Akai S950 - macht sowas heute noch Sinn?

HansLanda

HansLanda

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.. okay, kontrovers, provokante Einstiegsfrage von mir.
Ich weiß das es hier ein paar S950 Fans gibt...
Aber mal Hand auf's Herz: ist die Kiste noch ansatzweise zeitgemäß und gibt es irgendwas (außer des tollen Klangs) was einen dazu bringt im Jahre 2024 ein S950 zu benutzen wo jeder Brot-und Butter Sampler heute mehr kann und das zigfache an Speicher hat.

Ich frage, weil ich gerade ein S950 angeboten bekommen habe und mir in meinem Setup noch ein Sampler fehlt.
Da nun ein Cirklon das Steuer-Herz meines Setups ist, brauche ich auch nicht zwangsweise einen Sampler mir Sequencer.
Einen Octatrack habe ich aber bereits.

Hatte mal eine MPC2000XL und erinnere mich noch gut das die einfach anders (und geiler!) gegroovt hat als die ganzen modernen Elektron-Kisten..etc
Auch war der Klang brachialer. 909 Samples aus der MPC haben geschallert.. die Clap hat sich wie ne Ohrfeige angefühlt.
Ein 909 Clap Sample aus dem Octatrack ist halt ein Clap Sample...

Aber wovor ich Angst habe ist der Workflow.. alles braucht ewig zu laden, Beschriftungen sind Kopfschmerzen und um das ganze Gehandhabe mit den Floppy Disks fang ich garnicht erst an.

Also an die Akai Fanboys hier.. warum tut ihr euch das an?
Das Leben könnte ja mit Octatrack oder einem x-beliebigen Software Sampler doch auch so einfach sein.
 
Ich sag mal so: Wenn es Teil Deiner musikalischen Vision ist, den S950 zu beherrschen und musikalisch einzubinden, dann go for it. Ansonsten gibt es moderne Alternativen für diesen Sound (u.a. ein Plugin, das den S950 "12-bit Wandler-Sound" sehr gut nachstellt).
 
Wenn man eh otb arbeitet, macht es mMn nicht so viel Sinn, es sei denn man will genau diesen Sound haben.

Bei einer Produktion, in drr viele Drums aus vsts kommen, würde ich am Ende resampeln. Das gibt nochmal das gewisse etwas, dass es so itb nicht hinzubekommen ist
 
Ich bin bei so einer Frage zwiegespalten - habe keinen Akai, stelle mir aber gerade beim DSS-1 exakt die gleiche Frage und da kommt zukünftig ein großes Platzproblem auf mich zu. Es kommt so ein wenig darauf an, was Dich am Ende mehr zufriedenstellen wird. Der Sound, den man sich hart erkämpft hat oder ein moderner smarter Workflow. Vielleicht ist aber der Weg auch zu steinig, kann man schlecht beurteilen und der Spaß kommt eher mit dem Elektron, selbst wenn der Sound weniger brachial ist.

Du könntest auch einen Mittelweg gehen. Warum nicht irgendwas in den S950 recorden, einzelne Noten per Midi antriggern, aufnehmen, schneiden und ab in den Elektron? Der Octa sollte ein gutes Sample nicht negativ beeinflussen…. Der Akai ist dabei ein Tool mit flüchtigen Speicher ohne die Aufnahme zwingend auf Disk zu speichern oder den Sound im Akai zu editieren…etc.
 
Ich habe zwei S612er und einen x7000, und hatte mir dann mal einen s950 geholt. Blöderweise kann man die beiden kleinen mit einem Editor am Atari editieren, den S950 aber nicht, womit der 950 bedientechnisch sofort wieder aus dem Rennen war.

Wenn, dann würde ich einen S1000 nehmen, der dann schon ein grafikfähiges Display für die Sampleeditierung hat.
 
Habe gerade wieder bei einer Produktion Drums aus dem S900 verwendet. Funktioniert sofort, rockt, ist ITB nicht reproduzierbar. Insbesondere die variable Samplerate (Transposition ohne Algorithmen) klingt sehr gut.

Natürlich nutzt man so ein Gerät heute nur wegen des Sounds.

Und Floppys braucht man nicht, dafür gibt es längst USB-Laufwerke.
 
Wenn, dann würde ich einen S1000 nehmen, der dann schon ein grafikfähiges Display für die Sampleeditierung hat.

Ich vermute mal, dass die 12 Bit und das (resonanzlose) Analogfilter hier aber eine nicht unerhebliche Anziehungskraft ausüben. Nicht zu unrecht, ich hatte auch mal einen. Da ist der S1000 ja wieder Hi-Fi gegen. Samples nach Gehör trimmen fand/finde ich nicht schlimm, da passen ja eh keine Orchesterlibs rein. Bzw man nimmt das, was die eigene Sammlung bereits hergibt.
 
Es ist immer die Frage, wofür man den Sampler verwenden möchte. Der S1000 klingt anders als der S900 und füllt eine andere Nische.

S9X0 ist insbesondere gut für organisch klingende Transposition und für knallige Drums. Variable Samplerate und VCAs sorgen dafür, dass man mit einem Gitarrensample über mehrere Oktaven spielen kann, ohne dass es künstlich klingt. Das bekommt kein Plugin hin. Die Bedienung ist supersimpel, da braucht man m.E. kein Display.

Der S1000 hat einen sehr speziellen Punch, insbesondere wenn man ihn bei der Aufnahme etwas übersteuert und dann ein paar Halbtöne runterpitcht. Das ist der Trip-Hop-Sound der 90er. Blech (Hihats, Tambourine usw.) kommt perfekt raus, pappig-snappy, sitzt im Mix. Mit Stereo, Layern, SCSI usw. lässt sich natürlich viel mehr anstellen, als mit dem S9X0, sofern man das wirklich nutzt.

MPC2000 klingt eher blechern, gut für schranzigen Techno aber qualitativ nicht so schön wie die älteren Geräte.
 
S9X0 ist insbesondere gut für organisch klingende Transposition und für knallige Drums. Variable Samplerate und VCAs sorgen dafür, dass man mit einem Gitarrensample über mehrere Oktaven spielen kann, ohne dass es künstlich klingt. Das bekommt kein Plugin hin. Die Bedienung ist supersimpel, da braucht man m.E. kein Display.
Warum hat noch niemand versucht, das in Software umzusetzen (Steinberg z. B.)? Oder ist die Umsetzung so schwierig bzw. gar unmöglich?
 
Habe gerade wieder bei einer Produktion Drums aus dem S900 verwendet. Funktioniert sofort, rockt, ist ITB nicht reproduzierbar. Insbesondere die variable Samplerate (Transposition ohne Algorithmen) klingt sehr gut.

Natürlich nutzt man so ein Gerät heute nur wegen des Sounds.

Und Floppys braucht man nicht, dafür gibt es längst USB-Laufwerke.
Erinnert mich an den/meinen Ensoniq EPS16+. Vom Algorithmus (für EIN Sample) her ist der in FORM von Native Instruments übrigens der beste - habe ich mal getestet.
 
eigentlich ist es überhaupt kein vergleich. den S-1000 kann man auch mit einem modernen gerät von 2024 ersetzen.
Tatsächlich klingt kein modernes Gerät wie der S1000. Nicht die (linearen PCM) Wandler und umgebende Schaltung (rein und raus) und auch nicht die Interpolation bei der Transposition. Und das kriegt auch kein Plugin so hin. Ich habe sehr viele alte Sampler, und der S1000 wäre einer der letzten, der gehen würde.
 
Warum hat noch niemand versucht, das in Software umzusetzen (Steinberg z. B.)? Oder ist die Umsetzung so schwierig bzw. gar unmöglich?
Unmöglich. Es ist ja gerade keine Rechenoperation sondern wirklich das langsamere/schnellere Abspielen wie bei einer Schallplatte. Die analogen Aliasingfilter (switched capacitor) werden dabei entsprechend angepasst. Das klingt knackig und lebendig.
 
Unmöglich. Es ist ja gerade keine Rechenoperation sondern wirklich das langsamere/schnellere Abspielen wie bei einer Schallplatte. Die analogen Aliasingfilter (switched capacitor) werden dabei entsprechend angepasst. Das klingt knackig und lebendig.
Aber warum sollten in Software nicht auch entsprechende Aliasingfilter programmiert werden können, die sich entsprechend anpassen?
 
eigentlich ist es überhaupt kein vergleich. den S-1000 kann man auch mit einem modernen gerät von 2024 ersetzen.
da muß ich widersprechen
Tatsächlich klingt kein modernes Gerät wie der S1000. Nicht die (linearen PCM) Wandler und umgebende Schaltung (rein und raus) und auch nicht die Interpolation bei der Transposition. Und das kriegt auch kein Plugin so hin. Ich habe sehr viele alte Sampler, und der S1000 wäre einer der letzten, der gehen würde.
genauso ist es.

"I was curious about the secret behind this sampler, so I asked Uncle Google what made this piece of old hardware special. After many hours of research, I finally found the answer. It’s the “eight-point windowed sinc interpolation.” "

und ein wunderbarer Demotrack entstanden mit einem S1000

klingt sehr nach Depeche Mode inspired

Als ich diesen Track vor Jahren gehört habe war mir klar ich will auch einen AKAI S1000.
Ich finde es erstaunlich wie wunderbar warm und fett die Sounds klingen. ok, vielleicht spielt der externe Reverb (Lexicon 200) auch eine Rolle am Gesamtsound.
Alle Synth Sounds von einer Diskette! zusätzlich Drums aus einer anderne Quelle.
 
da muß ich widersprechen

das gerät hat vollkommen andere wandler wie der 950iger und auch keine analogfilter.

und die option, dass du stereo benutzen kannst hat vor allem enormen einfluss auf das, was du damit machst.

den 950iger rauszuschmeißen weil der 1100er "besser" ist war der größte fehler, den ich je gemacht habe. :)

genauso ist es.

"I was curious about the secret behind this sampler, so I asked Uncle Google what made this piece of old hardware special. After many hours of research, I finally found the answer. It’s the “eight-point windowed sinc interpolation.” "

wenn dir irgendjemand erzählen will, dass es vor 30 jahren geräte gab, die eine technik benutzt haben die besser ist wie alles, was es heute gibt, dann erzählt er dir im regelfall märchen.

das gehört doch auch nur zu den vielen dingen, die der 1000er mit dem 6000er oder mit gigasampler gemeinsam hat - und die ihn von 950iger fundamental unterscheiden.

oder welchen späteren sampler kennst du, der die S-950-eigenschaften "mono", "analogfilter", "variabel samplerate" und "12 bit" besitzt?
 
Hier sind ja einige Akai Spezis am Start.. sehr schön.
Wenn ihr nur einen Akai Sampler haben könnten, welcher wär dies?
Und kann mir jemand den Unterschied vom S1000 zum S1100 erklären?
Letzterer ist nochmal ein gutes Stück teurer als der 1000er
 
Aber warum sollten in Software nicht auch entsprechende Aliasingfilter programmiert werden können, die sich entsprechend anpassen?

das problem ist halt, dass du sie beim orignal nicht brauchst. der umweg über eine SRC ist dort ja nicht vorhanden. aber klar, man kann alles auch irgendwie emulieren, theoretisch sogar auch beim prozess des aufnehmens einer analoger quelle.

was aber nicht geht ist das einschlägig bekannte 950iger effekt plug-in hinter halion zu klatschen und dann zu meinen dass das einen 950iger emuliert.
du müsstest schon die genaue pitch kennlinie nachbilden und nach den gespielten notenwerten incl pitchbend und vibrato als control signal benutzen - und das ganze natürlich pro stimme.
realistisch betrachtet ist das ein zu kompliziertes gebastel und abhilfe schaffte wohl nur, das direkt in das instrument plug-in zu integrieren. kommt bestimmt noch irgendwann.
 
@einseinsnull du hast mich nicht verstanden. ich vergleiche nicht den S1000 mit dem S950. Alles was ich über den S1000 schreibe ist kein Vergleich.
Tatsache ist daß der S1000 genauso wie der S1100 eine ganz eigene Inperpolationstechnik hat, was auch ihm einen speziellen Klang verleiht wenn es um das Transponieren von Samples geht.
Damit klingt der S1000 und der S1100 anders als die späteren AKAI S3000 und Verwandten und Nachfolger.
Auch bedeutet dies daß man den S1000 eben nicht mit einem modernen Gerät ersetzen kann, ein moderner Sampler wird ganz bestimmt anders klingen.
 
Hier sind ja einige Akai Spezis am Start.. sehr schön.
Wenn ihr nur einen Akai Sampler haben könnten, welcher wär dies?
Ich hatte S2000 & S3000XL mit EB16 und Filterboard, und habe aktuell eine MPC5000.
Wenn ich nur einen AKAI-Sampler haben könnte, wäre es wahrscheinlich eher ein S6000, Z8 oder eine MPC4000. :mrgreen: Wobei man für Effekte wohl etwas externes anschließen müsste.
Vielleicht sind die aktuellen MPC's auch ok bzw. besser. Die MPC5000 ist leider viel zu verbuggt, und die Onboard-Effekte sind nicht gut, und deshalb habe ich externe Effekte angeschlossen. Immerhin hat die MPC5000 10 separate Audio-Ausgänge. Da hat selbst die MPC X nur 8. Aber angeblich kann man die aktuellen MPC's per USB mit Audio-Ausgängen erweitern.
 
wenn dir irgendjemand erzählen will, dass es vor 30 jahren geräte gab, die eine technik benutzt haben die besser ist wie alles, was es heute gibt, dann erzählt er dir im regelfall märchen.
wie meinst du das, daß das nicht stimmt was in dem Blogartikel steht?

Schau mal auch hier
"Gemeinsam ist den beiden Modellen der Soundcharakter, der allgemein als klar und fett bezeichnet wird, gelegentlich auch als irgendwie neutral. Auch bei Sample Transpositionen weitab vom Root Key gibt’s kaum störende Artefakte, ganz gleich ob Octave Shift rauf oder runter. Grund dafür ist die Interpolation und damit es smooth klingt, spricht man sowohl beim 1000er als auch 1100er von einer sogenannten „eight-point windowed sinc interpolation“."

Artikel von Klaus P. Rausch.

Spätere AKAIs hatten dann nur noch die lineare Interpolation, die anscheinend nicht mehr so gut ist, genau erklären kann ich das allerdings nicht. Eine anscheinend wesentlich einfachere Methode, die auch kostengünstiger ist oder war.

noch ein Artikel, Fachzeitschrift
"As samplers developed, though, the progression wasn't always smooth — for example, the Akai S1000 and S1100 used so-called 'eight-point windowed sinc interpolation', which was a good algorithm allowing a good deal of transposition in either direction, and which introduced artefacts only with extreme transpositions. But the later S2000 and S3000 family used linear interpolation, one of the most basic methods available, as a cost-cutting exercise to make the range of samplers more affordable."
 
Hier sind ja einige Akai Spezis am Start.. sehr schön.
Wenn ihr nur einen Akai Sampler haben könnten, welcher wär dies?
Ich habe nie einen S950 gehabt, daher habe ich keinen Vergleich.
Meine Meinung ist trotzdem: auf Analogfilter kann ich verzichten, zumal der im S950 doch eher rudimentär ist, ohne Resonanz.
Ansonsten sehe ich in erster Linie die Vorteile eines S1000 und S1100 gegenüber dem S950: viel mehr RAM ;-) bis zu 32 MB sind möglich.
Daher wäre meine Wahl: ein S1100 ;-)

Und kann mir jemand den Unterschied vom S1000 zum S1100 erklären?
Letzterer ist nochmal ein gutes Stück teurer als der 1000er
lies dir den AKAI Artikel von amazona durch den ich oben verlinkt habe.
 
wie meinst du das, daß das nicht stimmt was in dem Blogartikel steht?

ich informiere mich nicht aus blogs.

aber "sinc interpolation" - selbst wenn sie tatsächlich nur in gerät X zu finden wäre - ist doch ein viel geringeres alleinstellungsmerkmal wie die kombination aus "mono", "analogfilter", "variabel samplerate" und "12 bit", die der S-950 und 2-3 andere aus dieser zeit ihr eigen nannten.

Artikel von Klaus P. Rausch.

artikel von leuten, die hier im forum philosophen aus dem kopp verlag bewerben lese schon garnicht. :)

was nicht heißen soll, dass er keine ahnung von samplern hätte, die hat er zweifeslfrei.

ich würde aber behaupten wollen, dass ein technisches alleinstellungsmerkmal nicht zwangsläufig zu einem klanglichen alleinstellungsmerkmal führt.

mit solchen feststellgunen wie "der hat die technik XY benutzt und klingt deswegen gleichzeitig besonders fett und besonders natürlich" überzeugen mich nicht. für mich ist ein S-1000 dennochnäher an einem S-6000 als ein S-950, der aufgrund von "mono", "analogfilter", "variabel samplerate" und "12 bit" in einer ganz andere liga spielt, ganz anders klingt, und ganz anders zu benutzen ist.

es gibt hinreichend andere techniken, die genauso oder besser funktionieren als das, was der S-1000 macht, und die man dabei auch in echtzeit anwenden könnte um die stimmen von sampling instruments zu pitchen.

die heutigen softwareprodukte kontakt, halion, aber auch bitwig oder live haben auch alle mindestens eine option für windowed sinc interpolation. bei gigasampler weiß ich es nicht, dessen guter ruf basierte damals aber auch auf irgendwas wegen dem klang (könnte auch das summing gewesen sein)

bei EMU kam das komischweise erst mit den ultras (liegen ganz schön viele jährlich dazwischen)

Spätere AKAIs hatten dann nur noch die lineare Interpolation

dass linear oder nearest neighbour irgendwie schlechter sind ist vollkommen klar. das sagt aber nichts darüber aus, ob der 1000er nun eher dem 950iger oder dem 2000er ähnlich ist.

der unterschied von 1000 zu 2000 ist doch z.b. geringer als der zu EMU, know what i mean? gibt ja doch noch ein paar andere sachen, die den klang oder die benutzerführung beeinflussen.
 
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