19./20. März - Pierre Henry live

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Markus Berzborn

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So, habe mir jetzt doch Karten für die zwei Konzerte von Pierre Henry in der Cité de la Musique in Paris gekauft.
Die Anfahrt wird da zwar wohl deutlich teurer als die (preiswerten) Tickets, aber Paris ist ja bekanntlich immer eine Reise wert. :lol:

Gruß,
Markus
 
Moogulator schrieb:
Das nenn ich Einsatz. So weit bin ich bisher aber noch für keinen Musiker gefahren ;-)

Na ja, er spielt dieses Jahr in Paris und in Berlin.
Das kommt von der Anreise ungefähr aufs gleiche raus. ;-)

Und dann weiß man ja leider gerade bei den älteren Herren nie, wie lange die noch aktiv sind bzw. unter uns weilen.

Mir tut's z.B. heute noch leid, dass ich damals mal ein Konzert von Oskar Sala verpasst habe. :?

Gruß,
Markus
 
Pierre Henry am Mittwoch in Paris war der Hammer. :shock:
Den ausgefeilten Raumklang habe ich ja mehr oder weniger erwartet, aber dass auch noch so eine aufwändige Light Show dabei war, eher nicht.

Bin also sehr froh, hingefahren zu sein.
Leider musste ich das zweite Konzert am Donnerstag ausfallen lassen, weil meine Frau Donnerstag nachmittag einen Arzttermin hatte.
Sollte sich bald noch mal eine Gelegenheit zu einem Pierre Henry-Konzert bieten, bin ich wieder dabei.
Ich wusste gar nicht, wie aktiv der noch ist mit neuen Produktionen, habe ich erst aus dem Programmheft erfahren. Wirklich erstaunlich.

Gruß,
Markus

P.S.: Habe auch ziemlich ausgiebig fotografiert (hatte anscheinend keiner was dagegen), allerdings - wie bei mir üblich - analog, daher muss ich erst mal sehen, wie die Bilder geworden sind.
Für Handy-Fotos war es definitiv zu dunkel.
 
Übrigens ist diese Cité de la Musique wirklich beeindruckend. Gab es vor zwanzig Jahren noch nicht, als ich in Paris lebte.
Überhaupt, was da musikalisch so alles los ist - heute abend spielt z.B. Charlemagne Palestine. :shock:

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
Überhaupt, was da musikalisch so alles los ist -

Das ist der "Vorteil" der Haupstädte in zentralistischen Staaten. Da gibts eigentlich immer irgendwie alles, während man in Deutschland u.U. ganz schön durch die Lande ziehen muss.
 
Wie versprochen, hier nun ein paar optische Eindrücke vom Pierre Henry-Konzert in Paris.

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Seltsam, habe noch nie so eine Lautsprecher Anordnung für ein Konzert gesehen. Und dazu noch mit verschiedenen Lautsprechern.

Was für eine Theorie steckt denn dahinter?

Schon klar das damit ein breiterer Raumklang erzielt werden soll.

Nur verstehe ich nicht was z.B. die je 4 Lautsprecher hinten links und rechts sollen. Da hätte man ja auch nur einen nehmen können.
 
ACA schrieb:
Seltsam, habe noch nie so eine Lautsprecher Anordnung für ein Konzert gesehen. Und dazu noch mit verschiedenen Lautsprechern.

Was für eine Theorie steckt denn dahinter?

Das ist die französische Musique Concrète.
Die verfolgen da einen ganz anderen Ansatz als z.B. Stockhausen oder andere Elektroniker seiner Denkschule.

Stockhausen produziert ein Mehrspurband vor mit kalkulierten Raumbewegungen, das dann möglichst unverfälscht wiedergegeben werden soll über identische Lautsprecher, maximal im Kubus.

Bei der Musique Concrète werden die verschiedenartigsten Lautsprecher im Raum verteilt, die den Klang bewusst beeinflussen bzw. verändern sollen. Und es wird auf weniger Spuren produziert, die dann im Konzert mal so, mal so auf diese Lautsprecher verteilt werden. Daher ist kein Konzert wie das andere.
Es geht nicht einfach wie bei Rockmusik oder kommerzieller Elektronik um einen tollen, breiten Raumsound oder so.
Bei Pierre Henry wandert ein Klang von vorne links nach noch weiter vorne links und gleichzeitig schwirrt ein anderer Klang von hinten rechts nach Mitte links über Deinen Kopf.
Man muss es erlebt haben, ist nur schwer zu beschreiben.
Daher mache ich ja auch hier "Reklame" dafür. ;-)

Gruß,
Markus
 
Aha, das hätte ich auch sehr gerne live miterlebt.
Solche Raumklang-Experimente interessieren mich ungemein.

Waren da nur auf der Bühne Lautsprecher oder hatte es die auch hinter und über dem Publikum?
 
Letzteres. Auch auf den seitlichen Tribünen.
Ich setze gleich noch ein paar weitere Bilder ein.
 
Gespielt wurden übrigens drei Stücke (alle über 30 min lang, versteht sich)

Messe de Liverpool
Ceremony
Fragments pour Artaud
 
Und noch ein paar "private" Reminiszenzen an diesen kurzen Paris-Besuch:

Wenn man ruhig und in schöner Umgebung wohnen will, aber trotzdem nah am Zentrum, empfehlen sich erfahrungsgemäß die westlichen Stadtteile bzw. Vororte wie Neuilly. Bois de Boulogne gleich nebenan und Arc de Triomphe auch in Spaziernähe.

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Auch eine weitere Erfahrung hat sich mal wieder bestätigt: Auch Zimmerpreise von deutlich über 200 Euro sind in Paris keine Garantie für ein vernünftiges Frühstück. :lol:

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Für unsere anglophilen Forenuser. ;-)
Ich finde, der Wagen passt perfekt in dieses Umfeld.

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OK, den hier habe ich zwar schon über die Jahre in allen möglichen Variationen photographiert, ist aber halt immer wieder schön. :D

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Gruß,
Markus
 
Klasse, super Bilder von dem Konzert, da werd ich ja glatt neidisch.

Und ja, der Wagen passt gut in die Szenerie! :)
Zimmerpreise: Ich kenne die Verhältnisse in Paris nicht; in Deutschland habe ich jedenfalls nur einen geringen Zusammenhang zwischen Zimmerpreis und Qualität der Unterkunft festgestellt. Außer dass die Eingangshallen mit steigendem Preis größer werden, das versteht sich. ;-)
 
Na ja, das Hotel selber war schon OK.
Nur das Frühstück halt fürs Geld ein bisschen spärlich. ;-)
Das ist aber auch eine landesspezifische Sache. In Frankreich legt man halt offenbar nicht so viel Wert auf ein abwechslungsreiches Frühstück.
Wenn ich im Vergleich dazu daran denke, was einem da in Moskau im Messehotel an Büffet aufgetischt wird - der reine Wahnsinn.

Gruß,
Markus
 
In Frankreich kriegt man durchaus ein reichhaltiges Frühstück. Ich würde sagen dein Hotel war in diesem Punkt halt nicht so optimal.

Weisst du ev. gerade einen guten Link wo man Infos zur Technik der Konzerte von Pierre Henry bekommt?
 
ACA schrieb:
Weisst du ev. gerade einen guten Link wo man Infos zur Technik der Konzerte von Pierre Henry bekommt?

Leider nicht.
Details hätten mich da auch sehr interessiert.
Wollte ihm auch selber ein paar Fragen stellen nach dem Konzert (und hatte eine sehr seltene LP von ihm aus den späten Fünfzigern zum Signieren dabei), aber nachdem er den Saal verlassen hatte, tauchte er nicht mehr auf.
Ich habe dann noch eine Viertelstunde am Ausgang gewartet, aber als dann schon die Lichter ausgeschaltet und alles abgeschlossen wurde, dachte ich mir, dass es doch irgendwie unpassend ist, einen älteren Herren in der Dunkelheit abzufangen.
Wahrscheinlich saß er da auch schon mit seiner Frau und den Veranstaltern bei einem guten Glas Rotwein. ;-)

Gruß,
Markus
 


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