19.Sept.2008 - Bundesrat will KSK kippen!! WICHTIG!!!

Ich glaube man braucht ein gewisses Mindesteinkommen aus der künstlerischen Tätigkeit um davon zu profitieren?
 
Es geht doch nur um die Sozialversicherung, nicht um staatliche Förderung.

Gruß,
Markus
 
Aus den Faq (kuenstlersozielkasse.de):

2. Welche Voraussetzungen muss ich für eine "Mitgliedschaft" erfüllen?

Voraussetzung für die Versicherung nach dem KSVG ist die Ausübung einer auf Dauer angelegten selbständigen künstlerischen und/oder publizistischen Tätigkeit in erwerbsmäßigem Umfange. "Erwerbsmäßig" und "auf Dauer angelegt" heißt dabei, dass Sie mit dieser Tätigkeit Ihren Lebensunterhalt verdienen und diese Tätigkeit nicht nur vorübergehend (z. B. als Urlaubsvertretung o. ä.) ausüben.

Musik, bildende Kunst, Malerei usw. betreiben und davon seinen Lebensunterhalt zu bestreiten reicht als Definition des Künstlers aus (und sei es auch nur "Lebenskünstler ...).

Ich bin voll gegen eine Abschaffung, weil viele dieser Leute ihr Leben lang viel arbeiten, trotzdem an der Armutsgrenze überleben und nicht auf Hartz IV machen. Auch denen steht mE Unterstützung bei der Kranken- und Rentenversicherung zu, denn sie sorgen für die Unterhaltung anderer. Würde die Unterstützung wegfallen, wären die Arbeitsagenturen noch voller und es würde noch mehr Hartz IV beantragt.
Ich selbst lebe auch von Musikproduktion, bin aber trotzdem privatversichert, solange ich es mir leisten kann.
 
salz schrieb:
Markus Berzborn schrieb:
Und - Journalisten sind für meine Begriffe definitiv keine Künstler.
Die meisten Musiker sind auch keine Künstler, sondern eher Maschinisten und/oder Programmierer.

Das interessiert keinen. Die KSK akzeptiert Lehrtätigkeit, Journalismus und Künstler, wozu auch Musiker gehört. NICHT aber Tech-Jobs oder Audio Ing. - Das gilt als Handwerk.
 
Neo schrieb:
... und nicht auf Hartz IV machen

Man kann also auf Hartz4 machen ? Ist ja geil, warum machen das nicht alle wenn das so toll ist ?

Ach komm, das ist doch ein geflügeltes Wort und normaler Sprachgebrauch.

Ja, es gibt sie. Es gibt tatsächlich Leute, die das System nutzen, obwohl sie arbeiten gehen könnten und auch Jobs bekämen. Die einfach keinen Bock haben, sich zu bemühen. Die Ausbildungsplätze geschmissen haben. Die Bildungsmöglichkeiten nicht nutzen. Warum auch immer. Die mit der Almosenunterstützung durch Hartz IV klar kommen - wie auch immer. Und ja, ich kenne selbst solche Leute. Und weißte was? Das juckt mich nicht die Bohne, bzw. will ich das gar nicht anprangern. Ich stelle nur fest, das es sie gibt. Wieviele auch immer.

Und zurück zum Thema: Ich kenne einige Musiker, denen es bisweilen recht dreckig geht und die dann nicht auf die Stütze zurückgreifen, sondern anderweitig sehen, wie sie klar kommen. Und diese gilt es, in Sachen Krankenversicherung weiter zu unterstützen. Sonst würden einige darunter "auf Hartz IV machen", um wenigstens die Krankenversicherung zu haben.
 
Ja, das ist wirklich besser. Man kann kriegt sonst vieles einfach mal in den falschen Hals. ;-)
 
Illya F. schrieb:
Ja, das ist wirklich besser. Man kann kriegt sonst vieles einfach mal in den falschen Hals. ;-)

Mein Fehler. Aber ohne das jetzt breittreten zu wollen: Das mit Lebenskünstler = Penner war mir neu ...

...dem Author des Wikipedia Artikel hier offensichtlich auch ;-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Lebensk%C3%BCnstler

Als Lebenskünstler bezeichnet man einen Menschen, der das Glück des Lebens nicht im ständigen Streben nach vielleicht unerreichbaren (und meist: materiellen) Zielen sucht, sondern das Sein nimmt, wie es ist und versucht, allein aus den schönen vorhandenen Dingen persönliche Zufriedenheit zu beziehen.

Durch die Ablehnung eines erst noch zu findenden Glücks in der Zukunft können Lebenskünstler gelassener und stressfreier auftreten. Sie nehmen sich viel Zeit, um die Gegenwart auszuschöpfen, wo dies eben angemessen und möglich ist, und kommen oft mit Wenigem zu einem dennoch großen Nutzen – geistig und körperlich, künstlerisch, intellektuell und emotional.
 
Wikipedia Artikel.. Was da manchmal steht ist noch lange nicht allgemeingültig.

Gut, aber in dem Umfeld in dem ich aufgewachsen bin ist das schon seit ich denken kann halt nur eine andere Bezeichnung für Penner. Wahrscheinlich kriege ich auch für die Bezeichnung Penner gleich einen Link von dir. :D :D

Aber lassen wir das, gehört nicht in den Thread.
 
Illya F. schrieb:
Wikipedia Artikel.. Was da manchmal steht ist noch lange nicht allgemeingültig.

Gut, aber in dem Umfeld in dem ich aufgewachsen bin ist das schon seit ich denken kann halt nur eine andere Bezeichnung für Penner. Wahrscheinlich kriege ich auch für die Bezeichnung Penner gleich einen Link von dir. :D :D

Aber lassen wir das, gehört nicht in den Thread.

Nun, wie gesagt, ich hab das in dem Kontext nie gehört. Aber macht ja nix, hab ich auch wieder was gelernt. 8)
 
Ich glaube manche Bezeichnungen sind "Schicht" abhängig und haben da im Sprachgebrauch manchmal eine andere Bedeutung. Frage mich nicht nach mehr Beispielen dafür, nur bei dem viel mir das halt gleich auf.

So, ich verschwinde dann mal wieder aus dem Thread, wollte euch auch nicht aufhalten.
 
Wikipedia ist ein Konsenz der aktuellen Gesellschaft. Insofern spiegelt es durchaus eine Art von Grundgedanken dar. Kann man diesbezüglich schon ernst nehmen. Nur nicht zu sehr, besonders bei der eigenen Meinungsbildung.

traue Keinem ist ok, aber nicht zu viel nicht trauen ist auch etwas steif.


Lebenkünstler: Es gibt nicht soo viele davon, finde das aber einen sehr okayen Ansatz, sich abzusetzen und zu versuchen ohne die ganzen Zwänge auszukommen. Das wäre nur im gescheiterten Falle ein Penner. Es ist etwas aus der Mode, aber ich finde es gehört ein gewisser Mut, eine gewisse klare Sicht und Einfallsreichtum dazu. Künstler wäre zu viel gesagt, aber jemand der sowas tut, hat sich das gut überlegt - Heute jedenfalls schon.

Manchmal gruppieren sich bestimmte Sachen drum: Hippie, Punk oder sowas. Das sind aber nur Rand und Modeerscheinungen.


Also: Hier meine kleine Ode an diese Leute.
Ich finde diese wenigen wären keine Last für irgendwen. Ebensowenig eine kleine Prozentsatzgröße Mißbraucher.

Wichtig wäre nur, dass generell Sinn und Zweck der Sache erhalten bleibt und das ist bei der KSK sicher sehr sehr vorwiegend gegeben. Die Idee mit den Unternehmern ist natürlich, dass diese nicht zahlen wollen. Andererseits sind die Kulturschaffenden wichtig und eben bekanntlich oftmal nicht reich und manchmal auch Lebenskünstler - Ein bisschen.

Sie machen sich oft mehr Gedanken über diese Dinge, eigentlich auch im Sinne dieser "was braucht der Mensch" -Studie der TU Chemnitz (siehe 132€ für HIVler Thread. Was braucht man? Was nicht?

Kultur könnte man sagen, braucht man nicht. Aber es würde sehr stark etwas fehlen. Das würde Schaden bringen. Es reicht schon, dass es Leute gibt, die in Xter Generation sozial sehr weit unten sind und dann ohne Bildung und mit viel "alle gegen alle" konfrontiert. Das sollte auch nicht sein und säht Samen für die Zukunft.

Das kann man jederzweit eindämmen. Das sind nämlich auch nur Menschen, die man ins Boot holen kann. Aber dafür ist dieser Thread hier zu klein.

Die KSK Sache ist zu wichtige, dass man sie verwischt und so. Also am 19ten mal hinhören und REAGIEREN.
 
Monokit schrieb:
Neo schrieb:
Wenn mittlerweile nicht wenige in diesem Land täglich um ihre Existens kämpfen, heißt es:"Unterschicht , faule Hartz4ler, asoziales Pack und jammert nicht".

Naja, wem der Schuh passt. ;-)

Der wär mir zu klein, der Schuh. Abgesehen von der KSK als solcher liege ich nicht auf den Taschen der Leute. Das wäre ohne KSK wohl vielleicht anders. Man sollte es also auch mal aus der Ecke sehen: Es wäre sicher teurer und langfristig orientiert man sich dann auch um, wenn man nicht mit ins HIV-Arbeitslager will. Und das wird sicher nicht besser.
 
ksk entwarnung heute auf der seite des kulturrats

"
Berlin, 12.09.2008. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, meldete am 09.09.2008 in einer Eilmeldung, dass in der Bundesratssitzung am 19.09.2008 eine Beschlussempfehlung des federführenden Wirtschaftsausschusses sowie des Ausschusses für Frauen und Jugend, des Ausschusses für Innere Angelegenheiten und des Finanzausschusses des Bundesrats beraten werden soll, in der die Abschaffung der Künstlersozialversicherung oder deren unternehmerfreundliche Reform gefordert wird (http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1387&rubrik=2). Dieser vom Land Baden-Württemberg eingebrachten Empfehlung hatten sich mehrere Länder angeschlossen. Andere wie Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen hatten im Ausschuss dagegen gestimmt. Bayern, Berlin und das Saarland hatten sich enthalten.

Nach dieser Eilmeldung erhob sich ein Sturm der Entrüstung. Künstler, aber auch Bundes- und Landespolitiker haben sich eindeutig gegen diese Forderung gewandt. Dieser Protest scheint Wirkung gezeigt zu haben, einige Länder ruderten bereits am selben Tag noch zurück und teilten mit, dass sie der Beschlussempfehlung bei der anstehenden Entscheidung im Bundesrat nicht folgen wollen. Andere Länder schlossen sich an. Den Meldungen zu Folge will nun auch der Urheber dieser Initiative, das Land Baden-Württemberg, die Zustimmung zurückziehen....
"

.... ganzer artikel hier:
http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1391&rubrik=2
 
Moogulator schrieb:
Das interessiert keinen. Die KSK akzeptiert Lehrtätigkeit, Journalismus und Künstler, wozu auch Musiker gehört. NICHT aber Tech-Jobs oder Audio Ing. - Das gilt als Handwerk.

es ist aber in der Tat andererseits nicht einzusehen, warum dann Firmen, die meine Webgestaltungs- und Umsetzungsdienstleistungen in Anspruch nehmen auch an die KSK Geld zahlen sollen (jetzt schon 2 Fälle), obwohl ich selber mit denen nichts am Hut habe und das Geld mir nicht zu Gute kommt.

Geht's noch? ich nenne das Abzocke und sehe ferner meine entsprechenden Dienstleistungen auch nicht als ausübender Künstler sondern als einen technischen Job.

Somit ist dieses System doch sehr fragwürdig.
 


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