Am Rechner komponierte Musik mit Band live umsetzen - wie?

audiot.

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Hallo zusammen,

nachdem ich ein paar Monate ausschließlich am Rechner und im stillen Kämmerlein neue Stücke komponiert habe, möchte ich diese nun mit einer echten Band live und 1:1 umsetzen – was in diesem Fall bedeutet, daß ich auf keinen Fall einfach „nur“ Sequenz für Sequenz abfeuern möchte (wie ein DJ mit Laptop), sondern möglichst viel mit der Band spielen möchte (Sängerin, Bass, Schlagzeug, Gitarre, Rhodes/Piano).

Nun meine Fragen:
- Da ich als Pianist bereits alle Hände voll zu tun habe, kann ich nur bedingt nebenher Keybaordtasten/Controllerknöpchen drücken – deshalb die Idee mit meinen Drummer (der gerne exakt mit Click spielt) ein Roland Octapad in seine Schießbude zu integrieren (als MIDI-Clock-Master). Wäre (als Slave) eine Akai MPC Live gut geeignet, kleine Sequenzen abzufeuern? (damit meine ich nicht, daß Kollege Sequencer die ganze Zeit statisch mitläuft, sondern nur bei Bedarf einzelne Patterns – definierter Anfang – definiertes Ende – abpspielt. Ich möchte, daß die Band spontan einzelne Parts z.B. doppelt so lang spielen kann als es ein statischer Sequencer vorgeben würde). Ist hier die Kombination Octatrack/MPC gut geeignet, oder existiert etwas besseres? Möglicherweise kann der Drummer ja sogar über eine andere Hardware z.B. Groove und Tempo triggern.

- Am liebsten möchte ich die Sounds der Plugins meiner Vorproduktion 1:1 ohne Rechner live umsetzen (vor allem: Bläser, Streicher) – ein Streicherquartett und eine Brass-Section, welche liebend gerne spielen wollten hätte ich sogar schon (Noten brauch ich nur ausdrucken), ist aber erst einmal in weiter Ferne (aus organisatorischen Gründen). Einen brauchbaren VST/AU-Hardware Host scheint es wohl (noch?) nicht zu geben (wie ich recherchiert habe). Kennt jemand einen brauchbaren Brot & Butter ROMpler, welcher „aus der Konserve“ gute Streicher und Bläsersounds von sich geben könnte? Taugt hier z.B. ein Roland JV-50 etwas? Wäre evtl. auch hier eine Akai MPC Live das Mittel der Wahl?
 
Aktuell kann man das an Acts wie Trentemøller, Apparat oder Leute aus dem Umfeld oder Underworld (weniger) sehen.
Dh - wenn deine Songs schon jetzt in klassische Instrumentengattungen passen, müsstest du das nur umschreiben für die einzelnen Leute. Wenn also musikalisch gesehen es klar Bass, Schlagzeug etc. gibt..
Ansonsten kannst du das ja auch mit Synths tun, Depeche Mode haben das zu Beginn auch genau so aufgeteilt. Ist doch nix bei.
Vince Clarke sogar - der hat einfach alles minimalisiert und dann auf die Bühne gebracht - als der Musikmacher .. also EINE Person, diesen Druck hast du ja so nicht - ..

würde also alles runterbrechen auf die die wirklich da sind und deren Skills und ideal so, dass die da auch nicht nur reproduzieren sondern auch bisschen selbst tun können. Dann sollte das insgesamt schon machbar werden.

Übrigens könnte es auch ein Sänger sein und die anderen Instrumente haben keine weibliche Form, war das Absicht? Ist nur so ein Klischee, deshalb ..

Scheint mir, als ginge das ganz gut, Octa ist das was früher die MPC war, nur kann sie einiges besser, nur eins nicht: lange Patterns, aber wenn jemand dran steht, kann sie ja das auch performen, dann ist das mit den 4 Takten nicht mehr so relevant.

Soweit das im Groben erstmal.
 
Da wirst du vermutlich kaum eine bessere Lösung, als einen Click Track für den Drummer finden.
Hat natürlich den Nachteil, daß der Dummer keine dynamischen Tempoänderungen mehr machen kann.

Oder du bestellst dir nen Dirigenten mit einem MIDI Baton. :D
 
Es ist auch möglich, dass die Elektronik sich dem Drummer nachordnet, dann muss sich aber einer drum kümmern, hab das im Jazz-Kontext mal gemacht, das ist dann aber schwer, daraus noch Click-Krams zu machen, weil du mehr tappst, neu startest und so weiter - aber hilft um gut jammen zu können.

Drummer hassen Clicks - ist aber natürlich die einfachere Variante, je nach Stil und ggf. sogar je nach Song.
Bass und Beats sind meist eh eine Gruppe, die sich da verkoppeln muss - denke aber dass es da auch reicht, wenn der Bassmensch das Schlagzeug gut hört, das muss kein Click sein.Also wäre der Drummer der Antrieb und alles andere rennt dem nach.
 
Das Problem, den Drummer als Clock nehmen zu wollen liegt darin, daß so ein Drummer die unterschiedlichsten Rhythmus Figuren spielt und keine Clock.
Evtl geht da ja auch was mit Piezo Abnehmer und Eurorack Modulen, um aus den Triggerimpulsen des Piezos ne MIDI Clock zu generieren.
Ich bin aber nicht so wirklich im Bilde, welche Module sowas können, das solltest du die Euroracker hier fragen.
Allerdings müsste dann der Drummer eine Hand verschwenden, mit der er dann unermüdlich nur 16tel auf dem Piezo hämmert. Ob das Sinnvoll ist, lasse ich nochmal dahingestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da ich als Pianist bereits alle Hände voll zu tun habe
Die Frage ist vielleicht, ob das die richtige Tätigkeit auf der Bühne ist. Ich greife Moogulators Beispiel Underworld auf (ok ziemlich andere Musik als das, was ich von Dir kenne, aber trotzdem): Die lassen die Basis-Sachen aus Ableton laufen (was ja dank Clip-Konzept immer noch flexibel ist), und können dann bei den kleinen, schicken Zusatzlicks weit aus mehr Aufmerksamkeit erheischen, als das durch einen sich abrackernden Pianisten gegeben wäre.
 


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