Klangfarbenkomposition

Peter Uertz schrieb:
Ich riskiere hier mal was:
Ich habe hier einen!! drumloop, den ich durch einen filter schicke, das result ist nicht nur eine änderung der klangfarbe,
sondern diese klangfarben-änderung hat gravierende folgen auf rhythmik

Danke für dein Beispiel, ich mag ja Nuancen, aber das ist mir zu minimal um die Möglichkeiten einer Klangfarbenkomposition darzustellen.
Ich glaube, das es - auch ohne Tonfolgen - gravierendere Möglichkeiten gibt und suche umgesetzte Ideen dazu.
 
mc4 schrieb:
Danke für dein Beispiel, ich mag ja Nuancen, aber das ist mir zu minimal um die Möglichkeiten einer Klangfarbenkomposition darzustellen.
Ich glaube, das es - auch ohne Tonfolgen - gravierendere Möglichkeiten gibt und suche umgesetzte Ideen dazu.

Auf den . gebracht
 
@ trigger: Ja, das ist das was man hört , aber die ursache ist klangfarbe.

War ja auch nur ein versuch!
...

@ Stammtisch: Du scheinst mir eine sehr vorgefertigte bzw traditionelle vorstellung von kompsition zu haben.
Will Dir damit nicht zu nahe treten, aber wenn man die mittel (hier die klangfarbe) erweitert, sollte man auch die beziehungen erweitern dürfen.

Damit will ich nicht meinen track da oben vertreten, auch wenn mir das hinreichend viel komplexität aufweist, aber auch eine gewisse einfachheit, die mich fasziniert.
Nur damit du weißt, warum ich mich getraut habe das hier zu zeigen!

OK, beispiel vergessen und weiter gehts!

Jm2c
 
Peter Uertz schrieb:
@ Stammtisch: Du scheinst mir eine sehr vorgefertigte bzw traditionelle vorstellung von kompsition zu haben.
Will Dir damit nicht zu nahe treten, aber wenn man die mittel (hier die klangfarbe) erweitert, sollte man auch die beziehungen erweitern dürfen.

Würde es anders ausdrücken: ich kenne einiges an Musik und vergleiche natürlich immer
mit dem, was so dazu kommt. Wenn es mich überzeugt, bin ich gerne bereit mich damit
weiter zu beschäftigen. Das kann alte "Neue Musik" sein oder auch einige aktuelle Spielrichtungen
im Techno- oder Ambientbereich.
Beispiel: Neue Musik hat mich früher abgestoßen. Heute ertrage ich es eher ;-)
Techno fand ich am Anfang nur blöd. Später kamen einige interessante Derivate dazu.

Kurz: die Musik muß mich überzeugen. Nicht - bzw. nicht nur - der intellektuelle Background.
 
Finde eins wichtig, auch wenn die Akademiker vertreten durch einige sehr scharf formulierende Art auffallen (nicht alle,eigentlich nur sehr wenige in der Art) bedeutet das weder das andere Sichtweisen nicht diskutierbar sind noch sich dahingehend zu öffnen. Finde die Emanzipation von allen Seiten da sehr wichtig. Als Sammelbecken für alle Ideen, auch wenn sie jemand vor Jahren schon kannte, so ist es auch hier und da für den einzelnen Musik spannend das für sich zu entdecken. Die wichtigste Idee dabei ist eben sich lösen zu können von einer scheinbaren Hauptmeinung, was in einigen Fällen nur an entsprechender Widerholung und Attitüde liegen mag. Das beeindruckt doch hoffentlich niemanden?

Das ist sicher auch ein Teil, wie sich bei uns und anderswo bestimmte Wertigkeiten darstellen und übrigens auch entsprechende Gegenbewegungen, die ich mit meinem Posting gar nicht anspreche. Mir gehts darum sich von allem zu lösen und in jedem Thread und sonst einfach seine Empfindungen und Gedanken ausdrückt. Denn wir sind ja Musiker und nicht nur Techniker. Das bedeutet nicht automatisch, dass man die schlauen Texte ignorieren sollte, im Gegenteil.

Ich denke, dass TonE schon sowas in der Art gepostet hat. Mein Ansatz war ja mehr der über die Austauschbarkeit FFT-Obertonstruktur und hab das etwas kirmeshafte Pianodings gepostet,da wir die Technik dahinter ansich alle kennen und verstehen. Dh, es geht. Man kann es so sehen. Es kommt auf die Steuerbarkeit an und hier und da sind Leedsheets oder ein paar Akkorde oder Anweisungen hilfreicher über Melodie-Noten-Systeme plus Diagramme für Modulation, bei anderen ist es vielleicht eine Anweisung über die Synthese. Aber ich vermute, dass viele hier verstehen werden, dass eine Melodie festzuhalten in Noten einfacher und zielführender ist und leichter umzusetzen als eben in Form von vielleicht 128 Steuerhüllkurven oder in einer Fairlight-artigen 3D Darstellung der Obertöne mit ihren Hüllkurven. Es geht also da ums rein Praktische. Oder?
 
Peter Uertz schrieb:
War ja auch nur ein versuch!

Soll dich nicht entmutigen, ich höre mir gerne Weiteres an.
Hast du vielleicht etwas basierend auf Rauschen mit mehreren Bändern?
Gesucht wird eine Klangfarben-Entwicklung, die analog zur herkömmlichen
Entwicklung einer Melody gestaltet wird.
Frage/Antwort
Kontrapunkt
Registerwechsel
Verzierungen
...
 
Danke Moogu, für die Klarstellung.
Wir sollten hier wirklich mal die Schere im Kopf ablegen.
Ich jedenfalls bin aufgeschlossen und gespannt, was sich hier noch findet.
 
sind zb. dronen nicht typische klangfarbenkompositionen? zumondest in meiner vorstellung..

klänge schichten auf deren wirkung .
kompositionen im allgemeinen verfolgen doch auch den sinn und zweck eine bestimmte "wirkung" beim hörer (jetzt mal den eigenen musikalischen flow aussen vorgelassen) zu entfachen. zb . die überraschungsmomente,kompositorische linie der man folgen kann, usw
und die wirkung einer klangkomposition kann man nur austesten wenn man es ausprobiert.
ich mein, es gibt ja noch keine art notenschrift für klangkompositionen... okay, der flow ist ja die vorstellung die eine komposition formen kann. gerade wenn man klangreisen bzw sounddesign,flugdronen usw macht.

vielleicht sollte man mal anfangen zu katalogisieren welche wirkungen man den erzielt durch klangkomposition.

1. frequenzstaffelung erzeugt tiefe.
2. filtersweep erzeugt bewegung,raum.
usw
anhand dieser parameter könnte man ein gedanklich ein klangbild malen,zb. tiefer raum indem sich was bewegt.


oder solls einfach nur ästhetisch sein? dann am besten alles erlernte vergessen und intuitiv machen. die basics sind ja synapsisch verfestigt.
keine sorge. :P
hilfe,ein musikalischer ESOthread.. :) aber trotzdem tausendmal besser als das politgesülze um guttenberg usw.

schönes WE.



schönes we.
 
Moogulator schrieb:
Finde eins wichtig, auch wenn die Akademiker vertreten durch einige sehr scharf formulierende Art auffallen (nicht alle,eigentlich nur sehr wenige in der Art) bedeutet das weder das andere Sichtweisen nicht diskutierbar sind noch sich dahingehend zu öffnen.

So lange es nicht potentiell Mitdiskutierenwollende vergrault ist das ok. ;-)

...Die wichtigste Idee dabei ist eben sich lösen zu können von einer scheinbaren Hauptmeinung...

War mit EIN Grund, weshalb ich das Thema überhaupt gestartet habe: das anhaften an alten Kompositions-
verhalten in Frage zu stellen, die vor allem tonhöhendominiert sind. Das Zurückfallen in das alte Melodienschemata.

Bei Klangfarben sollte noch einiges gehen...
 
@ Stammtisch

Dann mache es doch so http://soundcloud.com/user-4-1/drone-work-synth1-at-2/ . Das ist FM + Sync. nebst KTgranulator. Klar, EQ + Hall und Kompressor sind auch noch am Start. Ist auch nicht schwieriger als am Filter zu drehen ;-) u. ergibt sehr viele Klangfarben. Das ist ein über die gesamte Zeit, im Seq./Host, anliegender Akkord. Der Rest geschieht über die Automation der Parameter vom Synth1 (VSTi), geht aber auch per Hand.

..Du musst allerdings wissen, wie du welchen Klang erreichst, also welche Parametereinstellung zum Endresultat der Kette führt. Ohne längere Beschäftigung damit, wird das nichts http://www.speedyshare.com/files/270754 ... xample.zip und ist nur Gestocher im Universum der Möglichkeiten.
 
Illya F schrieb:
@ Stammtisch. Dann mache es doch...

Du musst allerdings wissen, wie du welchen Klang erreichst,

Hallo Illya,
prima, dass Du wieder "im Boot" bist + danke für das Beispiel.
Vielleicht liegt ein Mißverständnis vor: ich mache bereits seit Jahren Musik,
kenne also auch "Synths'n Drones" etc.

Das Handwerkszeugs ist (für mich) weniger das Problem. Ich will "nur" weiter
ausloten. Für mich neue oder andere Wege gehen: Klangfarben
gezielter einsetzen und...naja, steht ja alles in diesem Thread.

Ich bin hier sozusagen auf einer "Weiterbildungsmaßnahme" :)
 
manchmal kann sogar ein geistlicher von einem gewöhnlichen ackerbauer was lernen! 8)
 
trigger schrieb:
manchmal kann sogar ein geistlicher von einem gewöhnlichen ackerbauer was lernen! 8)

Unter anderem auch, dass man nach einem Tag in der Gluthitze auf dem Mähdrescher, sich nicht unbedingt, im völlig ausgedörrtem Zustand, ein Bier auf ex in den Magen kippen sollte.. :nihao:
 
Was vielleicht auch noch zu hinterfragen wäre:
Gilt das von Schönberg gesagte immer noch, nämlich

dass bis jetzt in der Musiktheorie vor allem die Dimension der Tonhöhe systematisiert worden
sei, beispielsweise in Form von Harmonielehren. Dagegen befinde sich „die Bewertung der
Klangfarbe, der zweiten Dimension des Tons, […] in einem noch viel unbebauteren,
ungeordneteren Zustand."

Die Behandlung der Klangfarbe sozusagen auf "Platz 2". Das damals Gesagte, scheint
ja - wenn ich mir die Meinungen und Texte hier im Thread anschaue - doch etwas
überholt: Klangfarbe hat sich sozusagen emanzipiert. (?)
 
Klangfarbe hat sich sozusagen emanzipiert.

Absolut JA! Als Phänomen!
du mußt ja nur mal in den modulatbereich schnuppern! Was machen die den ganzen tag: "Klangfarbe"
Das wort "komposition" da oben, lässt nur einen bestimmten blick zu.
Ich höre mir z.b. gerne reine verschiedene oszillatoren an und kann da std lang zuhören.

Als mittel um beziehungen zuerforschen, weiß ich nicht, weil ich vermute, das man das auch nicht hören
wird ( im sinne von "Ah, so hat der das gemacht".

(Das folgende ist nur als anregung gedacht:
Der anlass der diskussion ist ungefähr so: wie wenn man vorher mit holz gebaut hat und dann ist man hingegangen und hat festgestellt. Oh, holz besteht ja aus wasser und zellulose, wolln wir doch mal erforschen was man aus zellulose alles bauen kann.
OK, kann man machen, ist aber erfahrungsgemäß eine phase des übergangs. Am ende ist es eine erweiterung der gestaltungsmittel...

Also mir persönlich! ist das zu reduktionistisch und eine idee/methode aus dem vorherigen jahrhundert, jetzt sind wir eigentlich hier angelangt:
Das wir lernen, dass alles, aber auch alles zusammenhängt und sich eben nicht voneinander trennen läßt

OK, also weiter in "Klangfarbenkomposition...)
 
Naja, die Idee klingt nach "FFT ist mir zu Micromäßig", es gäbe noch die Macrovariante. Das man halt alle meine Entchen mit mit additiver Synthese ausprogrammiert anstatt mit "Noten" ist schlicht praktisch-mechanischer Natur. Oder?

Vermutlich wissen wir über Holz und Wasser schon mehr, wissen wir das auch über Komposition? Und wie man das verbindet? Ist es denn ein Gegensatz oder ein Konzept von vielen? Gibt es andere?
 
Mir geht es auch um die Ausarbeitung und Strukturierung eines Werkes.
Das man mit Synthesizern verschiedene Geräusche machen kann ist mir schon länger bekannt.
Wenn das Thema Klangfarbenkomposition heisst möchte ich eben auch etwas über die Fortführung eines
klanglichen Gedankens erfahren.
Recht oft findet man in der herkömmlichen Musik eine Grundidee, die dann ausgearbeitet wird.
Für Melodien gibt es da bewährte Methoden, wie sieht es aber bei der Klangfarbe aus?
 
wobei ja grade in der Anfangszeit der Elektronik aus Sicht "des Volkes" sehr oft von "aneinander gereiten Geräuschen" gesprochen wurde. Und einige zB von Atonalität. Neben der sowieso subjektiven Frage ab wann ein geschickt getriggertes, rhythmisiertes oder gefiltertes Originalgeräusch oder statisches Geräusch bis hin zu in sich schon bewegliches Geräusch/Gemisch "Musik" ist. Und ggf. ist die Wirkung zwischen Melodie und generell Rhythmik und Klang auch nicht vollkommen losgelöst zu sehen? Und ich habs schon hingebaut - Klang bedeutet auch Laut/Leise, Hüllkurven und so - dh dies bedeutet ja schon eine Veredlung und wird von der Notensicht ja auch erfasst, ein anderer Teil nicht, ein einfacher LFO auf den VCA wäre das und wenn er nicht 100% Hub hat, wäre es ein Decrescendo? Das ist so doch austauschbar, nicht? Dh, man müsste dieses schon aus der Klangdiskussion ausklammern. Purismus. Das ist halt immer so mit Bezeichnungen und Modellen. Und das hier ist eins.

Sprich - Das wird wohl immer eine Gesamtheit bleiben müssen. Was nicht gesamtheitlich ist, lässt etwas weg oder verfälscht es sogar.
 
Recht oft findet man in der herkömmlichen Musik eine Grundidee, die dann ausgearbeitet wird.
Für Melodien gibt es da bewährte Methoden, wie sieht es aber bei der Klangfarbe aus?
Ich dachte Schönberg hätte festgestellt diese (gesetze) seinen der melodie ähnlich...

Wenn das Thema Klangfarbenkomposition heisst möchte ich eben auch etwas über die Fortführung eines
klanglichen Gedankens erfahren.

Toll wäre, wenn jemand mal hier beispiele oder links posten könnte!

Und aus meiner persönlichen sichweise: Die nicht so klingen wie "Neue Musik" aus dem letzten jahrhundert und auch nicht nach Dornes oder nach Ambient klingen! Das wäre wirklich spannend mal!
 
Peter Uertz schrieb:
Toll wäre, wenn jemand mal hier beispiele oder links posten könnte!

Ja, traut euch doch mal.
Ich setzte mich auch mal kurz ran und versuche eine Rausch-Komposition (ohne Alkohol :))
Keine Ahnung was dabei herauskommt, aber es soll kein Dadaismus werden, ich
werde mir also vorher einen Plan zurecht legen und ihn dann auch erläutern.
 
mc4 schrieb:
Mir geht es auch um die Ausarbeitung und Strukturierung eines Werkes.
Das man mit Synthesizern verschiedene Geräusche machen kann ist mir schon länger bekannt.
Wenn das Thema Klangfarbenkomposition heisst möchte ich eben auch etwas über die Fortführung eines
klanglichen Gedankens erfahren.
Recht oft findet man in der herkömmlichen Musik eine Grundidee, die dann ausgearbeitet wird.
Für Melodien gibt es da bewährte Methoden, wie sieht es aber bei der Klangfarbe aus?

trigger schrieb:
ich mein, es gibt ja noch keine art notenschrift für klangkompositionen...
vielleicht sollte man mal anfangen zu katalogisieren welche wirkungen man den erzielt durch klangkomposition.
1. frequenzstaffelung erzeugt tiefe.
2. filtersweep erzeugt bewegung,raum.
usw
anhand dieser parameter könnte man ein gedanklich ein klangbild malen,zb. tiefer raum indem sich was bewegt.

ist mir aber zu abstrakt. sind j eigentlich handgriffe die unterbewusst sitzen bzw im producing zu finden sind.

ich mag melodien, lass mich aber von dem thread gerne inspirieren.

vg
 
Also welche Art von Musik ist denn da ausgeklammert? Ich mein - ansich kann man doch jede Musik nehmen, auch wenn man jetzt Ambient und Neue Musik wegließe. Wieso wäre das jetzt eine Rauschkomposition und zB kein Pop oder was auch immer? Hab ich was nicht verstanden? Ich wüsste jetzt nicht, welche "Art" von Musik das wäre, außer dass sie eben Musik ist, die mit reiner Notenschrift nicht zu beschreiben ist oder schlecht. Dh, ich biete meine gesamten Backcatalogue an, da ich meine das ist alles sehr elektronisch. Denke aber, dass auch ein Orchester das irgendwie hinbekommen kann, nachdem ich diese AFX Covers gehört habe. In Teilen.

Oder gehts darum ohne Melodie zu arbeiten? Oder ohne Rhythmus? Was?

Konkret: Die Aufgabe ist unklar. Welche Kriterien muss das erfüllen? Und weshalb? Zu lernzwecken, ok. Aber??
 
Gerade Pop ist heute auch Klangfarbenkomposition - die ist allerdings dem Notenpart untergeordnet. Ein typischer Pop-Song "funktioniert" auch am Lagerfeuer mit der Klampfe.
Vor allem durch die faktisch nicht mehr vorhandene Dynamik muss eine großer Teil der Staffelung und Strukturierung über Klangfarben gemacht werden.
 
Moogulator schrieb:
Oder gehts darum ohne Melodie zu arbeiten? Oder ohne Rhythmus? Was?
Konkret: Die Aufgabe ist unklar. Welche Kriterien muss das erfüllen? Und weshalb? Zu lernzwecken, ok. Aber??

;-)
Meine Lernaufgabe:
- Keine Melodie
- Beschränkung auf Rauschen als Instrument
- Polyphone Ausarbeitung des gefilterten Rauschens

Warten wir es ab, ich möchte mich ja selber überraschen.
 


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