Aus der Not eine Tugend machen oder welche Hilfsverschaltung

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Anonymous

Guest
Mache mir grad Gedanken zum Thema modularer Synthesizer...
Ich meine, mal irgendwo gelesen zu haben, dass man mit trickreichen Verschaltungen der Module zB. aus 2 LP Filtern einen Bandpass bauen kann.
Weiß jemand ob das geht oder irre ich mich da aus der Erinnerung heraus? Und was für Behelfsverschaltungen fallen euch noch so ein, um fehlende Module mit anderen zu "ersetzen"?

edit: ...geändert damit`s dir nicht so in den augen brennt ;-)
 
Okay, und hast du da ein Beispiel wie man die Phase dann verschiebt?
 
Achso, Du meintest das Umkehren der Phase, nicht um einen bestimmten Grad verschieben. Ich probier´s mal aus, danke!
 
Interessant

1.) d. h. du gehst in den LP, dann durch den inverter, dann durch den zweiten LP ? oder doch anders ?
2.) Dann vermutlich nochmals ein Inverter hinter dem zweiten LP oder ?


vonwegen Phasen: meint man damit nicht meistens Zeitverschiebungen (umkehern der Phase kenn ich ( vom Begriff her )

3.) also speziell: Phasenverschiebung: was meint man genau damit ( bei nem Sinus ist es mir auch klar , aber so allgemein .... ???
ein normales audiosignal ist ja kein Sinus, also doch Zeitverschiebung im millisekunden bereich oder ? )
 
Anna hat das auch mal erwähnt:

"Bei Modulsysteme, wenn kein hochwertiges Highpassfilter zur Hand ist: Ausgang vom Tiefpassfilter 180 Grad phasenverschoben zum Originalsignal mischen. Filter öffnen und die Pegelverhältnisse so einstellen, dass der Klang verschwindet - dann filtern."
 
Auch interessant, probiere grad mit nem Roland System 100m herum und durch Zufall grade das hier herausgefunden: Oszillatorsignal in Tiefpassfilter 1, Tiefpassfilter 2 bekommt *kein* Signal. Beide Filter gleich einstellen und durch eine gemeinsamen Quelle (zB LFO) modulieren mit gleicher Intensität. Beide Filterausgänge auf ein Multiple und am Multiple hat man nen Bandpass...

Raffe zwar nicht warum das so ist, aber kommt gut! :)
 
Re: Aus der Not eine Tugend machen oder welche Hilfsverschal

hosh schrieb:
Und was für Behelfsverschaltungen fallen euch noch so ein, um fehlende Module mit anderen zu "ersetzen"?

mit einem lowpass, einem inverter, einem mixer und einem
multiple kann man zum beispiel einen highpass-filter basteln.

eine huellkurve zusammen mit einem comparator ergibt
einen interessanten lfo, ist aber fummelig einzustellen.

ein clockdivider wie z.b. a160 zusammen mit einem mixer
ergibt sowas aehnliches wie ein blacet binary zone,
damit kann man sehr seltsame repetitive cv-Sequenzen erzeugen.

slew limiter = attack-release-envelope.

ein selbstoszillierendes filter mit einem comparator am
ausgang simuliert einen rechteck-vco.
 
Funky40 schrieb:
vonwegen Phasen: meint man damit nicht meistens Zeitverschiebungen (umkehern der Phase kenn ich ( vom Begriff her )

3.) also speziell: Phasenverschiebung: was meint man genau damit ( bei nem Sinus ist es mir auch klar , aber so allgemein .... ???
ein normales audiosignal ist ja kein Sinus, also doch Zeitverschiebung im millisekunden bereich oder ? )

eine phasenverschiebung bezieht sich immer direkt auf den
wellenformdurchlauf und nicht auf einen konkreten zeitwert.
wenn du z.b. die tonhoehe wechselst, wuerde sich auch die
zeitkonstante aendern und du muesstest alles neu einstellen.
bei einer phasenverschiebung ist das aber nicht relevant,
weil die verschiebung immer innerhalb einer wellenformperiode
stattfindet.
 
hosh schrieb:
Auch interessant, probiere grad mit nem Roland System 100m herum und durch Zufall grade das hier herausgefunden: Oszillatorsignal in Tiefpassfilter 1, Tiefpassfilter 2 bekommt *kein* Signal. Beide Filter gleich einstellen und durch eine gemeinsamen Quelle (zB LFO) modulieren mit gleicher Intensität. Beide Filterausgänge auf ein Multiple und am Multiple hat man nen Bandpass...

Raffe zwar nicht warum das so ist, aber kommt gut! :)

wegen der Phasenlöschung klappt das..

Beispiel? Wenn du das gleiche Signal um 180° verschiebst (umdrehst) entsteht Stille, demzufolge sind Tiefe Frequenzen und Hohe Frequenzen durch Filterung dementsprechend zu sehen.. Nur: DU hast einen Inverter im 100m? Kein Signal ist sone Sache, du weisst aber, dass das 100m Signale intern routet?..
 
Moogulator schrieb:
wegen der Phasenlöschung klappt das..

Beispiel? Wenn du das gleiche Signal um 180° verschiebst (umdrehst) entsteht Stille, demzufolge sind Tiefe Frequenzen und Hohe Frequenzen durch Filterung dementsprechend zu sehen.. Nur: DU hast einen Inverter im 100m? Kein Signal ist sone Sache, du weisst aber, dass das 100m Signale intern routet?..

Nö, das geht ohne Phasenauslöschung, da ja hier kein Inverter im Spiel ist. Deswegen raffe ich´s ja nicht...Ich habe nur einen Inverter im Arp 2600.

Das System 700 hat auch interne Audio-Routings, beim 100m sind`s nur Steuerspannungen....am zweiten Filter liegt nix an, alle Inputs auf Null

Den Hochpassfiltertrick krieg ich aber nicht hin, weder mit System 100m in Verbindung mit Arp 2600, noch mit dem Nordmodular und ARp allein auch nicht...das Signal löscht sich erwartungsgemäß aus, da kann ich dann danach Filtern wie ich will, es bleibt Stille...wo ist der Denkfehler? :)
 
Ein Amp ist aber drin, der misch 2 Signale..
100m macht nicht zu viele Unterschiede, Audio geht auch als Steuersignal.. Wenn man ihm das nicht verrät ;-)

Ich kann das mal nachbauen, das 100m steht ja hier.. Aber Wechselwirkungen gibt es schon durch das Prerouting, je nach Modul und Co..

Du hast alle Steuersignale runtergeregelt (Regler oben)? Hast du VCF Module oder die Kombis mit VCO-VCF-VCA ?
 
hosh schrieb:
Beide Filterausgänge auf ein Multiple und am Multiple hat man nen Bandpass...

Nicht ganz. Wenn Du die Filter über ein Mult. parallel betreibst, hast Du einen Notch-Filter. Auch schön! Ein Bandpass erhälst Du, wenn Du die beiden Filter in Serie patchst.
 
Ilanode schrieb:
hosh schrieb:
Beide Filterausgänge auf ein Multiple und am Multiple hat man nen Bandpass...

Nicht ganz. Wenn Du die Filter über ein Mult. parallel betreibst, hast Du einen Notch-Filter. Auch schön! Ein Bandpass erhälst Du, wenn Du die beiden Filter in Serie patchst.

Nun, was soll ich sagen,,,ist aber so...parallel auf`s multiple...und ein Notch klingt anders...
 
Moogulator schrieb:
Ein Amp ist aber drin, der misch 2 Signale..
100m macht nicht zu viele Unterschiede, Audio geht auch als Steuersignal.. Wenn man ihm das nicht verrät ;-)

Ich kann das mal nachbauen, das 100m steht ja hier.. Aber Wechselwirkungen gibt es schon durch das Prerouting, je nach Modul und Co..

Du hast alle Steuersignale runtergeregelt (Regler oben)? Hast du VCF Module oder die Kombis mit VCO-VCF-VCA ?

Ja, alles runtergereglt...meins hat die Module 112,121,130,140,150


Die Sache mit dem Hochpassfilter ist nun klar, ich hab`s falsch gelesen..satt dem Originalsignal hab ich das Filter 2 mal abgegriffen :oops:
 
hosh schrieb:
Ilanode schrieb:
hosh schrieb:
Beide Filterausgänge auf ein Multiple und am Multiple hat man nen Bandpass...

Nicht ganz. Wenn Du die Filter über ein Mult. parallel betreibst, hast Du einen Notch-Filter. Auch schön! Ein Bandpass erhälst Du, wenn Du die beiden Filter in Serie patchst.

Nun, was soll ich sagen,,,ist aber so...parallel auf`s multiple...und ein Notch klingt anders...

Wie's bei Dir klingt, keine Ahnung. Technisch sollte das Resultat ein Notch-F. sein. vgl. www.doepfer.de/a100_man/A122_anl.pdf
 
hosh schrieb:
Die Sache mit dem Hochpassfilter ist nun klar,

Theoretisch ist es so:

Originalsignal minus Tiefpass = Hochpass

Wenn Du beide Signale in einem Mischer addierst, ist es egal, welches invertiert wird.

Also könnte man auch schreiben:
Tiefpasssignal plus (invertiertem) Originalsignal = Hochpass.

Und dann: Tiefpass in Serie zu Hochpass = Bandpass.
Wenn man da die Cutoffs beider Filter "auseinanderschiebt", verbreitet sich das Band. Sehr nett in der Praxis.

Bei all dem gibt es aber zu bedenken, wie Mic schon erwähnte, daß das Phasen und Frequenzabhängig ist. Erst recht, wenn man die Resonance verändert, passiert es schnell, daß das Originalsignal durchsingt.
Das ist also eigentlich nur statisch zu verwenden, auch wenn man die Cutoffs mit dem gleichen Signal moduliert, ergeben sich Ungenauigkeiten, weil kein FM-Eingang genau gleich wie ein anderer reagiert.

Ist also nicht wirklich mit einem "echten" Hoch- bzw. Bandpass zu vergleichen.

Trotzdem ist es spaßig, damit rumzuexperimentieren.
 
Ilanode schrieb:
Wie's bei Dir klingt, keine Ahnung. Technisch sollte das Resultat ein Notch-F. sein. vgl. www.doepfer.de/a100_man/A122_anl.pdf

Ähm, sorry aber das kann man nicht vergleichen.
Im PDF ist von Hochpass und Tiefpass die Rede, da ist es logisch und nachvollziehbar. In meinem Beispiel sind 2 Tiefpässe am Werk, und nur eines davon wird mit dem Signal gefüttert, das andere trägt kein Signal.
 
hosh schrieb:
In meinem Beispiel sind 2 Tiefpässe am Werk, und nur eines davon wird mit dem Signal gefüttert, das andere trägt kein Signal.

Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Gleich Montag werde ich mal gucken, was es für Möglichkeiten gibt, mich (erneut) einzuschulen. :floet:
 
serenadi schrieb:
Bei all dem gibt es aber zu bedenken, wie Mic schon erwähnte, daß das Phasen und Frequenzabhängig ist. Erst recht, wenn man die Resonance verändert, passiert es schnell, daß das Originalsignal durchsingt.
Das ist also eigentlich nur statisch zu verwenden, auch wenn man die Cutoffs mit dem gleichen Signal moduliert, ergeben sich Ungenauigkeiten, weil kein FM-Eingang genau gleich wie ein anderer reagiert.

richtig, deshalb sollte man auch besser nur ein einziges filter verwenden.
zusammen mit einem a138c mixer kann man da schon einiges
anstellen, ohne automatisch probleme mit der phase oder cv-kalibrierung
zu bekommen.
 


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