"Anfänger-Set" elektr. Bauteile / Komponenten ?

xenosapien

xenosapien

unbekannt verzogen
Hallo liebe Kondensatorköpfe und Lötzinnschnüffler.

Ich würde mich ganz gerne mal ein bisschen mehr in die Materie des Elektronik-DIY einarbeiten.

Etwas Löterfahrung (DIY-Kits) habe ich, nur fehlen mir ein bisschen die Grundlagenkenntnisse - und wenn ich sage "ein bisschen", dann meine ich:
Wenn das DIY-Kit keine LEGO/IKEA-mäßige Anleitung hat, bin ich erstmal aufgeschmissen :P

Mit nem Multimeter bekomme ich gerade noch hin, die Ohm-Werte von Widerständen auszulesen, aber da is dann auch schon Schluß...

-> jetzt bin ich tatsächlich der Typ Mensch, der durch reines Lesen absolut NICHTS dazu lernt, ich brauch zu 100% immer eine "Hands-On" Komponente.

Habe mir dafür mal so ein ARDUINO - Starterkit mit Breadboard geholt und auch schon 1-2 kleine Schaltungen und zugehörige Programme (Lauflicht-LED, etc.) gebastelt.

Möchte gerne (gerade im Kontext von Arduino) mir hier simple Audio-Schaltungen basteln - nicht das Rad neu erfinden, eher für mich raus finden wie so´n Rad dann nachher rund läuft ;-)

Dafür wollte ich mir (zum Schaltungen auf dem Breadboard basteln) mal ein "Allround-Set" von gängigen/häufig benötigten eletronischen Bauteilen wie Kondensatoren, Potis etc. zulegen... einfach damit ich nicht immer 2 Tage warten muss bis ich das nächste Mal zu Conrad rennen kann wenn mir mal ein Teilchen im Wert von 0,50€ fehlt...

Hat hier jemand Empfehlungen für so ne Art "Mein Erster Bauteil-Kasten" ?!
Gibt es so was ohne dass man gleich ein komplettes Starter-Kit mit Lötkolben und sonstigem "Zubehör" das ich dann doch schon habe dazu kaufen muss?

(Achja und trotz meiner Theorie-Lernbehinderung wäre ich natürlich auch über Literatur-Empfehlungen dankbar. Electro Music Notes oder wie das hiess kenn ich schon, das ist super - so in der Art sehr gerne!)

Danke.
 
Hallo,
Herzlich Willkommen unter den SDIY Leuten.
Am besten ein widerstandsset Sortiment (metalfilm 1% Toleranz) auf eBay besorgen und von tme.eu
1uf,2.2uf,10uf,22uf,47uf Elektrolyt caps.
Keramikkondensator cap sortimentskasten gibt's fast überall (reichelt, Conrad)
Filmcaps vielleicht auch von tme,
1nf,2n2,10nf,22nf,47nf,100nf,220nf,470nf,1uF
Opamps: tl072,tl074,mc1458,lm13700,ua741
Trannys: 2N3904,2N3906,
Bc559 560
Spannungsregler 7805 7812 7912 7815 7915 (jeweils to220 (lm Serie) und Ua Serie.
Lötstation: kaufst du billig kaufst du 2 mal.
Das gleiche gilt für Multimeter.
Labornetzteil: doppelnetzteil (für negative und positive Spannungen )
 
wäre ich natürlich auch über Literatur-Empfehlungen dankbar.

Make: Electronics von Charles Platt
Speziell für Synth-DIY das in der gleichen Reihe erschienene Make: Analog Synthesizers vom 2016 verstorbenen :sad::sad::sad:, aber unvergessenen Ray Wilson (Music From Outer Space aka MFOS).

Gibts m.W. nicht auf Deutsch, setzt also hinreichendes Verständnis der englischen Sprache voraus.

Zum Einstieg ins praktische Elektronik-DIY, wenn man neben dem stets zu empfehlenden Breadboard auch mal was "Festes" bauen will, empfiehlt sich m.E. beispielsweise einer der Bausätze für Effektgeräte, wie sie z.B. von Musikding angeboten werden. Der Aufwand ist überschaubar, und die (OK, bisher warens nur 2 Stück, aber immerhin :lol:), die ich bisher gebaut habe - einen Phaser für mich selbst und einen Chorus für einen Bass spielenden Freund -, klingen richtig gut.
 
Mein Englisch ist auf Muttersprach-Niveau, das ist also kein Thema ;-)

Oh ja das Ray Wilson Buch wollte ich eh mal für meinen Vater als Geschenk holen, bestell ich dann gleich 2x zu Weihnachten ^^

Ja so Pedalbausätze sind schon nicht übel, aber am Bausätze zusammen löten hapert es tatsächlich nicht, hab jetzt ein knappes Dutzend Module gebaut aus DIY Kits... was mich eher stört is dass ich da eher so "bauen nach Zahlen" abarbeite, aber ohne zu verstehen WAS ich da überhaupt tue...

Macht nicht zuletzt die Fehlersuche ziemlich nervig wenn man gar nicht 100% versteht was das Teil an dieser Stelle tun SOLLTE. ;-)
 
LED-Man

Danke, genau nach so ner Aufstellung suche ich!!

Widerstände hab ich schon so n Set (mir hat mal einer gefehlt und auf Amazon war der 1000er Pack mit versch. Werten billiger als 10x der den ich in dem Moment brauchte haha)

Die anderen Sachen krieg ich so sicher auch organisiert...

Aber beim Doppel-Netzteil, gibt es da irgend ne Empfehlung? Bei allem was mit Strom zu tun hat hab ich so einen Heidenrespekt (evtl. bisschen zu sehr), da würde ich meinem eigenen Urteil nicht trauen was raus zu suchen... Budget eher im unteren Bereich ;-)
 
Hab gestern abend das hier entdeckt:

CIRCUIT.io bzw. TINKERCAD :
www.tinkercad.com

Online-Simulator für Arduino und sogar für die elektrischen Komponenten...

Das ist ja schon mal sehr nice um so bisschen rum zu basteln ohne dass man gleich Teile kaufen muss ;-) Für den Anfang sicher toll!
 
Ja so Pedalbausätze sind schon nicht übel, aber am Bausätze zusammen löten hapert es tatsächlich nicht, hab jetzt ein knappes Dutzend Module gebaut aus DIY Kits... was mich eher stört is dass ich da eher so "bauen nach Zahlen" abarbeite, aber ohne zu verstehen WAS ich da überhaupt tue...

Auch da sind Effektkisten erst mal eine gute Wahl - die Signalwege sind (weil nicht so wahnsinnig komplex) einfach nachzuvollziehen, die verschiedenen Baugruppen wie Impedanzwandler, Verstärker-/Verzerrerstufen, Modulationsquellen (LFOs usw.) etc. meist recht übersichtlich. Da mal Schritt für Schritt mit dem Oszilloskop durch ist echt lehrreich, so hab ich meins auch per learning by doing nutzen gelernt :D.
 
Hm okay, das klingt echt nicht übel... glaube ich hab sogar noch 1-2 "defekte" (knackende Potis etc., also nichts irreparables) Basspedale irgendwo... die knack ich mal auf und stocher drin rum :P

Was mich in dem Zusammenhang übrigens interessiert: wie machbar (ob leicht/schwer erstmal egal, hauptsache realistisch) ist es denn ein Pedal von einer 9V Stromversorgung auf Eurorack-kompatibel "um zu bauen" ?!

Also man müsste ja zumindest mal +12V erreichen wenn ich mich nicht irre (meine -12 wären genau wie die +5 V optional ?)...
 
Lötstation: kaufst du billig kaufst du 2 mal.
Das gleiche gilt für Multimeter.

Wohl wahr. Im Zweifel lieber was gutes Gebrauchtes von Ersa oder Weller statt was billiges Neues. Bei den neuen Lötstationen kann ich ELV/Xytronic sehr empfehlen.

Optional: gebrauchtes Röhrenoszilloskop zulegen, erleichtert die Fehlersuche. Gebrauchtes Hameg aus der 203-Serie empfohlen.

Multimeter (digital) hätte ich grad eins über, zwar schon älter, hat mir aber immer gute Dienste geleistet.
 
Ein gutes Multimeter fehlt mir noch. Habe momentan ein Voltcraft und das geht auch aber das dauernde Umschalten der Messbereiche nervt. Was kann man da empfehlen? Gibt es einen vernünftigen Preis-Leistungs-Zwischenschritt oder doch lieber direkt ein Fluke, wie es viele haben?
 
Ein gutes Multimeter fehlt mir noch. Habe momentan ein Voltcraft und das geht auch aber das dauernde Umschalten der Messbereiche nervt. Was kann man da empfehlen? Gibt es einen vernünftigen Preis-Leistungs-Zwischenschritt oder doch lieber direkt ein Fluke, wie es viele haben?

Es gibt ja hier einen Thread zum Thema Multimeter, und nach mehrfachem dort nachlesen und überelegen habe ich mir jetzt ein Uni-T61D gekauft (Reichelt), mit dem ich mich aber auch erstmal befassen muß, funktioniert ja schon sehr anders als mein altes Bewa mit den Radiotasten an der Seite :)
 
Optional: gebrauchtes Röhrenoszilloskop zulegen, erleichtert die Fehlersuche. Gebrauchtes Hameg aus der 203-Serie empfohlen.

Da kann ich mich nur anschließen :supi:. Die Dinger sind robust und waren seinerzeit Industriestandard (hab selbst ein Hameg 303-3 von ca. Mitte der 1990er). Für den hier zur Debatte stehenden NF-Kram reichen die allemal.

habe ich mir jetzt ein Uni-T61D gekauft (Reichelt)

Und nochmal ein zustimmendes :supi:, wobei ich das Uni-T61B habe und das auch empfehlen kann :D. Ob das 61D einen Frequenzzähler integriert hat, weiß ich nicht - aber das 61B hat einen, und der hat beim Kalibrieren meiner bisherigen DIY-Synths exzellente Dienste geleistet :D. Also beim Kauf darauf achten, dass alles drin ist, was man hinterher braucht.
 
Ich hab mir die ganzen Varianten angeschaut und mich fürs D entschieden, wollte Frequenzzähler, höhere Meßzahl, PC-Schnittstelle und beleuchtbares Display haben, Temperaturmessung brauchte ich nicht, dafür ist der Kompomententester sehr praktisch.
 
Bin mit denen an der Uni gross geworden und habe etwas in der Art in der Werkstatt stehen, aber wäre nicht ein aktuelles DSO in der Liga Rigol DS1102E schlauer. Rein von den Messfunktionen her. Da rät man mit dem alten Hameg doch grausam herum.
 
wäre nicht ein aktuelles DSO in der Liga Rigol DS1102E schlauer.

Naja, dass ein modernes DSO 'ne feine Sache ist - kein Thema :D. Bloß kostet das auch in etwa das Vierfache dessen, was ich für mein Hameg gezahlt habe. Und bis jetzt bin ich mit dem Hameg und dem Multimeter gut zurechtgekommen, inkl. Oszillatorkalibrierung usw. Aus Erfahrung: Bis mindestens TTSH reichts ;-).
 
So, schnell aus einer "Unterhaltung" komplett herauskopiert:

Mit Hameg bin ich gross geworden, so an der Uni. Ein analoges mit Röhre und Knöpfen ist recht angenehm zu bedienen, Ablesen einer Spannung oder so ist aber eine Qual. Ich würde wohl heute ein digitales Oszi nehmen. Da gibt es z.B. diese:

Rigol DS1052E Oszilloskop (50MHz / 1GSa/s)
Keysight Technologies EDUX1002A 50 MHz 2-Kanal
Tektronix TBS1052B-EDU 50 MHz 2-Kanal 1 GSa/s 2.5 kpts 8 Bit Digital-Speicher (DSO)
VOLTCRAFT DSO-1062D-VGA 60 MHz 2-Kanal 500 MSa/s 512 kpts 8 Bit Kalibriert nach Werksstandard

Rigol und VOLTCRAFT sehen sich ähnlich. Rigol ist billiger, kann aber wahrscheinlich auch weniger. Tastköpfe brauchst Du auch noch und Adapter, um einen Chinch an BNC anzuschliesse beispielsweise.

Disclaimer:
Das ist nur eben etwas im Forum gesucht und bei Conrad geschaut. Gearbeitet habe ich mit keinem der Geräte. Es gibt aber sicher tonnenweise gute Videos bei youtube, über die man sich ein Bild machen kann.

Viel Spass beim Aussuchen...​

Kosten sind da nicht so im Fokus, klar. Das muss jeder selber wissen. Ich nutze auch noch einen alten Hameg, würde wohl auch mit dem kostenlosen (Hol/Bringtag) Röhren-Röhren-Oszi gehen. Das Teil zeigt sehr warme Messwerte an, passt also zu Vintage Synths. Man hebt sich halt einen Bruch. Ich zitiere mich kurz selber "Die Wahrheit liegt wie immer im Auge des Betrachters. Will heissen, der eigene Anspruch, die Ziele und die Wege, diese zu erreichen beeinflussen individuell die Antwort."
 
Das Hameg steht bei mir im Regal und ist das leichteste Oszi, was ich jemals besaß. Vorher hatte ich ein 20Mhz Vollröhren-Tektronix aus den 60ern (sauschwer und sperrig, aber kostete nix), danach leihweise ein etwas jüngeres Philips, aber ebenfalls noch größer und schwerer als das HM203. Bis jetzt hat mir das Ding ausgereicht.

Den aus einem Übungsraum damals geretteten MonoPoly hab ich ohne das alles repariert, wohl aber mit Servicemanual, welches ich kostenlos von Musik Meyer bekam. Gestimmt hab ich das Ding dann über Gehör, und das mache ich garantiert niemals wieder.

Den Fehler meines ersten Novation Synths hätte ich allerdings ohne Oszi niemals gefunden. Da hatte ein Flüssigkeitsschaden eine Leiterbahn so blöd angegriffen, daß man es nicht sah und ausgerechnet den Koppelkondensator eines OpAmps deaktiverte, das Ganze fing nach einer Weile an zu schwingen und schaltete sich dann am Ausgang selbst ab.

Für manche Sachen hätte ich gerne schonmal einen Logic Analyzer gehabt, sowas gibts ja zum Glück auf Basis von FPGA/CPLD zum Selbstbau.
 


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