekten gefüllt sind.
 
Die Neubauten sind ja nicht einfach eine Band.
Kunst ist ja häufig konzeptuell. Daher auch meine Anmerkung bezgl. Ideenfindung und Deutung.
Möglicherweise ein Hinweis auf das Konzept, vor dem Klang. Eine Hierarchie der Ausdrucksmittel!?
Ich denke da an Dave bzw. Jewels z.B.
Hätte ich kontextuell geschrieben, wäre das wohl "ein Bingo"..
?
 
Dazu kommt, dass nahezu alle Songs von den Neubauten auch unplugged oder sogar solo mit Blixa und akustischer Gitarre funktionieren würden. Ich schreibe extra funktionieren, weil klingen tun sie dann vollkommen (!) anders. Aber ob sie besser oder schlechter rüberkommen, kann jeder für sich entscheiden. Und Herr Bargeld scheint ja auch beides für gut zu befinden, sonst würde er manch reduzierte Versionen wie etwa beim Elphi-Gig gar nicht spielen.

"If a song doesn't sound good on acoustic guitar, it's just a crappy song!" (Paul Stanley) - passt immer wieder

Ich kann Blixas Gedankengänge nachvollziehen. Insgesamt finde ich die Band heute aber weniger spannend als noch vor - sagen wir 15 Jahren.
"Perpetuum Mobile" war das letzte Album, was ich bedingungslos toll finde, Vielleicht noch "Alles wieder offen" mit Abstrichen.

Sie werden halt auch älter und reifer, heute klingen sie eben mehr nach gediegenem Rotwein denn nach Absinth. Ist ja nicht besser oder schlechter.

So oder so ist es gut, dass sie überhaupt noch Musik machen und veröffentlichen, abseits von Majors etc.
 
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ohne ihre sounds,so riesen bleche / stahlträger draufgezimmer oder rumgeschubber mit trennwerkzeugen und blixas endzeitgeröchel wäre die band nicht da wo sie heute ist ! […]

Und wenn man immer mit Stahlhämmern auf Stahl schlägt, ist das irgendwann für die Knochen nicht wirklich gut. Das merkt man vor allem dann, wenn man älter wird.

Man muß die Neubauten in mehrere Abschnitte unterteilen -- das völlig Fertige zu Beginn, die kanalisierte Energie mit zunehmend poppigen Strukturen aus der Zeit ab der Halber Mensch bis zur Tabula Rasa, dann die Auftragsarbeiten für den Kulturbetrieb (man holte sich die jungen Wilden, denn das garantierte ein Rascheln im Feuilleton), und ab der Silence is Sexy gepflegte Lounge-Musik mit krachigen Einsprengseln, damit es nicht zu gefällig wurde. Danach hatten sich die Jungs endgültig im Kulturbetrieb etabliert, waren arrivierte Künstler geworden, die vom Establishment vereinnahmt (und somit unschädlich gemacht) worden waren. Von dieser Warte aus kann man sein eigenes Schaffen und die Welt natürlich mit ganz anderen Augen betrachten, als wenn man noch die angry young men aus der Mauerstadt wäre.

Das ist eine tolle Leistung, für die ich die Band immer bewundert habe -- daß man die Radikalität von 1981 im Jahre 2020 nicht mehr erwarten darf, ist logisch, denn sonst hätten die ein ernsthaftes Imageproblem. Man sollte aber auch nicht leugnen, unter welchem Strauch man dereinst hervorgekrochen kam.

Stephen
 
vielleicht für manche hier auch interessant?!?
zitat: "da geht es nicht um klang, da geht es um dinge die geschichte haben..."


ist aber nur eine woche abrufbar.
 
Ja, aber eben nur ein Teil. Musik besteht aus der Kombination von Tonhöhen, Tondauern/Pausen, Lautstärken und Klangfarben - den Komponenten Melodik, Harmonik, Rhythmik, Dynamik und Klang. Musik, die nur in einem der Aspekte ausgefeilt ist, kann trotzdem schön sein, aber auf Dauer sollte eher alles zusammenkommen.
Klingt für meine Ohren zu sehr nach Handbuch… suggeriert Ganzheitlichkeit unter der Prämisse eines eingeschränkten Blickwinkels. Hör Dir – auch wenn es Dir vermutlich schwer fällt – doch beispielsweise einmal die Musik (?) von Russell Haswell (interessante Einblicke zu diesem Künstler unter (https://www.residentadvisor.net/features/2290) an oder am besten gleich Japannoise (z.B. Masami Akita aka Merzbow). Da werden sämtliche Regeln gebrochen, Kriterienkataloge zerstört und dann eventuell zu etwas einmalig (!) Neuem kreiert… den Künstlern ist es dabei vollkommen egal, ob der Output irgendwelchen Regelwerken wie z. B. der europäischen Kunstmusik genügt oder nicht. Absolut irrelevant für die Jungs & Mädels… die machen einfach geilen Krach ohne drüber nachzudenken!

Hat auch nichts mit dem Alter zu tun… die Einstellung im Kopf ist entscheidend – anders ausgedrückt: Es gibt genug 25-jährige, die nichts mehr lernen oder Neues entdecken wollen... Hauptsache Party & Konsum. Auf der anderen Seite 70-jährige, die noch Saxophon spielen oder Mandarin lernen wollen. Solche Leute bleiben im Prinzip immer jung (selbst wenn die Physis immer mehr nachlässt)… die brauchen keine Regeln, die wollen das Leben fühlen und auskosten.

Ich schweife ab… was ich sagen will: Wenn man man den Mut hat, in völlig unbekanntes Terrain abzutauchen und dabei bereit ist, alle antrainierten Regeln und Vorgehensweisen für einen gewissen Zeitraum über Bord zu werfen (man kann ja jederzeit zurück ins warme Nest der „Sicherheit“ mit all seinen akademischen Regeln & Mechanismen), hat man die Chance, Neues zu entdecken und bestenfalls etwas für sich mitzunehmen, an dem man als Künstler, Musiker, Kreativer etc. wachsen kann.
 
Einen Synth zu nutzen macht einen noch nicht zu einem (ich schreib' mal ganz vorsichtig) vintage orientierten Menschen, die Orientierung findet im Kopf statt und nicht im Klangerzeuger, vielleicht ein wenig bei der Auswahl der Klangerzeuger.
Ich glaube, Du verstehst nicht, was ich meine. Auch ich halte mich nicht für rückwärtsgewandt und bin kein "vintage orientierter Mensch", aber wir beide kommen nicht darum herum, Teil einer Gemeinschaft zu sein und auch als Teil dieser identifiziert zu werden. Das ging mir früher in den 80ern mit der E-Gitarre schon so und heute eben auch mit den Synths. Ich war damals kein Teil der schwitzenden, langhaarigen Rock-Virtuosen und bin heute kein Teil der nervigen "Soll-ich-jetzt-Moog-nehmen-Behringer-kaufen-oder-die-Arturia-Reissue-meines-alten-Lieblingssynths-verwenden"-Abteilung, die immer nur nach hinten schaut. Wir werden aber trotzdem damit identifiziert und sind - gewollt oder ungewollt - Teil davon. Streite es ruhig ab, aber Du kannst dem nicht entkommen. Je früher man sich mit der Vorverurteilung durch Klischees abfindet, desto besser. Dagegen anzukämpfen hat keinen Zweck. Jedenfalls ist das meine Erfahrung.

Und alte Säcke sind wir sowieso. Nur sehe ich nicht, mit was uns die Jugend denn heute entgegentritt. Die DJ-Ableton-Spar-Musikanten können es irgendwie auch nicht sein. Vielleicht ging das aber jeder älteren Generation immer so, wenn sie auf die Jugend blickte.
 
Klingt für meine Ohren zu sehr nach Handbuch… suggeriert Ganzheitlichkeit unter der Prämisse eines eingeschränkten Blickwinkels. Hör Dir – auch wenn es Dir vermutlich schwer fällt – doch beispielsweise einmal die Musik (?) von Russell Haswell (interessante Einblicke zu diesem Künstler unter (https://www.residentadvisor.net/features/2290) an oder am besten gleich Japannoise (z.B. Masami Akita aka Merzbow). Da werden sämtliche Regeln gebrochen, Kriterienkataloge zerstört und dann eventuell zu etwas einmalig (!) Neuem kreiert…
Warum sollte es mir denn schwerfallen, mir so etwas anzuhören? Und welche Regeln werden da bitte gebrochen und was bitte ist daran neu? So etwas haben die allerersten Elektroniker (Eimert, Stockhausen usw.) in den 1950er Jahren schon gemacht - und wesentlich besser und mit einem Kontext, der es in einen künstlerischen Zusammenhang setzt und der zu einer künstlerischen Aussage führt. Nicht einfach nur Krach als Selbstzweck, sondern Krach mit künstlerischer Bedeutung.

Das ist alles total altbacken und längst nicht mehr relevant. Die Tendenz in der neuen Musik geht längst wieder dahin, musikalische Sinnzusammenhänge zu schaffen, die auch mit allen musikalischen Parametern arbeiten und komplex sind. Mit "Handbüchern" hat das nichts zu tun, wohl aber mit der Fähigkeit, das Althergebrachte (auch das von Dir oben Hervorgehobene) erst einmal zu beherrschen und dann wirklich "Neues" zu machen.

Was einige Hobby-Musiker nicht wahrhaben wollen, ist, dass die Zeit des Dilettantismus vorbei ist. Punk und Avantgarde haben eine Zeit lang neue Impulse gesetzt. Wenn man heute "Neues" machen will, muss man wohl oder übel wieder das Handwerk beherrschen. Dagegen wehren sich natürlich mit Händen und Füßen die, die es nicht beherrschen. Aber so what.
 
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Warum? Es heißt ja nicht, dass man danach leben soll, sondern nur, dass man sich keine Illusionen machen soll, wie man von anderen gesehen und bewertet wird.
Ich mach' mir nicht nur keine Illusionen, es ist mir schlichtweg egal ;-) Sieht man mal von meinem Job ab, aber selbst da kann ich wahrscheinlich nicht mehr all zu viel kaputt machen ;-)
Sobald man sich von der Definition anderer beeinflussen oder verändern lässt hat man imho schon verloren. Klar, man muss jetzt nicht unbedingt provozieren, speziell bei Sachen die einem nicht wirklich wichtig sind, aber man muss sich auch nicht ständig verstellen.
 
Ich mach' mir nicht nur keine Illusionen, es ist mir schlichtweg egal ;-) Sieht man mal von meinem Job ab, aber selbst da kann ich wahrscheinlich nicht mehr all zu viel kaputt machen ;-)
Sobald man sich von der Definition anderer beeinflussen oder verändern lässt hat man imho schon verloren. Klar, man muss jetzt nicht unbedingt provozieren, speziell bei Sachen die einem nicht wirklich wichtig sind, aber man muss sich auch nicht ständig verstellen.
Ja, ja, meine ich ja auch. Aber sich von der Meinung der anderen nicht beeinflussen zu lassen, heißt ja nicht, dass man sie nicht zur Kenntnis nehmen kann und sich darüber keine Illusionen machen sollte. Wir sind manchmal (vielleicht sogar oft) in unseren Ansichten näher beieinander, als Du offenbar immer noch glaubst.
 
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Warum sollte es mir denn schwerfallen, mir so etwas anzuhören? Und welche Regeln werden da bitte gebrochen und was bitte ist daran neu? So etwas haben die allerersten Elektroniker (Eimert, Stockhausen usw.) in den 1950er Jahren schon gemacht - und wesentlich besser und mit einem Kontext, der es in einen künstlerischen Zusammenhang setzt und der zu einer künstlerischen Aussage führt. Nicht einfach nur Krach als Selbstzweck, sondern Krach mit künstlerischer Bedeutung.

Das ist alles total altbacken und längst nicht mehr relevant. Die Tendenz in der neuen Musik geht längst wieder dahin, musikalische Sinnzusammenhänge zu schaffen, die auch mit allen musikalischen Parametern arbeiten und komplex sind. Mit "Handbüchern" hat das nichts zu tun, wohl aber mit der Fähigkeit, das Althergebrachte (auch das von Dir oben Hervorgehobene) erst einmal zu beherrschen und dann wirklich "Neues" zu machen.

Was einige Hobby-Musiker nicht wahrhaben wollen, ist, dass die Zeit des Dilettantismus vorbei ist. Punk und Avantgarde haben eine Zeit lang neue Impulse gesetzt. Wenn man heute "Neues" machen will, muss man wohl oder übel wieder das Handwerk beherrschen. Dagegen wehren sich natürlich mit Händen und Füßen die, die es nicht beherrschen. Aber so what.
Sorry, wenn ich Dir jetzt Recht gäbe, lägen wir tatsächlich beide daneben. Ich habe den Eindruck, dass Du mit Deinen wilden Thesen (mehr sind es nicht, Du belegst ja nichts mit belastbaren Quellen) versuchst, Deinen eigenen "geistigen Käfig" zu legitimieren. Im Prinzip auch absolut legitim... nur lass ich mir das von Dir nicht als Wahrheit oder Tatsache verkaufen. Da kannst Du gerne weiterhin mit der akademischen Oberlehrerkeule kommen... überzeugt mich nicht.

Den Verweis auf Hobby-Musiker kann ich nicht nachvollziehen... passt im Kontext ohnehin nicht.
 
Ich habe den Eindruck, dass Du mit Deinen wilden Thesen (mehr sind es nicht, Du belegst ja nichts mit belastbaren Quellen) versuchst, Deinen eigenen "geistigen Käfig" zu legitimieren.
Quatsch. Es sind auch keine "Thesen", sondern nur Beobachtungen. Und mir einen "geistigen Käfig" zu unterstellen, ist schon einigermaßen unverschämt. Wer weiß schon, wessen Horizont kleiner oder größer ist als der des jeweils anderen und kann sich erdreisten, damit anzugeben? Der "Oberlehrer-Vorwurf" ist angesichts meines Berufs dann immer die Krönung der rhetorischen Ungeschicktheit und das dümmste Klischee, auf das ich gefasst bin. Das ist dann genau die gleiche Qualität wie die Anfeindungen gegen Wissenschaftler, die im Moment so modern sind. Immer nach dem Motto: "Ich bin zwar ungebildet, aber ich darf trotzdem eine Meinung haben. Zu allem."

"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten." (Dieter Nuhr)
 
Ja, ja, meine ich ja auch. Aber sich von der Meinung der anderen nicht beeinflussen zu lassen, heißt ja nicht, dass man sie nicht zur Kenntnis nehmen kann und sich darüber keine Illusionen machen sollte. Wir sind manchmal (vielleicht sogar oft) in unseren Ansichten näher beieinander, als Du offenbar immer noch glaubst.

Nicht beeinflussen lassen bedeutet nicht dass man die Realität ignoriert, ich hab' von div. Usern hier im Forum schon 'ne Menge gelernt, 'ne Menge meiner Ansichten revidiert, speziell was Technik betrifft. Meine musikalische Sozialisation liegt zwar in den 80ern, wird aber ständig durch neue Einflüsse herausgefordert, mein Ziel ist es nicht in meiner musikalische Vergangenheit zu leben, außer vielleicht um ein paar unserer (AToF bestand aus bis zu 3 Personen) alten Tracks mit aktuellem Equipment neu aufzunehmen.
 
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Quatsch. Es sind auch keine "Thesen", sondern nur Beobachtungen. Und mir einen "geistigen Käfig" zu unterstellen, ist schon einigermaßen unverschämt. Wer weiß schon, wessen Horizont kleiner oder größer ist als der des jeweils anderen und kann sich erdreisten, damit anzugeben? Der "Oberlehrer-Vorwurf" ist angesichts meines Berufs dann immer die Krönung der rhetorischen Ungeschicktheit und das dümmste Klischee, auf das ich gefasst bin. Das ist dann genau die gleiche Qualität wie die Anfeindungen gegen Wissenschaftler, die im Moment so modern sind. Immer nach dem Motto: "Ich bin zwar ungebildet, aber ich darf trotzdem eine Meinung haben. Zu allem."

"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten." (Dieter Nuhr)
Okay, so viel Eloquenz in der Antwort bringt mich tatsächlich zum Schweigen. Das mittlerweile recht inflationär angebrachte Zitat von Nuhr lässt zudem Abgründe erkennen, die ich bei Dir nicht vermutet hätte, ehrlich gesagt.

Ich halt mich dann besser mal raus...
 
Ich finde EN null relevant für musikalische Dinge, deshalb ist so eine Aussage für mich auch so zu beurteilen wie Eulen nach Athen zu tragen.

Eine völlig überflüssige Band, die es einfach geschafft hat eine gewissen Status zu erreichen mit Müll.

Herzlichen Glückwunsch Herr Bargeld!
 
Völlig sinnloser Text, Blixa verulkt uns ;-) […]

Ich glaube eher, Blixa wiederholt nur das, was schon zu Beginn der Neubauten gesagt wurde: Alles ist Klang, und interessant ist nur der Zugang zum Klang und die Geschichte, die er zu erzählen hat oder wie er wirkt, wenn er aus dem Zusammenhang gerissen und in einen anderen Kontext transportiert wurde. Dabei gibt es kein Wertesystem im Sinne von Du darfst rein, Du nicht.

Ich finde die Quelle für dieses Zitat auf die Schnelle leider gerade nicht.

Im Prinzip wiederholt Blixa nur mantrisch, was Ralf Hütter immer über die Musikarbeiter mit ihrer 124-Stunden-Woche sagt.

Im Prinzip ist das nicht neu, und wenn man auf im Prinzip so ziemlich Allem herumgedengelt hat, was irgendeinen Lärm von sich gibt, dann steht man der Idee vom Klang wahrscheinlich etwas geläuterter gegenüber.

Stephen
 
@ppg360 ich mein den Songtext

@Die Iden des Maerz nein, sicherlich nicht überflüssig. Ich war früher auch ein grosser Fan der 80er Platten bis Anfang 90er.
Früher waren sie authentischer, heute bedienen Sie die Erwartungen der Presse und Fans an ihre Aussagen mit einem verschmitzten Augenzwinkern.
Die Texte werden wahrscheinlich nach dem Zufallsprinzip zusammengestellt. z.B. eine Woche lang jeden Tag 5 Zeitungen kaufen, die dann irgendwo aufschlagen, mit dem Finger über eine Passage fahren und schauen was da steht und daraus was basteln.
Wäre das Dadaismus?

Mein Einschätzung: früher haben sie ihre Texte ernster genommen.
 
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Ich fand die Ideen, die der Musik der Neubauten zu Grunde lagen, immer gut, die Ausführung aber meist mehr oder weniger nichtssagend. Es ist ein bisschen so wie mit der Musik von John Cage, im Grundgedanken genial, in der Ausführung funktioniert solche Musik oft nicht. Sie sind beide eher Musikphilosophen als wirkliche Musiker für meinen Geschmack.
 
Wir sind heute genau so altbacken, wie die schon vor 25 Jahren waren. Blixa.)

Ja, aber wir haben's wenigstens noch erlebt, als es etwas neues gab. Die neue Generation kennt ja nur das was wir schon lange vorher kannten.
Von daher haben wir alten Säcke nix verpasst kann man sagen ^^ Ich glaub auch nicht daß da nochmal was weltbewegendes kommt außer der Exodus oder
die Sintflut. Und irgendwann geht es wieder von vorne los: Einzeller-Dinos-Affe-Mensch-Keule-Mittelalter-Industrielle Revolution 20er-Weltkriege-50er-60er-70er-80er-90er
und aus.
 
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Ok, welches sind eure persönlichen Hits von EN, bei denen Ihr euch gern zurückerinnert und was überzeugt Euch musikalisch in den Tracks Und in wie weit bringt Euch das musikalisch weiter?

Ich kenn von denen nix in die Richtung, nur Schrott.
Es ist mir ein absolutes Rätsel wie die Künstleravantgarde vor so einem Dreck einknickt und die dann in der Elbphilarmonie abfeiert. -> goto „spätrömische Dekadenz“

So einen Müll den niemand im Saal ertragen kann, aber ganz angestrengt zuhört.

Da haben für mich „Heidi“ oder „Come on Ca va“ sehr viel mehr musikalischen Wert.
Vor allen Dingen, wenn Herrn Bargeld Klänge egal sind, von welchen musikalischen Errungenschaften der EN spricht er dann überhaupt?
 


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