AS3394 Selbstbau einer Synth voice

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uwe_modular

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Hallo,
ich habe schon einiges zu dem CEM3394 (auch hier im Forum) gelesen, habe mir nun den fast kompatiblen AS3394 IC
zugelegt und begonnen eine Voice aufzubauen. Der AS3394 hat 4 Pins mehr als der CEM3394.
Im Netz findet man zu dem AS3394 keine Schaltungen, also habe ich in Anlehnung an den CEM mal etwas
aufgebaut und es funktioniert auch schon ganz gut (VCO, Wave-select ...)
Wenn es hier Interessierte gibt, der auch mit dem AS3394 experimentiert haben, dann würde ich gerne
die Erfahrungen austauschen.
Wenn meine AS3394-Stimme fertig ist, wird sie einen Platz in meinem Modularsystem finden.

Gruss Uwe
 
Ja das ist das Problem. Es wird, wenn überhaupt, nur etwas zum CEM3394 geschrieben. Aber ich finde nichts zum
AS3394, schon gar keine Diskussionen oder Schaltungen.
 
Schon klar, ich fand den Thread einfach lustig, weil alle den Chip hassen...
 
Hallo Uwe,

was willst Du denn genau zum AS3394 wissen?
Die Pins die zum CEM3394 kompatibel sind, sind im Internet mehr (oder eher weniger) behandelt. Die neuen Pins sind der Sub-Oszillator, der Ausgang des Waveshapers, der zusätzliche Eingang des Balance-Mixers und der Sägezahn-Ausgang. Mit letzterem lässt sich ein zusätzlicher AS3340 synchronisieren (Hard-Sync, wie Prophets oder Memorymoog), der dann über den Pin-14 in den 3396 eingespeist werden kann. Damit hast du einen 2-Voice-Synthi. Den Sub-Osc-Ausgang kann man alternativ ebenfalls über einen entsprechenden Spannungsteiler auf den Pin-14 legen. Die Balance zwischen Pin-14 und Pin-11 wird über eine Spannung an Pin-13 geregelt (-2V bis +2V). Der interne Signalweg des CEM3394 wurde im AS3394 aufgetrennt: Auf Pin-10 liegt der Ausgang des Waveshapers und auf Pin-11 ein Eingang des Balance Mixers. Damit ist der Oszillatorteil vom Rest getrennt. Man kann den AS3394 damit ohne VCO aber mit zwei AS3340 als "etwas anders klingenden" CEM3372 einsetzen.
Noch ein paar Hinweise:
Der CEM3394 wurde von Doug Curtis ausdrücklich für den Einsatz mit Microprozessoren konzipiert. Insbesondere die Tempco ist nicht so gut wie die des 3340, Hi-Freq-Tracking ist gar nicht vorgesehen. Denn das alles soll per Software (Autotune) erfolgen. Was aber in den Griff zu bekommen ist, wie man an den ersten Modellen des "Dark Energy" sehen kann.
Die Min/Max-Werte der VCO-Kennlinie sind ernst zu nehmen! Bei meinen Exemplaren lagen die Werte ziemlich nahe an den Grenzwerten.
Nicht wundern, der VCA kann sich bei Spannungen deutlich über +4V aprupt zu regeln.
Ansonsten kann ich mich nur einigen Vorrednern anschließen, der Chip (sowohl der CEM3394 als auch der AS3394) klingt gut - eben auf eine charakteristische Weise.

Gruß
Manfred
 
Hallo Manfred, das habe ich nicht mehr erwartet, dass noch jemand antwortet und zwar mit "schaltungstechnischem" Inhalt.
VCOs mit AS3340 habe ich auch schon aufgebaut, die haben einen grösseren Frequenzbereich als z.B. die Doepfer VCOs und gefallen mir sehr gut.
Auf die Idee einen 3340 mit dem Sägezahn des 3394 zu synchronisieren und wieder in den 3394 einzuspeisen, bin ich noch nicht
gekommen. Das probiere ich demnächst (die dunkle Jahreszeit mit Feiertage kommt ja gerade).
Die min/max-Werte (VCO, VCA ...) sind doch nur bezogen auf die Funktion notwendig, nicht darauf, dass ansonsten der jeweilige Eingang zerstört wird, solange -6V ...+5V nicht verlassen werden. Das ist doch richtig? Zumindest habe ich es so erlebt.

Im Netz habe ich tatsächlich dem AS3394 keine Beschaltung bis auf das Beispiel im Datenblatt gefunden. Ein kompletter Plan,
der z.B. Deine Vorschläge enthält, hätte mich schon interessiert, bevor ich angefangen zu bauen.

Es funktioniert natürlich, aber ich denke ausgereizt habe ich den Baustein noch nicht.

Gruss
Uwe
 
Ja, der Sägezahnausgang ist recht hilfreich für Stimmen mit zwei VCO, falls man eine Sync-Funktion haben will. Leider ist ALFA meinen zweiten Vorschlag, die Wellenformauswahl digital über zwei Pins zu realisieren, nicht gefolgt. Schade.
Die freien Servicemanuals im Netz (z.B. Sequential Sixtrack & Co) sind in der Regel aus Geräten in denen der CEM3394 "bestimmungsgemäß" über einen Mikroprozessor, DAC und einen CD4051-Demultiplexer mit den acht notwendigen Steuerspannungen versorgt wurde. Für Anwendungen im Modularbereich (Eurorack) sind die Beispiele leider wenig hilfreich. Wie gesagt, die Architektur des 3394 mit seinen Sample&Hold-Buffern und der limitierten schaltungstechnisch realisierbaren Korrektur der VCO-Kennline ist auf Mikroprozessorsteuerung ausgelegt.
Ich selbst arbeite gerade ebenfalls an einer "bestimmungsgemäßen Verwendung" des AS3394E, der dann über Raspberry Pi, Arduino oder ähnliche Systeme gsteuert wird. Insofern kann ich keine voll analogen Schaltungsideen beisteuern. Im Web gibt es außer den Ideen von Aaron Cram (google mal nach "Aaron Cram 3394") nicht viel. Der einzige Synthi, den ich kenne (ich befasse mich zwar schon seit Anfang der 70er mit Synthesizertechnik, kenne aber trotzdem NICHT alle), der analog angesteuert wird, ist die Urversion des Doepfer Dark Energy.

PS: Mit Min/Max meine ich, dass die VCO-Kennline teilweise deutlich von den 0,75V/Oktave abweicht und sich den Grenzwerten des Datenblatts nähert. Nein, Steuerspannungs-Eingänge habe ich noch keine zerstört. ich habe sie allerdings bisher nur mit -4,096V bis +4,096V traktiert. Im aktualisierten Datenblatt des AS3394E sind die garantierten Grenzwerte explizit aufgelistet.

Gruß
Manfred
 
den Schaltplan von Aaron Cram kenne ich. Der ist für den CEM3394 gemacht und dort werden alle Steuerspannungseingänge,
wenn sie von Potis kommen, mit -6.5V ... 5V betrieben.
Vieleicht verfolge ich mit dem nächsten Bastelprojekt auch eine Ansteuerung mit einem arduino oder Pi. Diese Kameraden sind bei
mir schon in einigen Applikationen verbaut, z.B. als midi-Sender und Empfänger. Das mit der sample&hold Funktion der Buffer habe
ich noch gar nicht wahrgenommen, bei Betrieb mit Potis auch nicht notwendig. Damit hast Du mir Ideen vermittelt und es wird
nicht langweilig, danke.
Wenn ich demnächst ein komplettes Modul mit Frontplatte und so für mein Modularsystem habe, werde ich es hier vorstellen.

Gruss Uwe
 


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