All That Jazz (war: Der "Jazz-Musik ist ist scheiße&quo

audiot.

audiot.

Hitglied
Hey,

komme gerade von einer öffentlichen Jazz-Session zurück, habe da ca. 10 Minuten mit meiner Melodica und am Piano mit- und 'rumgemacht - und bin zum Ergebnis gekommen, daß ich's ('mal wieder) schnarchend langweilig fand, diese ewige Skalen 'rauf-und'runter Dudelei - braucht eigentlich kein Mensch mehr heutzutage, außer man möchte virtuose Schwanzlängenvergleiche anstellen bzw. den Award "Blue-Notes per Second + 'ne halbe-Note-höher-transponiert" gewinnen - ich finde jedenfalls diese ganze Jazz-Standards-'runterdudelei vollkommen langweilig und knapp an musikalischer Masturbation angesiedelt - pah und puh!

(ähnliche Meinungen dürfen sehr gerne hier hin - und ich finde es cool, daß Kraftwerk (neben einigen anderen Bands der 70er) weitgehend Jazz & Blues-frei waren!)

EDIT: Habe den Thread-Titel geändert.
 
Ich kann das ziemlich gut nachvollziehen.

Nur: Den Lösungsansatz nicht. Also weniger statt mehr als Folgerung, dafür fehlt für mich die Begründung.

Ich halte es mit Helge Schneider: Jazz ist keine Stilrichtung sondern eine Lebenseinstellung. Die hat mit viel oder wenig Noten als Selbstzweck nichts zu tun. Es kommt einfach drauf an. Sinnloses Rumgenudele, please, das braucht wirklich keiner. Aber sinnlos nur ganze Noten und viele Pausen ist es auch nicht.

Der Anlass ist es doch. Ohne den taugt gar keine Stilrichtung was. Und wenn Stilrichtung, dann auch mit Anlass. Torsten de Winkel hat in NYC und Boston sehr viel Jazz gemacht und von der schmalen Akzeptanz berichtet. Er meinte, die propagierten Free Style und wenn dann jemand ein Seemannslied als Ansatz bringt, dann hat sich das mit Free Style. Mmm. Ich stehe nicht auf Shanties, aber sowas von nicht, aber das Beispiel kann ich eben nachvollziehen.
 
Glaubwürdige Quelle?

:D :D

Könnte er evtl. recht haben, muss ich aber noch schnell ausprobieren, kleinen Augenblick also, bin gleich wieder da :D
 
Die Qualität der Beiträge im Bloomclub (ich nehme an, dass Du da warst) variiert stark! Trotzdem kein Grund, Jazzmusik zu hassen. :) Außerdem ist im Hassthread Platz für so was! Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder seinen eigenen Hassthread aufmacht.
 
ich bin auch kein jazzfreund, am meisten nerven mich die blaeser

zieh dir mal http://www.jeffherr.com/site/ die hier rein, jeff herr corporation, die blaeser nerven mich schon wieder, aber alles in allem etwas unconventioneller jazz, ...also die meisten jazz liebhaben hassen es, das ist schon grund dafuer mal rein zu hoeren ;-)
 
1407306106_df91a1ef66_o.jpg
 
all ihr Jazzhasser solltet euch mal nacht den Berliner Jazzradiosender anhoeren - da laeuft echt geile JazzMusik - jede Menge Synthsounds - echt experimentell und spannend

aber ich mag auch solche Livejazz-impros
 
audiotrainer schrieb:
:harhar:

Kann die Quelle für's Zitat nicht finden (kenne den Song aber von einer Helge Schneider Platte) - jedenfalls gibt's den Song auch von den angefahrenen Schulkindern :mrgreen:

Stimmt...Helge hat da auch mal was von gefaselt.
Kannte bisher nur die Version von Dillinger Four.

audiotrainer schrieb:
Á propos Zitat: Von wem stammt eigentlich folgndes:
"Jazz ist the preacher funk is the teacher"
George Clinton? John Coltrane?

Denke Mr. Clinton...würde zu ihm passen, oder!? ;-)
 
Ich finde es eigentlich ziemlich unkorrekt und unpassend aufgrund einer erlebten Jamsession die Schlussfolgerung "Jazz ist scheisse" zu ziehen.
Es gibt nicht "den Jazz" im engen Sinne: die ersten in die Kategorie zugeordnete Musikrichtungen waren Big Band und Dixieland in den 20er Jahren und seit daher haben sich als "Jazz" bezeichnete Stilrichtungen bis heute weiterentwickelt und werden das auch noch in Zukunft tun... es gibt dort wie in jeder Musikrichtung Extreme, aber ist klassische Musik scheisse weil Debussy anstrengend zu hören ist oder ist elektronische Musik scheisse weil mir Scooter nicht gefällt?
 
MiguRoots schrieb:
Ich finde es eigentlich ziemlich unkorrekt und unpassend aufgrund einer erlebten Jamsession die Schlussfolgerung "Jazz ist scheisse" zu ziehen.
Glaubst Du wirklich, ich habe meinen polemischen Querschläger von gestern ernst gemeint? ;-)

Erklär mich jetzt bloß keiner Jazz-Musik :shock: (ist für mich sowas wie eine Haßliebe, die ich schon seit Jahrzehnten mit mir herumtrage).

Jazz ist für mich z.B. das hier (ein Stück, welches ich unter dem Pseudonym Big H.M. Chief gemacht habe)

Von mir aus kann der Thread geschlossen oder verschoben werden in den Hass-Thread - Beste Grüße und fiel Fergnugen beim Jazz-Hören!
 
audiotrainer schrieb:
Glaubst Du wirklich, ich habe meinen polemischen Querschläger von gestern ernst gemeint? ;-)
Doch, dein "polemischen Querschläger von gestern" hat schon recht ernst geklungen ;-). Normalerweise halte ich mich aus Diskussionen über Stilrichtungen gewollt heraus, aber bei "Jazz ist scheisse" konnte ich den Mund nicht halten :opa:
Werde in Deinen Track später bei schnellerer Internetverbindung reinhören...

Und wie Frank Zappa schon meinte: "Jazz is not dead, it just smells funny!"
 
ich hasse jazz.

jazz ist musik für hochsubventionierte kleinstadt-"kulturzentren", wo dann 12 geladene gäste hingehen und jeder einzelne musiker mehr gage bekommt, als alle evtl. sogar talentierten nachwuchsbands der stadt in einem jahr zusammen.

jeden tag muss ich zwischendurch "meinen" radiosender wdr5 abdrehen, wenn zwischen den beiträgen diese unerträglichen jazz-stücke gespielt werden. und jedes halbe jahr, wenn wdr5 einen "tag für die hörer" einlegt, ist der erste anrufende kommentar von jemand, der sich über die gruselige musik beschwert. meist sitzt fritz pleitgen selber als verantwortlicher daneben und begründet "das" damit, dass der hörer nach jedem beitrag eine musikeinlage bräuchte, um sich vom hören des beitrags entspannen, das gehörte verarbeiten zu können.

ich frage mich jedoch, wie man morgens um zehn einen beitrag über landminen oder frauenbeschneidung "verarbeiten" soll, wenn danach eine dreiminütige saxophon-solo-kakophonie gesendet wird.

oder dieses ganze endlose "take five"-gewichse. schämen sollte sich jeder musiker, der sein instrument einigermassen beherrscht, dieses gegrusel nachzuplärren und auch noch drauf hofft, dafür applaus oder sogar geld zu bekommen. das ist noch schlimmer als jede schülerband, die "cocaine" oder "hey joe" nachspielt.

tumbes, ewig gleiches gegniedel von gitarrenwichsern und blechblasfetischisten, die sich den ganzen tag einen auf ihr nerviges rauf- und runter-geplänkel einbilden.

tschuldigung, musik als leistungssport löst bei mir nur eins aus: abschalten.
 
Nur weil ein paar Jammer irgendwo den Geist nicht kapieren, findest du ein ganzes Genre doof? Hab ich das richtig verstanden?
 
Es gibt ganz geilen 1920er Barjazz, aber alles andere an reinem Jazz ist auch nicht meine Welt. Jazzrock ist wieder was anderes für mich, Frank hatte schon ein paar coole Sachen drauf und Doldinger war auch nicht übel.

Mit Freejazz kann man mich auch jagen und wahrscheinlich noch Ungeziefer vertreiben. :lol:

Aber da gibts auch andere Genres, zB. Trashmetall, Deathmetall, Gaba, Schranz, Dixieland, Redneck Country, Schlager, usw. usw.
 
Mr.Lobo schrieb:
jedes halbe jahr, wenn wdr5 einen "tag für die hörer" einlegt, ist der erste anrufende kommentar von jemand, der sich über die gruselige musik beschwert.
Echt wahr? Da kann ich nur sagen: Richtig so! :mrgreen:

Äh ja, Jazz.
Ich habe keine Ahnung davon, aber eins hab ich verstanden: Das ist nur ein Sammelbegriff für höchst heterogene Musikstile. Also was soll´s.
 
Neo schrieb:
Jazzrock ist wieder was anderes für mich, Frank hatte schon ein paar coole Sachen drauf und Doldinger war auch nicht übel.

Wenn Jazzrock, dann lieber Mahavisnu Orchestra als die Fahrstuhl-Plastikmusik von Doldinger!

Auch zu empfehlen: Frank Zappas "The Grand Wazoo".
 
Moogulator schrieb:
Nur weil ein paar Jammer irgendwo den Geist nicht kapieren, findest du ein ganzes Genre doof? Hab ich das richtig verstanden?

Das ist halt so ähnlich gelagert wie diverse Meinungsäußerungen über Blockflöten und Gitarren. :gay:
 
EinTon schrieb:
Moogulator schrieb:
Nur weil ein paar Jammer irgendwo den Geist nicht kapieren, findest du ein ganzes Genre doof? Hab ich das richtig verstanden?

Das ist halt so ähnlich gelagert wie diverse Meinungsäußerungen über Blockflöten und Gitarren. :gay:

Deren Humor dir offensichtlich entgangen zu sein scheint. ;-)
Herr Audiotrainer ist allerdings auch kein musikalisch verschlossener Mensch, weshalb ich das auch nur als Triggersatz ansehe.

Allerdings, wenn du es schon schreibst: Blockflöten und E-Katzendarm müssen schon in besonderen Händen sein um nicht zu langweilen. Das ist aber auch eine Frage der Hörgewohnheiten und viel viel mehr.

Jazz ist imgrunde so wie "Rock", "Elektro" oder "Pop" - also unglaublich allgemein. Ich pers. würde immer eine Positivliste machen, nicht so gern ein "ich mag das nicht und das und das.."
Wer das alles an einem Textersetzer aufhängt, blickt doch ein wenig zu kurz.

Was ich aber verstehe ist dieses typische "rauf-runterspielen". Wir hatten sowas ja bei meiner lapidar-nebenher Bemerkung zu den Jams zum Modularmeeting - Da wollte ich einfach nur eine Jamgruppe finden, die Lust auf KEINE ewigen Sequencerläufe und Vollbretterung mit Perc und Co haben - Zack, dann noch ein Wort wie modern und schon war es ein TD gegen Autechre-Gespräch, obwohl ich imgrunde nur ein Erlebnis wie das von Audiotrainer in bestimmten stereotypen Räumen minimieren wollte: Es ist schon bei Elektronik nicht selten, dass es Percussionsgeballer oder Dauerläufe gibt wie es eben bei einigen Jazzjams diese Skalenbattles gibt. Das ist eben etwas, wo man bei entsprechender Klientel schon mit rechnen kann und entsprechend entgegenwirken könnte. Ich hab da bei obigem Beispiel recht gut versagt ;-) Und nebenbei muss man sauvorsichtig sein. Sagt man eine "Richtung" an, so ist man sofort in irgendeinem Boot, nur weil es eine Hausnummer gab. Das ist auch klar. Wir sind unter Elektro-Musikern. Da wird differenziert oder es wird erstmal auseinandergenommen.

Das ist genau, was passieren kann - Und da sollte oder kann man versuchen Gegenmaßnahmen einzuleiten.
 
EinTon schrieb:
Moogulator schrieb:
Nur weil ein paar Jammer irgendwo den Geist nicht kapieren, findest du ein ganzes Genre doof? Hab ich das richtig verstanden?

Das ist halt so ähnlich gelagert wie diverse Meinungsäußerungen über Blockflöten und Gitarren. :gay:

hä hä, g-g-genau! man muss auch schon mal alles-über-einen-kamm-scheren können.

ich finde auch hip-hop-an-sich örks, wobei deutscher hiho dabei nochmal die quadratur an grauseligkeit darstellt, ebenso art-rock und christlicher metal. auch hämorrhiden und nagelpilz finde ich komplett scheisse, obwohls auch da sicherlich ein paar nette vertreter von gibt. aber es geht hier ja ums jazz-hassen

das "berühmteste" zappa-bild finde ich übrigens am bezeichnendsten für seine "musik"
 
Moogulator schrieb:
Was ich aber verstehe ist dieses typische "rauf-runterspielen".


Ja, ich war eine zeitlang auch mal bei so Jamsessions dabei (hab aber eher zugehört als mitgemacht, auch mangels keyboardtechnischer Fingerfertigkeit), da improvisierten sie fast ausschließlich über das "Bluesschema", was ziemlich schnell ziemlich öde wurde...
 
Jazz ist eine riesige Welt. Ähnlich wie elektronische Musik. In beiden Welten gibt es Müll und geniales.

Das Improvisieren im Jazz verkommt leider oft zum Skalen hoch und Runterspielen was langweilig ist. Die Musiker da können das einfach nicht besser ähnlich wie die Gitarrensoli die Imo oft den künstlerischen Wert einer Fingerübung haben.

In der Musik allgemein sollte imo Technik unsichtbar sein.

Doch wenn Jazz draufsteht, dann scheint das für viele schon ein Intellektuelles Markenzeichen zu sein und wenn dann, ähnlich wie in der Klassik, die Kunsbeflissenen festlegen, dass das gut ist, dann muss man sich schonmal selber keine Gedanken mehr drüber machen und ist auf der sicheren Seite. :)

Ursprünglich hatte Jazz rein garnichts mit Intellektualität zu tun sondern eher mit Bauchgefühl und Intension.

Doch auch beim Improvisieren gibt es Möglichkeiten ohne Festlegung von Tonart und ähnlichem geniale Ergebnise zu erzielen. Man muss sich nur von Floskeln verabschieden und zuhören während man spielt und ganz einfach von seinen bewussten Konventionen verabschieden. Dazu muss jeder Ton mit dem Bewusstsein gespielt werden, dass dieser und kein anderer der richtige Ton ist. Und wenn es gerade keinen richtigewn Ton gibt, dann ist man mal ruhig. Es wird auch oft vergessen, dass wenn man zu viert spielt man gut daran tut nur ein viertel von dem zu tun was man alleine Spielen würde.
 
Für guten Jazz - für Improvisationsmusik überhaupt - muss man inspiriert sein (und dies dann auch spielerisch/technisch umsetzen können).
Und zwar umso mehr, je freier es wird.
Sonst kommt nämlich wirklich nur musikalischer Müll raus.

Gruß,
Markus
 
Naja Ornette Coleman hat viele Sachen mit der Geige gemacht ohne die wirklich spielen zu können. Da gibt es Sachen die ich ganz gut finde ist aber Geschmacksfrage. Auch Arto Lindsay kann nicht Gitarre spielen aber seine Soli zählen für mich zu den besten Gitarrensoli überhaupt.

Für mich zählt am meisten die Musikalische Persönlichkeit. Das ist so etwas was man nur mit der Zeit erlangen kann und nicht nur mit Üben.

Was ich unglaublich geil finde ist Nils Wogram: Speed Live. Das ist imo mit die beste Jazzscheibe die in den letzten Jahren raus ist (von denen die ich kenne). KEIN gedudel! Was mich daran so fasziniert ist, dass es Bauchmusik ist die aber trozdem einen unglaublichen theoretischen und technischen Background hat und dazu noch in einer Traditionellen Combobesetzung daherkommt. Da sieht man auch, dass diese Besetzung Zeitloß ist. Bläser (trombone), Klavier, Kontrabass, Drums. Das ist ein echter Genuss.
 
Hieroglyphone schrieb:
Naja Ornette Coleman hat viele Sachen mit der Geige gemacht ohne die wirklich spielen zu können.

Das meinte ich auch nicht.
Ich meine eher den differenzierten Umgang mit dem Instrument.
Also, dass nicht zwischen Erwartung/Intention und klanglichem Resultat eine Riesenkluft besteht.

Auch will ich mich natürlich nicht davor drücken, mal ein paar interessante Namen zu nennen (hier wurde ja dazu aufgefordert, Jazz nicht pauschal zu kritisieren, sondern positive Beispiele aufzuführen):

Anthony Braxton, John Coltrane in der Spätphase, Albert Ayler, Cecil Taylor, Michel Portal, Sonny Murray usw.
Auch die deutsche Szene im weiteren Umfeld des Globe Unity Orchestra finde ich sehr interessant.

Gruß,
Markus
 
Cecil Taylor find ich auch gut. Den hab ich hier in Berlin mal Live gesehen. Der war mindestens 80 oder so und immernoch sehr Schnell. Da hat man auch sehr gut die "Energie" zwischen den Musikern gespürt.

Was ch auch noch gut finde:

Painkiller und anderes von John Zorn. Aber lang nicht alles.
Miles Davis 60er Jahre
Simon Nabatov/Nils Wogram alles, bin ich sogar Fan von.

mir ist mal aufgefallen, dass viele Jazzer mit dem Alter langweilig und seicht werden:
Oregon, Trilok Gurtu, Ralph Towner, John Mclauglin, Keith Jarret (wobei ich den schon immer seicht fand) John Abercrombie, und noch viele mehr. Cecil Taylor ist da ne echte Ausnahme. Viele andere sind garnicht erst älter geworden. :)
 


News

Zurück
Oben