BASS: Wie tief (bzgl. der Noten) klingt ein Electronic-Bass noch aktzeptabel ?

OK, für eine Top 10 Popproduktion sollte man die diversen Regeln für die spektrale Energieverteilung und letztendlich gelungene Multibandkompression beherzigen. Klare Sache. Ansonsten bleibe ich bei meiner Aussage. Insbesondere wenn man Musik aus Spass macht: Bass, How low can you go! Das ist keine professionelle Tontechniker Sicht der Dinge! Das war in den Techno-Anfängen (Kraftwerk mal ausgenommen - die waren schon immer ausgefuchst) absolut egal. Beim Vinyl-Mastern muss man halt darauf achten, dass die Nadel nicht wegspringt. ;-)

Ich lege sogar nach, dass aktuelle Technoproduktion wegen dieser ganzen (aus Studio-Technik-Sicht durchaus sinnvollen) Regeln genau deswegen einfach nicht so originell klingen, wie die alten Tracks. (Geräte-)Limitierung und Unwissen: Das kann durchaus kreativ sein. Punk halt.
 
Fachkraft für Veranstaltungstechnik hier mit guten Kontakt zu div. Tontechniker die auch mastern:

Ne PA kann recht weit runter, jedoch wird oftmals nen low cut bei 30hz oder sogar 40hz gemacht. Das gleiche passiert übrigens auch beim Mastern.

Der Sinn dahinter ist das so tiefe Frequenzen enorm viel Energie brauchen welche dann dem Lautsprecher fehlen um die andren Frequenzen noch sauber wiederzugeben, das Klangbild wird dadurch unsauber.
 
Ja, ich habe bewusst überspitzt formuliert. Wenn die ganze Energie eines Tracks sich im Spektral-Bereich befindet, der garnicht wiedergegeben werden kann, dann wird der Track nicht sonderlich gut funktionieren, d.h. "klingen".
 
Ich lege sogar nach, dass aktuelle Technoproduktion wegen dieser ganzen (aus Studio-Technik-Sicht durchaus sinnvollen) Regeln genau deswegen einfach nicht so originell klingen, wie die alten Tracks. (Geräte-)Limitierung und Unwissen: Das kann durchaus kreativ sein. Punk halt.
Weiß nicht, vielleicht etwas pauschal die Aussage? Das ist der gleiche Mythos wie Wissen in Sachen Musiktheorie killt die Kreativität. :? :roll:

Es gibt durchaus heutzutage Leute die mit Tiefbass umgehen können und da ist meiner Meinung nach ein gewisses Wissen für notwendig. Unter anderem das ein richtig guter Lowend aus mehrere Teile besteht, sonst klingt's nach Klangmatsch....
 
War etwas pauschal, ja. Einige der Detroit/Chicago Urväter der Techno und House Genre haben ja durchaus einen musikalischen Hintergrund, sprich die können Noten lesen und Instrumente spiele.
Ich denke z.B., dass Larry Heards geniales Arpeggio bei "Can you feel it" nicht vom Himmel fällt.
 
Zitat von Würze
Der Amplitudenfrequenzgang einer Bassreflexbox fällt unterhalb der Abstimm-Frequenz steiler ab als eine geschlossene Box.

Das ist richtig, aber i.d.R. erreicht die Bassreflexbox eine deutlich tiefere untere Grenzfrequenz. Ich habs mal in Boxsim ausprobiert. Auch ein Chassis, das von der Güte her (QTS=0.46) eher zu einer geschlossenen Box passt, gewinnt im Bassreflexgehäuse noch kräftig an Tiefgang (linke Kurve) und Basspegel (rechte Kurve) dazu.

TIW200XS-geschlossen.png TIW200XS-Bassreflex.png
Das erkauft man sich, wie gesagt, allerdings mit Nachteilen beim Zeit- bzw. Impulsverhalten der Box.
 
In Deinem Ausgangspost las es sich so, als sollte ich die Öffnungen verschließen.
Ich schrieb "ganz oder teilweise verschließen". Je nachdem eben. 8)

Dann hast Du aber nicht die Resonanzrohre verschlossen, sondern lediglich den sehr energiereichen Tiefbassanteil akustisch bedämpft
Ich habe die Bassreflexöffnung mit den Schaumstoffstreifen teilweise verschlossen bzw. verkleinert. Im Ergebnis keine überbetonten Bässe und eben "trockener" wie bei geschlossenen Systemen. Ja, es ist immer noch nicht ganz geschlossen, aber als Kompromiss in der Praxis ok und besser (für mich) als ohne die Stopfung. Bei den VXT8 habe ich dagegen nichts in die Bassreflexöffnungen gestopft. ;-)
 
Ich besaß und besitze auch weder das nötige Messequipment, noch die langjährige Erfahrung der EMMA/ESPL-Gurus zum punktgenauen Abstimmen auf die Raumakustik. Mir gings eher darum, gut und hochwertig Musik zu hören. Das Problem ist eben, daß Bassreflex mit seinem Laufzeitverhalten bei schnellen Rock/Metal-Sachen ungünstiger ist.
Man stopfe zunächst ganz oder teilweise die Bassreflex-Öffnung(en) und erreiche damit erstmal eine "Trockenheit" oder einen Kompromiss zwischen Trockenheit und energetischer Tiefbass-Wiedergabe. Im nächsten Schritt man benutze ein System ähnlich wie "KRK Ergo", allerdings hier praktischerweise eins mit 12V-Anschluss :P. Die misst den Raum ein und stellt die Filter (bei KRK Ergo war das, glaube ich, alles unter 500 Hz) automatisch ein. Besser wäre natürlich ein System, das das komplette Frequenzspektrum misst und bearbeitet. Dann hätte man eine lineare Wiedergabe im Auto, mit gewünschter Trockenheit im Bass. :P
 
Ich schrieb "ganz oder teilweise verschließen". Je nachdem eben. :cool:
Ich habe es ursprünglich so verstanden, daß ich bei einem Mehrrohrsystem zum Beispielein Rohr verschließen soll. Deshalb meine kritische Antwort. Das wäre nämlich Quatsch, weil sich damit nichts am Bassreflexverhalten ändern würde. Außer, daß sich bei dem dann verringerten Rohrquerschnitt die Strömungsgeräusche erhöhen würden. Und die kann man bei einem zu kleinen Querschnitt sehr deutlich hören, das kann ich bezeugen.
Ja, es ist immer noch nicht ganz geschlossen
Ich glaube, hier liegt ein großes Mißverständnis vor.
Wenn Du Schaumstoff in den Reflexkanal stopfst, verschließt Du die Box nicht im physikalischen Sinne. Selbst, wenn Du den ganzen Kanal zustopfst, hast Du nach wie vor einen Bassreflexlautsprecher. Denn durch den Schaumstoff entsteht immernoch ein Druckausgleich im Gehäuse. Deshalb schrieb ich auch oben, daß eine geschlossene Box besonders peinlich auf Gasdichtigkeit gebaut werden muß.

Durch Deine Schaumstoffaktion hast Du sinnvollerweise dem hohen Resonanzschalldruck entgegengewirkt. Deshalb schrieb ich bedämpft. Damit nimmst Du lediglich dem Schalldruck etwas Energie durch bremsen des Luftschalls und erhöhst im Lautstärkeverhältnis die Wahrnehmung den Klangs/der Drucksäule, die vor der Membran erzeugt wird.
Ähnlich dem Minimieren stehender Wellen durch Absorber und besonders in Zimmerecken durch sog. Bassfallen.
 
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Es ging doch darum, dass durch die Bassreflex-Öffnung(en) die Bass-Wiedergabe zu verwaschen und zu viel war bzw. ist? Nun, mit Schaumstoff lässt es sich beheben. :P Und die Box kann immer noch atmen, wenn man die Löcher nicht ganz zustopft.
Und der Frequenzgang müsste so oder so korrigiert werden, wenn man es denn wirklich linear haben möchte.
 
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Dann hätte man eine lineare Wiedergabe im Auto, mit gewünschter Trockenheit im Bass. :P
Da stteiten sich immer noch die Gelehrten. Während im geschlossenen Raum eine eher lineare Wiedergabe des Frequenzspektrums angestrebt wird, versucht man das im Auto eher zu vermeiden. Das Auto an sich ist ja akustisch gesehen so ungünstig, wie es schlimmer nicht sein kann. Viel Glas und Metall, was schnell unangenehme Höhen und Mitten fabriziert und im Gegensatz dazu ein ungünstiges Tieftonfundament, verursacht durch die nicht vorhandene Luftdichtigkeit des Innenraums und dünne mitschwingende Materialien.

Also empfiehlt es sich, den Hoch- und Mittelton etwas zurückzunehmen und dafür im Bass ein ordentliches Pfund draufzupacken. Stichwort "Spaßbuckel". Ein fettes Tieftonfundament ist auch gut, um die meist eher tieffrequenten Fahrgeräusche wie Abrollgeräusch, Druckgeräusche vom Fahrwerk, Wind und vor allem Motor- und Auspuffgeräusche zu kaschieren.
 
Ein Mehrband-EQ zur individuellen Anpassung ist immer gut. :P
Mit individuell einstellbaren speicherbaren Presets für Sprache, Musik Stilistik A, Musik Stilistik B usw. ;-)
 
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Es ging doch darum, dass durch die Bassreflex-Öffnung(en) die Bass-Wiedergabe zu verwaschen und zu viel war bzw. ist? Nun, mit Schaumstoff lässt es sich beheben. :P Und die Box kann immer noch atmen, wenn man die Löcher nicht ganz zustopft.
Und der Frequenzgang müsste so oder so korrigiert werden, wenn man es denn wirklich linear haben möchte.
So in die Richtung ging doch auch mein Geschreibsel. Ich wollte lediglich darstellen, daß man dadurch kein geschlossenes Gehäuse im Sinne der Lautsprechertechnik bekommt.

Ganz klassisch aneinander vorbeigeredet. :prost:
 
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Ein Mehrband-EQ zur individuellen Anpassung ist immer gut. :P
Jupp, habe ich auch. Und darüber habe ich dann auch so gut es mir möglich war, versucht, diese leicht abfallende Charakteristik einzustellen.

Eine automatische Einmessfunktion ist übrigens auch kein Allheilmittel. Ist ein wirklich tolles Hilfswerkzeug für den Anfang, aber da geht dann doch immer noch sehr viel an Einstellungen, um dem Hörgeschmack gerechtzuwerden.
 
Ich wollte lediglich darstellen, daß man dadurch kein geschlossenes Gehäuse im Sinne der Lautsprechertechnik bekommt.
Ja, gut. Es muss aber nicht geschlossen sein nur um der Geschlossenheit Willen. Wichtig ist es, den Klang seinen persönlichen Anforderungen anzupassen. Einfach weniger Bass-Reflex, wenn man das Gefühl hat, dass es zu viel ist. :P
 
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Ich habe mir sogar bewußt leise Reifen gekauft. Vorher hatte ich GY Eagle F1, die zwar anfangs superweich waren(was man ab ca 130 auch riechen konnte), aber mit der Zeit immer lauter polterten.
Das hat vor allem bei Klassik in leisen Passagen total genervt.
Als die dann sowieso runter waren, habe ich mir die mit Abstand leisesten damals getesteten Gummis geholt. Und den Unterschied hört man gewaltig! Zusammen mit zwei Lagen Alubutyl auf allen Blechen hatte ich dann ganz gut Ruhe in der Karre.
 
Also Sound im Auto ist schon so eine Wissenschaft und geht hier gerade total am Thema vorbei. Könnte eigentlich ein Eigenes werden.

Also, wenns stört, lieber Threadersteller, bitte gerne in ein separates Thema auslagern lassen :nihao:
 
Das hat vor allem bei Klassik in leisen Passagen total genervt.
Hast du auch einen Lautheitsmaximierer in deiner Anlage? Sprich einen Mastering-Kompressor, um leise Passagen hoch zu heben.
Es ist ja ein Unterschied, ob man Musik in einer leisen oder in einer lauten Umgebung hört. Ja, Frequenz-technisch unterscheiden sich die Umgebungen auch, aber dafür haben wir ja schon mal einen Mehrband-EQ. :P
 
Hast du auch einen Lautheitsmaximierer in deiner Anlage? Sprich einen Mastering-Kompressor, um leise Passagen hoch zu heben.
Nee, sowas habe ich nicht. Ich bin auch kein Freund aktiver Kompression. Beim Originalradio fand ich auch ganz schlimm, daß die Kiste geschwindihkeitsabhängig immer lauter wurde. Und an der Ampel wieder leise. Was sich VW dabei gedacht hat, wissen auch nur die Götter. Das war die erste Funktion, die ich außer Kraft gesetzt habe.

Mir ist es auch wichtig, gerade Klassik mit der ursprünglichen Lautstärkedynamik zu hören. Die Herren Verdi und Tschaikowsky werden sich schon etwas bei ihren teilweise extremen Dynamiksprüngen gedacht haben ;-)
Wie tief darf der Bass im Auto sein usw.
Solange die Frontscheibe nicht rausfliegt, ist alles im grünen Bereich. :kiffa:
 
Beim Originalradio fand ich auch ganz schlimm, daß die Kiste geschwindihkeitsabhängig immer lauter wurde. Und an der Ampel wieder leise. Was sich VW dabei gedacht hat, wissen auch nur die Götter. Das war die erste Funktion, die ich außer Kraft gesetzt habe.
An sich gar nicht unklug, wie ich finde, war aber wahrscheinlich zu extrem eingestellt. Wenn man die Parameter selbst anpassen könnte ... :agent:
 
war aber wahrscheinlich zu extrem eingestellt. Wenn man die Parameter selbst anpassen könnte ... :agent:
So isses. War aber selbst mit Anpassung noch nervtötend.
Ja, klar, "im Konzertsaal sollte es sich passabel anhören, wichtig ist aber, dass es sich auch im VW gut anhört!" – das haben sie sicherlich gedacht. :P
Eine VW Serienanlage klang damals immer scheiße. Das lag vor allem an den schrottigen Radios. Heute ist das alles schon wesentlich besser.
Ein extra eingemessenes Dynaudiosystem als upgrade für den Passat anzubieten, war auch keine schlechte Idee damals.

Neulich saß ich in nem aktuellen Leon. Muß sagen, das kann man so lassen. Da hat sich in den letzten 15 Jahren doch einiges getan. Noch nen kleinen Woofer unter den Fahrersitz und alles ist prima.
Vielleicht werde ich auch langsam zu alt für sowas und gebe mich mit weniger zufrieden.
Aber lustig wars schon mit der fahrenden Druckkammer. Aktuell bin ich am überlegen, ob ich den ganzen Quatsch verkaufe. Seitdem ich hier ein Haus renoviere, habe ich eh keine Zeit und Lust mehr, die Anlage wieder einzubauen...
 


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