Akai Hardware Sampler kaufen? Zum Beispiel S3000XL

Hey Leute,

ich fange gerade an mich in das Thema Akai Hardware Sampler der 80er einzuarbeiten und sehe bei Ebay Kleinanzeigen, dass jemand in Berlin einen S3000XL für 229 Euro anbietet im Originalzustand.


Ich würde gerne mit einem starten und hauptsächlich Breakbeats und Drums damit machen wollen, die dann den sagenumwobenen Akai Charme haben sollen. Jedenfalls klingen so Amenbreak Timestretch Geschichten schon echt geil, was ich so bei Youtube mit nem S3000XL höre.
Habt ihr Erfahrungen damit? Ist der Workflow flott? Was muss ich beachten? Floppy Disk schreckt mich ab, aber da gibt es ja scheinbar so USB Sachen von Gotek bei Amazon.

Oder soll ich gleich aufsteigen und auf nen S950 sparen? Der scheint ja das Flaggschiff zu sein, wie ich lese.,

Mir geht es in erster Linie und die Soundmagie die ich mir erhoffe und einen guten Workflow. Wie gesagt, Drums und Breakbeat sind meine Ideen.

Parallel habe ich mir einen ISLA 2400 bestellt und würde die für Chords und allgemein melodischens, Vocals etc. einsetzen. Oder wäre Akai dazu Overkill?

Achso: Muckemäßig mache ich schroffen Techno und finde alles geil, was von 95 bis 2004 gemacht wurde, jedenfalls ist das so meine Prägung.

LG Kai
 
zu dem Angebot konkret: warum schreibt der Verkäufer nichts über den RAM? der kann nämlich alles Mögliche zwischen 2 und 32 MB sein. siehe https://www.amazona.de/green-box-akai-s3000-s3200-s2800-16-bit-sampler/ dort ist ein screenshot RAM Ausbaumöglichkeiten zu sehen vom S3000XL. Die Tatsache dass der Verkäufer sich dazu nicht äußert und dieses Thema auch per Foto nicht klärt lässt zumindest die Möglichkeit offen dass der angebotene Sampler nur wenig Speicher drin hat. Ich würde heutzutage eine alten AKAI nur mit RAM Vollausbau kaufen.
 
Wenn es hauptsächlich um das typische Timestretching geht: Ich würde heutzutage den TAL Drumsampler dafür nehmen. Der bildet die Algorithmen gut ab.
Auch wenn das nicht die Frage war…Die Bedienung und der Aufwand für die ganze Sampleverwaltung am S3000, das würde ich mir nicht mehr antun wollen. Zudem sieht man ja auf den Fotos dass das Display ziemlich sicher die nächste Baustelle ist.
Vor allem nicht, wenn ein Isla 2400 ohnehin dazukommt. Der hat genug Mojo an Bord.
 
Zu den Bedenken von Virtualant : Ich finde es auch mehr als merkwürdig, dass hier nichts zum Ram gesagt wird.
Auch die Fotos sehen sehr gelackmeiert aus und nach Katalog - Also Vorsicht beim Bezahlen !

- Grundsätzlich ist es aber beim S3000 XL kein so grosses Problem mit dem Ram, da der Standard PC Speicherbausteine verwenden kann,
wohingegen die alten Akai Sampler, darunter CD3000 und S2800 noch speziellen AKAI RAM brauchen, der extrem selten und teuer ist.
Die passenden SIMM PC Bausteine sind auch nicht mehr so gut zu bekommen, aber die Preise dafür waren zuletzt, als ich danach suchte,
noch halbwegs bezahlbar.
In den S3000 XL passen eh nur max. 32 MB Speicher, hier dann auf 2 Speicherslots verteilt intern, also passen hier nur 4, 8 oder 16 MB Bausteine rein. Die sollten noch zu bekommen sein ( Simm Module 72 Pin ).
 
Als ich mich mal mit dem Thema beschäftigt habe habe ich gelernt das der 3000er ziemlich modern und damit uncool ist. das war auch immer günstig zu haben.

Das sich jemand gewerblich anmeldet und dann was von privatverkauf erzählt finde ich etwas merkwürdig.
 
Zustand des Displays? Ausgewaschene Leuchtfolie? Bei einem Einbau von einem LED kommen nochmal ~140€ dazu.
Festplatte würde ich an so ein Gerät nicht mehr dran bauen und statt dessen SCSI2SD nehmen oder ZuluSCSI.
Sample Dateien sind auch nicht mal eben von PC oder Mac übertragbar.
 
Der S950 ist sicherlich kein „Flaggschiff“, sondern sogar einige Jahre älter als die S3000 Serie. S950 wird für den roheren Sound gemocht, andere sagen er sei druckvoller. Ist auch 12bit und damit etwas verklärt… ich hatte einen S950 einige Jahre. Kann man sehr gut mit arbeiten. Man darf aber nicht viel vom Filter etc erwarten.
Für Jungle kannst Du jeden sampler nehmen. Octatrack ist vermutlich hier das Allerbeste! Man findet aber auch viele Rytm Videos mit dem Stil.

Die AKAIs zeichnen sich aber auch eine einfache Bedienung aus. Es wurden in England aber auch gerne E-mu IV Dickschiffe eingesetzt, wie zB bei Photek. Am Anfang hat man einfach genommen was man bezahlen konnte… billige AKAI, W30, EPS…
 
Soweit ich mich erinnern kann sind damals die ganzen Breaks eigentlich dadurch entstanden weil so ein Akai S1000 acht Loops pro Sample hatte. Heute sliced man ja, damals hat man sich das aber so im Sampler zusammengeschraubt. Für den Realdeal wäre also ein S1000 besser als die Teile die später kamen und weniger Loops hatten.
 
Slices wurden bei mir damals am S1100 von Recycle erzeugt plus die dazugehörigen Midi Dateien für die DAW. Die Samples bzw. Slices konnte man auch per SCSI Schnittstelle relativ schnell und einfach gemappt in den S1100 hochladen. Nur ist heutzutage SCSI in Verbindung mit WIN oder Mac fast nicht mehr möglich. Da müsste man sich einen gleichalten Rechner neben den alten Sampler stellen und da wird der Aufwand dann doch irgendwie zu groß. Die letzten Recycle Versionen, die z.B. auf W10 liefen, unterstützten SCSI nicht mehr.
 
[...] Akai Hardware Sampler der 80er [...]
[...] S3000XL [...]
[...] S950 [...]
[...] Muckemäßig mache ich schroffen Techno und finde alles geil, was von 95 bis 2004 gemacht wurde, jedenfalls ist das so meine Prägung. [...]
AKAI S3000XL kam 1996 auf den Markt innerhalb der S3k-XL-Serie, die auf der S3k-Serie von 1992 aufbaute. S950 kam 1988 auf den Markt, also noch in den 80er. ;-) Im selben Jahr auch S1000. S1100 ist 1990 erschienen, und die S3k-Serie von 1992 waren dann die Nachfolger.
Der S3000XL wurde Anfang 00er Jahre noch verkauft als schon S5000/S6000 auf dem Markt waren (ab 1998). Die S5000/S6000 waren halt vergleichsweise teuer, und der S3000XL wurde um einiges günstiger abverkauft als er früher mal kostete, also dann ca. 2500 DM statt 4000 DM, jeweils ohne Erweiterungen. Viel teurer als der S3000XL war der S3200XL aus derselben Serie. Der S2000 gehört technisch gesehen auch zu dieser Serie – war ein vergleichsweise günstiges Einsteiger-Modell. Kleineres Display, das aber länger hell bleibt, weniger Bedienelemente, weniger übersichtliche Bedienung. Außerdem war im S3000XL die I/O-Erweiterung schon eingebaut. Für meinen S2000 mit 2 MB habe ich RAM-Module (2 x 16 MB) in einem PC-Laden gekauft, und die haben funktioniert. Mein S3000XL wurde mit 32 MB geliefert, der Sound war aber bei der Wiedergebe von geladenen Samples kaputt. Ich habe die RAM-Module aus dem S3000XL in den S2000 gesteckt, und sie haben dort problemlos funktioniert. Die RAM-Module aus dem S2000 haben im S3000XL auch problemlos funktioniert. Also einfach zwischen zwei Geräten getauscht, und es hat dann alles funktioniert.
Die beiden Sampler habe ich aber einfach zur Wiedergabe von gesampelten Instrumenten genutzt, wie Drums, Bass, Piano, Streicher, Bläser usw. So gut wie keine Drum-Loops.
Was altbacken und nach LowEnd der 80er klang, war das optionale Effektboard EB16. Frequenzgang-technisch war die Wiedergabe zwar nicht dumpf, aber alles irgendwie cheesy, kein HighEnd. Ohne dieses Board sind gar keine Effekte onboard.
Per Diskette kann man maximal 1,44 MB laden und speichern. Sprich, maximal 1,44 MB pro Diskette. Mehr geht per SCSI. Heute gibt's wohl Adapter dafür.
Es gibt heutzutage übrigens nicht wenige Geräte, wo Sample-Transfer nicht direkt per USB zwischen Sampler und Computer funktioniert, sondern per Speicherkarte oder USB-Stick. Ich hatte damals einen SCSI-Controller im Computer und konnte Samples zwischen Computer und Sampler per SCSI übertragen. Die S5000/S6000 haben schon das übliche WAV-Format verwendet. Die AKAI-Sampler von davor haben im eigenen AKAI-Format gespeichert. Entsprechend waren auch Sample-CD-ROM's im AKAI-Format. Man konnte aber natürlich auch einfach Audio sampeln. Dann muss man halt selber schneiden und mappen. Ohne Mappen kann man Samples nicht per MIDI spielen. Es müssen also spielbare Programme erstellt (oder geladen) werden. Die Struktur ist aber eher einfach gehalten.
Wenn du noch 2002 bis 2004 mit abdecken möchtest, könntest du dir auch Z4/Z8 und MPC4000 anschauen. :D Da war es dann auch möglich, Samples per USB zu transferieren. Jetzt weiß ich allerdings nicht, ob die Hardware-Erweiterung dafür bei allen Modellen optional war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Praktischer finde ich die 5k / 6k oder gleich eine neuere Mpc, die alten haben einfach mojo . Mein s3k läuft momentan mit einem Floppy emulator , Display Folie gibt es für ca 30 eu neu,
Werde aber demnächst eine scsi Platte dranhängen. Etwas Aufwand- klingen aber sehr schön.
 
Hey ihr lieben, vielen lieben Dank für so viele detaillreiche Insights :D Also ich warte jetzt erstmal geduldig auf den ISLA S2400 und schöpfe dessen Möglichkeiten dann in Ruhe aus. Wenn ich angefixt bin und weitere Klangfarbe wünsche, taste ich mich mal langsam an die Akais ran. Jetzt weiß ich ja grob, worauf ich achten muss, vielen Dank euch!!

Ich mag den alten Schitt zur Zeit lieber, da ich eher Klangfarben treffe, die mich catchen und an meine ersten Berührungen mit Techno erinnern. Ich habe jetzt 15 Jahre mit modernen Tools und hauptsächlich ITB gearbeitet ... zur Zeit mache ich DAWless, nehme Jams auf und die Tracks sind ziemlich flott im Kasten. Ich spüre da zur Zeit mehr Emotionen aus der Jugend, als wenn ich vor dem leeren Ableton/Bitwig-Blatt sitze und Plugins schuppse ;-)

LG Kai
 
Als ehemaliger EMU Nutzer(Emax 1 und 2, Emulator IIIXS/XP, ESI 32 und 4000, E64/6400) muss ich leider neidlos anerkennen das das Thema Drums immer in den damaligen Akais(S01, S1000, S1100) immer irgendwie „druckvoller/besser“ klang.

Was die Bedienung betrifft, fand ich Akai im Gegensatz zu EMU immer schlechter.
 
so ist es, die alten AKAIs klingen anders als die EMUs, bei Drums habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Ich kenne nur S1100 und S2800i (abgespeckter S3000).
Den S1100 könnte man als das geniale Bindeglied zwischen den älteren S900 / S950 und den späteren S3000 usw. sehen. Er ist bereits 16bit, hat aber noch eine andere Interpolation beim Transponieren und daher einen vergleichsweise besseren (oder interessanteren) Klang als die späteren Sampler. Einen Artikel hierzu finde ich nicht mehr bzw. die Website scheint down zu sein.
Ein bischen was zum Thema findet man hier: https://modwiggler.com/forum/viewtopic.php?t=220568
Und er hat im Unterschied zum S1000 (welcher ähnlich oder gleich transponiert) eine interne FX Karte drin. Im Unterschied zum S950 kann er bis zu 32MB RAM haben.
Bevor man sich einen anschafft sollte man sich das trotzdem gut überlegen, da sie recht alt sind und man sicherlich in Wartung investieren muss.
 
Man muss sich vom Gedanken lösen, dass man für die damaligen Musikstile auch damaliges Equipment braucht. Hardware-Sampler benutzen kann eine tolle Herausforderung sein und die Kreativität bündeln. Aber Selbstkasteiung würde ich persönlich unterlassen - es sei denn, der Sound stimmt. Für mich persönlich sind deshalb eigentlich nur die 12bit-Sampler interessant.

S950 habe ich und benutze ihn häufig, um zu transponieren, danach sample ich den Sound zurück in die DAW.

Was generell über S1XXX und die späteren Sampler geschrieben wird hört sich für mich immer ein Bisschen nach #metoo an, weil diese Geräte weder extrem leicht zu bedienen sind, noch den Wumms, oder die Artefakte haben, die man als Stilmittel benutzen möchte.
 
Bevor man sich einen anschafft sollte man sich das trotzdem gut überlegen, da sie recht alt sind und man sicherlich in Wartung investieren muss.
Habe noch einen S1100 mit EX1100 rum stehen, die gelegentlich auch benutzt werden. Der EX1100 Expander hat früher immer die Drum Abteilung gemacht und bei beiden Geräten waren das zusammen 2 Stereo und 16 Mono Ausgänge. Eine Spur HD Recording war mit dem S1100 auch noch möglich. Jetzt schwächelt er beim Einschalten. Vermutlich braucht er mal ein Recapping im Netzteil. Neues Display und SCSI2SD hatte ich eingebaut. Wenn man aber selbst nichts reparieren kann an dem Gerät, kann es auch schnell teuer werden. Ähnlich ist das auch bei alten Autos.
 
Man muss sich vom Gedanken lösen, dass man für die damaligen Musikstile auch damaliges Equipment braucht. Hardware-Sampler benutzen kann eine tolle Herausforderung sein und die Kreativität bündeln. Aber Selbstkasteiung würde ich persönlich unterlassen - es sei denn, der Sound stimmt. Für mich persönlich sind deshalb eigentlich nur die 12bit-Sampler interessant.

S950 habe ich und benutze ihn häufig, um zu transponieren, danach sample ich den Sound zurück in die DAW.

Was generell über S1XXX und die späteren Sampler geschrieben wird hört sich für mich immer ein Bisschen nach #metoo an, weil diese Geräte weder extrem leicht zu bedienen sind, noch den Wumms, oder die Artefakte haben, die man als Stilmittel benutzen möchte.
S1xxx haben etwas, was die anderen wiederum nicht haben, siehe meine Verlinkungen. Wumms haben sie ganz bestimmt, ist mehr als nur "ich will auch Kult sein". Ob der Wumms anders als mit dem S950 ist kann ich nichts zu sagen.
 
AKAI für Breakbeats und Drums? S900 oder S1000.

S900 und S950 haben variable Samplerate (Clock wird zum Transponieren geändert, ein DAC pro Stimme) und analoge (switched capacitor) Filter. Der S900 hat weniger Möglichkeiten (Speicher, keine Filterhüllkurve mit dem Standard-OS), klingt dafür aber etwas klarer. Vielleicht weniger Clock-Jitter, ich hatte schon viele S900 und S950 unter den Fingern und dieser Unterschied war immer da. Daher nutze ich für Drums den S900 und für Flächen, Stabs usw. den S950.

Der S1000 hat reine PCM-Wandler bei Ein- und Ausgang (im Gegensatz zum S1100 mit Delta-Sigma AD) und transponiert wie schon oben geschrieben digital, aber trotzdem sehr wohlklingend. Perfekt für Drums, insbesondere wenn man den Eingang heiß anfährt und dann runterpitcht. Anderer Sound als der S9X0.

12 oder 16 Bit sind per se egal, es kommt auf die vielen anderen Faktoren an. Dass EMU schlecht für Drums ist würde ich nicht sagen, ich nutze z.B. die SP-12 ständig für Drums (wegen des Sounds, aber auch, weil das Interface intuitiver und schneller als bei AKAI ist). Probleme bereitet eher das bei vielen EMU-Samplern im Vergleich zu AKAI weniger performante MIDI-Interface.


Für Techno a la 90er würde ich es mit einem S1000 versuchen. Gerade die 909 kommt wirklich knackig, crispy und punchy da raus.
 
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