Soundwave schrieb:
The German Model schrieb:
Der Tod für das Midi Production Center war die MPC4000 (= Music Production Center)
wie kommst du darauf? die gabs ja nicht mal bis zuletzt....
Ich komme darauf, weil ich mich an Fakten orientiere: Bis zur MPC3000 stand MPC für MIDI Production Center. Ab der MPC4000 stand MPC für MUSIC Production Center. Und seit der MPC Renaissance steht MPC für Music Production CONTROLLER. Insofern war "... der tod (einstellung) [..] für das midi production center ..." die MPC4000.
Diesen Fakt kannst du aber auch im übertragenden Sinne verstehen: Die MPC3000 war die letzte von Roger Linn mitentwickelte MPC. Die war noch stärker als ein Instrument im Sinne einer MPC60 entwickelt. Mit der MPC4000 kam Akai jedoch auf die Idee, dem Computer Konkurrenz machen zu wollen. Wer mal vor einer MPC4000 gesessen und damit gearbeitet hat, weiss, dass man das Teil i. d. R. nicht mit auf eine Bühne schleppt. Was aber sollte die potenzielle Kundschaft damit im Studio? Die MPC4000 war am Markt vorbei entwickelt und mit ihr starb die japanische Firma Akai.
Die heutige amerikanische Firma Akai hat mit der alten japanischen Firma Akai nur insofern zu tun, als dass diese offensichtlich Rechte und Technologien erworben und dann per Neuauflage mit blauer Farbgebung produziert und verkauft hat. Wenn ich es richtig sehe, sind MPC1000, 2500 und 5000 die Hardware Music Production Center, die von der amerikanischen Firma Akai ab 2003 entwickelt, produziert und verkauft wurden.
Wenn man dann berücksichtigt, dass die MPC5000 in vielerlei Hinsicht nie an die MPC4000 herangereicht hat, gegenüber von MPC1000 und 2500 aber zurecht das Spitzenmodell ist, kann man erkennen, dass das ganze MPC-Konzept in den vergangenen 10 Jahren nicht weiterentwickelt wurde. Die Vorstellung der MPC4000 war somit der historische Moment, in dem die Entwicklung des MIDI Production Centers beendet wurde und gleichzeitig die des Music Production Centers langsam und auf Raten eingeschlafen ist.
Die deutsche Firma Native Instruments hingegen hatte die Zeichen der Zeit richtig erkannt und das MPC-Konzept mit der Maschine in das neue Jahrtausend gerettet. Die amerikanische Firma Akai hat währenddessen geschlafen und nicht, wie du schreibst, auf User-Wünsche reagiert. Wenn man sich anschaut, wie lange die Entwicklung des OS für MPC1000 und MPC2500 gedauert hat und das die MPC5000 bis heute noch kein annähernd fehlerfreies OS hat, kann man durchaus schlussfolgern, dass User-Wünsche weitgehend eine Nebensächlichkeit waren. Um die User-Wünsche kümmert sich JJ. Es dürfte vielmehr der normative Kraft des faktischen, nämlich dem Maschine-Geschäft von Native Instruments, geschuldet sein, dass die Entwicklung des Music Production Controllers, Renaissance, vorangetrieben wurde. Die Hardware-MPC hat keine Zukunft mehr, das hat Akai begriffen. Inwiefern die Firma dauerhaft das Produkt pflegt, also die Transformation von einer Hardware- zu einer Software-Bude mit Hardware schafft, wird sich noch zeigen. Der Markteintritt mit der MPC-Renaissance war aus meiner Sicht misslungen. Langsam aber sicher tut sich was.
Ungeachtet dessen bin ich der Ansicht, dass Ableton mit der Kombination von Live und Push die MPC für das neue Jahrtausend baut. Dass es von der ersten MPC bis zu Push 25 Jahre gedauert hat, ist ok, denn ich bin schwer beeindruckt, mit welchem Reifegrad das Produkt umgesetzt wurde. Live und Push sind die erste richtige Integration eines Music Production Controllers in eine DAW. Das ist ein wesentlicher, konzeptioneller Unterschied zu Maschine sowie der Renaissance bzw. Studio. Welches Konzept besser passt, darf man am Ende des Tages selbst herausfinden. Aber erfreulicherweise gibt es jetzt die Wahl und bessere MPC's als je zuvor