Abhörsituation verbessern?

tonstoff

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Hallo zusammen,

bin kürzlich umgezogen und habe mein Zeugs hier im Wohnzimmer stehen und der Raum ist heftig am hallen, besonders der Bass wummert sehr extrem. Meine abhöre ist ein 2.1 System von blue Sky . Der Boden und die decke ist aus Holz, die Wände in Rauhfaser Tapeziert. Die Decke ist ca. 2,6m Hoch und es hängt außer einem Bild noch nichts an den Wänden.

Welche Tips wären zur Optimierung zu beachten, es sollte aber die Frau des Hauses nicht zu sehr auf die Palme treiben?

Ich dachte da an gelochte Platten mit Holzoptik, evtl. ein Schaumstoff darunter? Ein paar Bilder, ein Läufer und vielleicht ein paar Pflanzen?

Wäre über ein paar wohnliche Tipps dankbar! :eek:
 
du mußt dich entscheiden

frau oder palme !



ich habe große rahmen bespannt mit stoff - die sind decorativ und enthallen sehr gut


die ecken sind wichtig !

irgendwer hatte mal so n link gepostet wo man sich die problemzonen der palme anschauen kann und hauptinterferenzstellen im raum sind - ort muß richtig gedämmt werden.

ein zwei noppen machen da schon richtig was aus.


boxen von der wand weg - wenn die nach hinten lochen dann hinter die boxen was zum wellenbrechen




oder neue frau finden die es total geil findet wen man ständig oszillierende filter mit FM beschießt :mrgreen:
 
Will ja nicht vom Thema ablenken... Aber apropos Frau: der aktuelle Trend Wohnungen sehr minimalistisch einzurichten, ist defintiv große Scheisse zum Abhören. :roll:
 
Was für eine Palme eigentlich :floet:

Mit Stoff bespannte Rahmen klingt nach einer günstigen Lösung, wenn das richtig was ausmacht! Die Ecken könnte man ja dann auch mit Stoff bespannen, vielleicht noch ein bis zwei Leuchtmittel dahinter und fertig ist die Lampe :) Könnte ja ganz nett aussehen!

Die Hausdame muss natürlich bleiben, ist doch klar! :P

Gibt es unterschiede zu beachten wenn man z.B. gezielt was gegen den wummernden Bass unternehmen will? Glaube der und die Mitten machen hier das größte Problem!
 
Zolo schrieb:
Will ja nicht vom Thema ablenken... Aber apropos Frau: der aktuelle Trend Wohnungen sehr minimalistisch einzurichten, ist defintiv große Scheisse zum Abhören. :roll:

... dazu noch die Wände direkt ohne Tapete gestrichen....
Find ich auch bei normalen Unterhaltungen störend.

Falls nach den übliche Verdächtigen (Teppiche an den Boden und an die Wände, Sofa/Bett ins Zimmer, Bücherregal in die Ecke) immer noch Probleme bestehen, hab ich nen tollen Geheimtipp: Die Dröhnfrequenzen einfach mit nem Vollparametrischen EQ in der Summe rausdrehen. Darfst du aber keinem verraten. Mein Zimmer is so n Kandidat mit bösen Frequenzen trotz der üblichen Laienmaßnahmen. Solang ich nichts von dem (Behringer!) EQ in der Ecke erzähl, krieg ich immer Komplimente für den ausgewogenen Sound in meinem Zimmer... :floet:

foltaknecht schrieb:
Gibt es unterschiede zu beachten wenn man z.B. gezielt was gegen den wummernden Bass unternehmen will?

Plattenschwinger sind recht einfach selbst zu basteln (im Gegensatz zu Helmholtz-Resonatoren...), noch einfacher gehts wie gesagt mit Sofa, Teppich oder vieleicht sogar ner Matratze an der Wand.
 
sehr geil :supi: auch wenn die steinwolle echt furchtbar zuverarbeiten ist -auch wenn man sie nicht schneidet .... aber sieht wirklich gut aus und die möglichkeit sie umzustellen ist auch sehr gut


was ich auch schon als sehr gut erachte ist in der nächsten tischlerei die abfälle einzusammeln und aus den ganzen kleinen stückchen ein mosaik zu bauen

das bricht und schluckt sehr gut und sieht auch noch wirklich gut aus wenns geölt wird !


im mastering studio habe ich soetwas gesehen mit dem spruch : " klingt halt dann eben noch nach raum und nicht tot - und wir mischen ja für lebende ... "
 
Ich bin gerade am Einrichten meines neuen Studios und habe das gleiche Problem.
Generell gilt:
Je kleiner der Abhörraum, desto nerviger die Resonanzen (Dröhnfrequenzen).
Am wirksamsten beseitigt man das Problem, indem man den Raum so schalltot wie möglich macht.
Dazu nimmt man Noppenschaummatten:

20-NO.png

Ausserdem kann man unterstützend Teppiche auslegen (je dicker, desto besser) und Vorhänge aufhängen (je breiter , desto besser).
 
Taschenmusikant schrieb:
Am wirksamsten beseitigt man das Problem, indem man den Raum so schalltot wie möglich macht.
Nanana !! Auch wenn hier die ganzen Feld und Wiesen Zeitschriften und Podcast so tun als ob hier jeder der ein Synthi hat, die Akkustik gleich so ausbauen muss wie ein Profitontechniker, sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.

Manche Leute bekommen unheimlich beklemmende Gefühle wenn ein Raum zu wenig Hall hat - manchen wird sogar schwindelig und schlecht davon !!

Ein paar Elemente an die richtige Stelle und ansonsten vielleicht auch einfach mal abwarten! Denn jeder kennt doch die kahle neue Wohnung nach dem Umzug die erst monate später richtig eingelebt und wohnlich wurde.

Noch ein Praktischer Tip: Ich habe in meinem alten Zimmer so Stoffrollos von der Decke gehängt um quasi so ein kleine Niesche/Räumschen zu machen. Hilft nicht die welt aber ist von der Akustik besser als ohne.
 
Nun, wir reden hier von sehr kleinen Räumen, sagen wir mal unter 15m2, und solchen die parallele Wände aufweisen.
Bei diesen Räumen treten besonders nervige Resonanzen durch stehende Wellen auf, die man nur durch Elliminieren in den Griff bekommt.
Dass es in solch einem Raum erstmal beklemmend ist, ist klar, denn extreme Dämmung kommt in der freien Natur nicht vor.
Aber wozu hat man Hallgeräte?
 
Taschenmusikant schrieb:
Bei diesen Räumen treten besonders nervige Resonanzen durch stehende Wellen auf, die man nur durch Elliminieren in den Griff bekommt.

Und hier kommt nochmal Psicolor der Stümper vom Dienst: Die bösen Frequenzen rausdrehen hilft auch ein wenig.
Grad in kleinen Räumen wo man nur bedingt Platz für Bassfallen hat und sowieso nur eine feste Abhörposition einnimmt, kann man mit dem EQ gut den Raumnoden zu Leibe rücken.
Klar is das nicht optimal, aber besser als Dröhnfrequenzen die ne Klangbeurteilung unmöglich machen.
 
das problem mit moden in kleinen räumen sind die langen nachhallzeiten im bass. dagegen nützen EQ nichts, da sie frequenzen bearbeiten aber nicht zeiten. noppenschaum, teppich & co. killen nur die höhen und machen das problem schlimmer. du brauchst: bassfallen. super chunks in den ecken - mind. 40 cm sonorock (steinwolle). wenn man das mit einem stoffrahmen abdeckt - noch besser mit schmalen holzplatten, jeweils mit abstand von ca. 1 cm - siehts noch ganz ok aus. dann neben den abhörboxen an der wand breitbandabsorber anbringen, so dass dich die frühen reflexionen von der wand nicht am ohr erwischen.

plattenschwinger selbst bauen ist glückssache, sie wirken außerdem relativ schmalbandig. helmholtzabsorber sind eine möglichkeit, brauchen aber viel platz.
die schöne variante für zuhause ist diese
http://www.renz-systeme.de/page/index.php?id=46

nur leider für einen raum schon teurer als ein vintage poly edelsynth.
bei der akustik gilt: cheap - effective - pretty --> pick any two!

schau mal hier rein - super info
http://recording.de/Community/Forum...ik/Raumakustik_und_Dämmung/143389/thread.html
 
Man sollte auch nicht vergessen, bei kleinen Räume auch entsprechend kleine Monitorboxen zu benutzen! Aber soweit denkt ja keiner mehr seit der Profiakkustik bereich propagiert wird. :roll:

Ist auch oft besser wenn der Bass der Box nach vorne rausgeht und nicht nach hinten.
 
Zolo schrieb:
Ist auch oft besser wenn der Bass der Box nach vorne rausgeht und nicht nach hinten.

ich habe meine boxen einfach umgedreht :selfhammer:

fab schrieb:
plattenschwinger selbst bauen ist glückssache, sie wirken außerdem relativ schmalbandig. helmholtzabsorber sind eine möglichkeit, brauchen aber viel platz.
die schöne variante für zuhause ist diese
http://www.renz-systeme.de/page/index.php?id=46


kannst du kurz plattenschwinger und helmholzabsorber definieren ....
 
fab schrieb:
das problem mit moden in kleinen räumen sind die langen nachhallzeiten im bass. dagegen nützen EQ nichts, da sie frequenzen bearbeiten aber nicht zeiten. noppenschaum, teppich & co. killen nur die höhen und machen das problem schlimmer. du brauchst: bassfallen. super chunks in den ecken - mind. 40 cm sonorock (steinwolle). wenn man das mit einem stoffrahmen abdeckt - noch besser mit schmalen holzplatten, jeweils mit abstand von ca. 1 cm - siehts noch ganz ok aus. dann neben den abhörboxen an der wand breitbandabsorber anbringen, so dass dich die frühen reflexionen von der wand nicht am ohr erwischen.
Warum so kompliziert?
In dröhnenden Räumen nimmt man einfach bassschwache Boxen wie Tannoy Reveal oder JBL Monitor One.
 
Mach alles was du willst, aber tu dir einen gefallen und nimm keinen Noppenschaum!!!
Damit klingts zwar trockener (in den Höhen), jedoch wird das Verhältnis von der Nachhallzeit der Höhen im Vergleich zu den Bässen noch viel schlimmer als ohne Noppe!
Sprich in den Höhen wirds zu kurz, und in den Bässen ist es nach wie vor komplett unbeeindruckt vom Noppenschaum.

Das Ergebniss ist ein total verkrüpelter Verlauf der Nachhallzeiten, außerdem hab ich selten was unangenehmeres Erlebt, als in einem total (höhen)totgedämtem Raum zu sprechen, hören, whatever...

Lieber 2 oder 4 Superchunks in die Ecken und kein Noppenschaum. Nimm lieber Mineralwolle und verarbeit sie zu eben besagten Superchunks und Breitbandabsorber (Seite und Decke), dann wird vieles besser sein.

gruß
 
Das war ja klar, wenn man erst mal anfängt über eine Thematik nachzudenken ist es natürlich wie mit allem! Man kann eine Wissenschaft daraus machen, seine Zeit damit verbringen sich erstmal in die Thematik einzuarbeiten und natürlich viel Geld verbraten!

Vielen Dank erstmal für eure Anregung und ja doch recht unterschiedlichen Lösungen! Bin gerade etwas verwirrt und mein Problem ist eigentlich nur noch gewachsen! Werde wohl erstmal einige Fachbegriffe wie Helmholzresonator, Superchunks, Plattenschwinger, etc. nachschlagen müssen und mich mit dieser Materie vertraut machen und um Eure Tips nachzuvollziehen.

Die Decke kann ich übrigens nicht bestücken, ist aus Holz, mit Kasettenoptik und mit Höhenunterschiede von ca. 6-8 cm durch die Struktur versehen, wahrscheinlich dadurch schon vorteilhaft und besser als eine glatte Fläche. Die Ecken und der Dielenboden könnte bei genauerem Überlegen ein Problem darstellen.
 
fab schrieb:
das problem mit moden in kleinen räumen sind die langen nachhallzeiten im bass. dagegen nützen EQ nichts, da sie frequenzen bearbeiten aber nicht zeiten.

Der Nachhall is nur ein Problem (welches meine Laienohren nicht wirklich wahrnehmen), viel dramatischer empfinde ich aber aber die gleichphasigen Überlagerungen, die Dröhnfrequenzen, welche dann beim Zuhören die näherliegenden Frequenzen überdecken. Mit EQ kann man dem Dröhnen ein wenig entgegenwirken, hat dann zwar immer noch einen langen Nachhall bei der Problemfrequenz, dafür hört man aber wenigstens die Frequenzen um den Problemton rum wieder.

Meine Dröhnfrequenzen sind 113Hz und 70.5Hz (dementsprechend auch 141), die hab ich einfach schmalbandig abgesenkt. Is natürlich nid optimal, aber wo vorher im Bassbereich außer Dröhnen nichts wahrnehmbar war, kann man jetzt den Bass (natürlich nach Eingewöhnung...) sehr gut beurteilen.
 
psicolor schrieb:
fab schrieb:
das problem mit moden in kleinen räumen sind die langen nachhallzeiten im bass. dagegen nützen EQ nichts, da sie frequenzen bearbeiten aber nicht zeiten.

Der Nachhall is nur ein Problem (welches meine Laienohren nicht wirklich wahrnehmen), viel dramatischer empfinde ich aber aber die gleichphasigen Überlagerungen, die Dröhnfrequenzen, welche dann beim Zuhören die näherliegenden Frequenzen überdecken. Mit EQ kann man dem Dröhnen ein wenig entgegenwirken, hat dann zwar immer noch einen langen Nachhall bei der Problemfrequenz, dafür hört man aber wenigstens die Frequenzen um den Problemton rum wieder.

Meine Dröhnfrequenzen sind 113Hz und 70.5Hz (dementsprechend auch 141), die hab ich einfach schmalbandig abgesenkt. Is natürlich nid optimal, aber wo vorher im Bassbereich außer Dröhnen nichts wahrnehmbar war, kann man jetzt den Bass (natürlich nach Eingewöhnung...) sehr gut beurteilen.
ich glaube ein wichtiger punkt und desto näher man an der wand (noch schlimmer) sitzt, desto lauter hat man diese überlagerungen bzw. addierungen von den tiefen frequenzen... da werden wohl basstraps abhelfen, wie zum beispiel hier von einem kollegen selbst gemacht.
 
jaash schrieb:
jaash schrieb:
kannst du kurz plattenschwinger und helmholzabsorber definieren ....

bitte hier wirklich mal die ersten posts lesen!

http://recording.de/Community/Forum...ik/Raumakustik_und_Dämmung/143389/thread.html

@foltaknecht: fang mit breitbandabsorbern für die frühen reflektionen und supcherchunks für den bass an - alles andere kann später kommen oder nie. poröse absorber wie sonorock oder basotect (letzteres für breitbandabsorber geeignet, aber nicht für bassabsorber, ist außerde relativ teuer. alternative: termarock 50) sind leicht zu bauen und effektiv. alles andere muss man berechnen und ist fehleranfällig.

@ psicolor: die nachhallzeiten im bass und moden sind verantwortlich für "es dröhnt". dein EQ hilft dir nur etwas für den frequenzgang, nicht für den nachhall und nichts gegen auslöschungen. außerdem bräuchtest du wahnisninig viele schmalbandige korrekturen. es ist deshalb eine zusätzliche korrekturmöglichkeit NACHDEM du so viel wie möglich mit porösen absorbern rausgeholt hast.

auch noch wichtig: abhörposition richtig wählen - alles im oben verlinkten recording.de- FAQ beschrieben.
 
Soundwave schrieb:
ich glaube ein wichtiger punkt und desto näher man an der wand (noch schlimmer) sitzt, desto lauter hat man diese überlagerungen bzw. addierungen von den tiefen frequenzen... da werden wohl basstraps abhelfen, wie zum beispiel hier von einem kollegen selbst gemacht.

in kleinen räumen kannst du wandnahe aufstellung nicht vermeiden. 1,50 m ist zb ganz schlecht wegen des SBIR-effekts (s. verlinkter thread) -hier

gleich # 2 http://recording.de/Community/Forum/Rec ... hread.html


basstraps helfen bei wandnaher aufstellung, außerdem kann man DIESE bassüberhöhung am schluss tatsächlich noch ganz gut mit EQ kompensieren. viele monis haben dafür dip-schalter.

foltaknecht, glatter boden aus holz ist kein problem sondern gut, teppich ist eher ein problem, weil er höhen killt. kassettendecke ist ok, zur reflection free zone (RFZ) am abhörplatz gehört aber auch ein absorber an der decke, eine cloud. sonst bekommst du frühe reflektionen von der decke und die vermatschen dein klangbild.

eine wissenschaft ist eine klangverbesserung am abhörplatz nun auch nicht, hier
http://recording.de/Community/Forum/Rec ... hread.html

http://recording.de/Community/Forum/Rec ... hread.html

sind sehr praktische low-budget-anleitungen.
 
jaash schrieb:
http://recording.de/Community/Forum/Recording_und_Studiotechnik/Raumakustik_und_D%C3%A4mmung/143389/thread.html

damits linkt ;-)

seht guter link - schöne lektüre ...

Danke, sehr guter Überblick! :lol:
 
hier eine kleine Dokumentation über die Rückwand meines Studios welche ich mit Skyline Diffusoren bestückt habe. Da die Teile einfach zu teuer sind habe ich mich entschlossen sie selber zu basteln. Maße sind 58 x 58 cm

Bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden:
Hier die fertigen Diffusoren:

Zersägen (insgesamt ca. 120 Meter Holz für 6 Diffusoren à 58 X 58 cm)

Schleifen

Der Rahmen hat mir geholfen beim Zusammenleimen alles in Form zu spannen


Ebenso beim Rahmen





Zur Aufhängung diente eine einfache Schiene mit dem man normalerweise Kücheschränke befestigt. Diese habe ich dann in Kantenlänge des Diffusors zersägt und gegensätzlich als Haken am Diffusor befestigt



Übrigens den Rechner gibts hier:

http://acousticcalculator.software.informer.com/

Übrigens die Teile halten nicht an jeder Wand ;-)
 


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